Ökotourismus? Bahntourismus!

Diese beiden Ziele sollten sich eigentlich ja nicht ausschließen, aber trotzdem war ich aus einem anderen Grund ins Rheinland unterwegs als vermutlich viele andere am Sonntag: Da feierte die Rurtalbahn nämlich ihr 25-jähriges Jubiläum (und das 15-jährige der Ausgründung aus der Dürener Kreisbahn). Zu diesem Anlass veranstaltete sie ein Fest in ihrem (gemeinsam mit der DKB genutzten) Betriebshof in Düren, das ich wiederum zum Anlass nahm, die Gegend mal zu erkunden. Das erste Abenteuer erlebe ich bereits kurz vor Hanau: Der Zug fährt langsamer als sonst, und der Tf sagt durch, dass die Zugführerin sich bei ihm melden möge. Der Zug der nagelneuen BR 445 fährt daraufhin in FH auf ein abweichendes Gleis und bleibt stehen. Nach ein paar Minuten die Durchsage: Wegen eines technischen Defekts endet der Zug außerplanmäßig hier, man solle mit der S-Bahn weiterfahren. Zum Glück hatte ich eine Stunde planmäßigen Aufenthalt in FF, von dem so immer noch eine halbe Stunde übrig bleibt. Entsprechend später findet das Treffen in der Lounge mit meinem Vereinskollegen Daniel statt, der mich auf der Fahrt begleiten wird. Von jetzt an läuft aber alles planmäßig: ICE International bis KK, RE 1 bis Düren, von da mit dem Shuttlebus zum Betriebshof. Hauptereignis dort ist die Enthüllung einer neuen Vectron für RTB Cargo:

Nagelneue Vectron der Rurtalbahn

Ebenfalls anwesend sind historische Triebwagen
Uerdinger Schienenbus der Rurtalbahn

Talbot Taunus der Rurtalbahn

und auch ein paar Bilder von DKB-Bussen gelingen mir.
Busse der Dürener Kreisbahn

Busse der Dürener Kreisbahn

Busse der Dürener Kreisbahn

Nachdem ich bei der Verlosung um 13 Uhr nicht die erhoffte Lokfahrt gewinne und es sich außerdem einregnet, mache ich mich auf den Weg zurück zum Bahnhof. Daniel wollte schon früher fahren, der Bus tauchte aber nicht auf. Des Rätsels Lösung: Abfahrt ist nicht auf dem Hof, wo wir angekommen sind, sondern draußen vor dem Eingang, was uns niemand gesagt hat und auch nicht auf den Aushängen steht. Das Wartehäuschen kann die Leute kaum aufnehmen, die sich unterstellen wollen. Als der Bus endlich vom Werksgelände rollt, sitzen schon Leute drin … Egal, am Bahnhof angekommen, macht sich Daniel auf den Rückweg und ich mich daran, die Rurtalbahn zu erkunden. Zuerst geht es nach Heimbach, wo die Strecke sich immer idyllischer durchs bergige Rurtal windet und der Zug (zweiteiliger LINT) immer leerer wird. Nach kurzer Wende in Heimbach (zur abweichenden Symmetrieminute 11,5)
LINT der Rurtalbahn

geht es dann wieder zurück nach Düren. Dort habe ich bis zur Rückfahrt noch eine Stunde Zeit. Für einmal Linnich und zurück reicht das nicht, wohl aber für einen Abstecher nach Jülich. Auch hier sind die lange Zeit dort heimischen Regio-Sprinter inzwischen abgelöst, in diesem Fall durch einen Regio-Shuttle:
Regio-Shuttle der Rurtalbahn

