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Startseite > Busse & Bahnen > Reiseberichte > Leipzig 2002/03Reisebericht Marl - Leipzig - Marl 29.12.02-2.1.03Planung
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Am 2. Januar steht nach ausgiebigem Stadtbesichtigen und Feiern die Rückfahrt an, bei der wir nur noch zu fünft sind: die Gastgeberin bleibt in Leipzig, zwei andere Mitreisende brechen direkt in ihre bayerischen Studienorte auf. Da diesmal kein Wochenende ist, haben wir zwei Wochen vorher einen Gruppenfahrschein gebucht (Gruppe&Spar 70 mit 70% Ermäßigung). Dank des neuen Preissystems lässt sich noch einiges sparen, wenn wir nur Nahverkehrszüge benutzen - also greifen wir auf die Route zurück, die eigentlich auch schon für die Hinfahrt vorgesehen war:
Donnerstag, 2.1.03 Leipzig Hbf ab 11.14 RB 36228 Halle (Saale) Hbf an 11.49
Diesmal klappt alles besser: Der Zug von Leipzig nach Halle fährt pünktlich ab - wiederum handelt es sich um ex-DR-Doppelstockwagen. Zwischen den beiden Städten gibt es wenig Besonderes zu sehen - die Gewerbegebiete mitten auf dem freien Feld (aber eben in der Nähe von Halle, Leipzig, dem Flughafen und den Autobahnen) wirken irgendwie etwas verloren. Außerdem begleitet uns ein Stück die Baustelle für die Neubaustrecke zum Flughafen, die ursprünglich bis Bamberg führen sollte - davon zeugt noch eine momentan offenbar nutzlose Überführung. Halle Hbf erreichen wir pünktlich. Der Zug hält leider weit draußen am Bahnsteig, so dass der Fußweg ins Empfangsgebäude mit unserem Gepäck ziemlich lange dauert. In der Bahnhofshalle des Bahnhofs Halle laufen anscheinend noch Renovierungsarbeiten, aber einige Läden haben schon offen. Wenn ich zu einer etwas späteren Tageszeit hier wäre, würde ich wahrscheinlich den China-Imbiss oder den Dönergrill beehren - zumal die Preise aus unserer Sicht hier relativ niedrig sind.
Halle (Saale) Hbf ab 12.08 RE 3608 Hannover Hbf an 15.22
Stattdessen hole ich mir beim Bäcker ein Stück Kuchen für unterwegs und gemeinsam geht es zum Zug nach Hannover. Wie ich schon vermutet hatte, besteht der Zug aus 612ern, und zwar gleich in Doppeltraktion. Wir entern den ersten Wagen und lassen uns im Raum an dessen Ende nieder. Bald nach der Abfahrt macht sich auch die Neigetechnik das erste Mal bemerkbar: schon ein witziges Gefühl, wenn der Zug auf einmal „kippt“. Nach einem der ersten Halte leert es sich etwas, so dass wir uns jeweils zu zweit nebeneinander setzen können. Da wir direkt am hinteren Führerstand sitzen, kann man am dortigen Tacho prima die Geschwindigkeit ablesen: ich staune doch, dass es bis 160 km/h heraufgeht - auf einer nicht elektrifizierten kurvenreichen Strecke eine Leistung. Nach der Aufschrift draußen auf den Wagen wird der Zug als „Harz-Express“ vermarktet - angesichts des Tempos und der gediegenen Innenausstattung (so haben z.B. alle Sitze Klapptische wie in Fernzügen) keine Übertreibung.
