Hoch gepokert …

… hatte ich bei meiner heutigen Rundfahrt, auf der es schon wieder durch Westerwald und Siegerland gehen sollte. Geplant war eine Fahrt mit der Daade- und Hellertalbahn, die bei meiner Reise vor drei Wochen rechts liegen bleiben mussten. Nach längerem Überlegen entschied ich mich für eine Verbindung, bei der ich zwischen NAH und FF den ICE benutzen konnte. So vermied ich auf dem Hinweg den unsicheren Anschluss in Hanau und war auf dem Rückweg fast eine Stunde früher zu Hause. Wohl wegen des NE-Anteils gab es für die Hinfahrt nur einen Normalpreis, für die Rückfahrt konnte ich einen Sparpreis kaufen und kam so für die gesamte Fahrkarte gerade über den Mindestbestellwert für einen Toffifee-Gutschein.
Nach Ausschlafen und „Sendung mit der Maus“ machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Sowohl der vorgesehene ICE als auch der darauffolgende RE waren pünktlich angekündigt. Da damit in Hanau der Anschluss nach Friedberg klappen würde und ich die Strecke mal wieder fahren wollte, ließ ich also den ICE ohne mich abfahren. Der RE fuhr denn auch auf die Minute pünktlich ab, prompt gab der Lokführer aber bekannt, dass der Zug heute außerplanmäßig in Großkrotzenburg und Großauheim halten würde. Der Anschluss mit nur 6 min Übergangszeit war also doch ein wenig in Gefahr, klappte aber letztlich noch, auch weil ich nicht der einzige war, der umsteigen wollte. Kaum saß ich in der RB über Friedberg nach Gießen, vibrierte mein Handy und überbrachte mir die Nachricht, dass mein Anschluss-RE in Friedberg +10 hatte. Dort pünktlich angekommen, zeigte der Zugzielanzeiger überhaupt keine Verspätung an, zur planmäßigen Abfahrtszeit wurden aber stolze +20 durchgesagt. Hätte ich bei +10 mit Glück den Anschluss in Gießen noch erreichen können, war nun klar, dass er scheitern würde und damit auch die Fahrt auf der Daadetalbahn.
Die +20 hielt der Zug ziemlich genau ein (eigentlich hätte ich nun auch mit der RB aus Hanau nach Gießen fahren können …), und ich hatte nun 40 min Aufenthalt, die ich im Wesentlichen in der Bahnhofsbuchhandlung verbrachte. Auf die Idee, örtliche Busse zu fotografieren, kam ich erst, als ich schon in der HLB nach Siegen saß. Der fuhr weitgehend pünktlich, musste dann aber auf der eingleisigen Verbindungskurve kurz vor Siegen den verspäteten Gegenzug durchlassen. Ich bangte nun sehr um meinen Anschluss, der die Fahrt komplett sinnlos gemacht hätte. Zum Glück wartete der Rhein-Sieg-Express aber auf die Umsteiger, die unpraktischerweise den gesamten Bahnsteig entlang laufen mussten. Nach knapp 20 Minuten Fahrt war Betzdorf erreicht, wo ich nun immerhin noch ein Foto vom auf der Daadetalbahn eingesetzten 628-Pendant machen konnte:

628er der Westerwaldbahn auf der Daadetalbahn

Fast genau so sah der Triebwagen aus, der mich nun über die Hellertalbahn bringen sollte:

628er der Westerwaldbahn auf der Hellertalbahn

Den merkwürdigerweise hier abgestellten RegioShuttle der ODEG vergaß ich in der Aufregung zu fotografieren. Als der Zug abfuhr, zählte ich ganze 3 Fahrgäste außer mir in den beiden Wagen. Auch später wurden es nicht viel mehr, fast ausschließlich Jugendliche vermutlich kurz vor Erreichen des führerscheinfähigen Alters … Auf der Fahrt herrschte richtige Nebenbahnromantik, obwohl die Strecke, die früher einmal die Hauptverbindung von Köln nach Gießen war, immer noch als Hauptbahn klassifiziert ist. An manchen Stellen kann man auch noch das zweite Gleis erkennen, das früher durchgängig hier lag. Bemerkenswert ist auch der trotz der eher dünn besiedelten Gegend geringe Haltestellenabstand. In Neunkirchen kreuzten wir den Gegenzug, der denen der an der Hellertalbahn beteiligten Hessischen Landesbahn zum Verwechseln ähnlich sah:

646er der Hellertalbahn

Pünktlich um 17.44 Uhr erreichten wir die Endstation Dillenburg, wo ich die Wartezeit bis zum Anschlusszug in einem guten griechischen Imbiss verbrachte. Wieder mit der HLB aus Siegen fuhr ich ohne Schwierigkeiten weiter nach FF, und auch mein Anschluss-ICE nach NAH hatte nur wenige Minuten Verspätung. So hatte ich nun auf dieser Tour zumindest das meiste dessen erreicht, was ich vor hatte. Und wegen der gescheiterten Befahrung der Daadetalbahn werde ich natürlich ein Fahrgastrechte-Formular einreichen, mal sehen, was dabei herauskommt.