Der ist gut gefüllt, die Entscheidung vor 25 Jahren, die Strecke zu erhalten, war also goldrichtig. Die Strecke nach Jülich übers flache Land hat einen ganz anderen Charakter als die in die Eifel nach Heimbach. In Jülich angekommen, will ich in den Gegenzug steigen, habe aber die Rechnung ohne den Architekten des Bahnhofs gemacht, der selbigen mit zwei Außenbahnsteigen versehen hat, die nur mit einigem Fußweg verbunden sind. Zum Glück fährt aber wenig später noch ein Bus. Mit dem durchquere ich unter anderem Hambach, das gerade durch den gleichnamigen Forst in den Schlagzeilen ist (in Düren treffe ich auch etliche Leute, die anscheinend dahin unterwegs sind) und Ellen, womit ich eine gleichnamige Freundin erfreuen kann. Zurück geht es nun also ohne den geplanten Loungebesuch in Köln, aber immerhin mit Kaffee in meinem neuen Mehrwegbecher und pünktlich, obwohl die Bahn bereits heftig vor Unwettern warnt. Aus diesem Grund kommt kurz vor NAH auch die Durchsage, dass der Zug erst mal dort zurückgehalten werde, weil die Strecke nach NWH noch gesperrt sei. Unmittelbar vor unserer Ankunft wird die Sperrung aber aufgehoben, so dass nach sehr kurzem Halt der Zug fast pünktlich weiter fährt und ich mit meinem Rad sogar trockenen Fußes nach Hause komme.

Daadaismus

Trotz Termins um 19 Uhr schaffte ich es am Samstag noch auf eine Bahntour. Ziel sollte die → Daadetalbahn sein, deren Bereisung 2015 an einer Verspätung gescheitert war. Anders als damals waren diesmal allerdings die Anschlüsse in FH und FG mehr als entspannt und hätten auch dann funktioniert, wenn die Züge nicht pünktlich gewesen wären (zwischen Friedberg und Gießen gab es aufgrund mehrerer eingleisiger Abschnitte reichlich Gelegenheit dazu). Diesmal dachte ich auch daran, Gießener Busse abzulichten:

Gießener Bus am Bahnhof

Der RE 98 war zuerst rappelvoll, bald erwischte ich dann aber einen Sitz mit freiem Nebenplatz. Der Junggesellenabschied, der unterwegs zustieg, störte mich nur kurz. Vor Siegen hieß es wieder den Gegenzug durchlassen, den Bahnhof, der immer noch eine Baustelle ist, erreichten wir aber annähernd pünktlich, so dass auch der nach wie vor knappe Anschluss an den RE 9 kein Problem war. Der wurde von einer graffitiverseuchten 120 geschoben:

120 am Rhein-Sieg-Express

Normalerweise bearbeite ich Bilder ja inhaltlich (also abgesehen von Ausschnitt, Drehung und ganz selten Helligkeit/Farbstich) nicht nach, aber um den Sprayern/Taggern keine Plattform zu bieten, habe ich hier mal eine Ausnahme gemacht. So erreichte ich tatsächlich wie geplant Betzdorf. Da meine Fahrkarte nur bis hier ging (von und nach Daaden gibt es ja keine Sparpreise), kaufte ich am Automaten eine für die Weiterfahrt. Auf der Daadetalbahn fahren jetzt GTW statt 628ern:

GTW der WEBA

Die Strecke ist kurz, aber recht idyllisch, und es fuhren schätzungsweise in beiden Richtungen knapp 10 Leute mit, was für Samstagnachmittag auf dem Land ganz ordentlich ist. Am Endbahnhof Daaden wollte mir weder ein Automat noch ein Mensch eine Fahrkarte für die Rückfahrt verkaufen, also fuhr ich einfach so mit. Vor die Wahl gestellt, eine halbe Stunde in Betzdorf zu warten oder gleich nach Siegburg/Bonn weiter zu fahren, entschied ich mich nach kurzem Umschauen am Bahnhof für Letzteres, zumal ich mir so den Umstieg in Au und den Halt an jeder Station sparte. „Mein“ RE 9 war wieder ein Doppelstockzug, trotz der deutlich geringeren Kapazität werden aber auch Talent 2 auf der Linie eingesetzt.
Pünktlich in KSIB angekommen, hatte ich nun eine Stunde Zeit, die ich nutzte, um ein besseres Foto eines 420 für meine Sammlung zu machen:

420er in Siegburg

Graffiti sind in letzter Zeit ein massives Problem, auch hier habe ich daher wieder mit dem digitalen Pinsel zugeschlagen. Nebenan am Busbahnhof gab es noch einige Bustypen der RSVG, die ich noch nicht auf dem „Schirm“ hatte:

Iveco Crossway der RSVG

Citaro G Facelift der RSVG

Auch die restliche Fahrt verlief wie geplant. Mit der ICE-Linie 49, aufgrund ihrer Halte an allen Bahnhöfen der KRM auch liebevoll „RE 300“ genannt, ging es bis FF, wo die acht Minuten Umstieg ausreichten, um nicht nur einen Kaffee zu holen, sondern auch noch ein Bild des hier geparkten BahnTouristikExpress zu machen.

