Über Stockstadt, Rohrbach und Sulzbach …

… führte meine Bahn-Spaßfahrt letzten Samstag. Weit hätte ich dazu nicht fahren müssen, denn alle diese Orte gibt es auch in Unterfranken, inklusive Bahnhöfen (wobei Rohrbach ein reiner Betriebsbahnhof an der ICE-Strecke ist). Die Fahrt hat dann aber doch ein bisschen länger gedauert, denn es ging ohne Halt durch Stockstadt (Rhein) an der Riedbahn, dann über Karlsruhe durch Rohrbach (Pfalz) nach Landau, wo ich in den Zug nach Pirmasens umstieg. Diese Strecke, die malerisch durch den Pfälzerwald verläuft, war eins der Ziele der Reise, und ich wurde auch nicht enttäuscht. Die Stichbahn nach Pirmasens befuhr ich nicht, sondern stieg bereits im Knotenbahnhof Pirmasens Nord auf den am selben Bahnsteig bereitstehenden Zug nach Saarbrücken, der zu allem Überfluss dann auch noch Rohrbach (Saar) passierte. In der Landeshauptstadt angekommen, machte ich noch einen kleinen Abstecher mit der Saarbahn, die erst als Straßen- und dann als Eisenbahn verkehrt, nämlich nach Saargemünd (Sarreguemines) direkt hinter der französischen Grenze. Da hatte ich nur wenige Minuten Zeit, in denen mir aber ein Beweisfoto eines anwesenden SNCF-Triebwagens gelang:

Triebwagen in Sarreguemines

Und hier auch noch ein Foto der Saarbahn, das allerdings 2003 bei wesentlich besserem und wärmerem Wetter entstanden ist:

Saarbahnzug am Saarbrücker Hbf

Damals war ich mit dem Bus aus Luxemburg angekommen, den ich wiederum jetzt ablichtete:

Emile-Weber-Doppeldeckerbus in Saarbrücken

Zurück ging es dann über eine andere sehenswerte Strecke, nämlich die Nahetalbahn. Hier fährt ja seit einiger Zeit der Vlexx mit recht bequemen LINTen. Der bis FF durchgehende RE passiert kurz nach SSH – wiederum ohne Halt – den Bahnhof Sulzbach (Saar). Nach der störungsfreien Fahrt erreichten wir FF mit sagenhaften –5, während mein Anschluss-ICE leider +20 hatte. Aber so war noch ein Kaffee in der Lounge drin, bevor die Fahrt dann etwas später als geplant in NAH zu Ende ging.

Hoch gepokert …

… hatte ich bei meiner heutigen Rundfahrt, auf der es schon wieder durch Westerwald und Siegerland gehen sollte. Geplant war eine Fahrt mit der Daade- und Hellertalbahn, die bei meiner Reise vor drei Wochen rechts liegen bleiben mussten. Nach längerem Überlegen entschied ich mich für eine Verbindung, bei der ich zwischen NAH und FF den ICE benutzen konnte. So vermied ich auf dem Hinweg den unsicheren Anschluss in Hanau und war auf dem Rückweg fast eine Stunde früher zu Hause. Wohl wegen des NE-Anteils gab es für die Hinfahrt nur einen Normalpreis, für die Rückfahrt konnte ich einen Sparpreis kaufen und kam so für die gesamte Fahrkarte gerade über den Mindestbestellwert für einen Toffifee-Gutschein.
Nach Ausschlafen und „Sendung mit der Maus“ machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Sowohl der vorgesehene ICE als auch der darauffolgende RE waren pünktlich angekündigt. Da damit in Hanau der Anschluss nach Friedberg klappen würde und ich die Strecke mal wieder fahren wollte, ließ ich also den ICE ohne mich abfahren. Der RE fuhr denn auch auf die Minute pünktlich ab, prompt gab der Lokführer aber bekannt, dass der Zug heute außerplanmäßig in Großkrotzenburg und Großauheim halten würde. Der Anschluss mit nur 6 min Übergangszeit war also doch ein wenig in Gefahr, klappte aber letztlich noch, auch weil ich nicht der einzige war, der umsteigen wollte. Kaum saß ich in der RB über Friedberg nach Gießen, vibrierte mein Handy und überbrachte mir die Nachricht, dass mein Anschluss-RE in Friedberg +10 hatte. Dort pünktlich angekommen, zeigte der Zugzielanzeiger überhaupt keine Verspätung an, zur planmäßigen Abfahrtszeit wurden aber stolze +20 durchgesagt. Hätte ich bei +10 mit Glück den Anschluss in Gießen noch erreichen können, war nun klar, dass er scheitern würde und damit auch die Fahrt auf der Daadetalbahn.
Die +20 hielt der Zug ziemlich genau ein (eigentlich hätte ich nun auch mit der RB aus Hanau nach Gießen fahren können …), und ich hatte nun 40 min Aufenthalt, die ich im Wesentlichen in der Bahnhofsbuchhandlung verbrachte. Auf die Idee, örtliche Busse zu fotografieren, kam ich erst, als ich schon in der HLB nach Siegen saß. Der fuhr weitgehend pünktlich, musste dann aber auf der eingleisigen Verbindungskurve kurz vor Siegen den verspäteten Gegenzug durchlassen. Ich bangte nun sehr um meinen Anschluss, der die Fahrt komplett sinnlos gemacht hätte. Zum Glück wartete der Rhein-Sieg-Express aber auf die Umsteiger, die unpraktischerweise den gesamten Bahnsteig entlang laufen mussten. Nach knapp 20 Minuten Fahrt war Betzdorf erreicht, wo ich nun immerhin noch ein Foto vom auf der Daadetalbahn eingesetzten 628-Pendant machen konnte:

628er der Westerwaldbahn auf der Daadetalbahn

Fast genau so sah der Triebwagen aus, der mich nun über die Hellertalbahn bringen sollte:

628er der Westerwaldbahn auf der Hellertalbahn

Den merkwürdigerweise hier abgestellten RegioShuttle der ODEG vergaß ich in der Aufregung zu fotografieren. Als der Zug abfuhr, zählte ich ganze 3 Fahrgäste außer mir in den beiden Wagen. Auch später wurden es nicht viel mehr, fast ausschließlich Jugendliche vermutlich kurz vor Erreichen des führerscheinfähigen Alters … Auf der Fahrt herrschte richtige Nebenbahnromantik, obwohl die Strecke, die früher einmal die Hauptverbindung von Köln nach Gießen war, immer noch als Hauptbahn klassifiziert ist. An manchen Stellen kann man auch noch das zweite Gleis erkennen, das früher durchgängig hier lag. Bemerkenswert ist auch der trotz der eher dünn besiedelten Gegend geringe Haltestellenabstand. In Neunkirchen kreuzten wir den Gegenzug, der denen der an der Hellertalbahn beteiligten Hessischen Landesbahn zum Verwechseln ähnlich sah:

646er der Hellertalbahn

Pünktlich um 17.44 Uhr erreichten wir die Endstation Dillenburg, wo ich die Wartezeit bis zum Anschlusszug in einem guten griechischen Imbiss verbrachte. Wieder mit der HLB aus Siegen fuhr ich ohne Schwierigkeiten weiter nach FF, und auch mein Anschluss-ICE nach NAH hatte nur wenige Minuten Verspätung. So hatte ich nun auf dieser Tour zumindest das meiste dessen erreicht, was ich vor hatte. Und wegen der gescheiterten Befahrung der Daadetalbahn werde ich natürlich ein Fahrgastrechte-Formular einreichen, mal sehen, was dabei herauskommt.