Vom heimatlichen Marl ging es leider schon gestern Morgen wieder zurück an den Arbeitsplatz. Wiederum aus Sparpreisgründen wieder nicht mit der L41, sondern mit Umstieg außer in EE noch in FFLF und FF. Kurz gesagt, waren alle Züge mehr oder weniger pünktlich. Der erste ICE war eine Doppeltraktion 407, die voller wurde, als ich es erwartet hatte. Den Vater mit zwei Kindern vertrieben zwei badischen Dialekt sprechende Männer recht rüde aus dem bahn.comfort-Bereich („Wenn ein Comfort-Kunde kommt, stehen wir auf“ – „Das sagen alle und tun es dann nicht!“). Dabei kann es ihnen ja eigentlich völlig wumpe sein, wer da noch sitzt, solange sie sitzen können. Später bei weiter steigendem Füllungsgrad kamen solche Sprüche dann nicht mehr. Entweder fügten sie sich in ihr Schicksal, oder sie hatten einfach etwas gegen Kinder. Das war aber das einzige besondere Ereignis auf der Fahrt, davon abgesehen, dass ich von FF nach NAH einen der neuen Twindexxe nutzte. Natürlich fuhr ich im Triebwagen, wo es nicht wesentlich lauter war als im Mittelwagen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass der Zug leichte Verspätungen besser wieder hereinfahren kann. So erreichte ich NAH trotz etwas verspäteter Abfahrt in FH pünktlich und hatte noch Zeit, mein Gepäck einzuschließen und Proviant zu kaufen, bevor es ins Büro ging.
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Auch ohne volle Züge genießen
Schon am Mittag des 22. Dezember verabschiedete ich mich aus dem Büro, um erst mal nach Münster zu fahren. Aus Sparpreisgründen fuhr ich nicht über Köln, sondern hatte die Verbindung mit einem Verstärker-IC bis Kassel und von da mit dem „Kreisverkehrs-ICE“ 1228 nach Hamm gebucht. Trotz dieser eher ungewöhnlichen Verbindung hatte mich die Bahn vor Überfüllung gewarnt. Also reservierte ich am Dienstag noch einen Platz für Fulda – Kassel (ab Hanau gab es schon nicht mehr), nur um am Mittwoch ein Angebot eines 1.-Klasse-Upgrades zu bekommen. Das nahm ich dann dankend an, auch wenn ich die Reservierung in der 2. nicht umtauschen konnte.
Am Reisetag stellte sich heraus, dass der IC so voll dann auch wieder nicht war und ich durchaus auch in der 2. noch einen Platz gefunden hätte. In meinem Abteil in der 1. war dagegen mein Platz der einzige freie, so dass ich in ein anderes auswich. Da ergab sich dann noch eine nette Fahrt mit meinem Gegenüber und auch sonst eine problemlose Fahrt (auch wenn der Navigator in dem Moment eine Abfahrt in Fulda mit +15 prognostizierte, in dem wir schon mit +5 abfuhren). Das setzte sich erfreulicherweise bis EMST fort, wo ich noch ein bisschen den Zugbetrieb beobachtete, der ebenfalls störungsfrei zu laufen schien.
Am nächsten Tag machte ich mich dann auf den Weg nach Marl, was nicht nur fahrkartentechnisch dank Handyticket und NRW-Tarif sehr einfach war. Auch die Verbindung an sich funktionierte super, sogar der 3-Minuten-Anschluss in Haltern zur Linie 227, die mir eine Quasi-Stadtrundfahrt durch Marl ermöglichte. In diesem Sinne:
Frohe Weihnachten an alle Leser!
Eine Zugfahrt Mit Glühwein
Und schon wieder eine Spaßtour: Diesmal sollte es auf die Unstrut- und die Pfefferminzbahn an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen gehen. Für letztere war es höchste Eisenbahn (no pun intended), da der Reiseverkehr zum Fahrplanwechsel nächste Woche abbestellt wird. Nach einigem Herumspielen mit der DB-Auskunft entscheide ich mich dafür, erst mit einer Prämie für den reduzierten Preis von 500 Punkten die Unstrutbahn und auf dem Rückweg für einen 22,40-Euro-Sparpreis die Pfefferminzbahn zu erkunden.