110 der BTE

110 der BTE

BTE-Wagen

NAH erreichte ich dann planmäßig um 17.15 Uhr, so dass die Zeit bis zum Mensa-Stammtisch um 19 Uhr noch dicke reichte.

Ma(r)l auf verschlungenen Pfaden

20 Jahre ist es her, dass mir die allgemeine Reife attestiert wurde – allerdings nur die für Hochschulen, die andere lässt bis heute auf sich warten. Aus Anlass dieses Jubiläums traf ich mich am Samstag mit einigen Mitschülern in Marl, das meine Eltern gerade gen Norden verlassen haben. Aus diesem Grund reiste ich erst am Samstag an und übernachtete bei Freunden. Für die Anreise ließ ich mir etwas Zeit und plante einige Schlenker ein, um einigen ÖPNV-Kuriosa mal wieder oder überhaupt einen Besuch abzustatten. Da ich einen Sparpreis Aktion für den ICE um 7:33 Uhr gebucht hatte, war es auch kein Problem, zweimal umzudisponieren, da sich die Termine in Marl änderten.
Da ich einen Koffer dabei hatte, fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof. Der Zug war pünktlich und ein Sitzplatz problemlos zu finden. Einziges besonderes Ereignis war, dass eine Frau relativ unfreundlich eine schlafende Passagierin von ihrem Platz vertrieb, weil sie dort reserviert habe. Die war etwas verblüfft, weil die Anzeige nichts dergleichen anzeigte (die anderen Anzeigen aber sehr wohl funktionierten). Und tatsächlich: Als die eine Frau schon woanders weiterschlummerte, stellte sich heraus, dass die andere einen Wagen weiter reserviert hatte.
KKDT erreichten wir ebenfalls pünktlich. Der Zug fuhr ohne mich und ohne Halt weiter nach Duisburg, vermutlich über die Rheinische Bahn, was auch sehr interessant gewesen wäre. Ich stieg dagegen in die S 6 um. Da ich nicht viel Zeit hatte und vor dem Fahrkartenautomaten eine kleine Schlange stand, kaufte ich den Fahrschein nach Langenfeld in der App, sogar mit Rabatt. Die Bahn kam pünktlich, musste aber u.a. einen Gegenzug durchlassen und kam so leicht verspätet in Langenfeld an. Mir war es egal, hatte ich doch genug Zeit, um auf die 791 umzusteigen. Dort kaufte ich ein Einzelticket der Preisstufe D, das stolze fünf Stunden gültig war und damit meine gesamte Tour abdeckte. Erste Station war Solingen Hbf, wo mir die neueren Citaros der BSM vor die Linse kamen:
Citaro II der Bahnen der Stadt Monheim

Citaro Facelift der Bahnen der Stadt Monheim

Aber auch zwei Solinger Obusse lichtete ich ab:
Van-Hool-Obus der Stadtwerke Solingen

Hess-Obus der Stadtwerke Solingen

Weiter sollte es eigentlich mit der S 7 (früher mal RB 47) über die Müngstener Brücke gehen. Die Strecke war aber wegen eines Hangrutsches unterbrochen, was meinen Zeitplan durcheinandergebracht hätte. Also zum dritten Mal umdisponiert, wenigstens noch ein Bild vom Abellio-Lint auf der S 7 geschossen
Abellio-Lint für die S 7

und eins vom 422er im VRR-Design auf der S 1, die hier früher mal S 7 hieß.
VRR-422

Weiter dann mit der RB 48 nach Wuppertal-Vohwinkel, wo ich einen der neuen GTW-15-Schwebebahnzüge erlegen konnte:
GTW 15 der Wuppertaler Schwebebahn

