Phantom-Haltausfall

Heute wollte ich endlich mal den RE 41 „Vest-Ruhr-Express“ Haltern – Bochum testen, der nach längerer Planung seit diesem Jahr endlich fährt (wenn auch immer wieder durch Bauarbeiten unterbrochen). Dazu wollte ich den RE Richtung Osnabrück nehmen. Da ich etwas spät dran war, stieg ich für die eine Haltestelle nach HB in die Straßenbahn, die prompt ein paar Meter weiter durch ein parkendes Auto behindert wurde und erst ankam, als der Zug vermutlich gerade abfuhr. Wenigstens hatte ich jetzt Zeit, um mir in Ruhe Proviant und Kaffee beim Bäcker zu holen und mit dem mitgeführten Trinkwasser einen kleinen Brand im Altpapiermülleimer zu löschen. Dafür musste ich etwas Geld in eine Fahrkarte für den ICE nach HO investieren, der wenigstens fast pünktlich war und noch ausreichend Sitzplätze bot. An meinem Ex-Wohnort angekommen, war der Anschluss-RE 2 noch nicht da, weil er durch Personen im Gleis aufgehalten worden war. Letztendlich ging es mit ca. +15 wieder gen Süden, was auch durch eine Überholung in Lengerich nicht deutlich mehr wurde. Den RE 41 konnte ich damit in EHLT noch locker erwischen, sowohl als Fahrgast als auch als Fotograf:

DB-Flirt 3 als RE 41 in Haltern am See

Bis ERE war der Zug mäßig besetzt, füllte sich dort aber ordentlich, zumal der VfL Heimspiel hatte. Trotz verspätetem Gegenzug, den wir vor ERES abwarten mussten, waren wir einigermaßen pünktlich unterwegs. In 20 Minuten von Recklinghausen Innenstadt nach Bochum Innenstadt – das ist schon ziemlich konkurrenzlos! An der Endstation angekommen, fuhr ich gleich weiter mit dem SB 37 Richtung Ennepetal. Auch der war recht gut gefüllt, wobei ich in Hattingen zumindest von einem Notsitz auf einen normalen wechseln konnte. Von hier an fuhr der Bus teilweise parallel zur ehemaligen Bahnstrecke Hattingen – Wuppertal, die heute leider nur noch ein Radweg ist. Heute wird das Gebiet aber immerhin von drei Schnell- und noch mehr normalen Buslinien durchzogen. Am Bahnhof in Schwelm stieg ich aus und fuhr mit der S 8 nach Hagen weiter, deren Strecke ich bisher noch nie befahren hatte. Als Besonderheit hält sie in Gevelsberg Hbf, neben Mülheim (Ruhr) einem von zwei Hauptbahnhöfen, die betrieblich nur noch Haltepunkte sind. In Hagen stieg ich direkt in die RB 52 nach Dortmund um, die ich seit meinem Studium nicht mehr gefahren war.

Jetzt hatte ich genug von Regionalverkehr und wollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ein Blick in den Navigator für den nächsten ICE verhieß allerdings nichts Gutes:

Screenshot aus dem DB-Navigator mit Meldung von Haltausfällen ab Bremen

Dem Fahrtverlauf waren Haltausfälle ab Bremen angehängt, mit dem Hinweis, man solle seine Reiseverbindung kurz vor der Reise überprüfen. Der Fahrtverlauf selber ging aber wie üblich bis Hamburg-Altona. Das war auch das Ziel, das ohne weiteren Kommentar auf der Anzeige am Bahnsteig stand. Also stieg ich einfach in den Zug ein und harrte der Dinge, die da kommen, und siehe da: Ebenfalls ohne weiteren Kommentar fuhr der Zug mit „nur“ +10 nach HB, von wo ich sicherheitshalber zu Fuß nach Hause ging. Fazit: Eine schöne Tour, bei der die einzige nennenswerte Komplikation vor allem einem Autofahrer (und einer gewissen Risikobereitschaft meinerseits) zu verdanken war.