Los geht es um 7.43 Uhr in NAH. Der RE, im Navigator erst mit +6 angekündigt, hat dann doch nur etwa +4. Der RE aus Fulda ist ebenfalls verspätet, also steige ich nicht in FH um, sondern fahre wie vorgesehen nordmainisch. Noch schnell einen Cappuccino in der Lounge und dann in den Sprinter nach Berlin, der angenehmerweise nur in Erfurt und Halle hält. Der ist recht gut gefüllt (daher wäre der Sparpreis auch hoch gewesen), ich finde aber noch einen Platz mit freiem Nebenplatz. Auf der Fahrt döse ich ein bisschen, die Weihnachtsmarktbesucher für Erfurt sind zwar laut, aber nicht zu sehr. In UE stöbere ich ein wenig in der Bahnhofsbuchhandlung und versorge mich mit Proviant für die Weiterfahrt, bevor ich mich in den Abellio-RE Richtung Leipzig setze. Auch der ist gut gefüllt, auch hier gibt es aber noch zwei freie Plätze nebeneinander. Meinen nächsten Umsteigebahnhof Naumburg erreichen wir pünktlich, und ich sehe gerade noch rechtzeitig, dass ich in der Umsteigezeit mit der Doppeltraktion LVT-S der Burgenlandbahn schon einmal nach Naumburg Ost und zurück fahren kann. Also mache ich das und bleibe sitzen, als es auf die Unstrutbahn geht. Auf der geht die Fahrt recht gemächlich, und sehr voll ist zumindest mein Wagen ab Freyburg nicht. Bei Karsdorf unterqueren wir den nördlichen Teil der VDE 8:
Bald darauf erreichen wir Nebra. Der Zug fährt von hier noch drei Kilometer weiter nach Wangen, wo es ein Museum zur Himmelsscheibe gibt und wofür eine zusätzliche Garnitur benötigt wird, die wir hier kreuzen und auf die ich umsteige. Zum einen aus Zeitgründen, zum anderen, weil es hier in Nebra noch Signale der Bauart → EZMG gibt (daher die merkwürdige Schreibweise der Überschrift).
Nach einem ausgedehnten Kreuzungshalt geht es zurück, und da ich diesmal auf der anderen Seite sitze, gelingen mir Bilder von einigem entlang der Strecke, das mir schon auf der Hinfahrt aufgefallen ist, wie der Lokfriedhof bei Karsdorf
der Altstadt von Laucha
oder dem Schloss Neuenburg in Freyburg mit Weinbergen in Deutschlands nördlichstem Anbaugebiet.
Schon auf der Hinfahrt hatten wir einen Zug mit offenbar ausrangierten 143ern gekreuzt, inzwischen war er in Naumburg angekommen:
Ob diesem Zug für den Antrieb eine falsch gepolte Knopfzelle reicht, ist mir nicht bekannt:
Ich hatte wieder Zeit, noch einmal nach Naumburg Ost zu fahren, wobei ich jetzt erst sah, dass es im LVT-S neben dem Führerstand eine Nische mit „Lokführerperspektive“ gibt:
Auf der Weiterfahrt gab es die erste, aber nicht einzige Verspätung an diesem Tag: Der Abellio-RE aus Saalfeld gab seine Ankunftsverspätung von fast +30 der Rückleistung Richtung Erfurt in Form von immer noch etwa +15 mit. Mir konnte es allerdings egal sein, weil ich in Großheringen genug Zeit hatte. Dort wartete ich an Gleis 5 gemeinsam mit einigen anderen Unentwegten:
Bis Straußfurt fährt schon länger nichts mehr, nach Sömmerda ist zumindest von hier aus in einer Woche Schluss. Das Gleis wird dann für die wieder eingeführten Züge über die Verbindungskurve zur Saalbahn genutzt.
Als der Desiro nach Sömmerda aus der Abstellung kam, zeigte sich, dass wohl nicht alle Wartenden rein zufällig da waren:
Pünktlich um 15.27 Uhr ging es los. Ich kann mich übrigens nicht erinnern, schon mal auf einer Strecke gefahren zu sein, die nachher stillgelegt wurde, erst recht nicht so kurz nach meiner Fahrt. Die Infrastruktur scheint übrigens besser in Schuss zu sein als auf der Unstrutbahn, und der Zug war nicht allzu schlecht gefüllt, wenn auch der Desiro wohl überdimensioniert war. Die Landschaft war nicht spektakulär, aber mit dem winterlichen Abendlicht ergaben sich ganz nette Perspektiven.