Mit eben jenem wollte ich dann auch bis zum Hbf fahren, stieg aber dann schon am Westende aus, um den Zeitplan nicht erneut ins Wanken zu bringen. Der nächste Programmpunkt war nämlich die Fahrt mit dem SB 66 nach Velbert, der von da ohne Umsteigen nach Essen weiter fährt. Auf dem ersten Teil der Fahrt war der Gelenkzug eher spärlich besetzt, füllte sich dann aber umso mehr, je näher wir der Ruhrmetropole kamen. Als die dritte Familie mit Kinderwagen einstieg, musste der Busfahrer diesen dann auf den Nachläufer (also den Teil hinter dem Gelenk) verweisen.
Gelenk-Citaro II des BVR

Von EE aus ging es ganz unspektakulär mit der S 9 weiter. Vorher aber gelang mir u.a. noch ein Bild der „Blauen Grotte“:
U-Bahnhof Essen Hbf

Bei den Gastgebern angekommen, lud ich meine Sachen ab und fuhr zwei Haltestellen mit meinem gerade noch gültigen Ticket zu meiner nächsten Station, dem Mensa-Stammtisch. Den Rest des Abends bewegte ich mich nur zu Fuß.

Auf der Rückfahrt am Sonntag hatte ich als Schmankerl noch die Kongobahn eingebaut, wie die Strecke Neuss–Horrem aus unerfindlichen Gründen genannt wird. Seit Dezember 2017 muss in Bedburg, also an der Grenze zwischen den Aufgabenträgern VRR und NVR, umgestiegen werden. Das hängt damit zusammen, dass der Abschnitt Bedburg–Horrem langfristig zur S-Bahn ausgebaut werden soll.
Los ging es aber erst mal mit der S 9 bis Essen. Ab Bottrop saß eine alte Dame neben mir, die mich fragte, ob denn irgendwo „was los“ sei. In Bottrop hätten nämlich alle Cafés zu, und nun sei sie auf der Suche nach „Action“. Leider konnte ich ihr da auch nicht weiterhelfen. In EE angekommen, stellte sich heraus, dass der RE 6 +20 hatte. Also noch in die Lounge und eben 20 min später über die Strecke EDG–KD, auf der wegen Bauarbeiten die Ferngleise immer noch gesperrt waren. Ab KD aufgrund Kürzung des planmäßigen Aufenthalts nur noch etwa +15. Immer noch genug Zeit, um Neusser Busse für die Sammlung abzulichten:
Bus der Stadtwerke Neuss

Mit der Regiobahn nach Kaarst zu fahren, hatte fahrplantechnisch nicht mehr gepasst, wäre an diesem Tag wegen SEV sowieso nicht gegangen:
Zug der Regiobahn

Also den VIAS-Lint geentert. Die Farben sind andere als in Hessen, was vermutlich am anderen Aufgabenträger liegt:
Lint der VIAS

Die Fahrt verlief unspektakulär, abgesehen davon, dass die Fahrgastinformation notorisch falsch ging. Interessant fand ich die verkrautete Landschaft um Frimmersdorf, wo man erahnen kann, dass hier mal ein Braunkohletagebau war. In Bedburg stiegen außer mir noch zwei andere Fahrgäste in den DB-644 um. Zunächst ging es nicht sehr S-Bahn-mäßig über Land, nachher füllte sich der Zug aber recht gut. KK erreichten wir pünktlich, hier sah ich dann beim Aussteigen auch noch einen „Kollegen“ aus dem ICE-Treff.
Die Weiterfahrt verlief ebenfalls problemlos: Der ICE fuhr (wohl wiederum wegen der Bauarbeiten) ab KK statt über KKDT und über FFS statt FF, erreichte aber alle Zwischenstationen sowie meinen Ausstiegsbahnhof NAH (über)pünktlich, so dass ich wie geplant den Bus um 19.50 Uhr entern konnte.