Die Landschaft draußen ist recht dünn besiedelt und wird zunehmend bergiger: wir nähern uns dem Harz. Schnee liegt allerdings weniger als am Silvestermorgen in Leipzig, da die Temperaturen wieder um etliche Grad geklettert sind. Auf Halberstadt folgt Wernigerode - hier gibt es die Schmalspurgleise und dampfbespannten Züge der HSB zu sehen, deren Strecke uns ein Stück begleitet. Kurz darauf folgt Ilsenburg, der letzte Bahnhof auf Sachsen-Anhalter Gebiet, und wir befahren den Lückenschluss zwischen Stapelburg und Vienenburg. In Bad Harzburg haben wir einen längeren Aufenthalt, bei dem wir den Gegenzug kreuzen. Erst bei der Abfahrt stelle ich fest, dass wir hier Kopf gemacht haben (später erfahre ich, dass es sich um einen Kopfbahnhof handelt ...). Wieder geht es durch bergiges Gelände, das Tempo ist jetzt teilweise eher mäßig. Erst hinter Salzgitter-Ringelheim (einem etwas improvisiert wirkenden Knotenbahnhof) nimmt der Zug wieder Fahrt auf.
Ab Hildesheim Hbf sind wir wieder unter Fahrdraht unterwegs, bald kreuzen wir die NBS Hannover - Würzburg, zu der mehrere Verbindungskurven führen. In Sarstedt halten wir das letzte Mal vor dem Endpunkt. Leider haben wir vermutlich schon seit einem außerplanmäßigen Halt bei Halle zwei Minuten Verspätung, die unterwegs auch nicht abgebaut werden konnten. Die Übergangszeit Richtung Minden wird also noch knapper. Als wir in Hannover einlaufen, bleiben kaum mehr als zwei Minuten, um von Gleis 7 nach Gleis 2 zu sprinten und in die S-Bahn einzusteigen. Zum Glück schaffen alle den Umstieg, es bleibt sogar noch Zeit, sich von der Reisegefährtin zu verabschieden, die ab hier wieder getrennte Wege (nämlich mit der S-Bahn Richtung Hameln) geht. Das Einzige, was ich leider nicht mehr schaffe, ist, die 612er zu fotografieren.
Hannover Hbf ab 15.28 S 1 Minden (Westf) an 16.22 Minden (Westf) ab 16.29 RE 12626 Essen Hbf an 18.30
Vom weiteren Fahrtverlauf gibt es wenig Angenehmes zu berichten: es regnet in Strömen, wir passieren sogar eine Wiese, die komplett unter Wasser steht. In Haste müssen wir einen längeren Zwangshalt einlegen, um einen Fernzug überholen zu lassen. Dadurch erreichen wir Minden zu einer Zeit, zu der der RE 6 ins Ruhrgebiet eigentlich schon weg sein müsste. Zum Glück wartet er aber auf die S-Bahn-Fahrgäste, so dass es mit zwei Minuten Verspätung nahtlos weitergeht. Von der Außenwelt ist wegen Regens und Dunkelheit nicht viel zu sehen, daher vertiefen wir uns lieber in Gespräche.
Essen Hbf ab 18.41 S 98588 Marl Mitte an 19.18
Unser Gruppenticket ist bis Dortmund gültig, die meisten fahren aber bis Essen weiter. Ein Mitglied unserer Gruppe muss also in Dortmund kurz aus dem Zug springen und seinen VRR-Fahrschein entwerten (nachdem der Zugbegleiter ihm diesen Gefallen nicht getan hatte). Sein Gepäck stellt er sicherheitshalber auf dem Bahnsteig ab. Zum Glück schafft er es, mitsamt Gepäck und Ticket wieder in den Zug einzusteigen und uns wie geplant bis Essen zu begleiten, wo sich unsere Drei-Personen-„Restgruppe“ auflöst. Für mich geht es mit der S 9 weiter bis Marl Mitte, wo es leider immer noch regnet. Erst als ich mit dem Bus zu Hause eintreffe, setzt der Regen aus, so dass ich kurz nach 19.30 Uhr wohlbehalten und halbwegs trocken wieder eintreffe.
Inhalt: Jan Zbikowski; Design: Nils Müller.
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Letzte Änderung dieser Seite: 18.10.2003