Spontan nach Warendorf

Gestern habe ich einen spontanen Ausflug nach Warendorf gemacht, wo meine Eltern und meine Schwester samt Familie einen Kurzurlaub verbrachten. Sowohl hin als auch zurück ging es mit dem ICE über Münster, und beide Male annähernd pünktlich. Zwischen EMST und EWAF gab es als Bonus noch die Strecke entlang der B 64, auf der der Zug alle paar Meter an einem technisch ungesicherten pfeifen muss. Von den BÜ sollen etliche geschlossen und die Streckengeschwindigkeit erhöht werden, davon war aber gestern noch nichts zu sehen.

Pest oder Cholera

Das war, überspitzt gesagt, die Wahl, die ich am Wochenende auf dem Weg nach Duisburg hatte: Die Stadt war nämlich wegen Brückenbauarbeiten in Richtung Norden und Osten fast komplett vom Schienennetz abgeschnitten. Also blieb nur, entweder ab Oberhausen oder Mülheim mit dem SEV zu fahren oder den Umweg mit der S 1 über Solingen zu machen. Ich entschied mich für Ersteres, zumal als erster Programmpunkt des Mensa-Jahrestreffens ohnehin eine Besichtigung des Stellwerks am Oberhausener Hbf anstand.

Statt des verspäteten ICE nahm ich am Reisetag ab HB den pünktlich fahrenden IC. Da dieser aber deutlich langsamer ist, wurde er schon in HO vom ICE überholt. Auch die Möglichkeit, in EMST in den nun ebenfalls verspäteten RE 2 umzusteigen, bemerkte ich erst, als ich schon im RE 42 saß. Da ich aber einen ordentlichen Zeitpuffer hatte, war das kein Problem. Der knappe Anschluss auf die RB 35 in Gelsenkirchen klappte auch, so dass ich noch ein wenig Zeit für ÖPNV-Fotos hatte, bevor die Besichtigung losging. Bei der herrschte leider Fotografierverbot, die Eindrücke waren aber auch so sehr interessant. Mit dem SEV ging es dann weiter nach EDG, wo mein Hotel praktischerweise direkt am Bahnhof war.

Ich wäre nicht ich, wenn ich die drei Tage nicht auch genutzt hätte, um weitere Bilder vom örtlichen ÖPNV zu machen, natürlich auch vom SEV, der unter anderem in der Hand von VIAS Bus

VIAS-Bus auf dem SEV Duisburg–Oberhausen

und dem BVR:

BVR-Bus auf dem SEV Duisburg–Oberhausen

Zurück wollte ich mich am Sonntag auf dem Weg mit dem SEV nach Mülheim machen und hatte dafür wieder etwas Zeitpuffer mitgebracht und damit die Option, durch längere Nahverkehrsnutzung Geld zu sparen. Allerdings waren die beiden Busse, die an der Haltestelle vorfuhren, unter anderem durch MSV-Fans so voll, dass ich sie fahren ließ und wieder über Oberhausen fuhr. Also wurde es nun doch der ICE schon ab EDO, wohin ich mit dem während der Bauarbeiten umgeleiteten RE 1 kam. Angenehmerweise waren beide pünktlich, und je einen Sitzplatz gab es auch noch, so dass ich (jedenfalls nach DB-Definition) pünktlich meinen Heimatbahnhof erreichte.

Eine Bahnfahrt, wie sie sein soll

Am Freitag wurde mal wieder gestreikt, zum Glück bedeutete das für mich nur, dass ich eine Stunde später als gebucht losfahren musste bzw. konnte. Der Zug war, anders als meine sonstige Erfahrung bei Streiks, recht voll. Für mich gab es aber noch einen Sitzplatz, und als Zugabe kam der Zug auf die Minute pünktlich in Köln an. Als ich dort auf den Anschluss Richtung Aachen wartete, kam kurioserweise ein 425er meines Arbeitgebers durch:

425er der S-Bahn Hannover bei der Durchfahrt durch Köln Hbf

So richtig kurios wurde es dann, als mein RE bei der Weiterfahrt immer wieder bremsen musste. Als Grund gab der Tf einen vorausfahrenden Zug an, den wir gleich überholen würden. Ihr ahnt es sicher schon: Es handelte sich um den 425er, der auf Werkstattfahrt nach Aachen war. Dass die S-Bahn Hannover schuld an einer Verspätung zwischen Köln und Aachen war, würden vermutlich viele Bahnnutzer nicht glauben … Letztendlich erreichte ich meinen Zielbahnhof Aachen Rothe Erde mit einigen Minuten Verspätung, was nicht schlimm war, da ich zu meinem Ziel Monschau mit dem Auto mitgenommen wurde.