Eine volle Portion Münster

Drei Tanten hatten zur Geburtstagsfeier nach Münster geladen, also machte ich mich am Freitagabend auf den Weg dorthin. Die DB hatte mich vor hohem Fahrgastaufkommen gewarnt und empfohlen zu reservieren. Auf der Sitzplatzgrafik war aber noch jede Menge frei, und tatsächlich sah es dann in der Realität weit weniger dramatisch aus und ich bekam noch einen Platz in der Lounge des 30er-Zugteils (leider mit Blick auf den anderen Zugteil). Sonst passierte auf der Fahrt nichts Besonderes, ich erreichte auch den Anschluss an den RE 7 in KKDT. Dort stieg ich in den vorderen und leereren Zugteil ein, verließ meinen Platz allerdings in Wuppertal Hbf während der Überholung durch einen verspäteten ICE, weil im vorderen Zugteil die Toilette defekt war. Trotz der Überholung erreichten wir EMST aber pünktlich, und gemeinsam mit einigen anderen Verwandten trat ich die Fahrt zum Ort der Feierlichkeiten an.
Von dort machte ich am Sonntag noch einen Abstecher zur besten Freundin und ihrer Familie, bevor ich mich dann auf den Weg zum Bahnhof machte. Mein IC hatte nur etwa +5, so dass noch eine reelle Chance bestand, in KK den ICE zu erwischen. Die zerschlug sich allerdings unterwegs, da der Zug zwischendurch mehrmals kurz stehen blieb und wir somit mit +15 in der Domstadt ankamen. Also blieb ich einfach sitzen, da der IC ohnehin in NAH halten würde, nur eben etwas später. Im Bordbistro deckte ich mich noch mit einem Tandoori-Sandwich, Schokoriegel und Chips ein, sonst passierte nichts Besonders. In NAH hatte der Zug etwa +20, so dass ich fast eine Stunde später ankam als ursprünglich geplant. Es war also gut, dass ich mein Rad am Bahnhof stehen und so direkt nach Hause radeln konnte.

Zum letzten Ma(r)l

… war ich letztes Wochenende in der Wohnung meiner Eltern, da sie ihren Wohnsitz gen Norden verlegen. Mehr oder weniger traditionell hatte ich für die Hinfahrt den ICE um 17.33 ab NAH gebucht. Der fuhr pünktlich ab, hatte in FF schon +10 und blieb auf der KRM im Tunnel stehen: Personen im Gleis. Dass wir danach +30 hatten, war wohl unvermeidlich und direkt wenig. Noch mehr wurde es vor KD, weil es auf der baustellenbedingten Umleitung über Opladen nicht so recht voran ging, was der Zub mit recht deutlichen Worten durchsagte. Also erreichte ich gerade noch und nur, weil er auch Verspätung hatte, den Zug eine halbe Stunde nach dem ursprünglich geplanten nach ERE, wo mich meine Mutter abholte.

Den Samstagnachmittag verbrachte ich mit einem Besuch bei meiner alten Kinderfrau in Gelsenkirchen, wohin ich mir eine Fahrt mit dem ÖPNV mit in der DB-App gekauftem Ticket gönnte. Beim Umstieg auf dem gerade im Umbau befindlichen Busbahnhof in Buer gelang mir dabei u.a. ein Bild eines neuen Urbino der Bogestra:

Gelenk-Urbino der Bogestra

Auf der Hinfahrt erreichte ich pünktlich mein Ziel, was ich von der Rückfahrt nicht sagen konnte: Der 382er erreichte den ebenfalls gerade im Umbau befindlichen Busbahnhof in Gelsenkirchen zu spät, so dass ich den Umstieg auf die Straßenbahn gar nicht erst versuchte. Stattdessen fuhr ich mit dem RE nach ERE, der aber natürlich ebenfalls Verspätung hatte, so dass ich den direkten Bus nach Marl knapp verpasste und stattdessen mit dem 220er fuhr, der eine Schleife über Sinsen fährt. So kam ich dann auch direkt zum Essengehen mit meinen Eltern, ohne vorher noch „zu Hause“ gewesen zu sein.

