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Startseite > Busse & Bahnen > Reiseberichte > Usedom/Berlin 2002Reisebericht Usedom/Berlin 12.-25.8.02Planung
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Stralsund ab 17.19 RE 38439 Züssow an 17.59 Züssow ab 18.05 RB 233 Bansin Seebad an 19.23
Der Regionalexpress besteht aus von der DR übernommenen Doppelstockwagen und bedient den Langlauf Stralsund - Berlin - Belzig; einige Züge dieser Linie (RE 3) fahren sogar bis Dessau weiter. Bis Greifswald fahren wir ohne Halt, die weiteren zwei Zwischenhalte bis Züssow werden jedoch angedient. Wie die gesamte Strecke ist auch der Bahnhof Züssow zweigleisig; es wird jedoch nur der Hausbahnsteig für den Fahrgastverkehr verwendet, so dass Züge Richtung Berlin auf das Gegengleis wechseln müssen.
Ein weiteres, stumpfes Bahnsteiggleis des Bahnhofs Züssow dient der Usedomer Bäderbahn als Endstation. Mein Zug aus zwei Einheiten der BR 646 (GTW 2/6), die in der blau-weißen UBB-Lackierung besonders ansprechend aussieht, steht schon bereit. Gleich hinter Züssow biegen wir auf die ehemals elektrische Strecke nach Wolgast ab. Im dortigen Bahnhof kreuzen wir den Gegenzug; in der Saison wird von hier bis Ahlbeck Grenze ein Halbstundentakt angeboten. Über die nagelneue Klappbrücke erreichen wir die zweitgrößte deutsche Insel, auf der der Zug zahlreiche weitere Haltepunkte und Bahnhöfe bedient. Viele sind als Kreuzungsbahnhöfe ausgelegt, um nicht nur den Halbstundentakt, sondern auch das Kreuzen mit Zügen außerhalb des Takts zu ermöglichen. So fährt am Wochenende der UrlaubsExpress Köln - Heringsdorf, außerdem ist in der Saison pro Tag ein Zug des UBB-Taktverkehrs nach Berlin durchgebunden („Berlin-Usedom-Express“). Diesem aus einem 624er gebildeten Zug begegnen wir im Bahnhof Trassenheide. In Zinnowitz treffen wir auf die Peenemünder Zweigstrecke, auf deren Gleis bereits ein Zug wartet, und nach einigen weiteren Halten auf der landschaftlich sehr schönen Insel erreiche ich meinen Zielbahnhof Bansin, wo ich von meinen Eltern in Empfang genommen werde.
Donnerstag, 22.8.02 Bansin Seebad ab 11.29 RB 518 Züssow an 12.50 Züssow ab 13.19 IR 2105 Berlin Zoolg. Garten an 15.51
Nach anderthalb sehr schönen Wochen auf der Insel Usedom - die auch einen Ausflug in den polnischen Teil der Insel beinhalten - geht die Fahrt für mich weiter nach Berlin. Die Fahrkarte kaufe ich mir am Bahnhof Bansin, wo sie von Hand ausgestellt wird, Kostenpunkt: 17,40 €. Die Rückfahrt mit der UBB bis Züssow verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Dort warte ich eine halbe Stunde auf dem nicht sehr abwechslungsreichen Bahnhof, bis der Interregio schließlich pünktlich einfährt. Der Zug ist noch fast leer, so dass ich ohne Probleme einen Fensterplatz bekomme. Der Zug setzt sich in Bewegung und erreicht bald die Höchstgeschwindigkeit von (geschätzten) 120 km/h. Wir halten in Anklam und fahren ohne Halt durch Ducherow, wo die historische Strecke nach Usedom über die im Krieg zerstörte Karniner Brücke einmündete. Pläne zum Wiederaufbau existieren zwar, sind aber noch nicht sehr konkret. Etwa ab Pasewalk verändert sich die Landschaft zusehends: aus der Küstenlandschaft wird ausgedehnter Nadelwald, der mich an das Lied vom märkischen Sand denken lässt. In der nächsten Zeit passiert nichts Erwähnenswertes, außer dass sich der Zug an den nächsten Bahnhöfen Prenzlau, Angermünde und Eberswalde jeweils noch etwas füllt, insgesamt scheint sich die Auslastung aber in Grenzen zu halten. Beim darauffolgenden Halt in Bernau kündigen die hier beginnenden S-Bahn-Gleise schon die nahende Hauptstadt an. Im Gegensatz zur S-Bahn kann der Interregio aber (noch) nicht direkt ins Zentrum fahren, so dass wir von den S-Bahn-Gleisen abschwenken und über Wartenberg und das Gleisgewirr am Grünauer Kreuz den Ostbahnhof erreichen. Von dort geht es über die komplette Stadtbahn, von der man einen prima Blick auf die Stadt hat - inklusive dem gerade für die S-Bahn eröffneten neuen Lehrter Stadtbahnhof. Im Bahnhof Zoologischer Garten ist für alle Fahrgäste Endstation. Wegen der Flutkatastrophe fährt der Zug nicht wie sonst weiter nach Frankfurt (Main), für den Weitertransport stehen vor dem Bahnhof Busse bereit. Ich dagegen mache mich auf den Weg zur U-Bahn, mit der ich das Jugendgästehaus, in dem ich die nächsten drei Tage verbringen werde, direkt erreichen kann.