Bei Buttstädt, von wo aus die Züge auch ab dem 10. Dezember weiter fahren, unterquerten wir wieder die VDE 8:
Sömmerda erreichten wir pünktlich, woraufhin der Zug gleich entschwand, wohin auch immer. Eins der Bahnhofsschilder erinnert an den Namen der Strecke:
Das war es auch mit den Fotos, denn ab jetzt war es zu dunkel. Die Fahrt war noch nicht zu Ende und verlief leider auch nicht ganz ohne Komplikationen: Der RE nach Erfurt hatte wegen „verspäteter Bereitstellung“ +25, so dass zum ICE nur noch Sichtverbindung bestand. Also zum Hugendubel am Anger. Auf dem dortigen Weihnachtsmarkt gönnte ich mir eine „Thüringer“ und Glühwein. Da jetzt doch die Zeit knapp wurde, füllte ich Letzteren in meinen mobilen Kaffeebecher um – nur um den Wein dann, als ich den Zug gerade noch erreicht hatte, größtenteils im Rucksack zu finden. Nun gut, ein bisschen konnte ich dann doch noch trinken, das Buch ließ sich auch angefeuchtet noch lesen, und die Ersatzverbindung klappte sogar besser als gedacht. In FH erreichte ich nämlich noch die RB nach NAH, so dass ich dort genau eine Stunde später als geplant ankam. Etwas Aufregung gab es noch, da die Ausfahrt von den Fahrradständern und der Haupteingang wegen eines → Polizeieinsatzes gesperrt waren, aber dann machte ich mich ganz entspannt auf den Weg nach Hause.
Zweimal Regen – aber nicht von oben
Schon wieder nach Tschechien führten mich die Gleise letzten Samstag: Diesmal wollte ich hauptsächlich den Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein sehen. Da die Sparpreise für die Verbindung recht teuer waren, besorgte ich mir von meinen bahn.bonus-Punkten eine Tageskarte Samstag – natürlich nur eine Woche, bevor der nötige Punktbetrag für eine kontingentierte Freifahrt temporär halbiert wurde.
Am Samstag machte ich mich früh auf den Weg. Die teuren Sparpreise spiegelten sich tatsächlich in einem recht vollen ICE wider, so dass ich bis NWH auf dem Boden saß und erst dort einen Sitzplatz ergattern konnte. In NN angekommen, machte ich noch ein Bild vom örtlichen ÖPNV
bevor ich in den ICE Richtung Wien stieg, den ich anderthalb Stunden später in Plattling wieder verließ. Meine Doppeltraktion nach Bayerisch Eisenstein bestand interessanterweise vorne aus einem Regio-Shuttle der Waldbahn-Schwestergesellschaft Trilex, die eigentlich im Dreiländereck Deutschland/Tschechien/Polen unterwegs ist. Dieser fuhr allerdings nur bis Zwiesel – dass beim Schwächen der vordere Zugteil abgehängt wird, habe ich auch noch nicht erlebt.
Um Plattling herum ist das Land tatsächlich sehr platt (und war an dem Tag entsprechend neblig), nach dem Halt in Deggendorf ging es aber bald aufwärts in den Bayerischen Wald. Die Strecke ist eingleisig, gekreuzt wurde hinter Deggendorf an einem Betriebsbahnhof ohne Verkehrshalt. Von den 180°-Kurven, die man auf der Karte sieht, merkt man im Zug nichts. In Gotteszell wartete der Anschlusszug über die erst kürzlich reaktivierte Strecke nach Viechtach, für die ich diesmal leider keine Zeit hatte. Wohl aber – aufgrund des Zweistundentakts der Wiener ICEs – für die Strecke von Zwiesel nach Bodenmais, die ebenfalls sehr idyllisch durch den Bayerischen Wald verläuft. Der Endpunkt sieht aus wie ein Kurpark, in dem zufällig ein Gleis verläuft:
Und hier ein Eindruck vom Ort vom Bahnhof aus, Zeit für einen Spaziergang hatte ich leider nicht.