Am Montag machte ich dann noch eine Bustour mit einem ehemaligen Kollegen von der Vestischen, bei der wir unter anderem die Linie 200 zum Lager von Metro befuhren. Sehr interessant, mal so eine „Werkslinie“ zu fahren, nachdem ich jahrelang die Linien von und zum Chemiepark nur aus den Fahrplänen kannte. Einen anschließenden Abstecher nach Dorsten verschoben wir dann unter anderem, weil ich nicht mehr so viel Zeit hatte, denn ich musste ja noch zurück nach NAH.
Dorthin hatte ich, ebenfalls traditionell, den ICE 821 gebucht, der um 21.22 Uhr eintrifft. An diesem Tag fuhr er aber wegen der Bauarbeiten erst ab KK, wo er normalerweise gar nicht hält. Die Fahrt dorthin verlief trotz Verspätung des RE 42 von +10 problemlos, da mein Anschluss-IC in EE ebenfalls +10 hatte. In KK reichte die Zeit dann gerade noch zum Essen, bis es dann pünktlich in die nicht mehr ganz so neue Heimat ging. Zwischenzeitlich hatten wir zwar +5, aber NAH erreichten wir dann tatsächlich pünktlich, was nach etlichen nicht so geglückten Fahrten in den letzten Wochen doch bemerkenswert war.

Aixtra langer Bus

Letztes Wochenende war ich zum Mensa-Jahrestreffen in Aachen. Die Hinfahrt hatte ich aufgrund der teuren Sparpreise mit Prämienpunkten gebucht. Die klappte auch fast ganz hervorragend: ICE nach FF, da kurz in die Lounge und weiter an Gleis 18, wo ich noch einen Platz in der Lounge am Zugschluss ergatterte. Nach der pünktlichen Abfahrt kam ärgerlicherweise die Ansage, dass dieser – also der hintere Zugteil – in KK abgekuppelt würde. Also hieß es nach der wiederum pünktlichen Ankunft dort an einem kompletten ICE 3 vorbei laufen und in den vorderen Zugteil einsteigen, wo sich zu allem Überfluss auch erst relativ weit vorne ein freier Platz fand. Die Abfahrt fand wegen einer technischen Störung am Zug nicht pünktlich statt, so dass wir mit etwa +10 Aachen Hbf erreichten, der sich in der blauen Stunde gut machte:
Aachen Hbf vom Vorplatz aus gesehen

Da der Bahnhof recht weit entfernt von der Innenstadt liegt, nahm ich einen Bus zum Bushof (ein für die Region typischer Ausdruck), in dessen Nähe sich auch mein Hotel befand.
Genau dort bot sich dann am nächsten Tag auch die Gelegenheit, ein wenig den örtlichen ÖPNV zu erlegen. Dessen Star dürften wohl die Doppelgelenkbusse, auch „Long Wajong“ genannt, sein:
Doppelgelenkbus der ASEAG

Aufgrund der Lage am Dreiländereck kommen aber auch belgische
Bus der wallonischen TEC in Aachen Bushof

und niederländische Busse zum Bushof.
Bus des von Arriva Nederland betriebenen Limburgliners in Aachen Bushof

Dessen überdachte Bauweise mit ergänzenden Haltestellen an den umliegenden Straßen macht ihn etwas unübersichtlich und das Fotografieren schwierig, was dadurch verkompliziert wird, dass natürlich viele Menschen unterwegs sind und ein bestimmtes Publikum sich quasi stationär aufhält. Trotzdem gelangen mir aber noch einige Bilder.
Bus der ASEAG in Aachen Bushof

Bus der ASEAG in Aachen Bushof

Bus der ASEAG in Aachen Bushof

Auf dem Rückweg am Sonntag ging es erstmal mit dem RE nach Köln. Der hätte unterwegs beinahe einen längeren Aufenthalt gehabt, weil die Zub-in sich weigerte, den Zug abzufertigen, solange zwei Männer ohne gültigen Fahrschein noch im Zug waren. Zum Glück trollten diese sich unterstützt vom Sicherheitsdienst bald, aber trotzdem war ich von dieser Methode nicht so wahnsinnig begeistert. In Köln machte ich noch Station bei einer Freundin, wo mir hinter dem Hbf dieser E-Bus samt Ladesäule vor die Linse kam:
E-Bus der KVB an der Ladestation am Breslauer Platz

Vom Neumarkt, wo besagte Freundin wohnt, fahren sonntags erstaunlich wenig Bahnen zum Hbf. Meinen Zug erreichte ich daher nur, da er wegen Bauarbeiten ohnehin schon einige Minuten später abfuhr als bei der Buchung angegeben und darüber hinaus noch ein paar Minuten Verspätung hatte. Die wuchsen sich dann – u.a. wegen einer -Störung bei Bonn – auf etwas über +30 in NAH aus. Zum Glück musste ich wenigstens nicht mehr umsteigen, und am Ziel angekommen auch nicht mehr so lange auf den Bus warten.

