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Als Hobbylinguist habe ich natürlich auch schon einige Sprachen versucht zu lernen, wobei der Erfolg unterschiedlich groß war. Das liegt natürlich teilweise an mir, aber ein anderer Grund ist, dass jede Sprache ihre ganz eigenen Schwierigkeiten und Einfachheiten bietet. Hier möchte ich einige Sprachen, die ich gelernt habe, kurz vorstellen.
Englisch
Finnisch
Französisch
Niederländisch
Norwegisch
Russisch
Englisch
Klischee: „Mit Englisch kommt man überall durch.“ – Längst nicht jeder Weltbürger spricht Englisch, aber die, die es nicht tun, kennen oft jemanden, den sie notfalls dazu holen können, um sich mit dem ausländischen Gast verständlich zu machen. Entsprechend praktisch sind Englischkenntnisse, wenn man die Welt bereisen möchte, erst recht, wenn es nach Großbritannien oder in eins der ehemals zu dessen Weltreich gehörenden Länder geht.
Verbreitung: Siehe vorheriger Absatz – um Englisch kommt man kaum herum, allerdings gibt es auch fast so viele Varianten der Sprache wie Sprecher: britisches und irisches Englisch, amerikanisches, kanadisches, australisches, südafrikanisches, … Und natürlich gibt es auch innerhalb der Länder noch teilweise große Unterschiede.
Die Sprache und ich: Wie heutzutage die meisten Deutschen habe ich Englisch als erste Fremdsprache in der Schule gelernt. Zunächst eher widerwillig, weil ich lieber Französisch gelernt hätte, gewann die Sprache durch Urlaube in Südengland und später in anderen englischsprachigen Ländern deutlich an Ansehen bei mir. Nach der Schule waren, abgesehen von einem Pflichtkurs an der Uni, diese Urlaube und natürlich der Konsum von allen möglichen englischsprachigen Medien das Einzige, das meine Sprachkenntnisse in Schuss hielt. Heute muss ich für meinen Beruf fast täglich Englisch sprechen und schreiben, so dass es nichts Besonderes mehr ist. Die verschiedenen Akzente gerade in Großbritannien lassen mich aber immer noch manchmal vor einem Rätsel stehen.
Aussprache und Schreibung: Leider kann man im Englischen weder von der Aussprache auf die Schreibung schließen noch umgekehrt. Die Buchstabenkombination ow kann z.B. als /aʊ/, /əʊ/ oder /oʊ/ ausgesprochen werden, abhängig von Wort und Varietät des Englischen. Hier hilft für den Nicht-Muttersprachler nichts als Lernen. Umgekehrt kann mit /njuː/ knew „wusste“ oder new „neu“ gemeint sein. Das ist für den Zuhörer meist weniger problematisch, da es aus dem Zusammenhang hervorgeht. Auch in unterschiedliche Formen ein und desselben Wortes können bei gleicher Schreibung unterschiedlich ausgesprochen werden: read („lesen“ Infinitiv und Präsens) wird /riːd/ ausgesprochen, read (Präteritum und Partizip Perfekt) dagegen /red/. Zu beachten ist außerdem, dass manche Wörter in den unterschiedlichen Varianten des Englischen unterschiedlich geschrieben und/oder gesprochen werden: new „neu“ und fast „schnell“ z.B. im britischen Englisch /njuː/ und /fɑːst/, im amerikanischen und kanadischen dagegen /nuː/ und /fæːst/. Typisch amerikanisch sind dagegen Schreibweisen wie neighbor „Nachbar“ im Gegensatz zu neighbour oder das auch in Kanada gebräuchliche tire „Reifen“ statt tyre.
In der Phonologie scheint es auf den ersten Blick im Englischen nur einen Laut zu geben, den das Deutsche nicht kennt: das berühmt-berüchtigte th. Nun handelt es sich bei genauerem Betrachten dabei schon um zwei Laute, nämlich je nach Stellung im Wort und folgendem Laut entweder ein stimmhaftes /ð/ oder ein stimmloses /θ/. Außerdem ist vieles, was man sich vielleicht im Englischunterricht angewöhnt hat, nur eine deutsche Näherung des englischen Lautes, z.B. kommt in hat der Laut /æ/ vor, den das Deutsche nicht kennt und der etwa zwischen a und e liegt und als sehr offenes ä zu umschreiben ist. Auch die deutsche Auslautverhärtung gibt es im Englischen nicht, weswegen bed „Bett“ und bet „Wette/wetten“ verschieden ausgesprochen werden. Schlimm ist es zunächst mal nicht, wenn man diese Unterschiede nicht kennt. Man hat nur einen starken deutschen Akzent, dürfte aber in der Regel trotzdem verstanden werden.
Wortschatz: Da das Englische dem Deutschen relativ nah verwandt ist, erkennt man viele Wörter wieder: fish, bed oder ship heißen genau das, wonach sie aussehen. Natürlich gibt es aber auch falsche Freunde, so denken viele Deutsche (und übrigens auch die Sprecher vieler anderer europäischer Sprachen), dass actual „aktuell“ bedeutet, obwohl es „eigentlich“ oder „tatsächlich“ heißt. Dadurch, dass das Englische heute einen starken Einfluss aufs Deutsche ausübt, kennen wir viele Wörter auch schon aus unserer Muttersprache. Aber Achtung, auch hier gibt es falsche Freunde: So ist das Wort „Handy“ für Mobiltelefon eine deutsche Erfindung. Manchmal allerdings passen sich auch deutsche Worte dem Englischen an, wie z.B. „realisieren“, das analog zum englischen realize in den letzten Jahren auch die Bedeutung „sich bewusst werden“ bekommen hat.
Auch beim Wortschatz ist die Unterscheidung der Varietäten wichtig. So bezeichnet das britische purse ein Portmonee, während Nordamerikaner damit eine Handtasche meinen. Ebenso bezeichnet pants diesseits des Atlantiks eine Unterhose, jenseits aber die Hose. Da in deutschen Schulen meist britisches Englisch gelehrt wird, sind schon mehrere Austauschschüler in den USA in die Falle getappt, nach einem Radiergummi mit dem Wort rubber zu fragen, das dort aber „Kondom“ bedeutet.
Grammatik: Die „Basics“ der englischen Grammatik hat man schnell gelernt: Eine Deklination gibt es nicht, der Plural wird bis auf einige Ausnahmen immer durch Anhängen eines -s gebildet und ein -s ist auch die einzige Konjugationsendung im Präsens, nämlich bei der 3. Person („he, she, it, -s muss mit“). Deutlich schwieriger wird es dann allerdings, sobald man merkt, dass im Gegensatz zum Deutschen die Zeitformen Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Zukunft und vollendete Zukunft noch in Gebrauch sind und unterschieden werden. Und alle diese gibt es auch noch „doppelt“, nämlich einmal als „einfache“ (simple) Zeiten und als Verlaufsform (progressive). Wann welche Form benutzt wird, wird im Englischen sehr genau unterschieden. Als Hinweise können Signalwörter wie usually für das simple present oder yesterday für das simple past dienen. Einige unregelmäßige Verben muss man auch lernen, die allerdings stark an das Deutsche erinnern (germanische Ablautreihen). Ungewöhnlich ist auch die Umschreibung mit to do bei Fragen und Verneinungen, die bei Vollverben erforderlich ist, aber daran gewöhnt man sich schnell. Ebenso daran, dass die Modalverben in den meisten Zeitformen durch andere Verben umschrieben werden müssen: can – be able to, must – have to, may – be allowed to. Was man nicht lernen muss, sind Genera, die gibt es nämlich abseits der oben erwähnten drei Pronomen im Englischen nicht. Was kein erkennbares biologisches Geschlecht hat, ist also automatisch it (bei Personen wird bei unklarem Geschlecht auch gerne das Plural-they gebraucht). Wegen der isolierenden Morphologie kann dasselbe Wort sowohl Verb als auch Substantiv oder Adjektiv sein, wie das obige Beispiel bet zeigt, das sowohl „Wette“ als auch „wetten“ oder sogar „(ich) wette“ und „(ihr) wettet“ heißen kann.