Also ging es zurück nach Zwiesel, wobei der Zug unterwegs ziemlich herunterbremsen musste:
Blick auf die Stadt, im Vordergrund die Strecken nach Plattling und Grafenau
Interessanterweise gibt es an der Tür zum Führerstand ein Fotoverbot-Piktogramm. Ich hoffe, dass sich das wie die anderen Hinweise nur darauf bezieht, dass man den Tf während der Fahrt nicht stören soll und ich somit durch dieses Foto (aufgenommen während der Standzeit in Zwiesel) nicht gegen das Verbot verstoßen habe.
Dank einer Fahrzeit von etwa 20 Minuten pro Richtung kann der Zug im Stundentakt fahren, ganz im Gegensatz zur Strecke nach Grafenau, auf der es derzeit auch keine Kreuzungsmöglichkeit mehr gibt. Also musste ich auch die rechts liegen lassen und fuhr mit dem nächsten Zug (Taktknoten in NZWL immer zur vollen Stunde) weiter nach Bayerisch Eisenstein. Das Besondere an dem Bahnhof ist ja, dass die Grenze mitten durch ihn verläuft (die tschechische Seite heißt Železná Ruda-Alžbětín). Hier ein paar Eindrücke:
Tschechischer Abfahrtsplan (im deutschen Plan sind auch die tschechischen Abfahrten vermerkt, aber nicht umgekehrt). Insgesamt fahren deutlich weniger Züge als auf deutscher Seite.
Tschechischer Zug mit „Brillenschlange“
Blick in den Ort Bayerisch Eisenstein
Das Lokalbahnmuseum hatte leider an diesem Tag geschlossen, ich hätte aber auch keine Zeit gehabt
Nachdem die halbe Stunde Wendezeit des Waldbahnzugs herum war, setzte ich mich wieder herein und machte mich auf den Rückweg nach Plattling. Noch war es hell, so dass ich noch den Blick auf Fluss
und Stadt Regen genießen konnte (gibt es eigentlich außer Fulda noch mehr Städte, die an einem gleichnamigen Fluss liegen?).
Jetzt passierte nichts Besonderes mehr, der Anschluss in Plattling klappte problemlos. In Würzburg unterbrach ich meine Fahrt wieder für den Vereinsstammtisch und fuhr um 22.57 Uhr mit dem letzten ICE zurück nach NAH, der wie immer samstags aus einem ICE-T gebildet war. Er war leicht verspätet, so dass wir den RE erst in Laufach überholten. Insgesamt mal wieder eine gelungene Tour mit einer wohl recht gut ausgenutzten Tageskarte.
Nerdiger, als die Polizei erlaubt
Nachdem ich am 3. Oktober und dem Wochenende davor ausgiebig ausschlafen konnte, war ich am letzten Samstag mal wieder zum Frühaufstehen bereit. Ich hatte schon lange mal vor, die wiedereröffnete Strecke von Selb-Plößberg ins tschechische Aš zu fahren. Bei der Gelegenheit wollte ich dann Cheb (Eger) besichtigen und über Schirnding zurück fahren. Gesagt, getan, ich stieg in den Main-Spessart-Express nach Bamberg, von wo es mit dem RE nach Hof in Gestalt eines 641ers weiter ging. Ein weiterer „Wal“ hing bis Neuenmarkt-Wirsberg als Zugteil nach Bayreuth hinten dran. Ab da kannte ich auch die Strecke noch gar nicht und schaute entsprechend interessiert aus dem Fenster, auch wenn es draußen eher gemächlich voran ging. Die Endstation Hof Hbf präsentierte sich mit Oberleitung. Dass die Elektrifizierung geplant war, wusste ich, aber nicht, dass sie schon seit 2013 fertig ist … Daher war es auch kein Problem für die volkseigene Grinsekatze (© oppermad aus dem ICE-Treff), den Bahnhof anzufahren und sich auf die Rückfahrt nach Dresden vorzubereiten:
Aufgrund seiner Grenzlage zwischen Bayern und Sachsen wurde das Empfangsgebäude des Bahnhofs recht repräsentativ gestaltet:
Hier hatte ich nun eine Dreiviertelstunde Aufenthalt. Ich machte mich auf den Weg in die doch etwas weiter entfernte Innenstadt, drehte aber vorsichtshalber um, bevor ich sie ganz erreicht hatte. Mein nächster Zug war ein Lint der Oberpfalzbahn, der auf seinem Weg nach Marktredwitz die deutsch-tschechische Grenze zweimal queren sollte. Die erste Querung machten außer mir nicht viele andere Reisende mit, dafür füllte es sich dann in Aš etwas mehr. Hier wechselte das EVU offiziell auf die ČD, und es stieg auch eine Zub-in zu, die meinem Bayern-Böhmen-Ticket einen Stempel verpasste:
Zu diesem Schild hatte ich im ICE-Treff ein Rätsel gestellt, das in Rekordzeit gelöst wurde:
Bald danach trafen wir auf die elektrifizierte Strecke von Vojtanov, hielten in Františkovy Lázně (Franzensbad), von wo wir bald Eger erreichten. Dort angekommen, machte ich erst mal ein Bild vom Zug, worauf mir eine junge Dame irgendwas von „Foto mit machen“ zuraunte. Ich ignorierte sie, woraufhin sie mir in recht aggressivem Ton irgendwas nachrief – keine Ahnung, was sie wollte. Das Foto war jedenfalls nicht gut, so dass ich noch einen Nachschuss vom anderen Bahnsteig machte:
In Tschechien betreibt die SPD noch Wahlkampf, wobei sie mit der deutschen Namensbase wohl nur die Abkürzung gemeinsam hat:
Weiterhin warteten ein Schnellzug nach Prag und ein regionaler Hai nach Luby u Chebu auf Fahrgäste:
Der Star der tschechischen Schienen, den ich schon in Franzensbad gesehen hatte, zeigte sich aber wenige Minuten später:
Vor dem Bahnhof zeigten sich die Regionalbusse davon unbeeindruckt,
ebenso wie ihr weitgereister Kollege,
und auch ich machte mich nach so viel Bahnnerdtum erst mal auf den Weg in die Stadt, die tatsächlich sehr ansehnlich ist.
Meine letzten tschechischen Kronen, die ich noch von einem Prag-Kurztrip 2012 übrig hatte, wurde ich in einem sehr günstigen Hamburger-Restaurant mit sehr gut Deutsch sprechendem jungen Kellner los.
Dann hieß es schon wieder den Rückweg antreten, da ich nicht zu spät zu Hause sein wollte und es für eine eventuell abkürzende ICE-Fahrt auch keine Sparpreise mehr gab. Also noch schnell ein Bild von der 60er-Jahre-Bahnhofshalle gemacht
und wieder in den OPB-Lint, der diesmal deutlich besser gefüllt war. Witzigerweise wurde wieder direkt hinter der Grenze kontrolliert, da diesmal eine OPB-Zubin mitfuhr. A propos „hinter der Grenze kontrolliert“: Direkt nach dem Ausstieg an der Endstation Marktredwitz sprachen mich zwei Beamte der Bundespolizei an: ob sie denn mal meinen Ausweis sehen dürften? Klar. Wie lange ich denn in Tschechien gewesen sei? Zwei Stunden. Und dafür sei ich extra aus Aschaffenburg angereist? Sehr verdächtig, mitkommen. Auf dem Weg zur Wache erläuterte ich ihnen meine Beweggründe, was für sie die Plausibilität meiner Geschichte erhöhte, sie aber nicht davon abbrachte, alle meine Taschen zu durchsuchen. Zum Glück klappte das in den zehn Minuten Übergangszeit, so dass ich gerade noch den RE nach Nürnberg erwischte. Auf der Weiterfahrt konnte ich mich dann von diesen Strapazen erholen, obwohl die Neitech-Fahrt recht rasant zuging. Aber meinem Gleichgewichtsorgan macht das zum Glück nichts, und die Strecke durch das Pegnitztal ist stellenweise ja auch sehr sehenswert. Durch einen außerplanmäßigen Halt bei Hersbruck (ich vermute wegen einer BÜ-Störung) erreichten wir NN leicht verspätet, aber mir blieb immer noch genug Zeit, die neue Lounge zu testen. Als ich sie endlich gefunden hatte, fand ich sie tatsächlich sehr ansprechend eingerichtet:
Die weitere Fahrt konnte ich dann leider nur in vollen Zügen genießen, wobei zumindest der Typ, der noch breitbeiniger nicht hätte neben mir sitzen können, recht bald ausstieg. Von NWH nach NAH saß hinter mir eine Jugendgruppe, deren Betreuer die Teilnehmer fragte, was sie sich denn das nächste Mal für eine Tour wünschten. Dem Wunsch eines Mädchens nach einem Billigflug erteilte er aber aus Umweltgründen eine Absage. Dagegen ist es bei mir nun amtlich bestätigt, dass außer Idealismus auch Verrücktheit der Grund für meine Touren ist. In dem Wissen stieg ich in NAH aus und radelte durch den strömenden Regen nach Hause, um am nächsten Tag mal wieder ausgiebig auszuschlafen.