Irgendwas ist immer

Dieser Spruch bewahrheitete sich auch dieses Wochenende mal wieder. Bei der Hinfahrt von NAH nach Marl hielten sich die Komplikationen noch halbwegs in Grenzen: +10 und eine ausgefallene Klimaanlage, die angesichts der mäßigen Temperaturen nicht zur Räumung des Wagens, sondern nur zur Verteilung von Gratiswasser führten. Hätte ich mich in Recklinghausen abholen lassen, hätte mein Abholkomitee wohl eine halbe Stunde warten müssen. So aber fuhr ich mit der NWB nach Dorsten – mit separatem Ticket, da ich für die ICE-Fahrt noch von einem Sommer-Spezial profitiert hatte, das nur in Fernverkehrszügen gilt.
Am Tag der Einheit sollte es dann vom Volkspark in Marl nach Dortmund gehen. Die dafür vorgesehene Verbindung mit dem SB 25 nach Recklinghausen scheiterte aber an der Verspätung des 222ers. Der Fahrer funkte den SB zwar noch an, letztendlich konnte er aber nicht mehr warten. Stattdessen fuhr ich mit S 9 und RE 6 über Essen, wodurch ich immer noch pünktlich zum verabredeten Treffen um 16 Uhr in EDO ankam. Anlass war eine Hochzeitsfeier, von der ich mich um 1.23 Uhr auf den Rückweg machte und eine gute Stunde später mein Elternhaus erreichte. Kurios: Zwei Freundinnen, die in Dortmund übernachteten, mussten schon viel früher aufbrechen, weil an Feiertagen die Nachtbusse anders fahren als sonst. Für meine Verbindung galt das nicht, da kam es nur darauf an, dass am nächsten Tag Sonntag war.
An diesem begrüßte mich mein Vater morgens mit dem Hinweis auf den Stellwerksbrand in Mülheim-Styrum. Ich versuchte herauszufinden, wie mein gebuchter Zug ICE 727 ab Essen davon betroffen war, die Live-Auskunft zeigte aber keine Abweichung an. Da ich das nicht so ganz glauben konnte, fuhr ich mit Bus und Straßenbahn nach EG, wo ich in einen umgeleiteten RE 6 nach EDG stieg. Unterwegs machte sich schon der Stau auf der Schiene bemerkbar: wir blieben zwischendurch fünf Minuten auf freier Strecke stehen, und auf dem Gegengleis begegneten wir auch einigen stehenden Fernzügen. Auch in EDG wurden die Züge fast im Minutentakt und fast alle verspätet durchgeschleust. Der 727 verschwand einige Minuten nach der planmäßigen Abfahrt von der Anzeigetafel, die Live-Auskunft behauptete, er sei pünktlich unterwegs. Urplötzlich tauchte er ohne jede Vorankündigung aber doch noch auf und fuhr mit etwa +20 ab. Kurios: In KD mussten wir den Thalys vorlassen, den wir aber in Leverkusen wieder überholten. Unterwegs passierte dann nichts Besonderes mehr, und ich holte angesichts der kurzen Nacht etwas Schlaf nach. FF erreichten wir mit nur noch +10. Hier musste ich aussteigen, weil wegen Bauarbeiten auf der Spessartstrecke heute keine Fernzüge darüber fuhren. Also noch kurz in die Lounge und mit dem RE nordmainisch gegurkt. Der hatte an der heutigen Endstation NAH auch +15, so dass mein Anschlussbus weg war, aber zum Glück gab es ja noch die Miltenberger RB.

Selbsterfüllende Prophezeiung?

Das letzte Wochenende brachte zunächst einmal eine Fahrt nach Heidelberg und von dort weiter nach Stuttgart und zurück, alle ohne besondere Vorkommnisse bis auf die baustellenbedingte Sperrung der NBS Mannheim–Stuttgart bis Vaihingen (Enz), so dass wir bis dorthin die Altstrecke benutzen, die ich noch nicht im Hellen gefahren war (nur einmal 2005 mit dem Nachtzug nach Wien).
Sonntagabend ging es dann mal wieder beruflich nach Paris. Ich hatte mich unter anderem wieder für den Zug entschieden, weil ich wusste, dass auf der Strecke die neuen Velaros der Baureihe 407 eingesetzt werden. Also machte ich mich gemeinsam mit meinem Kollegen Sebastian, der mich schon oft begleitet hat, auf den Weg. Die RB von NAH nach FF fuhr merkwürdigerweise ab FFS über Niederrad, so dass sie 6 min später ankam als sonst die nordmainischen Taktzüge. Da wir etwas Hunger verspürten, wollten wir uns noch mit Currywurst eindecken, aber angesichts des gerade zuende gegangenen Fußballspiels waren bei den Wursthelden wie auch den anderen Imbissen die Schlangen zu lang, so dass wir uns auf den Speisewagen vertagten. Ich witzelte noch, dass die ja öfter mal nicht so funktionieren würden wie gedacht.
Das stellte sich bald als selbsterfüllende Prophezeiung heraus: Nachdem uns die Durchfahrt durch FSP einige Minuten Verspätung eingebracht hatte und wir endlich auf der Riedbahn waren, machte ich mich auf den Weg ins Bordrestaurant, nur um zu erfahren, dass dort keine warmen Speisen zubereitet werden konnten. Nur ein Sandwich aus Schwarzbrot hatte man noch für mich, dessen Belag ich nicht mochte, aber der Hunger war groß. Außer dem Sandwich genoss ich auch die Fahrt im Velaro, der auffallend leise und zumindest in meinem Wagen auch etwas zu stark klimatisiert war. In Mannheim fuhren wir interessanterweise über die östliche Riedbahn und mit +10 weiter. SKL verließen wir aber mit nur noch etwa +5. Kurze Zeit später kam Sebastian vorbei, und wir starteten noch einen Versuch mit dem Speisewagen. Das einzige Warme, das man uns verkaufen konnte, waren allerdings (aber immerhin) Heißgetränke und Kuchen. So konnte auch Sebastian dann noch den größten Hunger beseitigen und wir während des Grenzübertritts über alle möglichen Verkehrsthemen quatschen.
XFPO erreichten wir dann nur noch wenige Minuten verspätet und erspähten am Nachbargleis den Venice-Simplon-Orient-Express:

VSOE-Wagen im Gare de l'Est

VSOE-Wagen im Gare de l'Est

Mit der Metro fuhren wir nach Saint-Michel, wo wir eigentlich in die RER umsteigen wollten. Die hatte jedoch ab Invalides Schienenersatzverkehr, wodurch die Fahrt dann noch etwas umständlicher und länger war als geplant. Letztendlich erreichten wir gegen Mitternacht unsere Hotels in Issy-les-Moulineaux.