Lern- und Übungsmöglichkeiten: Eine Gelegenheit zum Englischlernen und -auffrischen zu finden, ist in Deutschland sehr einfach. An den Volkshochschulen gibt es Kurse für alle Stufen vom blutigen Anfänger bis zum Konversationskurs nahe dem Muttersprachniveau. Geschriebene, gesprochene und gesungene englische Texte finden sich zuhauf im Internet und sind zu manchen Themen sogar die einzige oder eine wesentlich ausführlichere Quelle. Aber Achtung: Längst nicht alle sind von Muttersprachlern geschrieben, und selbst die können Fehler machen … Wer ein Wort nicht kennt, ist sehr gut mit dem Online-Wörterbuch von → LEO bedient. Dort gibt es auch ein Forum, in dem man seine Sprach- oder Übersetzungsfragen mit Muttersprachlern und anderen Experten diskutieren kann.
Lieblingswort: bunnyhug. Bezeichnet in Teilen Kanadas das, was anderswo und mittlerweile auch in Deutschland hoodie heißt, also einen Kapuzenpullover.
Das kann ich mir nie merken: Wann welche Zeitform richtig ist (siehe unter „Grammatik“), vor allem bei den Zweifelsfällen simple past/past perfect und simple present/present progressive. Teils passt die Theorie, an die ich mich erinnere, nicht auf die konkreten Anwendungsfälle, teils tut sie es auch und ich denke schlicht und einfach nicht daran, sie anzuwenden.
Fazit: Die Grundlagen des Englischen hat man ausgehend vom Deutschen oft relativ schnell gelernt. Umso länger braucht man dann für das Verfeinern der Kenntnisse: Richtige Verwendung der Zeiten, Verbesserung des Akzents, Hörverstehen auch bei starkem Akzent des Gegenübers, Unterscheidung der verschiedenen Varietäten, Ausdrücken von Nuancen, Lernen von Redensarten und anderen idiomatischen Ausdrücken, … Für Sprachfans kann also auch Englisch mehr als einfach nur ein Mittel sein, auf internationalem Parkett zurechtzukommen.
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Finnisch
Klischee: „Finnisch? Ist das nicht mit Ungarisch verwandt?“ Schon – aber die Verwandtschaft ist ähnlich entfernt wie zwischen Deutsch und Russisch, so dass das Beherrschen des Finnischen einem beim Lernen des Ungarischen kaum weiter hilft und umgekehrt. „Lange Wörter“ fallen vielen zum Finnischen auch noch ein. Wie im Deutschen können im Finnischen Substantive einfach mit oder ohne Fugenelement aneinandergereiht werden (poronkäristys „Rentiergeschnetzeltes“), dazu kommt noch der agglutinierende Sprachbau, also das Anhängen von bedeutungsändernden Endungen.
Verbreitung: Außerhalb Finnlands und einiger Gegenden in den Nachbarländern spricht praktisch niemand Finnisch, aber gerade deswegen freuen sich die Finnen umso mehr, wenn man ihre Sprache spricht.
Die Sprache und ich: Schon lange hatte ich den Wunsch, mal eine nicht-indogermanische Sprache zu lernen. Die Gelegenheit dazu ergab sich dann 2007 auf der Pfingstakademie des → CdE mit einem Finnischkurs. Danach lernte ich erst im Selbststudium, dann in einem zweiwöchigen Kurs in Finnland und später an der VHS. Leider mit mäßigem Erfolg, denn die Posts meiner finnischen Facebook-Freunde verstehe ich nach wie vor nur in Ansätzen.
Aussprache und Schreibung: Auffällig an geschriebenen finnischen Texten sind die vielen doppelten Buchstaben, zu denen auch zahlreiche ä, ö und y gehören. Doppelt geschriebene Buchstaben bedeuten allerdings keine doppelte, sondern eine lange Aussprache – auch bei Konsonanten, bei denen der Verschluss länger gehalten und nicht wie im Deutschen der vorhergehende Vokal verkürzt wird. Der Vorteil des Finnischen ist, dass es streng phonetisch geschrieben wird, man kann von der Aussprache also immer auf die Schreibung schließen und umgekehrt. Das bedeutet auch, dass jeder Laut in jeder Position gleich ausgesprochen wird, dass man also auch das /h/ in lahti „Bucht“ oder das /r/ in sisar „Schwester“ deutlich hört. Besonders ersteres ist für Deutsche allerdings recht ungewohnt. Davon abgesehen gibt es im Finnischen nur einen Laut, den das Deutsche nicht hat: das ä wird /æ/ wie im englischen Wort hat gesprochen, dafür tendiert das finnische e zum deutschen ä. Andersherum fehlen im Finnischen jede Menge Laute, die es im Deutschen gibt, bzw. kommen sie nur in Fremdwörtern vor. Man kann grob sagen, dass es den Gegensatz von stimmhaftem und stimmlosem Konsonant in der Regel nicht gibt: ein /p/, aber kein /b/; ein /v/, aber kein /f/; ein /t/, aber nur mit Einschränkungen ein /d/. Der richtigen Aussprache von finnischen Wörtern steht also relativ wenig im Wege. An diese sollte man sich allerdings auch streng halten, denn vor allem die Länge und Kürze von Vokalen und Konsonanten kann bedeutungsunterscheidend sein. Klassisches Beispiel ist hier tuli „Feuer“ – tulli „Zoll“ – tuuli „Wind“. Insbesondere die Längung von Konsonanten gibt es im Deutschen nicht (doppelt geschriebene Konsonanten geben nur an, dass der Vokal davor lang ist), hier sind z.B. Italienischlerner im Vorteil.
Um die Betonung muss man sich dagegen keine Sorgen machen, denn die liegt immer auf der ersten Silbe, mit Nebenakzenten auf jeder weiteren ungeraden Silbe. Beim Nachschlagen im Wörterbuch muss man sich übrigens etwas umorientieren: aufgrund des eingeschränkten Lautinventars kommt das h (Fremdwörter wieder ausgenommen) als dritter Anfangsbuchstabe nach a und e, dafür stehen ä und ö nicht bei ihren Pendants ohne Punkten, sondern hinter dem y.