Sonntag, 25.8.02 Berlin Zoolg. Garten ab 18.22 ICE 927 Dortmund Hbf an 21.36 Dortmund Hbf ab 22.03 RE 10334 Wanne-Eickel Hbf an 22.22 Wanne-Eickel Hbf ab 22.27 RB 12263 Marl-Sinsen an 22.40
Nach drei Tagen ausgiebigen Erkundens der Stadt besuche ich am Sonntag mittag noch den Tag der offenen Tür im Betriebshof Friedrichsfelde. Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der U-Bahn sind verschiedenste Busse, U- und Straßenbahnen ausgestellt, und an diversen Ständen werden Fanartikel verkauft. Es gibt auch die Gelegenheit, selber eine U-Bahn über das Prüfgleis zu fahren, aber die Schlange ist so lang, dass ich darauf verzichten muss. Stattdessen mache ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg zum Bahnhof Zoo, wo ich mein Gepäck aus dem Schließfach hole und eine Fahrkarte löse (40,60 €). Im nächsten ICE nach Dortmund kann ich leider nur noch im Raucherwagen einen Platz reservieren, aber so brauche ich wenigstens nicht zu suchen.
Der ICE fährt pünktlich ein, es ist ein Zug der ersten Generation, wie sie zu dieser Zeit auf der Linie Berlin - Köln - Nürnberg eingesetzt werden. Der ungewöhnliche Laufweg kommt durch eine Kombination zweier Linien zustande, in der der ICE zwischen Dortmund und Nürnberg den IC ersetzt. Aufgrund der späten Stunde ist die Endstation für meinen Zug allerdings schon Köln.
Wir fahren über die Stadtbahn aus. Am Funkturm fädeln wir uns aus der Hauptstrecke Richtung Potsdam aus und biegen Richtung Spandau (unser nächster Halt) ab. Von dort geht es ziemlich rasch auf die Neubaustrecke Berlin - Hannover: durch plattes Land geht es mit Tempo 215 (so die Anzeige im Türraum) weitgehend parallel zur Altstrecke über Rathenow - Stendal - Wolfsburg. Interessanterweise ist diese nach wie vor größtenteils eingleisig und nicht elektrifiziert. Bei Stendal überqueren wir die Elbe, die noch einen stark erhöhten Pegel hat.
Kurz darauf fällt mir ein, dass ich lange nichts Richtiges mehr gegessen habe. Auf dem Weg in den Speisewagen sehe ich, dass entsprechend Wochentag und Uhrzeit (Sonntag Abend) die meisten Wagen zu über 100% ausgelastet sind. Ich bestelle Penne, diesmal mit Tomatensauce, und eine Apfelschorle (Gesamtpreis genau 10 Euro) und genieße den Eindruck des gleichzeitigen Reisens und Essens. Als wir in Hannover halten, überlege ich, ob ich mein Gepäck besser mit in den Speisewagen hätte nehmen sollen. Natürlich ist bei meiner Rückkehr aber noch alles da, und auch draußen gibt es keine besonderen Vorkommnisse, außer dass es langsam dunkel wird. Auch über meinen Aufenthalt in Dortmund, den ich in der Bahnhofsbuchhandlung verbringe, und die Fahrt über Wanne-Eickel nach Marl-Sinsen, gibt es nichts Aufregendes zu erzählen. Dort werde ich schließlich von meiner Familie, die inzwischen aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, abgeholt.
Inhalt: Jan Zbikowski; Design: Nils Müller.
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Letzte Änderung dieser Seite: 18.02.2006