Nach dem Meeting am nächsten Tag machte ich mich alleine auf den Rückweg, Sebastian hatte am Tag danach noch ein weiteres Meeting. Da die Sperrung der RER nur abends stattfand, kam ich problemlos zum Gare du Nord, von wo ich diesmal eine Verbindung mit dem Thalys über Köln gebucht hatte. Da hier fast die ganze Strecke mit 300 km/h befahren werden kann, dauert sie nur eine halbe Stunde länger als mit dem direkten Zug nach Frankfurt. Hätte ich auf diesen gewartet, wäre ich außerdem erst nach Mitternacht zu Hause gewesen. Vor der Abfahrt machte ich noch einige Fotos, u.a. von einem TGV in neuer Lackierung und hielt mich kurz in der Lounge auf, wobei ich für die Benutzung des WLAN wohl eine „Carte Grand Voyageur“ gebraucht hätte. Ob man auch irgendwie anders an ein Passwort kommt, weiß ich nicht, da das Portal darauf bestand, mich in grottenschlechtem Deutsch anzusprechen. Etwa zehn Minuten vor der Abfahrt machte ich mich auf den Weg zum Gleis, was gut war, denn mein Platz war in der Doppeltraktion ganz vorne. Mein Platz war leider am Gang, aber bei der Abfahrt stellte ich fest, dass noch einer am Fenster frei war und setzte mich dorthin. Die LGV Nord war ich schon 15 Jahre nicht mehr gefahren und genoss sie daher musikhörenderweise, zumal das Wetter auch herrlich war. Ich war erstaunt, wie schnell die Verzweigung bei Lille und kurz dahinter die belgische Grenze erreicht war. In Brüssel wurde es deutlich voller, vielleicht auch, weil der hintere Zugteil dort abgekuppelt wurde. Da es so langsam dunkel wurde, ging ich bald dazu über, das mit meinem halbflexiblen Fahrschein kostenlose WLAN auszuprobieren, das in jedem der drei durchquerten Länder recht gut funktionierte. Leider ist dafür allerdings zunächst das Anlegen eines Benutzerkontos erforderlich. Außerdem gelang mir noch ein Bild von der seit meiner letzten Fahrt 2008 renovierten Inneneinrichtung:

neue Thalys-Inneneinrichtung

Fast pünktlich gegen 21.15 Uhr erreichten wir KK, wo ich den Zug verließ, der noch weiter nach Essen fuhr. Mein Anschlusszug kam aus Amsterdam und traf mit etwa +10 ein, was aber nicht schlimm war, da er 16 min Aufenthalt hatte. Die Abfahrt hätte also pünktlich stattfinden können, verzögerte sich aus ungeklärten Gründen aber dann doch um ein paar Minuten.
Die Fahrt über die KRM verbrachte ich wieder im Speisewagen, wo es diesmal sogar warmes Essen gab. Bei der Ankunft in FFLF wurde durchgesagt, dass es sich nicht um den Zug nach Nürnberg handle. Ich schloss messerscharf, dass der kurz hinter uns kommen würde, was er eigentlich schon 20 min vorher hätte tun sollen. Also ging ich, in FF angekommen, zum Abfahrtsgleis des IC. Den RE hätte ich, obwohl kein offizieller Anschluss, aber auch noch bekommen. Letztendlich wäre ich damit sogar etwas eher in NAH gewesen, weil sich die Abfahrt des IC noch weiter verzögerte. So war ich aber immer noch früher als mit der ausgedruckten Verbindung mit Umstieg in Hanau, die mich erst um 23.40 Uhr an meinen „Heimatbahnhof“ geführt hätte. Die RB nach Wertheim hätte ich so zwar noch bekommen, aber in weiser Voraussicht hatte ich mein Rad am Hbf geparkt, so dass ich nun ohne weitere Wartezeit und Lauferei nach Hause fahren konnte.

Reeechts um!