Mal wieder hinnerm Odewald
Weil die Tour 2008 schon so lange her war, habe ich am 1. Oktober mal wieder eine Runde durch den Odenwald gedreht. Einer der Unterschiede zu damals war, dass der Zug inzwischen NAH–Seckach fährt, ohne dass ein Umstieg in Miltenberg nötig ist. La mit 5 km/h habe ich auch nicht mehr gesehen, allerdings zwei mit 20. Der Aufenthalt in RWDN ist auch entfallen, in der Gegenrichtung gibt es ihn interessanterweise aber noch, so dass auf diesem Abschnitt der Fahrplan nicht symmetrisch ist. Dafür hat man in RSE in beiden Richtungen schlanke Anschlüsse von und zur S-Bahn bei gleichzeitig kurzer Wendezeit. (Sehr) schlank sind die Anschlüsse allerdings nur deshalb, weil auf der Neckartalbahn gilt zurzeit ein Baufahrplan gilt, da bei Neckarelz wegen eines Dammrutsches nur ein Gleis befahrbar ist. Am nächsten Umsteigebahnhof Eberbach hatte ich dagegen eine Stunde Aufenthalt, die ich für einen kurzen Stadtspaziergang und ein Mittagessen nutzte. Wegen Anschlussaufnahme ging es mit leichter Verspätung weiter über die besonders am Anfang sehr idyllische Odenwaldbahn. In Wiebelsbach umsteigen musste ich diesmal nicht, weil mein Ziel Darmstadt Nord hieß, wo ich noch zu einem → CdE-Treffen ging. Der Zug fuhr derweil weiter nach FF. Die Direktverbindung von Eberbach dorthin gibt es aber nur in dieser Richtung, auch hier ist der Fahrplan wohl zur besseren Ausnutzung der Zuggarnituren asymmetrisch. Zurück nach Hause fuhr ich dann mit dem letzten Zug, was mir ganz recht war, da es mit dem Nachtbus doch etwas nervig ist. Fahrkartenmäßig löste ich das Ganze diesmal anders, nämlich mit einem DB-Flexpreis NAH–Eberbach über Seckach (in der App gekauft, da nicht am Automaten erhältlich) für 19,55 und einem RMV-Fahrschein nach Darmstadt für 11,65 € (beides mit BahnCard-Rabatt).
Am darauffolgenden 3. Oktober bereiste ich dann endlich die beiden Strecken nach Bad Soden, hiervon gibt es nichts Besonderes zu berichten. Wie auch bei der Odenwald-Tour gab es hierbei keine nennenswerte Verspätung.
Geschichte wiederholt sich (nicht)
Praktisch dieselbe Verbindung wie schon im Dezember letzten Jahres (privater Beitrag) sollte ich am Wochenende nach Bielefeld nutzen: NAH – FH – FFG – FKW – EPD – EBWE. Und genau wie damals scheiterte schon der erste Umstieg, diesmal u.a. an einer BÜ-Störung bei Kahl. Diesmal nahm ich aber auf Rat des Navigators eine andere Alternativverbindung, nämlich von FH direkt nach FKW und weiter mit dem RE 11. Gegen den Rat des Navigators pokerte ich hoch auf den 3-Minuten-Anschluss an die Sennebahn in EPD – und gewann. So konnte ich nicht nur die Sennebahn im halbwegs Hellen fahren, sondern kam auch eine Stunde früher als geplant in EBWE an.
Am Samstag nutzte ich die Straßenbahn und den neuen Westfalentarif, um in die Stadt zu fahren. Letzterer war so neu, dass die Automaten noch die alten Fahrscheinvordrucke nutzten, um den neuen Tarif darauf zu drucken:
Hauptzweck dieser Straßenbahnfahrt, wenn auch nicht des Besuchs in Bielefeld, war ein Besuch auf der → Geniale. Aber auch ein paar Fotos von BVO-Bussen machte ich – da ich die Kamera leider vergessen hatte, mit dem Handy.