Wortschatz: Aufgrund der finno-ugrischen Herkunft sieht man keinem finnischen Wort seine Bedeutung an. Keinem Wort? Nicht ganz, denn „Schule“ heißt zum Beispiel koulu und „Stuhl“ tuoli. Die finnische Phonologie (vor allem die Vermeidung von Konsonantenhäufungen) hat auch in diesen Wörtern zwar ihre Spuren hinterlassen, trotzdem erkennt man hier noch das Erbe aus dem Schwedischen, das das Finnische lange Zeit beeinflusst hat. Was beim Lernen von finnischen Vokabeln ebenfalls hilft, sind die Wortfelder: kirja „Buch“, kirjain „Buchstabe“, kirje „Brief“, kirjoittaa „schreiben“, kirjailija „Schriftsteller“. Darüber hinaus hilft aber gerade beim Finnischen wirklich nur eines – Lernen, denn wie oben schon ausgeführt, bringen einen nicht einmal ungarische Sprachkenntnisse wirklich weiter. Das hat natürlich den Vorteil, dass es praktisch keine falschen Freunde gibt – ob man, wie die Autoren des entsprechenden Wikipedia-Artikels, bei huomiseksi, pussi oder käsi an ähnlich klingende deutsche Wörter denkt, bleibt der eigenen Fantasie überlassen. Anders sieht es aus, falls jemand Estnisch können sollte, denn hier gibt es einige Wörter, die finnischen ähnlich sehen, aber etwas ganz anderes bedeuten. Klassisches Beispiel: finnisch pulmat „Probleme“ – estnisch pulmad „Hochzeit“ … Oft unterscheiden sich die estnischen Wörter von ihren finnischen Pendants aber auch nur durch einen (fehlenden) Endvokal: üks, kaks, kolm – yksi, kaksi, kolme „eins, zwei, drei“.
Der Endvokal wird übrigens häufig auch in der finnischen Umgangssprache weggelassen oder die Wörter sonstwie verkürzt, da auch den Finnen finnische Wörter oft zu lang sind: anteeks statt anteeksi „Entschuldigung“, mä oon statt minä olen „ich bin“.
Grammatik: Bekanntestes Merkmal der finnischen Grammatik sind die 15 Kasus. Vieles, was im Deutschen mit einer Präposition ausgedrückt wird, wird im Finnischen mit einem eigenen Fall wiedergegeben. Zu den wichtigsten Fällen gehören die sechs so genannten Lokalkasus, die Lage und Bewegung im Raum wiedergeben (z.B. Illativ taloon „ins Haus“, Inessiv Suomessa „in Finnland“, Adessiv pöydällä „auf dem Tisch“, Elativ Helsingistä „aus Helsinki“). Die Lokalkasus haben auch übertragene Bedeutung, so ist man tatsächlich auch auf Finnisch „in jemanden“ verliebt (Illativ) und redet „von jemandem“ (Elativ). Natürlich ist auch der Gebrauch dieser Fälle nicht immer logisch, so gibt es einige Städte und Länder, „auf“ (und nicht „in“) denen man sich befindet. Weitere wichtige Fälle sind der Partitiv und der Genitiv, manche andere Kasus wie der Instruktiv werden dagegen nur noch in festen Wendungen benutzt (ystävällisin terveisin „mit freundlichen Grüßen“). Alles, was keinen eigenen Fall hat, wird im Finnischen durch Postpositionen ausgedrückt, die im Gegensatz zu Präpositionen hinter dem Wort stehen, das wiederum im Genitiv steht (Mikan kanssa „mit Mika“).
Theoretisch werden die Fälle, wie vieles andere, einfach durch das Anhängen von Endungen an das Wort ausgedrückt. Praktisch gibt es allerdings zwischen der Grundform und dem Stamm, an den „agglutiniert“ wird, oft den sogenannten Stufenwechsel und andere Stammveränderungen. Die Grundformen der oben genannten Wörter lauten nämlich pöytä „der Tisch“, Helsinki, Suomi „Finnland“ und ystävällinen „freundlich“. Wie in den meisten Sprachen gibt es für diese Veränderungen sowohl Regeln als auch Wörter, die diesen nicht gehorchen. Beides muss man auch im Finnischen einfach lernen.
Hat man den richtigen Stamm allerdings erst einmal gefunden, darf tatsächlich das fröhliche Anhängen beginnen: das finnische Wort talo-i-ssa-ni-kin-ko (Bindestriche nur zur Verdeutlichung) enthält (in dieser Reihenfolge) am Stamm talo „Haus“ Endungen für Plural, Inessiv, Besitz (mein), „auch“ und Frage, bedeutet also „auch in meinen Häusern?“. Viele Endungen existieren in zwei Formen, eine „dunkle“ und eine „helle“. Welche benutzt wird, richtet sich gemäß der Vokalharmonie nach den Vokalen im Wort, an das angehängt wird.
Was man übrigens nicht lernen muss, ist das Genus der Substantive. Anders als im Englischen sind im Finnischen aber nicht die Genera im Laufe der Zeit zusammen gefallen, sondern es hat sie nie gegeben. Daher ist sogar das Wort für „er“ und „sie“ dasselbe (hän), und bei Berufsbezeichnungen gibt es nur in wenigen Fällen zwei Formen (tarjoilija „Kellner/-in“, aber liikemies/liikenainen „Geschäftsmann/-frau“). Auch das Lernen verschiedener Verbformen hält sich arg in Grenzen, da es nur eine Vergangenheits- und keine Zukunftsform gibt. Mehrere verschiedene regelmäßige Verbtypen und einige unregelmäßige Verben gibt es allerdings schon.
Auf viele andere grammatische Phänomene, die im Finnischen anders sind als im Deutschen, kann ich hier nicht eingehen – entweder, weil der Platz fehlt oder weil ich sie noch nicht kenne ;-). Kurz erwähnt sei noch, dass „haben“ durch eine Konstruktion nach dem Muster „bei mir ist“ ausgedrückt wird: minulla on auto „ich habe ein Auto“ – interessanterweise dieselbe Konstruktion wie im Russischen.
Lern- und Übungsmöglichkeiten: Finnischkurse und -sprecher gibt es in Deutschland sicher nicht wie Sand am Meer. Ich persönlich habe den Grundstein für meine Sprachkenntnisse bei dem erwähnten neunstündigen Crashkurs auf der Pfingstakademie gelegt und dann versucht, im Selbststudium mit → Assimil und → PONS weiter zu lernen, was nicht einfach ist. Wer das Glück hat, in seiner Stadt eine der wenigen Unis oder VHS mit Finnischkurs zu haben, kann natürlich dorthin gehen. Standardlehrbuch für Deutschsprachige ist übrigens „Yksi kaksi kolme“ aus dem Hempen Verlag. Sonst gibt es noch die Möglichkeit, in Finnland an eine Sommeruniversität (kesäyliopisto, trotz des Namens ganzjährig aktiv) zu gehen oder einen (recht teuren) Kurs bei einem Privatlehrer zu machen. Als Online-Wörterbuch ist → sanakirja.org zu empfehlen.
Lieblingswort: poronkusema. Als das Hauptfortbewegungsmittel in Finnland noch Rentierschlitten waren, wurden Entfernungen noch etwas anders gemessen. Da die Tiere sich nämlich nicht nur mit recht konstanter Geschwindigkeit bewegten, sondern auch in recht konstanten Abständen urinierten, konnte man das „Rentierpinkeln“ gut dafür heranziehen.