Eine Rundfahrt mit überwiegend Rechtskurven bin ich am Wochenende gefahren. Zuerst ging es nach Au (Sieg), wo in der Nähe Lubi wohnt, der ich ja schon letztes Wochenende in Korbach begegnet war. Der Weg dahin führte mich mit dem RE Richtung Frankfurt, wo ich eigentlich am Südbahnhof in den ICE zum Flughafen umsteigen sollte. Der Verspätungsalarm warnte mich jedoch vor +15 beim Anschluss. Das hätte zwar wahrscheinlich immer noch gereicht, nachdem ich jedoch festgestellt hatte, dass vom Hbf ein ICE pünktlich und rechtzeitig nach FFLF fuhr, entschied ich mich, darauf auszuweichen. Der Zug (FF–AA) war übrigens der gleiche, den ich auch am 1. Mai auf dem Weg zum Flughafen, allerdings dem Kölner, benutzt hatte. Nach der pünktlichen Abfahrt zog er sich bis FFLF schon +5 zu, was mich aber nicht störte, da der Anschluss an meinen ICE nicht gefährdet war. Der trudelte pünktlich aus Mannheim ein und düste mit der rekordverdächtigen Reisegeschwindigkeit von 227 km/h nach Siegburg/Bonn weiter, wo ich umstieg. Meine Anschluss-S 12 fuhr am selben Bahnsteig gegenüber ab, und auf einem sonst unbesetzten Viererplatz konnte ich die recht idyllische Siegstrecke bis zur Endstation genießen, wo Lubi mich abholte.
Weiter ging es am selben Abend um 20.16 Uhr. Lubi war eine halbe Stunde vorher zur Arbeit aufgebrochen, ich wartete also eine halbe Stunde am Bahnhof und studierte die Fahrpläne, die bei einigen Linien asymmetrisch waren. Das kann aber auch mit den aktuellen Bauarbeiten im Raum Siegen zusammen hängen. Mein RE 9 kam einige Minuten verspätet und war – obwohl aus Doppelstockwagen statt Talent 2 gebildet – gut gefüllt, u.a. mit FC-Fans. Wegen der Verspätung verpasste ich auch am Bahnhof Siegen, in dem gerade heftig gebaut wird, den Anschluss und erreichte so 20 Minuten später meinen Zielbahnhof Haiger, wo mich der Mann meiner Schulfreundin Melanie abholte, bei der ich dann übernachtete. Genauer gesagt in Oberdresselndorf, dessen Nachbarort Niederdresselndorf an der Hellertalbahn liegt. Die wäre ich gerne gefahren, aber aufgrund des Zweistundentakts und des frühen Betriebsschlusses an Samstagen war das nicht machbar.
Den letzten Teil des Rundkurses absolvierte ich dann am Sonntagabend. Von Haiger, wo ich zumindest noch den Bahnsteig der Hellertalbahn besichtigte, fuhr ich mit der HLB bis zur Endstation Gießen. Der Anschluss dort an den RE aus Kassel klappte gut, ebenso wie die Fahrt mit angenehm hoher Geschwindigkeit zum nächsten Halt Friedberg. Da ich in FF den Anschluss nach NAH knapp verpassen würde, stieg ich dort wieder um, diesmal in die RB nach Hanau, die seit einiger Zeit auch sonntags fährt. Ebenfalls nur sonntags endet die betreffende Fahrt komischerweise auf Gleis 104 im Aschaffenburger Teil des Bahnhofs, wofür dieser in Langsamfahrt komplett gequert werden muss. Der Grund blieb mir verborgen, findet doch im fraglichen Zeitraum keine planmäßige Zugfahrt aus dem sonst genutzten Gleis 9 statt. Wie dem auch sei, wieder per Doppelstockwagen ging es weiter zu meinem Ziel NAH, wo ich ganz gegen meine Gewohnheit das Fahrrad über Nacht geparkt hatte. Da ihm das aber nicht geschadet hatte, erreichte ich gegen halb zehn ohne Probleme wieder meine Wohnung.

Nur Fliegen ist schöner?

Vorletztes Wochenende war ich unterwegs nach Tübingen, wo das Südtreffen des CdE stattfand. Besonderheiten gab es dabei keine, die Verbindung war auch hin und zurück dieselbe: mit der RB bis Darmstadt, weiter mit dem ICE nach Stuttgart, wo 20 Minuten für die Lounge blieben, bis dann der aus drei 612ern gebildete IRE abfuhr. Dieser Teil der Fahrt inspirierte mich dann auch zum Titel, denn entlang des Neckars bekommt man die Neigetechnik deutlich zu spüren.
Ganz ohne Neigetechnik verlief dagegen meine Fahrt vom darauffolgenden Samstag: Es ging zum Streckenfest der Strecke Frankenberg–Korbach, die nach 28 Jahren endlich wieder eröffnet wurde. Dafür machte ich mich morgens auf den Weg mit dem ICE nach FF, von wo es dann mit dem RE Richtung Kassel weiter ging. Eine Weichenstörung in Friedberg bescherte uns +10 und ließ mich schon um den Anschluss an den Sonderzug in Marburg bangen. Zum Glück wartete dieser nicht zuletzt deswegen, weil er bis Cölbe dieselbe Strecke wie der verspätete RE benutzte und zudem auch noch eine RB nach Erndtebrück durch musste. Letztendlich hatte auch der aus vier Schienenbussen gebildete Sonderzug etwa +10, die bis Frankenberg relativ konstant blieben. Dort wurde der Zug rappelvoll, und es ging erst einmal nicht weiter, ohne dass es irgendwelche Informationen gab. Schließlich stellte sich heraus, dass der Gegenzug aus Korbach abgewartet werden musste, da es bis dorthin keine Kreuzungsmöglichkeit gibt. Offenbar hatte bereits der erste Zug am Morgen den Fahrplan durcheinander geworfen, und wegen des langen eingleisigen Abschnitts waren nun alle Züge mit Verspätung unterwegs. FKOB erreichten wir schließlich mit +39. Am Bahnsteig angekommen, begrüßten mich schon meine alte Freundin Lubi und mein Onkel, mit dem ich dann durch die Stadt zog.
Den Rückweg trat ich dann etwas früher an als geplant – nicht nur wegen der Verspätungen, sondern auch, um mich noch ein bisschen in Frankenberg umzuschauen, dem Mittelpunkt des Streckenfestes. Am Bahnsteig traf ich noch Andreas, mit dem ich bereits im August nach Horb gefahren war. Nachdem der Dampfzug aus Frankenberg eingetroffen war, fuhren wir zusammen in einem wieder rappelvollen Sonderzug aus Silberlingen und einer 212 nach Frankenberg – wieder mit über 30 Minuten Verspätung. Dort angekommen, entschieden wir uns spontan, mit einem weiteren Sonderzug aus einer V 160 „Lollo“ und Umbauwagen nach Allendorf und zurück zu fahren. Zurück in FFRK versorgten wir uns noch mit Nahrung und schauten uns noch ein wenig die Fahrzeugausstellung an.
Für die Rückfahrt hatten wir uns die reguläre RB nach Marburg ausgeguckt. Die fuhr nicht am regulären Gleis ein, sondern da, wo schon der Zug nach Korbach stand. In den vorderen Teil der Doppeltraktion 628er konnte also niemand einsteigen. Aus der pünktlichen Abfahrt wurde es auch nichts, da wir noch den verspäteten Sonderzug aus Korbach abwarteten – zumindest in dieser Hinsicht war also die frühere Abfahrt nicht nötig. Allerdings verpassten wir so auch den Anschluss an die HLB in Marburg, die uns mit Umstieg in Gießen und angenehm wenig Halten nach FF gebracht hätte. Auch der Anschluss an den überall haltenden RE war in Gefahr, entsprach die Umsteigezeit dorthin doch genau der Verspätung. Die engagierte Zub-in der Kurhessenbahn versprach aber, notfalls den Anschluss zu sichern.
Letztendlich erreichten wir FMBG aber etwa zwei Minuten vor der Abfahrt des RE, so dass sowohl ich noch meinen gebuchten Zug nach NAH als auch Andreas seinen nach Essen erreichte, und das, obwohl zu dem offiziell gar kein Anschluss bestand. So erreichte ich NAH in einem IC, der bis vor kurzem noch ein ICE war, fast pünktlich gegen 23 Uhr und radelte durch den Regen nach Hause.