Die leider seit geraumer Zeit eisenbahnlose Stadt ist allerdings recht gut mit Bussen angebunden – hauptsächlich nach Aachen, aber auch durch einen Bus der belgischen TEC nach Eupen. Ich hatte überlegt, mit dem ins Hohe Venn zu fahren, aber nachdem sich genug andere Aktivitäten ergaben, beließ ich es bei einem Foto:

TEC-Citaro in Monschau Altstadt

Zurück von Monschau machte ich mich am Sonntag auf den Weg mit dem SB 66 nach Aachen. Der macht auf dem Großteil der Strecke seiner Bezeichnung tatsächlich alle Ehre, nur die Fahrt durch Kornelimünster mit vielen Halten war etwas nervig. Dafür stand ich schon an der letzten Haltestelle vor Rothe Erde auf, nur um festzustellen, dass es noch mehrere Minuten bis dorthin dauerte. Aber so konnte im gut gefüllten Bus wenigstens jemand anders meinen Sitzplatz belegen. Auch die Weiterfahrt lief wie am Schnürchen: Mit dem RE 1 ging es nach KK. Als ich dort ausstieg, zeigten die Anzeigen einen Notarzteinsatz zwischen KDFF und EDG an. Mit dem Gedanken, dass das ja heiter werden könne, aber auch der leisen Hoffnung, dass ja noch etwas Zeit sei, nutzte ich die Umstiegszeit erst mal zum Essen. Und tatsächlich bewahrheitete sich die Hoffnung: Als ich wieder auf den Bahnsteig kam, stand dort angezeigt, dass die Sperrung wieder aufgehoben war. Mein Anschluss-ICE kam also nicht nur pünktlich, sondern blieb es auch bis HB, wo demzufolge meine Freundin nicht lange auf mich warten musste.

Hinterher ist man immer schlauer

Gestern fuhr ich mal wieder nach Korbach, um meinen Onkel zu besuchen und nebenbei ein bisschen Zug zu fahren. Für die Hinfahrt hatte ich erst den EC um 7:48 Uhr ab HB gebucht, bis mir einfiel, dass der offizielle 9-Minuten-Anschluss in EDO wohl nicht sehr zuverlässig sein würde. Also buchte ich noch einen weiteren Super-Sparpreis für den ICE eine knappe Stunde früher. Der fuhr planmäßig etwa zehn Minuten später ab als die übliche Taktlage, sollte in EMST aber selbige wieder erreichen. Das konnte natürlich nicht funktionieren, so dass wir ab da mit Verspätung unterwegs waren (für die folgenden Tage ist dieser offensichtliche Fehler im Fahrplan korrigiert).

In EDO nutzte ich die durch die frühere Abfahrt gewonnene Zeit für ein Frühstück und stellte dabei fest, dass der EC wegen einer defekten Tür nur bis HO gekommen war. Den früheren Zug zu nehmen, war also auf jeden Fall gut. Noch besser wäre es gewesen, im ICE bis Hagen sitzen zu bleiben und dort in den RE 17 zu steigen, denn so drohte der Anschluss in Brilon Wald zu platzen. Diese Sorge stellte sich allerdings als unbegründet heraus, denn der Anschlusszug war in Brilon Stadt liegengeblieben. Nach einiger Zeit tauchte der Gegenzug auf, der dorthin fahren sollte, und es war unklar, was nun passieren würde. So konnten die Fahrgäste nach Korbach und weiter immerhin im Zug warten, die Partygruppen nach Willingen wurden auf den Bus verwiesen, bis dann mit den nächsten Zügen der Ruhrtalbahn neue eintrudelten und den Triebwagen mit Partymusik beschallten. Letztendlich konnte der defekte Zug abgeschleppt werden, und der Gegenzug fuhr noch den Stadtbahnhof an und dann weiter in der Taktlage des Folgezuges nach Korbach. Leider hatte ich somit zwei Stunden Verspätung (dichter ist der Takt auf der Strecke um diese Tageszeit nicht), wodurch das ohnehin schon kurze Treffen mit dem Onkel arg gestutzt wurde. Ich beschloss, beim nächsten Mal über Kassel zu fahren, da zum einen die Umstiege dort entspannter sind und zum anderen alle Züge mindestens stündlich fahren.