Das kann ich mir nie merken: Welche Laute gelängt sind und welche nicht – denn wie unter „Aussprache und Schreibung“ erwähnt, ist diese bedeutungsunterscheidend, lässt sich aber meist nicht intuitiv erschließen. Da hilft nur Lernen.
Fazit: Finnisch ist ein guter Tipp für alle, die mal in eine (trotz vieler Einflüsse von dort) nicht-indogermanische Sprache hineinschnuppern wollen, aber sich mit fremden Lauten und Alphabeten schwer tun. Und eine Sprache, in der Wörter auf -öä enden können, hat doch ohnehin einen Kuriositätspreis verdient, oder?
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Französisch
Klischee: „Voulez-vous coucher avec moi?“ – Dieser in der Praxis wohl eher selten gesagte Satz bestätigt das Klischee von Französisch als „Sprache der Liebe“. Unnötig zu sagen, dass auch der möglicherweise folgende Ehestreit sowie Gehalts- und Übernahmeverhandlungen sich in dieser Sprache genau so führen lassen. Aber selbst das klingt für deutsche Ohren einfach schöner ;-).
Verbreitung: Französische Muttersprachler finden sich nicht nur in Frankreich, sondern auch (mit jeweils regionalen Eigenheiten) in Teilen Belgiens, der Schweiz und Kanadas. Außerdem wird Französisch in weiten Teilen Afrikas als Verkehrssprache gesprochen und ist internationale Diplomatensprache, so dass es nach Englisch sicher die häufigste Sprache ist, in der internationale offizielle Dokumente verfasst werden.
Die Sprache und ich: Durch einige Frankreich-Urlaube konnte ich schon als Grundschüler ein paar Brocken Französisch und hätte es daher gerne als erste Fremdsprache gelernt. Leider gab es damals in meiner Heimat dazu noch keine Gelegenheit, so dass ich den Wunsch erst mal auf Eis legte und erst ab der Jahrgangsstufe 11 in die Tat umsetzte. Als sehr förderlich für meine Französischkenntnisse erwies sich dann der Kurs, den ich bei meiner Arbeitsstelle mit Unterbrechungen seit 2006 besuche. Seitdem komme ich mit der Sprache gut zurecht, das Hörverstehen hängt allerdings sehr von Sprachebene und -geschwindigkeit ab. Filme in Originalsprache schaue ich daher normalerweise mit französischen Untertiteln.
Aussprache und Schreibung: Die gute Nachricht: In der Regel kann man von der Schreibweise auf die Aussprache schließen. Ein Konsonant am Ende wird meistens nicht gesprochen, ebenso wie ein e, sofern kein Akzent darauf steht. Ein einzelnes n hinter einem Vokal verwandelt normalerweise den Vokal davor in einen der für das Französische so charakteristischen Nasale. Bei einigen Buchstaben und Buchstabenkombinationen muss man ebenfalls eine besondere Aussprache lernen: u wie deutsches „ü“, ou wie deutsches „u“, oi wie „oa“ usw. Wichtig für die Aussprache sind auch die Bindung und Apostrophierung, die dem schnelleren Sprachfluss dienen: la maison, aber l'école; vous venez /vu: vəne:/, aber vous êtes /vuzεt/. Ein h wird nie gesprochen, aber hier gibt es eine französische Spezialität, die die anderen romanischen Sprachen nicht haben: das h aspiré (gehauchtes h), das zwar auch nicht gesprochen, aber für die Bindung und Apostrophierung des vorangehenden Wortes wie ein Konsonant behandelt wird. Wo ein h aspiré steht und wo nicht, muss man mitlernen, als Faustregel steht es bei Wörtern, die nicht lateinischen oder griechischen Ursprungs sind oder dort, wo dadurch Mehrdeutigkeiten vermieden werden: des héros [deero] „Helden“, des zéros [dezero] „Nullen“ …
Nicht lernen muss man dagegen die Betonung: Sie liegt immer auf der letzten Sprechsilbe eines Wortes bzw. einer gebundenen Wortgruppe. Die vielen Akzente im Französischen dienen zum einen der Signalisierung einer abweichenden Aussprache: so bedeutet ein é mit Akut (accent aigu), dass ein langes /e:/ gesprochen wird, wo ein einfaches e kurz oder stumm wäre. Ein Gravis (accent grave) und ein Zirkumflex (accent circonflexe) können daneben aber auch einfach historisch entstanden sein oder der Unterscheidung gleich ausgesprochener Wörter dienen (ou „oder“, où „wo“).
Die schlechte Nachricht: Von der Aussprache kann man nicht auf die Schreibung schließen. Sagt ein Franzose /o:/, kann er au(x) „am/an den“, haut „hoch“, eau „Wasser“ oder einfach den Ausruf „Oh“ meinen. Oft lässt sich in der gesprochenen Sprache durch die vielen Bindungen nicht einmal leicht erkennen, wo ein Wort anfängt und wo es endet, was zusammen mit dem schnellen Sprechen vieler Franzosen einige Übung zum Zuhören erfordert. Dafür hat man das Glück, dass man viele Endungen beim Sprechen nicht zu kennen braucht, weil sie ohnehin stumm sind – wenn man mon chéri fälschlicherweise mit e am Ende schreiben würde, wäre die Aussprache gleich. Daher machen übrigens auch viele Franzosen an solchen Stellen Rechtschreibfehler.
Wortschatz: Da es sich um eine romanische Sprache handelt, stammt natürlich der Großteil des Wortschatzes aus dem Lateinischen. Wer dies oder andere romanische Sprachen beherrscht, tut sich also beim Französischen leichter, auch wenn spätestens die Aussprache nicht mehr viel mit dem Ursprung zu tun hat: lat. digitus > frz. doigt /dwa/ „Finger“. Lehnwörter aus germanischen Sprachen gibt es auch, allerdings sind sie oft nicht mehr als solche erkennbar: haut „hoch“. Umgekehrt hat das Deutsche viele Wörter aus dem Französischen übernommen, allerdings teilweise mit anderer oder eingeengter Bedeutung: visage (fast alle Wörter auf -age sind im Französischen übrigens maskulin) ist im Französischen ein völlig neutrales Wort für „Gesicht“, ebenso wie rendez-vous einfach nur „Termin“ bedeutet. Einen „Pseudo-Gallizismus“ gibt es im Deutschen auch: was wir „Friseur“ nennen, ist den Franzosen, Belgiern und Schweizern der coiffeur. A propos Franzosen, Belgier und Schweizer: Zwischen den einzelnen französischsprachigen Ländern unterscheidet sich der Wortschatz etwas. So wird etwa die Zählweise für die Zahlen über 60 (70: soixante-dix „sechzig-zehn“, 90: quatre-vingt-dix „vier Zwanziger (und) zehn“), die viele Ausländer zur Verzweiflung treibt, in Belgien und der Schweiz durch ein einfacheres septante und nonante ersetzt. In Teilen der Schweiz kennt man auch noch huitante oder octante statt quatre-vingts für 80. Noch größere Abweichungen in Wortschatz und Aussprache gibt es in Kanada. Hier versucht man beispielsweise einige Anglizismen des europäischen Französisch zu vermeiden, hat dabei aber wieder andere eingeführt: Der Satz En France, on se gare dans un parking; au Canada, on parque dans un stationnement. spielt mit den unterschiedlichen Wörtern für „parken“ und „Parkplatz“ auf beiden Seiten des Atlantiks.