Mit der DB nach MM

Am vergangenen Samstag hatte ich mal wieder Lust auf eine kleine Tour. Nach langem Überlegen und Abwägen zwischen interessanter Strecke, ebensolchem Ziel und günstigen Tickets kam ich schließlich auf Memmingen als Zielbahnhof. Das günstigste Ticket dorthin und zurück gab es nur auf verschlungenen Pfaden. So machte ich mich um 7.17 Uhr auf den Weg mit dem RE nach Würzburg. Die Fahrt verlief ohne Probleme, und ich holte den etwas zu kurz gekommenen Schlaf nach, desgleichen im Anschluss-Mopsgesicht bis Ansbach. Wie immer wachte ich gerade rechtzeitig zum Ausstieg auf und holte mir beim Bahnhofsbäcker noch einen Cappuccino. Mein Anschluss-IC wurde mit +5 angekündigt, war dann aber fast pünktlich (ja, das gibt es auch). Das blieb er auch bis Aalen, wo also diesmal mehr Umsteigezeit auf den RE nach Ulm verblieb als beim letzten Mal. Noch ein Unterschied zu damals war, dass jetzt ein 628er statt eines 611ers eingesetzt wurde, ich fragte mich, ob der wohl die Fahrzeiten einhalten kann. Mit mir im „Vierer“ saßen drei Teenie-Mädchen, die die alterstypischen Probleme durchkauten. Erst bei der Ankunft in Ulm wurde die Frage aus dem vorletzten Satz mit „Nein“ beantwortet, denn wir hatten +6 eingefahren, die der Zug wendezeitbedingt auch wieder mit in die Gegenrichtung nahm. Mein Anschlusszug war ein 612er. Ob er sich auf der eher geraden Strecke bis MM (der zweite Bahnhof neben HB, bei dem Autokennzeichen und DS100-Kürzel übereinstimmen) geneigt hat, weiß ich nicht, da ich die meiste Zeit schlief.
Am Zielort angekommen, erkundete ich ausgiebig die schöne Altstadt und frequentierte auch den Karstadt – ein Indiz dafür, dass die (Wirtschafts-)Welt dort noch in Ordnung ist, wenngleich es auch mehr Leerstände gibt als in Aschaffenburg.
Der interessanteste Teil der Rückfahrt war wohl der Anfang, denn hier sollte ich einen aus Zürich kommenden EC mit 218-Bespannung nutzen. Der kam auch pünktlich und brachte mich durch die leicht hügelige Landschaft nach Buchloe, wo ich ja auf dem Weg aus Füssen schon einmal umgestiegen war. Diesmal hatte ich etwas mehr Zeit und außerdem Durst, den ich nicht zu Schweizer Preisen an der Minibar stillen wollte. Also lief ich ein wenig durch den Ort und fand einen Supermarkt, der zufällig auch meinen Lieblingshonig führte. Nachdem der und ein Eistee gekauft waren, ging es zurück zum Bahnhof, wo sich bestätigte, was mir die Navigator-App bereits mitgeteilt hatte: Mein Anschluss-RE hatte +15. Als er schließlich eintrudelte, war kurz vorher ein anderer RE nach Augsburg gefahren, so dass wir unterwegs mehrfach warten mussten. Auch diesen Zug hatte ich schon mal benutzt, und schon damals hatte er Verspätung. Diesmal allerdings so viel, dass der Anschluss in Treuchtlingen platzte. Das war nicht schlimm, weil ich so gleich bis Nürnberg weiter fahren konnte (eine Ansage, was Fahrgäste nach Würzburg tun sollten, gab es natürlich nicht). Dort wollte ich eigentlich in den ICE umsteigen (die Zugbindung war ja aufgehoben), aber die Ansage vor der Ankunft in NN brachte mich dazu, auf den RE umzuschwenken, den wir nur noch erreichten, weil er ebenfalls verspätet ankam. Ab jetzt passierte nichts Aufregendes mehr. Aufgrund der Diskussion um das Handyverbot achtete ich mal ein wenig auf die Lautstärke der Gespräche und stellte fest, dass nicht alle Handygespräche automatisch lauter sind und umgekehrt. Und auch private Dinge werden durchaus mal ohne Handy im Zug besprochen, siehe die Hinfahrt.
NWH erreichten wir mit etwa +5, interessanterweise etwa zur selben Zeit wie der verpasste Zug aus Treuchtlingen. Der Anschluss-RE nach NAH fuhr wegen Wartens auf Anschlussreisende mit +15 ab und war mit etwas merkwürdigem Publikum besetzt: In edles Schwarz gekleidete junge Leute hielten konspirative Treffen vor der Toilette ab, und mir schräg gegenüber saß ein Mann in den Vierzigern, der heftig schluchzend ein Esoterikbuch las, während seine Begleiterin Lieder vor sich hin summte. Nicht nur wegen der Länge der Fahrt war ich daher froh, als ich um kurz vor 22 Uhr wieder meinen Heimatbahnhof erreichte.