Auf der Rückfahrt am Sonntag war wiederum die gleiche Verbindung wie im Dezember vorgesehen, nämlich zunächst mit dem „Leineweber“ nach Altenbeken, auf den die RB aus Lemgo auch diesmal wieder in sensationellen vier Minuten wendete. Auf dem Weg hatte ich dank des Sitzplatzes ganz vorne im Eurobahn-Talent gute Sicht auf die abwechslungsreiche Strecke. In HA dauerte der Aufenthalt dann leider etwas länger, und in FKW kam ich dann genau in dem Moment an, als mein Anschluss-ICE, den der Navigator zwischenzeitlich mit +29 geführt hatte, pünktlich abfuhr. Also mal wieder umdisponiert und statt über FH über NWH gefahren. Wie Murphy es wollte, hatte dort der Anschluss-ICE auch Verspätung, und zwar so viel, dass ich mit genau +57 gegenüber dem gebuchten Fahrplan in NAH ankam, und damit eine Minute weniger als die Kulanzschwelle für Fahrgastrechte. Sei’s drum, die Fahrt zählte zum Glück nicht zu den teuersten, und das Wochenende war nicht nur wegen des Bahnfahrens insgesamt ein nettes.
Jetzt pfungt’s
Am 15. August haben wir hier im katholischen Teil Bayerns ja Feiertag, das benachbarte Hessen aber nicht. Die ideale Gelegenheit, um mal die neue Buslinie 58 auszuprobieren, die von NAH nach Weiskirchen im Nachbarbundesland fährt, denn das tut sie auch an den rein bayerischen Feiertagen. Gesagt, getan und auf den Weg gemacht: Der Bus ist fast leer, wobei die Pendler nach Hessen, die wohl eine Hauptzielgruppe sind, um diese nachmittägliche Uhrzeit nicht aus Aschaffenburg herausfahren. Von der B 8 macht der Bus einen Schlenker durch Mainaschaff, fährt dann wieder auf, kurzzeitig auf die A 3 und weiter über die B 469 nach Mainhausen, wo Anschluss von der ebenfalls neuen Linie 57 aus Großostheim besteht – die will ich ein andermal ausprobieren. Den Bahnhof in Weiskirchen erreichen wir schließlich pünktlich und anscheinend gerade in dem Moment, als der S-Bahn-Verkehr nach den Gewittern, die ein paar Stunden vorher durch Hessen gezogen sind, wieder anrollt. Auch mein Anschlusszug in Ober Roden, der pünktlich zu sein scheint, ist wohl eigentlich der von eine Stunde vorher.
Weiter geht es über FDI nach FD, von wo ich über die Pfungstadtbahn fahren will, die 2011 nach 56 Jahren wieder in Betrieb genommen wurde. Sie ist eine der kürzesten Stichbahnen überhaupt: Schon nach 1,7 Kilometern erreichen wir die Endstation Pfungstadt, wo ein Bier gebraut wird, dessen Werbeslogan dieser Beitrag die Überschrift verdankt. Ich will mit dem Bus weiter nach Darmstadt-Eberstadt, erwische aber den Kurs, der vorher noch eine Schleife durch Pfungstadt fährt – so sehe ich noch ein wenig vom Ort.
Von Eberstadt fahre ich weiter nach Alsbach, um diese Überlandstrecke auch mal zu testen. Den Vorschlag hatte mein Begleiter auf der Thüringerwaldbahn-Tour Mitte Juli gemacht. Sie ist bei weitem nicht so spektakulär und auch besser ausgebaut als ihr Pendant in Thüringen, führt aber bemerkenswert weit aus Darmstadt heraus. An der Endstation bleibe ich in der Bahn sitzen (übrigens ist Darmstadt ein reiner Einrichtungsbetrieb, der an allen Endstellen Wendeschleifen hat) und fahre dann auf direktem Wege zurück in die Wissenschaftsstadt, wo ich noch am Pubquiz teilnehme.
Zurück geht es dann mit der Heidelberger RB nach FF und weiter mit dem letzten RE nach NAH. Soweit läuft alles ohne Probleme, außer dass ich so müde bin, dass ich einschlafe und für den Weg nach Hause dann wegen des Regens und mangels funktionierenden Fahrrads ein Taxi nehme.