Grammatik: In der französischen Grammatik ist manches einfacher als im Deutschen: so gibt es keine Kasus, und die Flexion nach Numerus und Genus ist oft nur in der geschriebenen Sprache zu erkennen: mon amie „meine Freundin“ klingt genau so wie mon ami „mein Freund“. Manches ist allerdings auch schwieriger, so wird deutlich zwischen den beiden Vergangenheitsformen passé composé (gebildet wie das deutsche Perfekt) und imparfait (Imperfekt) unterschieden, die jedoch wieder anders gebraucht werden als die verschiedenen Zeitformen im Englischen. Als dritte Form der einfachen Vergangenheit gibt es noch das passé simple, das nur (noch) in der geschriebenen Sprache verwendet wird. Beim Futur gibt es anders als im Deutschen und Englischen auch eine synthetische Form (j'irai), die im Gegensatz zur analytischen Form (je vais aller) für die weiter entfernte und unplanbare Zukunft verwendet wird. Der Gegensatz irai – vais – aller zeigt außerdem, dass man um das Lernen von unregelmäßigen Verben auch im Französischen nicht herum kommt. Ebenfalls lernen muss man das Genus der Substantive: es gibt zwar nur zwei Genera (maskulin und feminin), die dafür aber oft von denjenigen der deutschen Wörter abweichen. Klassisches Beispiel: la lune – „der Mond“, le soleil – „die Sonne“.
Ein ewiger Quell des Kopfzerbrechens sind auch die Pronomen und vor allem deren Stellung im Satz. Dass „Ich habe es ihm gesagt“ Je le lui ai dit und nicht anders heißt, kann man nicht oft genug trainieren. Hierfür gibt es aber eine schöne → Lernhilfe in Dreiecksform.
Lern- und Übungsmöglichkeiten: Französisch dürfte immer noch zu den meistgelehrten Sprachen an deutschen Schulen und Volkshochschulen gehören. Eine Lernmöglichkeit zu finden, sollte daher kein Problem sein. Auch zum Vertiefen des Gelernten bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, so gibt es vielerorts deutsch-französische Stammtische, und Bahnhofsbuchhandlungen bieten französische Zeitungen an. Im Fernsehen gibt es je nach Empfangstechnik oft die Möglichkeit, → TV5 oder andere Sender zu schauen. Außerdem sendet → Arte viele Sendungen im Zweikanalton. Dort findet sich auch eine Sendung, die auf witzige Art und Weise kulturelle Eigenheiten der Deutschen und Franzosen aufzeigt: „Karambolage“ läuft jeden Sonntag um 19.30 Uhr und rund um die Uhr im Internet. Und last but not least hat auch → LEO Wörterbuch und Forum für Französisch.
Lieblingswort: Da es so viele schöne Wörter im Französischen gibt, konnte ich mich bisher noch nicht entscheiden ;-).
Das kann ich mir nie merken: Wann gebunden wird (die so genannte liaison) und wann nicht. Wie unter „Aussprache und Schreibung“ schon angedeutet, werden bei bestimmten Wortkombinationen Buchstaben ausgesprochen, die sonst stumm sind. Teilweise sind diese Bindungen verpflichtend, teilweise optional und teilweise verboten. Befolgt man diese Regeln nicht, entstehen mehr oder weniger lustige Missverständnisse wie das oben erwähnte des héros/des zéros. Von den Franzosen werden solche Fälle auch gerne liaisons dangereuses genannt …
Fazit: Für manchen Sprachliebhaber ist es vielleicht nicht exotisch genug, aber dank vieler Möglichkeiten zum Lernen, Üben und Anwenden und dem angenehmen Klang spricht viel dafür, Französisch zu lernen.
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Niederländisch
Klischee: „Holländisch ist doch fast wie Deutsch.“ Aber auch nur fast – für Deutsche sind zumindest geschriebene Texte mit etwas Übung zwar verständlich, aber spätestens, wenn man es selber sprechen will, lauern dann doch einige Fallstricke. Angefangen mit dem Namen der Sprache – sprechen im Deutschen auch Niederländer oft von sich als „Holländern“ und der Sprache als „Holländisch“, so lautet die Eigenbezeichnung ganz klar „Nederland“ und „Nederlands“ (siehe auch unter „Lieblingswort“).
Verbreitung: Die Sprache wird außer in den Niederlanden auch in Teilen Belgiens und in Surinam gesprochen. In Südafrika dürfte man bei Afrikaanssprechern auf eine relativ hohe Verständnisquote stoßen, mit etwas Glück und Erfahrung auch umgekehrt. Gerade wegen der relativ geringen Sprecherzahl freuen sich Muttersprachler, wenn man sie in ihrer Sprache anspricht, verfallen bei der Antwort aber oft ganz automatisch ins Englische oder Deutsche.
Die Sprache und ich: Als Kind des Ruhrgebiets wurmte es mich schon als Teenager, dass ich die Sprache der Nachbarn nicht beherrschte. Das änderte sich dann ab 2000 mit einem Sprachkurs an der Uni, dem weitere an der VHS folgten. Heute kann ich mich normalerweise gut mit Niederländern unterhalten, bei Belgiern hängt es ein wenig vom Akzent ab.
Aussprache und Schreibung: Vielen Deutschen fallen an der Sprache unserer westlichen Nachbarn natürlich sofort die vielen Rachenlaute auf, weswegen sie sie auch gerne „Halskrankheit“ nennen. Ganz falsch ist das nicht, denn jedes geschriebene g (außer in der Kombination ng) wird im Standardniederländischen (Algemeen Nederlands) ähnlich wie unser ch in „ach“ gesprochen, also auch am Wortanfang. Im Süden der Niederlande und in Belgien wird dagegen das so genannte zachte g, das mit unserem Ich-Laut vergleichbar ist, bevorzugt. Auch das sch wird – wie etwa im Namen des Amsterdamer Flughafens Schiphol – als s-ch /sx/ gesprochen.
Die niederländische Rechtschreibung ist übrigens viel logischer als die deutsche, vor allem was die Länge und Kürze von Vokalen betrifft. Ein Vokal ist lang, wenn er am Silbenende steht (le-zen) oder doppelt geschrieben wird (leest). Alle anderen Vokale sind kurz, anders als im Deutschen, wo „Weg“ (im Gegensatz zu „weg“) trotz der Schreibweise mit langem Vokal gesprochen wird. Im Niederländischen gibt es auch beide Bedeutungen, beide mit kurzem Vokal.
Die meisten Laute des Niederländischen kommen so oder ähnlich auch im Deutschen vor, man muss sich nur merken, welcher Buchstabe zu welchem Laut gehört: u wie deutsches „ü“, oe wie deutsches „u“, ou wie deutsches „au“ etc. Am schwierigsten zu sprechen dürfte für deutsche Zungen das ui sein: es wird nicht etwa wie „üi“ oder „öi“ gesprochen, sondern /əʏ/, also ganz grob wie ein ö mit einem ü dahinter.