Wir machten das Beste aus der kurzen Zeit, und um 16 Uhr machte ich mich von Korbach Süd auf den Rückweg, diesmal über Kassel. Also musste ich im seit nunmehr fünf Jahren so benannten Hbf umsteigen, der seine Bezeichnung stolz voll ausgeschrieben trägt:

Kurhessenbahn-Desiro in Korbach Hbf

Kurios im Desiro fand ich die übergroßen Tische, die es an einigen Plätzen gab:

Übergroßer Tisch im Kurhessenbahn-Desiro

Zum Glück verlief die Rückfahrt deutlich problemloser als die Hinfahrt: In FKW erreichte ich noch einen früheren ICE als den geplanten, der wiederum seine Verspätung durch die großzügigen Fahrzeiten der Umleitung über die Altstrecke verlor. So blieb in HH noch Zeit für eine Portion Pommes. Im Anschluss-RE traf ich zufällig noch einen Freund. HB erreichten wir immerhin mit so viel Verspätung (etwa +10), dass dieser seine Straßenbahn verpasste. Für mich war das weniger ein Problem, da ich sowohl meine Wohnung als auch die meiner Freundin zu Fuß vom Hbf erreichen kann, was ich dann auch tat.

Wo die Hunde mit dem Schwanz bellen

Vorletzten Sonntag habe ich mal wieder eine Spaßtour gemacht. Wegen SEV bin ich vom ursprünglichen Ziel Cuxhaven abgerückt und stattdessen zwar erst mal auch in die Richtung gefahren, dann aber in Bremerhaven in dieselbe Linie in die andere Richtung umgestiegen, nämlich nach Buxtehude. Da werden inzwischen fast ausschließlich Wasserstoffzüge eingesetzt, es herrscht aber immer noch derselbe Nebenbahncharme wie bei unserer Tour letztes Jahr. Eine zwischenzeitliche Verspätung konnten wir unter Kürzung eines Kreuzungsaufenthaltes wieder herausfahren und erreichten daher die Endstation pünktlich. Das war auch gut so, betrug doch die Umstiegszeit auf den RE5 nach AHAR nur 5 Minuten. Der Hamburger Vorstadtbahnhof war an diesem Tag wegen Bauarbeiten auch Endstation, überhaupt wurde die Strecke von und zum Hbf nur von sehr wenigen Zügen befahren. Der IC, den ich mir als Anschluss (für günstige 7,40 Euro) gönnte, kam von Westerland über die Güterumgehungsbahn direkt aus Itzehoe. Mit ihm erreichte ich dann vor der RB, die wir unterwegs überholten, pünktlich Bremen. Kurios: Die Kurswagen aus Dagebüll waren als eigener Zug mit eigener Zugnummer, aber zur selben Zeit und anscheinend ohne Echtzeitdaten angezeigt.

Eine Woche später ging es dann mal wieder nach Dortmund. Die Hinfahrt absolvierte ich mit Kumpel Ole, baustellenbedingt mit Umleitung über Hamm, aber annähernd (mit bereits etwas gestreckter Fahrzeit) pünktlich. Am Samstag besichtigten wir unter anderem mit weiteren Freunden die Leitstelle der H-Bahn, die ich natürlich nicht zuletzt von meinem Studium an der heutigen TU gut kannte:

Die H-Bahn unterwegs zum Technologiepark
Blick auf den Leitstand der Dortmunder H-Bahn

Am Sonntag fuhren wir nach Bochum – hin mit der S-Bahn, zurück mit dem RE und beide Male annähernd pünktlich. Für die Rückfahrt am Montag hatte ich mir ein Schmankerl ausgedacht: Ich testete den X13 vom Dortmunder Technologiepark nach Datteln. Hierfür haben auch die DSW21 eigens folierte Fahrzeuge.