Wie viel ÖPNV können wir uns leisten?

Zu diesem Thema besuchte ich am 18. Juni eine Veranstaltung der IHK Frankfurt in Zusammenarbeit mit der DVWG. Diskussionsteilnehmer (und teilweise auch Referenten) waren Prof. Ringat, Geschäftsführer des RMV, em. Prof. Monheim, bekannter Verkehrswissenschaftler, Frau Schaller-Galler von den Wiener Linien und Herr Caspar, verkehrs- und wohnungspolitischer Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion.
Am eloquentesten, aber auch am idealistischsten war eindeutig Prof. Monheim. Vor seiner Zeit an der Uni Trier hatte er in den Achtzigerjahren für die Landesregierung von NRW gearbeitet und dort den „Anfang vom Ende“ der hochtrabenden Stadtbahnpläne eingeleitet. Auch in Frankfurt warf er kritische Fragen auf: Warum fragen wir beim ÖPNV ständig nach der Rentabilität, während wir beim Straßennetz einfach hinnehmen, dass es subventionsbedürftig ist? Warum sind für den Straßenbau die Kommunen zuständig, für den ÖPNV jedoch die Landkreise? Warum gibt es keine Bürgerfahrkarte, also eine Art Semesterticket für alle Bürger? Warum herrscht in Deutschland so wenig Mut zu innovativen Angeboten?
In entsprechend starkem Kontrast stand Monheims Sichtweise zu denen der beiden anwesenden Herren aus der Praxis. Diese betonten, dass für viele Neuerungen das Geld und die politische Stimmung nun mal einfach nicht vorhanden seien. Frau Schaller-Galler dagegen lieferte den Blick über den Tellerrand, unter anderem mit der erstaunlichen Erkenntnis, dass in Wien eine Jahreskarte nur einen Euro pro Tag koste. Ringats Kommentar dazu: Das sei im RMV nicht umsetzbar, da man keinerlei freie Kapazitäten in Spitzenzeiten mehr habe.
Wenig erstaunlich war es angesichts der Anwesenden, dass die Diskussion kein klares Fazit brachte. Auch die Wortmeldungen aus dem Publikum brachten lediglich einige bis dahin noch nicht erwähnte Aspekte ein, wie z.B. die Subventionierung des Autoverkehrs durch die Kilometerpauschale, die die Fragestellerin aus ihrer angelsächsischen Heimat nicht kannte und die ihr zum ersten Mal den Kauf eines neuen Autos ermöglichte.
Mein privates Fazit war, dass eine Welt wie von Monheim gezeichnet für mich als ÖPNV-Fan sicher wünschenswert, aber gleichzeitig auch genau so utopisch wäre. Ob das nun an der relativ dünnen Bevölkerungsdichte Deutschlands oder an der starken Autoindustrie hierzulande liegt, vermag ich nicht zu sagen. Solange Deutschland jedoch so ist, wie es ist, wären einige Vorschläge Monheims eher kontraproduktiv: Die direkte Zuständigkeit der Kommunen für den Busverkehr etwa würde dazu führen, dass deren Blick an der Gemeindegrenze endet – wie man bei den kreisfreien Städten im Ruhrgebiet heute schon sehr schön beobachten kann. Das Bürgerticket hätte vielleicht nicht alle Nachteile eines komplett kostenlosen ÖPNV, würde aber im Zweifel, wie von Ringat angeführt, zu einer weiteren Überlastung der Spitzen und damit hohem Subventionsbedarf führen. Interessant war, dass Monheim im Gegenzug eine zeit- und streckenabhängige Pkw-Maut vorschlug, also im Grunde genau die Umkehrung der derzeitigen Verhältnisse. Als ein Beispiel für eine Innovation, die hierzulande blockiert wird, nannte er ausgerechnet Uber – wohl im Glauben, es handle sich im Grunde um eine neuartige Form der Mitfahrzentrale und nicht etwa um einen völlig unregulierten Taxidienst. Dem Vorschlag einer ÖPNV-Abgabe für Unternehmen nach französischem Vorbild (laut Monheim wurden dadurch viele der neuen Straßenbahnnetze finanziert) stehe ich dagegen deutlich positiver gegenüber.
Wir haben es hier wohl mit einem Henne-Ei-Problem zu tun: Solange viele Menschen ÖPNV heute noch mit Ineffizienz und Verspätungen verbinden, werden sie kaum den politischen Willen aufbringen, hierfür das nötige Kleingeld in den öffentlichen Haushalten bereitzustellen. Solange das aber nicht getan wird, können die Aufgabenträger kein adäquates Angebot auf die Beine stellen und somit nicht das Image des ÖPNV verbessern … Insofern ist es noch ein langer Weg, wenn überhaupt, bis die Wirklichkeit sich den Monheim’schen Idealvorstellungen annähert und Ringat und Caspar (eingeschränkt auch Schaller-Galler) für ihre Planungen die Ressourcen haben, die sie für eine angemessene Planung bräuchten.