Wortschatz: Da sich Deutsch und Niederländisch lange gemeinsam entwickelt haben, sind auch die meisten Wörter sehr ähnlich. Wichtigster Unterschied ist, dass Letzteres die so genannte hochdeutsche Lautverschiebung nicht mitgemacht hat, was sich in Begriffspaaren wie „Apfel“ – appel oder „leben“ – leven widerspiegelt. Kennt man diese Gesetzmäßigkeiten, kann man sich viele niederländische Wörter herleiten – oft hat das deutsche Wort allerdings auch eine andere Bedeutung bekommen oder ist veraltet (ziek „krank“). Und Achtung: Keine Sprache hat für Deutsche so viele „falsche Freunde“ wie das Niederländische. So bedeutet schattig zum Beispiel „niedlich“ oder kleinkind „Enkelkind“. Eine besonders beliebte Falle ist das deutsche „klar kommen“, denn klaar komen bedeutet im Niederländischen ausschließlich „zum Orgasmus kommen“ …
Auch Redewendungen sind – wie in allen Sprachen – ganz anders als im Deutschen: iets onder de knie hebben bedeutet zum Beispiel „etwas kapieren“. Allerdings hat man bei einigen Ausdrücken auch Glück: „den Nagel auf den Kopf treffen“ (de spijker op de kop slaan) und „Nur über meine Leiche“ (over mijn lijk) kann man (fast) wörtlich übersetzen.
Grammatik: Bei der Grammatik haben es Deutsche im Allgemeinen relativ leicht, weil es weniger Regeln zu beachten gibt. Es gibt keine Fälle, und meistens wird auch nur zwischen zwei Genera unterschieden: Wörter „mit Geschlecht“ (Utra, Artikel de, männlich/weiblich) und „ohne“ (Neutra, Artikel het, sächlich). Allerdings haben nicht alle Wörter das gleiche Geschlecht wie im Deutschen, so heißt „die Idee“ zum Beispiel het idee und „der Unterschied“ het verschil.
Auch bei der Verbkonjugation gibt es weniger Unregelmäßigkeiten: in der Gegenwart bleibt der Vokal immer gleich – statt „sehen“ – „sieht“ heißt es zien – ziet und statt „lesen“ – „liest“ lezen – leest. Wichtig sind hier noch zwei (relativ einfache) Regeln: die eine bestimmt, wann sich s und z bzw. f und v abwechseln, die andere, wann bei der Vergangenheit ein t und wann ein d steht (Stichwort 't kofschip). Und auch bei den Verben muss man Abweichungen vom Deutschen extra lernen – manche sind nämlich unregelmäßig, die es im Deutschen nicht (mehr) sind: schenken – schonk – geschonken.
Lern- und Übungsmöglichkeiten: Niederländisch wird in Deutschland häufig an Volkshochschulen und Uni-Sprachenzentren gelehrt, in grenznahen Gebieten auch an Schulen. Dort kann man auch niederländische Radio- und Fernsehsender empfangen, was im restlichen Bundesgebiet schwierig ist. Über Satellit oder Digitalkabel kann man aber überall das Auslandsfernsehen → BVN sehen. Außerdem gibt es in vielen Städten niederländische Stammtische, einfach „niederländischer Stammtisch“ oder „Nederlandse stamtafel“ in eine Suchmaschine eingeben.
Ein gutes Online-Wörterbuch findet man unter → uitmuntend.de, davon abgespalten hat sich eine Seite mit → Forum und Lernhilfen für Niederländisch-Lerner.
Lieblingswort: Nederland. Das deutsche Pendant „die Niederlande“ ist zwei Silben länger, was vermutlich der Grund ist, dass so viele Deutschsprachige lieber von „Holland“ sprechen und sich dann (meist von anderen Deutschsprachigen) belehren lassen, dass das nicht korrekt sei, da Holland ja nur zwei der zwölf Provinzen der Niederlande sind, wenn auch die lange Zeit kulturell und wirtschaftlich prägenden.
Das kann ich mir nie merken: Dass net nicht – wie in vielen deutschen Dialekten – „nicht“ bedeutet, sondern so viel wie „jetzt“, „gerade“, „genau“. Natürlich weiß ich es eigentlich, aber beim Lesen von Texten muss ich erst mal mein falsches Sprachgefühl überlisten.
Fazit: Auf den ersten Blick ist Niederländisch die für Deutsche am einfachsten zu lernende Sprache überhaupt, auf den zweiten gibt es natürlich trotzdem einige Fallstricke. Und ums Vokabellernen kommt man auch hier nicht herum. Trotzdem ist es eine nette Geste gegenüber unseren westlichen Nachbarn, wenn man ein wenig ihrer Landessprache beherrscht und nicht automatisch davon ausgeht, dass sie Deutsch sprechen. Den Exotizitäts-Bonus gibt es hier also nicht für große Unterschiede zum Deutschen, sondern für die relativ geringe Sprecherzahl. Und das Schöne für Sprachfans ist, dass sie sich hier nach den Grundlagen relativ schnell Konversation betreiben und sich ans Verfeinern machen können.
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Norwegisch
Klischee: Das smørrebrød gehört zwar ins benachbarte Dänemark, aber Wörter mit vielen ø und æ und einen gewissen Singsang verbinden viele nicht ganz zu Unrecht mit den skandinavischen Sprachen, ohne sich unbedingt mit den genauen Unterschieden zwischen diesen auszukennen.
Verbreitung: Norwegisch wird nur in Norwegen gesprochen, und das auch noch in unzähligen Dialekten. Allerdings gibt es mehr oder weniger große Ähnlichkeiten zu den benachbarten Sprachen Schwedisch mit deutlich mehr Sprechern und Dänisch. Letzteres ist vor allem schriftlich dem norwegischen Bokmål (das im Grunde norwegisch ausgesprochenes Dänisch ist) sehr ähnlich, die Aussprache hingegen bereitet auch Norwegern (und diversen Gerüchten zufolge sogar den Dänen selber ;-)) Schwierigkeiten.
Die Sprache und ich: Auch an meinen Norwegischkenntnissen ist der → CdE schuld, genauer die Sommerakademie 2019. Gleich im Anschluss tourte ich eine Woche durchs Land und war überrascht, wie gut ich schon kleinere Dialoge führen konnte. Momentan lerne ich an der VHS weiter und schaue hin und wieder die norwegischen Nachrichten im Internet. Die verstehe ich noch allerdings nur mit Untertiteln.
Aussprache und Schreibung: Im Norwegischen gibt es nicht die eine Rechtschreibung, sondern derer zwei: das an der dänischen Schreibung orientierte Bokmål und das Nynorsk, das vor allem an westnorwegischen Dialekten orientiert ist, die wiederum dem Isländischen und Färöischen näher sind als dem Dänischen und Schwedischen. Deutlich häufiger und in den meisten Lehrbüchern (und auch in diesem Artikel) verwendet wird Bokmål. Die beiden Schreibweisen unterscheiden sich deutlich voneinander: „Ich komme aus Norwegen“ heißt beispielsweise auf Bokmål Jeg kommer fra Norge, auf Nynorsk Eg kjem frå Noreg. Die Dialekte sind von diesen Standards dann noch einmal mehr oder weniger verschieden. Böse Zungen behaupten, es gebe so viele Dialekte wie Norweger …
Die Laut-Buchstaben-Zuordnung ist allerdings in beiden Schriftsprachen gleich und relativ leicht zu lernen. Beispielsweise ist ein s immer stimmlos, ein ø entspricht unserem ö. Das æ ist ein sehr offenes ä (Lautschrift ebenfalls /æ/, wie im englischen hat). Als Näherung haben wir im Kurs gelernt, es einfach wie ein deutsches a auszusprechen.