XBus der DSW21

Bis Mengede, wo auch ein Fahrerwechsel stattfand, war der Bus recht gut besetzt, danach war ich der einzige Fahrgast, wenn man von einer weiteren Person zwischen Waltrop und Datteln absieht. Weiter ging es mit einem anderen Schnellbus, nämlich der S91 der RVM nach Lüdinghausen, der wieder deutlich besser besetzt war.

RVM-SchnellBus am Dattelner Busbahnhof

Aus dem Fahrplan war für mich nicht so klar hervorgegangen, dass ein Umstieg in Lüdinghausen erforderlich war, dieser klappte aber dank Funkverständigung trotz leichter Verspätung ohne Probleme. So war es eine nette Tour durch das nördliche Ruhrgebiet und südliche Münsterland. Am Hbf der namensgebenden Stadt war der ICE nach Bremen trotz Verspätung gerade weg, so dass noch Zeit für eine Currywurst Spezial beim Frittenwerk war. Danach erwischte ich gerade noch den ebenfalls verspäteten Bremerhaven-IC und erreichte somit gegen 15 Uhr meinen Heimatbahnhof.

Bahn(spät)sommer

Nach meiner Rückkehr aus Großbritannien habe ich bisher nur kürzere Fahrten unternommen. Die erste führte meine Freundin und mich nach Recklinghausen, wo wir wiederum von HB aus mit einem direkten ICE hinfahren konnten, der meine alte Kreisstadt auch pünktlich erreichte. Zurück mussten wir leider umsteigen, und zwar in meiner ebenfalls (nicht ganz so) alten Heimat HO. Die erreichten wir mit dem verspäteten RE2, so dass wir bis zum nächsten ICE ein wenig Zeit hatten, die aber wiederum nicht zum Einkaufen im nächstgelegenen Edeka reichte. So nutzten wir dafür den Rewe am Bahnhof in HB.

Ende Juli ging es traditionell zur Sommerakademie, zu der ich wie immer den Bahnhof Bad Hersfeld anfuhr. Dafür bot sich wie schon Pfingsten der direkte ICE von HB nach FKW mit Umstieg in den Cantus an. Der fing sich unterwegs wegen zwei überholender ICE (die SFS ist ja immer noch gesperrt) Verspätung ein. Uns Akademieler störte das weniger, die sehr aufmerksame Zub-in fragte aber bei allen Fahrgästen nach, ob sie noch einen Anschluss benötigten. Auf der Rückfahrt nahmen wir diesmal bewusst einen früheren Zug als nötig und nutzten die Zeit in FKW wieder zum Essen, diesmal beim Inder im Einkaufszentrum nebenan. Auch die ICE-Fahrt verlief diesmal völlig problemlos.

Ende August fuhr ich zu einem Familientreffen in Malente zwischen Lübeck und Kiel – wohl das erste Mal, dass ich zu so einer Veranstaltung mit dem Nahverkehr fahren konnte und nicht mal etwas bezahlen musste. Konkret ging es mit der Metronom-RB nach AH. Diese war zwar erst gut voll, leerte sich aber in Sagehorn um die Gäste des Moyn-Festivals. Von der größten Hansestadt ging es dann in die etwas kleinere nach AL, wo ich den Erixx bis zu meinem Zielbahnhof nahm und von dort mit dem Bus das Hotel erreichte. Im Vorfeld hatte ich schon spekuliert, wie viele der drei knappen Anschlüsse wohl klappen würden, es waren tatsächlich alle. Die Rückfahrt lief leider nicht ganz so reibungslos, da es bei Pansdorf eine Signalstörung gab und wir erst noch den Gegenzug abwarten mussten. Zum Glück war aber weder für mich noch für meinen Cousin und meinen Vater, die mich begleiteten, ein wichtiger Anschluss in Gefahr. Für mich gab es auch keine weiteren Komplikationen, in AH war sogar noch Zeit, kurz zum indischen Imbiss in der Wandelhalle zu gehen.