Es leben die Doch-Anschlüsse

Mal eben nach Frankfurt – das sollte doch eigentlich kein Problem sein, dachte ich gestern Nachmittag. Von der Arbeit ab zum Bahnhof und einen Fahrschein für den RE gekauft – nur um festzustellen, dass er 15 min Verspätung hat. So wird es knapp, bis 19 Uhr in Niederrad zu sein, wo ich mir zwei Vorträge anhören will. Besser wäre es gewesen, den ICE zu nehmen, auch wenn er ebenfalls +15 hat. Aber nun ist der Fahrschein gekauft, und die Freigabe von Fernzügen mit Nahverkehrstickets ist hier und jetzt anscheinend völlig unbekannt. Der RE kommt schließlich tatsächlich mit genau +15, und ein Blick auf die Live-Auskunft der DB ergibt, dass ich in Hanau gerade noch die S 8 erreiche, allerdings nur, weil sie wegen Wartens auf den Anschlusszug +4 hat. Witzigerweise bin ich damit schneller in FF als mit dem nordmainischen Gegurke des RE. Und so klappt es dann auch tatsächlich, so dass ich nur wenige Minuten später als geplant in Niederrad ankomme.
Nach den Vorträgen – der eine übrigens über Schienengüterverkehr mit den entsprechenden Randgesprächen – überlege ich, mit dem 1029 zurück nach NAH zu fahren. Ein Blick in die Auskunft fördert jedoch stolze +80 zutage, so dass ich noch ein bisschen bleibe und wieder einen Eigentlich-Nicht-Anschluss erreiche, nämlich den von der S 9 auf den RE mit planmäßig 8 min Umsteigezeit. Obwohl uns während des Halts noch ein Güterzug überholt, kommen wir pünktlich in NAH an, und da das goldene M schon zu hat, versorge ich mich bei der hähnchenbratenden Kette mit Abendbrot.

Ein feste Burg

Eine Festung und eine Burg bekam ich am vorletzten Sonntag zu sehen: Angesichts eines komplett freien Wochenendes hatte ich mich mal wieder entschieden, die Schienen Süddeutschlands unsicher zu machen. Nach Wälzen des Franken-Reiseführers und der DB-Auskunft fiel meine Wahl auf Kronach und Kulmbach. Und so ging es dann zur frühen Stunde von 9.17 Uhr los: Bayernticket gekauft und in den RE nach Würzburg gesetzt, wo ich nach Genuss des Frühstücks erst mal Schlaf nachholte. In der unterfränkischen Hauptstadt stieg ich dann in den RE nach Bamberg um, der aus Talent 2 gebildet war. Dank nur zweier Halte (Schweinfurt Hbf und Haßfurt) verlief die Fahrt schnell und gleichzeitig ruhig. In Bamberg war noch Zeit, mir einen Kaffee zu holen, bevor ich dann in den RE Richtung Jena Saalbahnhof umstieg, der bis Lichtenfels mit dem nach Sonneberg vereinigt war, beides Talent 2. Kronach erreichte ich pünktlich um 12.13 Uhr und erkundete anschließend die Altstadt mit der Festung Rosenberg.
Das dauerte insgesamt weniger als eine Stunde, so dass ich schon um 13.09 Uhr den nächsten Talent 2 besteigen konnte, der diesmal als RB unterwegs war. Im Abzweigbahnhof Hochstadt-Marktzeuln stieg ich dann schon wieder aus, um bei strahlendem Sonnenschein fast ganz alleine auf den Anschluss zu warten. Der kam dann auch schließlich in Form eines RegioShuttles der Agilis. Als die Fahrt losging, verstand ich dann auch, warum man solche Triebwagen früher Schienenbus genannt hat. Mein Fahrtziel Kulmbach erreichte ich dann wiederum pünktlich und blieb noch ein wenig am Bahnhof, um den Gegenzug bei günstigen Lichtverhältnissen ablichten zu können. Spontan schaute ich auch noch am ZOB vorbei und machte auch dort ein Bild von einem Bus. Dachte ich bisher, dass das Wochenendangebot in Aschaffenburg schlecht sei, so ist es im Vergleich zu Kulmbach paradiesisch: dort fahren die Stadtbusse sonntags nur 2-3-mal am Tag und die Regionalbusse größtenteils überhaupt nicht. Dafür gibt es aber einen Bus hoch zum Wahrzeichen der Stadt, der Plassenburg. Beim Fahrer wollte ich eine Hin- und Rückfahrkarte kaufen, aber er meint, es lohne sich nicht: der letzte Bus ins Tal würde schon in 20 Minuten fahren. Also entschloss ich mich, hinab zu laufen, trat den Spaziergang dann aber doch zusammen mit dem Bus an.
Zurück machte ich mich dann um 15.36 Uhr mit dem RE nach Bamberg, was den angenehmen Effekt hatte, dass ich mir den Umstieg in Lichtenfels sparen konnte. Der RE kam dann interessanterweise als Doppeltraktion Wale daher. Bamberg erreichten wir pünktlich, mein Anschlusszug kam aus Nürnberg und wurde hier geteilt: ein Talent 2 nach Würzburg, einer nach Saalfeld. Die Klagen über die mangelnde Kapazität der Baureihe kann ich bestätigen: es fanden trotz Sonntag nicht alle Fahrgäste einen Sitzplatz. Verspätung hatten wir auch noch, aber mein Anschluss zum RE nach Frankfurt war nicht gefährdet. Dessen Tf sagte an jeder Haltestelle den Satz auf: „Bitte von den Türen zurücktreten, die Türen werden geschlossen“, was uns erst an beratungsresistente Fahrgäste denken ließ, wohl aber einfach nur ein Standardspruch war. Auch dieser Zug zog sich wieder eine leichte Verspätung zu, da er noch den planmäßig kurz vorher fahrenden, verspäteten ICE vorbei lassen musste. NAH erreichten wir letztlich mit +7, was mich aber nicht störte, da mein Rad ja auf jeden Fall auf mich wartete.