Bon(n) voyage

Für ein Mensa-Arbeitstreffen war ich gestern in Bonn und habe nur für die Statistik zu berichten, dass alles bestens funktioniert hat: RB bis FMZ, Direktanschluss an den IC bis KKO, weiter mit dem RE 5 bis Bad Godesberg, von da mit dem Bus weiter, der allerdings für mich als Ortsunkundigen etwas schwer zu finden war. Zurück wurde es mit dem Bus dann doch etwas knapp, also brachte mich ein Teilnehmer mit dem Auto nach KBBG, von da dann mit der RB 30 nach KB. Da hatte mein IC +10, die er aber bis FMZ etwas abbauen konnte, so dass ich meine Anschluss-RB noch bequem erreichte und wie geplant um 19.13 Uhr wieder in NAH war.

Even over de grens

Mal wieder ganz knapp hinter der niederländischen Grenze war ich am Wochenende: In Enschede, wo ich einem Treffen meines Lieblingsvereins Mensa beiwohnte. Dorthin kam ich ab NAH recht einfach: zuerst mit dem ICE bis EDO, wo ich zehn Minuten zum Umsteigen hatte. Da unterwegs der Hunger immer größer wurde und der Zug leichte Verspätung hatte, überlegte ich, schon in EE und in Dülmen umzusteigen, was auch die Route für die Rückfahrt war. Letztendlich reizte es mich aber zu sehr, die Strecke EDO – EDUL mal wieder zu fahren, wenn auch im Dunkeln. Das hatte ich nämlich bisher nur genau einmal getan, und zwar 2004 bei der Betriebsübernahme der Prignitzer Eisenbahn (die zumindest im SPNV inzwischen der Geschichte angehört). Den Hunger konnte ich teils im Bordbistro, teils in EDO noch stillen, und so konnte die Fahrt wie geplant weiter gehen und blieb auch ohne besondere Vorkommnisse. Erwähnenswert war höchstens, dass der Zub einen Azubi dabei hatte (ich habe auf die Frage verzichtet, ob sie wissen, dass → Preußen zu Lünen gehört …) und ein Fahrgast, dessen Aktivität am Endbahnhof verdächtig nach dem Kauf illegaler Substanzen aussah. Sei’s drum, ich fuhr ganz legal mit dem Taxi zum Tagungsort.
Am Sonntag sollte das gleiche umgekehrt stattfinden, jedoch tauchte das Taxi nicht auf, so dass mich kurzfristig und etwas unter Zeitdruck ein anderer Seminarteilnehmer „naar het station“ fuhr. Da hatte ich vor der Abfahrt aber sogar noch Zeit, um eine Packung Schokostreusel zu kaufen und ein Foto eines Flirt 3 von Keolis Nederland (ehemals Syntus) zu machen:

Flirt 3 von Keolis Nederland in Enschede

Die Fahrt selbst verlief netterweise wieder ohne Komplikationen. Den Umstieg in EDUL absolvierte ich gemeinsam mit jeder Menge junger Leute, vermutlich Studenten auf dem Rückweg an ihre Unis. Den nächsten Umstieg verlegte ich von EE nach EDG, um dort die Currywurst von der Bude direkt in der Unterführung zu testen, durchaus annehmbar. Weiter ging es leider nicht ohne Umstieg nach NAH, weil die Spessartstrecke wegen Bauarbeiten nur eingeschränkt befahrbar war. Also noch 20 min Lounge, mit dem Freizeit-Express Frankenland zum Heimatbahnhof und dann nach Hause fietsen.