Letztes Wochenende machte ich dann gleich zwei Fahrten: Am Samstag nach Marl, wo eine Freundin ihren 40. Geburtstag feierte. Dazu nahm ich wieder den direkten ICE nach ERE, diesmal gemeinsam mit Freunden aus Hamburg, die mit ihren beiden Töchtern schon das Kleinkindabteil okkupiert hatten. Da außerplanmäßig ein ICE 2 eingesetzt wurde, war selbiges doppelt so groß und es daher kein Problem, dass bereits eine andere Familie dort reserviert hatte. Im Gegensatz zu meiner Fahrt im Juni klappte diesmal sogar der Busanschluss an den SB 25, so dass wir fast pünktlich zum Start des Geburtstagsfrühstücks angekommen wären, wenn ich mich nicht ausgerechnet in meiner Heimatstadt verlaufen hätte … Die Rückfahrt trat ich alleine an und erwischte dazu noch die S9 nach EHLT, wo ich die Umstiegszeit zum Essen nutzte und mit dem RE 42 nach EMST weiterfuhr. Dort erreichte ich noch den verspäteten ICE, so dass ich in HB sogar eine halbe Stunde früher als geplant eintraf.

Am Sonntag machte ich mich dann mit dem Metronom-RE auf den Weg nach Hamburg, wo ich zum einen ein Bild vom historischen S-Bahn-Zug machen wollte, der an diesem Tag unterwegs war, zum anderen meine Tante besuchen. Das Bild gelang mir am oberen Bahnsteig des Berliner Tors (siehe am Ende des Beitrags), zur Tante fuhr ich von da aus bequem ohne Umstieg mit dem X35, allerdings mit etwas längerem Fußweg in Rahlstedt. Zurück fuhr ich vom dortigen Bahnhof mit der RB und erlebte am Hbf mal wieder einen Fall von eigener Blödheit: Da noch zwei verspätete ICE ausfahren mussten, dachte ich, dass sich die Abfahrt des RE noch etwas verzögern würde, wartete erst mal das Gedränge beim Einstieg ab und beobachtete ein wenig den Bahnbetrieb. Leider ergab die Beobachtung, dass der ICE an Gleis 13 und der RE an Gleis 14 zeitgleich Ausfahrt hatten. Als ich das merkte, war es schon zu spät und die Türen zu. Also fuhr ich mit der nachfolgenden RB, was mich eine halbe Stunde kostete, dafür aber Halte in Weltstädten wie Sprötze und eben wieder Sagehorn einbrachte. Trotz dieser kleinen Panne war es aber ein absolut gelungener Tag.

(Fast) pünktlich in die Heimat

Vorletztes Wochenende machte ich mich mal wieder auf den Weg nach Marl, weil ich dort vor nunmehr 25 Jahren mein Abitur abgelegt hatte und sich mein Jahrgang aus diesem Anlass wieder traf. Dafür setzte ich mich in einen der wenigen ICE, die von HB direkt nach ERE fahren (und dabei nicht mal in HO halten). Im Gegensatz zum Taktzug, der eigentlich kurz vorher fahren sollte, fuhr mein Zug pünktlich ab. Aufgrund von Bauarbeiten bei EHLT fuhr er sich allerdings gerade so viel Verspätung ein, dass ich den Fünfminutenanschluss an den SB 25 knapp verpasste. Das war aber kein Problem, da der ja werktags inzwischen im 15-Minuten-Takt fährt.

Auf dem Rückweg machte ich noch einen Abstecher mit dem X42, was ja im Dezember nicht geklappt hatte. Diesmal war ich – mit Umweg über den SB26 – rechtzeitig in Dorsten und konnte noch den vestischen Citaro im X-Bus-Design ablichten:

Die Fahrt selber war dafür, dass Sonntag war und der Linienweg an den Zentren von Bottrop und Oberhausen vorbei führt, recht gut besetzt. Weiter ging es mit der S3 nach EE, wo ich noch kurz die Lounge frequentierte und dann mit dem ICE 200 nach Hause fuhr, der nicht nur pünktlich war, sondern es sogar bis HB blieb.