Wichtig zu wissen ist noch, dass Norwegisch einen Tonhöhenakzent hat. Dieser ist teilweise bedeutungsunterscheidend, allerdings sind Tonhöhen bei weitem nicht so wichtig wie etwa im Chinesischen. Im Unterricht lernt man die Töne nicht und Norweger werden einen auch so verstehen, allerdings klingt man „norwegischer“, wenn man sie richtig anwendet.
Wortschatz: Auch Norwegisch ist eine germanische Sprache und hat daher viele Ähnlichkeiten mit dem Deutschen und dem Englischen. Letzteres gilt noch einmal besonders, weil das Englische in der Wikingerzeit viele Wörter aus dem Altnordischen übernommen hat. Das wird einem erst so richtig klar, wenn man Norwegisch lernt, wo zum Beispiel „nahm“ tok (gesprochen wie im Englischen) heißt oder „Wolke“ sky („schü“ gesprochen).
Haarig sind wie in vielen Sprachen die Präpositionen, die sich selten 1:1 ins Deutsche übersetzen lassen. Eine kuriose Parallele zum Finnischen ist, dass die Präposition für Ortsnamen je nach Ort verschieden ist. Faustregel ist, dass i bei kleinen Orten an der Küste sowie großen Städten steht, på dagegen bei kleineren Orten im Landesinneren.
Grammatik: Auch im Norwegischen gibt es keine Fälle, und was die Genera betrifft, so hat man die Wahl, ob man lieber drei hat wie im Deutschen oder für Maskulinum und Femininum dieselben Formen benutzt. Für Lernende empfiehlt sich natürlich Letzteres, allerdings sollte man passiv mit Formen wie grensa statt grensen „die Grenze“ dann trotzdem etwas anzufangen wissen. Das -a bzw. -en offenbart schon eine weitere Besonderheit der skandinavischen Sprachen insgesamt, nämlich die angehängten bestimmten Artikel (das neutrale Pendant ist -et). Praktischerweise sind en und et als vorangestellte Wörter auch die unbestimmten Artikel, die optionale weibliche Form ist ei. Um die richtige Verwendung der bestimmten Artikel zusammen mit Adjektiven, Pronomen und Numeri ranken sich dann noch einige Spezialregeln..
Die Verbkonjugation des Norwegischen, Schwedischen und Dänischen ist nach der des Afrikaans wohl die einfachste aller germanischen Sprachen. Die Formen sind pro Zeitstufe jeweils für alle Personen gleich und im Präsens meist durch ein -r am Ende gekennzeichnet. Bei der Vergangenheit ist allerdings wie etwa im Englischen die Unterscheidung zwischen Präteritum und Perfekt wichtig. Nutzt das Niederländische die Vorsilbe ge- beim Perfekt sogar häufiger als das Deutsche, so gibt es diese im Norwegischen gar nicht, nicht nur beim Partizip Perfekt, sondern auch bei Wörtern wie nok „genug“. Die Zukunft kann auf verschiedene Arten ausgedrückt werden, allerdings immer mit Hilfsverben oder einfach mit dem Präsens.
Lern- und Übungsmöglichkeiten: Norwegisch wird in Deutschland häufig an Volkshochschulen und Uni-Sprachenzentren gelehrt. Standardwerke sind „Norsk for deg“ für die Erwachsenenbildung und „Et år i Norge“ für ein jüngeres Publikum. Als Quelle für Nachrichten und Fernsehsendungen ist der norwegische Rundfunk → NRK empfehlenswert. Ein gutes Online-Wörterbuch inklusive Forum findet man unter → heinzelnisse.info.
Lieblingswort: bløtkake. Sieht für Deutschsprachige nach einem mittelschweren Schimpfwort aus, bedeutet aber schlicht und einfach „Sahnetorte“.
Das kann ich mir nie merken: Den Unterschied zwischen se – så – sett „sehen“ und si – sa – sagt „sagen“.
Fazit: Nach dem doch etwas mühsamen Finnisch hatte ich bei Norwegisch deutlich schnellere Erfolgserlebnisse. Nicht „ohne“ ist aber das Hörverständnis gerade bei den vielen verschiedenen Dialekten. Speziell bei mir kommen noch gelegentliche Interferenzen mit dem Niederländischen dazu (so klingt das norwegische Wort für „ich“, jeg, fast wie das niederländische für „du“, jij). Gerade für Menschen, die öfter im Land sind, dürften sich aber erste Lernerfolge recht bald einstellen.
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Russisch
Klischee: „Oh je, fremde Buchstaben“ – Russisch wird zwar nicht mit lateinischen Buchstaben geschrieben, aber das kyrillische Alphabet ist dem lateinischen sehr ähnlich. Manche Buchstaben haben sogar dieselbe Bedeutung, andere sehen genau so aus, bedeuten aber etwas anderes. Insgesamt ist das Alphabet das, was an der Sprache eigentlich am wenigsten Arbeit macht. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind Kursiv- und Schreibschrift, die mehr oder weniger stark von der Druckschrift abweichen. Beide sollte man zumindest in Ansätzen mitlernen. Ich benutze in diesem Artikel aber eine an andere slawische Sprachen angelehnte lateinische Umschrift.
Ein weiteres Klischee ist die „harte“ Aussprache, was wohl an den relativ vielen Zisch- und Rachenlauten liegt. Wenn man sich ein wenig mit der Sprache beschäftigt, ist man überrascht, dass die Unterscheidung zwischen „harter“ und „weicher“ (palatalisierter) Aussprache im Russischen sehr wichtig ist.
Verbreitung: Russisch wird überall in Russland gesprochen, manchmal neben den jeweiligen regionalen Sprachen des Vielvölkerstaats. Auch in anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist es mehr oder weniger verbreitet, zumal es dort auch teilweise große russische Minderheiten gibt. Allerdings sprechen die Sprache dort teilweise nur Ältere, und sie ist wegen der Erinnerung an die Sowjetzeit auch nicht überall beliebt. Es lohnt sich bei Reisen also, sich vorher zu informieren.
Die Sprache und ich: Russisch habe ich im Grunde eher zufällig gelernt, weil bei den Differenzierungskursen in der 9. Klasse meine Erstwahl „Chemie in der Lebenswelt“ nicht zustande kam. Auch nach vier Jahren Kurs in der Schule und weiteren an der Uni sind meine Kenntnisse eher bescheiden. Erfreulich war aber, dass beim VHS-Kurs 2018 fast alles noch da war und auch bei der anschließenden ersten Russlandreise auch für einfache touristische Dialoge ausreichte.