Ihr Anschluss hält nicht – selber schuld
Im Juli hatte mich ja eine Rückfahrt aus Darmstadt etwas mehr Zeit und Geld gekostet als geplant, weshalb ich mich beim RMV beschwert hatte. Dieser hat mir nun geantwortet und mitgeteilt, dass die „Auskunftspflicht beim Kunden“ liege und mir meine Zusatzkosten daher nicht erstattet werden. Besonders toll finde ich das nicht, werde das aber (zumal aufgrund des niedrigen Betrages) nicht weiter verfolgen. Also, liebe Kunden, die ihr in diesem Falle nicht König seid: Schaut immer etwas genauer hin, ob sich in der Fahrplanauskunft oder an der Haltestelle noch eine Anmerkung findet, dass alles ganz anders ist als in dem Fahrplan, der nebendran hängt oder den die Auskunft selber ausgegeben hat.
Etwas Positives habe ich aber auch zu vermelden: Letzte Woche war ich mal wieder im Feriendorf am Eisenberg, und die Hin- wie die Rückfahrt haben völlig problemlos geklappt. Unerwartet war auf Letzterer nur, dass die Züge recht voll waren, was an einem Sonntag, an dem in einigen Bundesländern die Ferien zu Ende sind, vielleicht aber auch nicht so überraschend ist. Im Gegensatz zu einigen anderen Akademieteilnehmern hatte ich von FFU bis FH auch einen Sitzplatz und konnte so das Jubiläumsrätsel in der „mobil“ lösen. Wer es noch nicht kennt, dem sei es empfohlen, es enthält einige CUS-typische Fallen, und großes Bahnwissen ist sehr von Vorteil.
Naht- und problemlos
Zum 85. Geburtstag meiner Tante machte ich mich gestern mal wieder auf den Weg nach Korbach. Los ging es schon um 7.35 Uhr mit dem ICE, nachdem ich den Bahnhof in der Rekordzeit von 10 Minuten zu Fuß erreicht hatte (der Bus war wohl etwas früh und ich etwas spät dran …). Dort ging es dann nahtlos weiter nach Marburg, wo die Umsteigezeit gerade zur Frühstücksbeschaffung beim Bäcker reichte, bevor es dann mit einem 628er nach Frankenberg weiterging. Für den Zug ist dort zurzeit wieder Endstation, der Umstieg in den SEV klappte aber ebenfalls nahtlos. Wegen der gut ausgebauten Bundesstraße (Zwischenhalte bis Korbach Süd wurden nicht angefahren) und dem ohnehin nicht hohen Tempo der Bahn dauerte die Busfahrt auch nicht länger als sonst die Zugfahrt.
Den Grund für den SEV sah ich dann auf der Rückfahrt, die ich nämlich von Korbach „Hauptbahnhof“ antrat. Der war eine einzige Baustelle: Die Unterführung zu den Bahnsteigen fehlte komplett, und auch der Vorplatz bestand vorwiegend aus Schotter.
Zum Glück hatte ich das kurz vorher von der Verwandtschaft erfahren, so dass ich ausreichend Zeit mitbringen konnte und netterweise auch begleitet wurde. Die Linie nach Kassel ist zur Zeit die einzige, auf der Züge fahren. Meiner tat das völlig problemlos in Gestalt eines 646ers, den einige Passagiere der vorigen Fahrt allerdings in ziemlich dreckigem Zustand hinterlassen hatten. Der Pünktlichkeit tat das keinen Abbruch, und auch der Anschluss-ICE in FKW fuhr ohne Verspätung ab. Der Zub zeigte mir noch einen Trick, wie ich im Navigator schneller die dort gespeicherte BahnCard abrufen konnte, und wurde prompt von einem Reisenden eine Reihe hinter mir um Hilfe beim Scannen des QR-Codes für die Kundenzufriedenheitsumfrage gebeten. FF erreichten wir ohne Zwischenhalt ebenfalls pünktlich. Also war noch Zeit für meine geliebte Chillibratwurst, bevor es dann in den nur samstags verkehrenden ICE 1625 ging. Der war diesmal aus einem 411 statt einem 415 gebildet, was ausnahmsweise mal zur mehr Platz führte als geplant (laut Durchsage des Zub waren aber Probleme beim Anzeigen der Reservierung trotzdem nicht ausgeschlossen). NAH erreichte ich wiederum pünktlich um 21.48 Uhr und machte mich angesichts des guten Wetters wieder zu Fuß auf den Weg, wobei ich mir noch ein Eis gönnte.