Am darauffolgenden Donnerstag sah es mit der Pünktlichkeit schon wieder nicht mehr so rosig aus: Ich war auf dem Weg zu einem Betriebsausflug, und um in HH noch einen Puffer zu haben, hatte ich extra den IC statt des RE genommen. Der blieb prompt zwischen Verden und Nienburg mit einer technischen Störung liegen, war aber zum Glück dazu zu bewegen, gerade noch rechtzeitig genau das wieder zu tun. Ich konnte mich also doch noch den Kollegen anschließen, die auf dem Weg auf den Brocken waren, den ich ja schon vor drei Jahren besucht hatte. Auf der weiteren Fahrt klappte alles problemlos, auch der knappe Anschluss in Goslar, so dass wir mit dem gebuchten Zug auf den höchsten Berg Norddeutschlands fahren konnten, der an diesem Tag sogar mal nicht in Nebel gehüllt war.

Unser Zug vom Brocken zurück

Für den Rückweg hatten sich einige entschlossen, nach Schierke zu wandern (und landeten dort prompt an der Bushaltestelle statt am Bahnhof). Der Rest nahm den Zug direkt vom Gipfel zurück nach Wernigerode, wo wir die Wanderer wiedertrafen und wieder über Goslar zurück fuhren. In HH hätte ich problemlos den RE noch erreicht, wenn er denn pünktlich gefahren wäre. Aber wegen einer Oberleitungsstörung fuhr der ICE doch wieder früher, so dass ich eine Fahrkarte dafür kaufte und einstieg. Noch kann ich sie im Rahmen der Fahrgastrechte zum Deutschlandticket einreichen, was ich inzwischen gemacht habe.

Da aller guten Dinge drei sind, stand schon am nächsten Tag die nächste Bahnfahrt an, diesmal nach Karlsruhe zum → Kombilösen, einer Rätselschnitzeljagd ähnlich der Dortmunder Nachtschicht. Mit Teamkollege Ole setzte ich mich mittags in den ICE nach Mannheim, nachdem wir es nicht mehr geschafft hatten, uns für den verspäteten direkten ICE zu koordinieren. Unser Zug sammelte nach fast pünktlicher Abfahrt auch immer mehr Verspätung ein, unter anderem durch eine Stellwerksstörung in Wuppertal. „Höhepunkt“ war, dass wir in FFLF wegen Überfüllung nicht weiter fahren konnten. Bei uns in Wagen 1 war davon nichts zu merken, die Fahrgäste mussten sich also „nur“ besser verteilen. Nachdem sie das getan hatten, ging es weiter. Unser Anschluss in RM war natürlich weg, der nächste war kurioserweise der Zug, den wir in Bremen hatten fahren lassen und der auf dem Weg über Essen noch mehr Verspätung eingesammelt hatte als wir über Wuppertal. So erreichten wir RK letztendlich mit etwa +30. Kurios: Das war auch die Endstation des Zuges, obwohl das FIS beharrlich behauptete, er führe nach Basel SBB.

Auf den Weg zurück machten wir uns am Sonntag wieder mit dem 200, der diesmal allerdings nur bei der Abfahrt mit Pünktlichkeit glänzte. Bis HB sammelte er durch verschiedene kleine Ursachen – unter anderem einen „Liegenbleiber“ zwischen KD und EDG – +30 ein, also letztendlich dasselbe wie auf der Hinfahrt. Immerhin gab es diesmal keinen Anschluss, den wir verpassen konnten.

Nachtschicht – diesmal für weniger Fahrpersonal

Mal wieder war Dortmunder Nachtschicht angesagt: Praktischerweise fahren die direkten Züge von Bremen jetzt wieder stündlich, so dass ich zusammen mit dem anderen Bremer Teilnehmer mehr Auswahl hatte. Die Hinfahrt endete nahezu pünktlich, die Rückfahrt mit etwa +10 – insofern bemerkenswert, als wir EDO mit fast +30 verlassen hatten, aber unterwegs wegen diverser Baustellen (unter anderem wieder mit Umleitung über die Hamm-Osterfelder Bahn) ein ordentlicher Fahrzeitzuschlag vorhanden war.