Aussprache und Schreibung: Wenn man das kyrillische Alphabet erst einmal gelernt hat, wird man feststellen, dass dessen Wiedergabe der russischen Sprache relativ lautgetreu ist. Die wichtigste Einschränkung ist, dass ein unbetontes o eher wie ein kurzes a gesprochen wird und auch die anderen unbetonten Vokale relativ schwach ausgesprochen werden. Wichtig ist auch, dass die -ogo/-ego geschriebene Genitivendung wie -ovo/-evo gesprochen wird. Darüber hinaus gibt es nur wenige Ausnahmen (z.B. lëgkij „leicht“, das wie ljóchkij gesprochen wird).
Ebenfalls wichtig in der russischen Aussprache ist die Unterscheidung von weichen und harten Konsonanten. Die „weichen“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie palatalisiert, d.h. am Gaumen gesprochen werden. Im Schriftbild sind sie daran zu erkennen, dass ein „weicher“ Vokal oder ein so genanntes Weichheitszeichen (ь, in der Umschrift mit einem Apostroph gekennzeichnet) folgt. Die Palatalisierung ist (da bedeutungsunterscheidend) ebenso wichtig wie für Deutsche schwer zu lernen (da in der deutschen Sprache nichts Vergleichbares existiert). Ebenfalls nicht existent ist der in lateinischer Umschrift meist als y übertragene Buchstabe ы, der etwa ein dumpfes i bezeichnet (Lautschrift /ɨ/).
Genauso wichtig ist die Betonung, die im Russischen auf jeder Silbe des Wortes liegen kann. Auch hier gibt es Minimalpaare: múka „Qual“ – muká „Mehl“. Zum besseren Lernen der Betonung werden in Lehr- und Wörterbüchern Betonungsakzente gesetzt. In allen anderen Texten stehen sie nicht, man kann aber mit ein bisschen Erfahrung oft (nicht immer) die Betonung erschließen. So werden etwa Adjektive, die auf -íčeskij enden, immer auf dem i betont. Ebenso zeigt die Adjektivendung -oj (statt -yj) an, dass sie betont ist. Ebenfalls nur in Lehr- und Wörterbüchern findet man die Punkte auf manchen e, die anzeigen, dass sie wie ein (immer betontes) /jɔ/ gesprochen werden: Я её спрашиваю (ja eë sprášivaju) „Ich frage sie (3. P. Sg. f)“ wird meist einfach Я ее спрашиваю geschrieben. Auch das muss man also mitlernen.
Wortschatz: Das Russische scheint zunächst für Deutsche ziemlich fremdartig. Bei genauerem Hinsehen lassen sich die gemeinsamen indogermanischen Wurzeln aber nicht verleugnen: nos „Nase“, vodá „Wasser“, mat' „Mutter“. Es gibt auch einige wenige Lehnwörter aus dem Deutschen: búterbrod „Butterbrot“ oder parikmácher „Friseur“. Wie in den meisten anderen Sprachen helfen natürlich auch im Russischen Wortfelder, ansonsten heißt es leider: Lernen, lernen, lernen.
Grammatik: Mit sechs Fällen kennt das Russische zwei mehr als das Deutsche. Vier davon haben auch tatsächlich die gleichen Namen und ungefähr dieselbe Funktion wie im Deutschen, die anderen beiden sind Instrumental (mit etwas) und Präpositiv. Dieser steht nur mit bestimmten Präpositionen, z.B. v Moskvé „in Moskau“ oder (my govorím) o tebé „(wir reden) über dich“. Möchte man nicht „in Moskau“, sondern „nach Moskau“ sagen, heißt es v Moskvú – gleiche Präposition, anderer Fall (Akkusativ). So hat wie im Deutschen jede Präposition einen anderen Fall (oder mehrere), den sie „regiert“. Genera gibt es übrigens drei wie im Deutschen, die meist an der Wortendung erkennbar sind. Bestimmte oder unbestimmte Artikel gibt es dagegen nicht.
Eine wichtige Kategorie in der russischen Grammatik ist die „Belebtheit“ eines Substantivs. „Belebte“ Wörter (also solche, die Menschen oder Tiere bezeichnen) werden teilweise anders dekliniert als „unbelebte“, insbesondere entspricht bei ersteren der Genitiv dem Akkusativ.
Eine andere Sache, die sofort auffällt: Im Russischen gibt es weder „sein“ noch „haben“. Ersteres wird meist einfach weggelassen: on studént „er (ist) Student“, während Letzteres durch die Konstruktion „bei mir (ist)“ ausgedrückt wird: u menjá mašína „ich habe ein Auto“. Letztere Konstruktion ist übrigens identisch mit den finno-ugrischen Sprachen und möglicherweise von dort übernommen, da sie in anderen slawischen Sprachen fehlt.
A propos Verben: In der Schule wurden wir mit der Aussage bei Laune gehalten, dass es im Russischen – anders als in den anderen in der Schule gelehrten Sprachen – nur drei Zeitformen gebe. Das ist allerdings nur halb richtig: Zwar gibt es von jedem Verb nur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aber praktisch jedes Verb existiert doppelt in einem so genannten unvollendeten und einem vollendeten Aspekt. Manchmal sind dies völlig unterschiedliche Wörter, die auch verschieden übersetzt werden können, z.B. govorít' „sprechen“ – skazát' „sagen“. Oft aber unterscheiden sich die beiden Aspekte sowohl im Wort als auch in der Bedeutung nur minimal: čitát' „lesen“ – pročitát' „durchlesen“. Diese Aspektdualität ist durchaus vergleichbar mit den verschiedenen Zeitformen in anderen Sprachen. Meine Russischlehrerin erzählte einmal, dass eine Uni-Dozentin ihr gesagt habe: „Sind Sie Russin? Nein? Dann werden Sie es nie verstehen.“ Ob das nun stimmt oder nicht – ums Lernen wird man nicht herum kommen.
Lern- und Übungsmöglichkeiten: Auch nach dem Ende des Ostblocks ist Russisch eine Sprache, für die man in Deutschland relativ viele Materialien und VHS-Kurse findet. Ich habe beispielsweise als Restposten einen Aufbauwortschatz erworben, der aus einem Poster, einem Karteikasten und einer CD besteht. Auch für Russisch gibt es Wörterbuch und Forum bei → LEO.
Lieblingswort: četerëchugól'nik. Ein Beweis dafür, dass auch mal das deutsche Wort (in diesem Fall „Viereck“) das deutlich kürzere sein kann. Dafür klingt das russische schön, enthält meinen Lieblingsbuchstaben ë (jo) und ist auch noch ein Beispiel für ein Wort, das außer dem betonten ë noch einen Nebenakzent hat.
Das kann ich mir nie merken: Die Betonung, gerade dort, wo sie bedeutungsunterscheidend ist, und wann eigentlich welcher Aspekt benutzt wird.
Fazit: Weniger das Alphabet als Grammatik und Phonologie sind für Deutsche ganz schön trickreich, und auch die Vokabeln lernen sich nicht von alleine. Trotz vier Jahren Russisch in der Schule und einem Auffrischungskurs an der Uni bin ich daher nicht wirklich weit gekommen. Empfehlenswert ist Russisch aber für diejenigen, die vielleicht nach Englisch eine Sprache lernen wollen, in der noch „richtig“ konjugiert und dekliniert wird, bei gleichzeitig relativ hoher Sprecherzahl auch in Deutschland.
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