Auch ohne volle Züge genießen

Schon am Mittag des 22. Dezember verabschiedete ich mich aus dem Büro, um erst mal nach Münster zu fahren. Aus Sparpreisgründen fuhr ich nicht über Köln, sondern hatte die Verbindung mit einem Verstärker-IC bis Kassel und von da mit dem „Kreisverkehrs-ICE“ 1228 nach Hamm gebucht. Trotz dieser eher ungewöhnlichen Verbindung hatte mich die Bahn vor Überfüllung gewarnt. Also reservierte ich am Dienstag noch einen Platz für Fulda – Kassel (ab Hanau gab es schon nicht mehr), nur um am Mittwoch ein Angebot eines 1.-Klasse-Upgrades zu bekommen. Das nahm ich dann dankend an, auch wenn ich die Reservierung in der 2. nicht umtauschen konnte.
Am Reisetag stellte sich heraus, dass der IC so voll dann auch wieder nicht war und ich durchaus auch in der 2. noch einen Platz gefunden hätte. In meinem Abteil in der 1. war dagegen mein Platz der einzige freie, so dass ich in ein anderes auswich. Da ergab sich dann noch eine nette Fahrt mit meinem Gegenüber und auch sonst eine problemlose Fahrt (auch wenn der Navigator in dem Moment eine Abfahrt in Fulda mit +15 prognostizierte, in dem wir schon mit +5 abfuhren). Das setzte sich erfreulicherweise bis EMST fort, wo ich noch ein bisschen den Zugbetrieb beobachtete, der ebenfalls störungsfrei zu laufen schien.
Am nächsten Tag machte ich mich dann auf den Weg nach Marl, was nicht nur fahrkartentechnisch dank Handyticket und NRW-Tarif sehr einfach war. Auch die Verbindung an sich funktionierte super, sogar der 3-Minuten-Anschluss in Haltern zur Linie 227, die mir eine Quasi-Stadtrundfahrt durch Marl ermöglichte. In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten an alle Leser!

Geschichte wiederholt sich (nicht)

Praktisch dieselbe Verbindung wie schon im Dezember letzten Jahres (privater Beitrag) sollte ich am Wochenende nach Bielefeld nutzen: NAHFHFFGFKWEPDEBWE. Und genau wie damals scheiterte schon der erste Umstieg, diesmal u.a. an einer -Störung bei Kahl. Diesmal nahm ich aber auf Rat des Navigators eine andere Alternativverbindung, nämlich von FH direkt nach FKW und weiter mit dem RE 11. Gegen den Rat des Navigators pokerte ich hoch auf den 3-Minuten-Anschluss an die Sennebahn in EPD – und gewann. So konnte ich nicht nur die Sennebahn im halbwegs Hellen fahren, sondern kam auch eine Stunde früher als geplant in EBWE an.
Am Samstag nutzte ich die Straßenbahn und den neuen Westfalentarif, um in die Stadt zu fahren. Letzterer war so neu, dass die Automaten noch die alten Fahrscheinvordrucke nutzten, um den neuen Tarif darauf zu drucken:

Fahrkarte zum Westfalentarif auf Sechser-Vordruck

Hauptzweck dieser Straßenbahnfahrt, wenn auch nicht des Besuchs in Bielefeld, war ein Besuch auf der → Geniale. Aber auch ein paar Fotos von BVO-Bussen machte ich – da ich die Kamera leider vergessen hatte, mit dem Handy.
Auf der Rückfahrt am Sonntag war wiederum die gleiche Verbindung wie im Dezember vorgesehen, nämlich zunächst mit dem „Leineweber“ nach Altenbeken, auf den die RB aus Lemgo auch diesmal wieder in sensationellen vier Minuten wendete. Auf dem Weg hatte ich dank des Sitzplatzes ganz vorne im Eurobahn-Talent gute Sicht auf die abwechslungsreiche Strecke. In HA dauerte der Aufenthalt dann leider etwas länger, und in FKW kam ich dann genau in dem Moment an, als mein Anschluss-ICE, den der Navigator zwischenzeitlich mit +29 geführt hatte, pünktlich abfuhr. Also mal wieder umdisponiert und statt über FH über NWH gefahren. Wie Murphy es wollte, hatte dort der Anschluss-ICE auch Verspätung, und zwar so viel, dass ich mit genau +57 gegenüber dem gebuchten Fahrplan in NAH ankam, und damit eine Minute weniger als die Kulanzschwelle für Fahrgastrechte. Sei’s drum, die Fahrt zählte zum Glück nicht zu den teuersten, und das Wochenende war nicht nur wegen des Bahnfahrens insgesamt ein nettes.