J’suis pas NRW

Ganz und gar nicht genervt war ich von meinen letzten Zugfahrten nach und in NRW: Am 23. Dezember machte ich mich wie jedes Jahr auf den Weg zu meinen Eltern nach Marl. Da der Sparpreis für den gewünschten Zug schon relativ teuer gewesen wäre, setzte ich dafür einen Teil meiner Bonuspunkte ein. Angesichts des Datums reservierte ich einen Platz in der Lounge, was der einzige kostenpflichtige Teil der Buchung war. Aufgrund des adventlichen Staus auf Aschaffenburgs Straßen erreichte ich den Zug erst relativ kurz vor der Abfahrt, konnte aber noch rechtzeitig meinen reservierten Platz einnehmen und mich entspannen. Die Reservierung entpuppte sich spätestens ab Frankfurt als unnötig, zumindest wenn ich auch mit einem Platz außerhalb der Lounge zufrieden gewesen wäre. Die zwischenzeitlichen +10 waren dank Standzeiten bis EDG wieder abgebaut, wo ich ausstieg und die Currywurst von der Lieblingsbude genoss. Der Anschluss-RE 2 musste dann seinerseits noch auf Anschlüsse warten, aber auch hier glich die Standzeit in Essen die Verspätung wieder aus, so dass mich meine Mutter pünktlich in ERE in Empfang nehmen konnte.

Die nächste Tour innerhalb NRWs stand dann am 27.12. an. Mit Mutter und Schwester machte ich mich auf den Weg nach Recklinghausen, wo wir uns noch das neue Einkaufszentrum am Löhrhof anschauten. Von dort machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, wo ich ein Schöne-Reise-Ticket nach Brackwede erstand. Die Fahrt – mit der RB 42 nach EWAN, weiter mit dem RE 3 nach EHM und weiter mit der RB 69 – verlief problemlos, wobei mir an den Umsteigepunkten noch Fotos der örtlichen Busse gelangen.

Am nächsten Tag machte ich mich auf den Rückweg – mit einem Abstecher über Bochum, wo noch ein Treffen im Bermudadreieck anstand. Am Bahnhof Brackwede wartete ich mit Patentante und Mann, die ich besucht hatte, wegen der Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt im Warteraum, der eigentlich mehr für den dort befindlichen Busbahnhof gedacht ist. Bahnfahrscheine kann man dort interessanterweise überhaupt nicht kaufen, da alle haltenden Züge Automaten an Bord haben. Also kaufte ich den Fahrschein im Zug – hier ergab sich tatsächlich ein Anwendungsfall für das zwei Stunden gültige Schöne-Fahrt-Ticket, das deutlich günstiger war als ein Schöne-Reise-Ticket nach Bochum (merken, welches Ticket welches ist, kann ich mir übrigens immer noch nicht). In EBIL stieg ich dann in den leicht verspätet aus Minden kommenden RE 6 um, der den Bahnhof Brackwede ohne Halt durchfährt. Bis EBO waren wir wieder annähernd pünktlich, den Weg zum Bermudadreieck legte ich mit der Straßenbahn vom entzückenden 70er-Jahre-U-Bahnhof zurück.

Auf der Rückfahrt machte ich mich mit einem anderen Stammtischbesucher zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof, die Entfernung hatte ich überschätzt. Mit der S 1 fuhren wir nach Essen, wo mein Begleiter mich in Eiberg verließ. Ich setzte mich am Hbf in den bereitstehenden RE 14 nach Dorsten, der erst seit kurzem um 23.31 Uhr ab Essen fährt. Das kam mir sehr gelegen, hatte ich doch schon lange einen Anschluss an den um 0.07 Uhr fahrenden Bus nach Marl vermisst. Dieser ist allerdings mit 5 Minuten auch relativ knapp, so dass der Bus kurz nach meinem Einstieg abfuhr. Aber so war ich eine halbe Stunde später zu Hause als mit der früheren letzten Verbindung an Nicht-Wochenenden. Und es wäre (über Herne und Recklinghausen) neuerdings sogar noch eine weitere halbe Stunde später gegangen, da der bisher um 0.30 Uhr in Marl Mitte endende SB 25 jetzt bis Dorsten weiter fährt. Davon kann sich Aschaffenburg, wo der brave (busfahrende) Bürger sonntags um 20.30 Uhr ins Bett zu gehen hat, eine Scheibe abschneiden.