Bei der Nachtschicht selber ergab sich das Problem, dass die Nachtexpresse wegen Personalmangels recht kurzfristig um eine Fahrt reduziert worden waren. Nach dem Bus um 1.30 Uhr gab es also erst wieder einen um 3.30 Uhr, was viele Teams (meins zum Glück nicht) vor die Wahl stellte, entweder eine Stunde von Oespel nach Hombruch zu laufen oder bis zu zwei Stunden auf den nächsten Bus zu warten. Eine von vielen Unwägbarkeiten bei der Planung der Nachtschicht. Letztendlich war es aber wieder eine gelungene Veranstaltung, nicht nur weil wir zu den Preisträgern gehörten ;-).

Satz mit X, viel besser als nix

Landauf, landab sind X-Busse der neue „heiße Scheiß“, um es mal salopp auszudrücken. Dahinter verbergen sich Schnellbusse, die das Schienennetz dort ergänzen, wo es nicht oder nicht mehr hinkommt, und die (jetzt aber wirklich) besonders direkte Linienwege und wenige Haltestellen haben sollen. Auch im Ruhrgebiet und Münsterland gibt es seit einiger Zeit solche Linien, von denen ich heute zwei getestet habe. Dafür bin ich zuerst mit dem Zug über EWAN nach EDRN gefahren, das ich mit +5 erreichte. Damit reichte die Zeit zwar noch, um zwei Bilder von den Zügen der RheinRuhrBahn zu machen, deren Geschicke ich bis vor kurzem aus dem Büro gelenkt habe …

Blauer Talent der RheinRuhrBahn in Dorsten
Weißer Talent der RheinRuhrBahn in Dorsten

… aber nicht mehr, um wie ursprünglich geplant den X42 nach Oberhausen-Sterkrade zu nehmen. Das Ersatzprogramm war aber auch nicht zu verachten: Ich fuhr nämlich mit einem anderen XBus, dem X05, der heute seinen ersten Betriebstag hatte, nach Wesel. Dabei war ich streckenweise der einzige Fahrgast, ab Schermbeck wurde der Bus aber einigermaßen gut genutzt. „Mein“ Fahrzeug stammte von einem Subunternehmer und hatte schon das spezielle XBus-Design, im Gegensatz zu den eigenen Fahrzeugen der BVR:

XBus von Brömmel in Wesel
XBus der BVR in Wesel

Von hier ging es wieder wie geplant weiter, nicht etwa mit dem Nikolauszug des Historischen Schienenverkehrs Wesel, der mir auch noch vor die Linse kam …

Lok des Historischen Schienenverkehrs Wesel

… sondern mit dem ex-Abellio-Flirt der Vias nach Bocholt. Dort spazierte ich über den Weihnachtsmarkt zum Bustreff, um noch einige Stadtbusse abzulichten und auf den Höhepunkt der Tour zu warten, den „BaumwollExpress“ X80. Dieser verbindet durch die ehemalige Textilregion Bocholt über einen direkten Linienweg hart an der niederländischen Grenze mit Bad Bentheim. Größere Orte werden dabei größtenteils rechts bzw. links liegen gelassen, nur in Vreden, Alstätte und Gronau wird jeweils das Zentrum angefahren. Entsprechend war der Bus zwischen Vreden und Gronau auch am meisten ausgelastet (etwa 10 Fahrgäste), alleine war ich aber erfreulicherweise nie im Bus. Bus und Haltestellenmasten haben ein recht auffälliges Design:

Haltestellenmast der X80 am Bocholter Bustreff
Bus der X80 am Bocholter Bustreff

Nach gut anderthalbstündiger Fahrt, die dann doch einiges an Sitzfleisch verlangte und draußen auch nicht viel Abwechslung bot, war dann der Bahnhof in Bad Bentheim erreicht, gerade als auch der IC aus Amsterdam angekommen war. Da dieser noch eine neue Lok bekam, erreichte ich ihn noch bequem und konnte die Fahrt dann wie geplant abschließen.