Phantom-Haltausfall

Heute wollte ich endlich mal den RE 41 „Vest-Ruhr-Express“ Haltern – Bochum testen, der nach längerer Planung seit diesem Jahr endlich fährt (wenn auch immer wieder durch Bauarbeiten unterbrochen). Dazu wollte ich den RE Richtung Osnabrück nehmen. Da ich etwas spät dran war, stieg ich für die eine Haltestelle nach HB in die Straßenbahn, die prompt ein paar Meter weiter durch ein parkendes Auto behindert wurde und erst ankam, als der Zug vermutlich gerade abfuhr. Wenigstens hatte ich jetzt Zeit, um mir in Ruhe Proviant und Kaffee beim Bäcker zu holen und mit dem mitgeführten Trinkwasser einen kleinen Brand im Altpapiermülleimer zu löschen. Dafür musste ich etwas Geld in eine Fahrkarte für den ICE nach HO investieren, der wenigstens fast pünktlich war und noch ausreichend Sitzplätze bot. An meinem Ex-Wohnort angekommen, war der Anschluss-RE 2 noch nicht da, weil er durch Personen im Gleis aufgehalten worden war. Letztendlich ging es mit ca. +15 wieder gen Süden, was auch durch eine Überholung in Lengerich nicht deutlich mehr wurde. Den RE 41 konnte ich damit in EHLT noch locker erwischen, sowohl als Fahrgast als auch als Fotograf:

DB-Flirt 3 als RE 41 in Haltern am See

Bis ERE war der Zug mäßig besetzt, füllte sich dort aber ordentlich, zumal der VfL Heimspiel hatte. Trotz verspätetem Gegenzug, den wir vor ERES abwarten mussten, waren wir einigermaßen pünktlich unterwegs. In 20 Minuten von Recklinghausen Innenstadt nach Bochum Innenstadt – das ist schon ziemlich konkurrenzlos! An der Endstation angekommen, fuhr ich gleich weiter mit dem SB 37 Richtung Ennepetal. Auch der war recht gut gefüllt, wobei ich in Hattingen zumindest von einem Notsitz auf einen normalen wechseln konnte. Von hier an fuhr der Bus teilweise parallel zur ehemaligen Bahnstrecke Hattingen – Wuppertal, die heute leider nur noch ein Radweg ist. Heute wird das Gebiet aber immerhin von drei Schnell- und noch mehr normalen Buslinien durchzogen. Am Bahnhof in Schwelm stieg ich aus und fuhr mit der S 8 nach Hagen weiter, deren Strecke ich bisher noch nie befahren hatte. Als Besonderheit hält sie in Gevelsberg Hbf, neben Mülheim (Ruhr) einem von zwei Hauptbahnhöfen, die betrieblich nur noch Haltepunkte sind. In Hagen stieg ich direkt in die RB 52 nach Dortmund um, die ich seit meinem Studium nicht mehr gefahren war.

Jetzt hatte ich genug von Regionalverkehr und wollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ein Blick in den Navigator für den nächsten ICE verhieß allerdings nichts Gutes:

Screenshot aus dem DB-Navigator mit Meldung von Haltausfällen ab Bremen

Dem Fahrtverlauf waren Haltausfälle ab Bremen angehängt, mit dem Hinweis, man solle seine Reiseverbindung kurz vor der Reise überprüfen. Der Fahrtverlauf selber ging aber wie üblich bis Hamburg-Altona. Das war auch das Ziel, das ohne weiteren Kommentar auf der Anzeige am Bahnsteig stand. Also stieg ich einfach in den Zug ein und harrte der Dinge, die da kommen, und siehe da: Ebenfalls ohne weiteren Kommentar fuhr der Zug mit „nur“ +10 nach HB, von wo ich sicherheitshalber zu Fuß nach Hause ging. Fazit: Eine schöne Tour, bei der die einzige nennenswerte Komplikation vor allem einem Autofahrer (und einer gewissen Risikobereitschaft meinerseits) zu verdanken war.

Een Dag in Dagebüll

Gestern war mal wieder ein Bahnausflug angesagt: Es sollte nach Dagebüll gehen, wo ich vor allem die Triebwagen der neg auf den Chip bannen wollte – bei meiner Amrum-Fahrt 2011 hatte ich dummerweise keine Kamera mit. Also setzte ich mich in den ICE Richtung Kiel. Der benutzte zwar von kurz hinter Altona bis Elmshorn dieselbe Strecke wie der RE 6, in den ich wollte, hat aber keinen gemeinsamen Halt mit ihm. Also musste ich zwischendurch noch in den RE 70 umsteigen – die Auskunft meinte, in AH, während ich Dammtor bevorzugte, wo es bahnsteiggleich und mit deutlich weniger Menschen und damit viel bequemer geht. Da alle Züge pünktlich waren, klappten die Umstiege trotz der kurzen Übergangszeiten, und auch im eher gut gefüllten RE 70 fand sich noch ein Sitzplatz. Den hatte wohl niemand gewollt, weil die Fußballfans, die vorher im Wagen gewesen waren, den Boden etwas klebrig hinterlassen hatten, aber da gibt es Schlimmeres.

In Niebüll angekommen, beschloss ich, auf den nächsten neg-Zug zu warten, der Kurswagen für den IC brachte und wurde nicht enttäuscht:

neg-Triebwagen mit IC-Kurswagen, dazwischen ein Heizwagen

Dann ging es – eine Stunde später als ursprünglich geplant – nach Dagebüll. Der Triebwagen war der auf dem Foto abgebildete 628, bzw. genauer 629, da beide Hälften motorisiert sind. Die Zwischenhalte werden nur bei Bedarf bedient, der wie so oft auch auf dieser Fahrt nicht bestand. Allerdings mussten wir am Kreuzungsbahnhof mit dem schönen Namen Blocksberg den Gegenzug abwarten.

neg-Triebwagen in Dagebüll Mole

In Dagebüll ist alles auf den Umstieg aufs Schiff ausgerichtet: Der Zug hält nur wenige Meter vom Anleger entfernt, in den Ort muss man dagegen zurück laufen. Das tat ich auch, unter anderem um Halligsalami für die Freundin mitzubringen. Zurück an der Mole aß ich im Bistro über den Anlegern, wobei ich feststellte, dass ich nicht nur eine halbe Stunde länger als gedacht bis zur Rückfahrt hatte, sondern sich in Dagebüll ja auch der Anfang der Lorenbahn zu den Halligen Oland und Langeneß befindet. Das ließ sich prima mit einem Spaziergang am doch recht windigen Meeresufer verbinden.

Strecke der Lorenbahn zu den Halligen Oland und Langeneß
Geparkte Loren am Bauhof in Dagebüll

So konnte ich mich beruhigt auf den Heimweg machen, nicht ohne vorher noch dem Rangieren des Triebwagens beizuwohnen, der wiederum Kurswagen mitgebracht hatte. Da an diesem Tag kein IC mehr zurück fuhr, wurden sie anscheinend leer wieder mit nach Niebüll genommen und vermutlich dort über Nacht abgestellt. In der kurzen Übergangszeit dort gelang mir noch ein Bild eines ganz anderen 628ers, nämlich einem SyltShuttlePlus:

DB-SyltShuttlePlus in Niebüll

Diesen Zugtyp gibt es wohl nur, um sich den Vorrang von DB Fernverkehr für den SyltShuttle gegenüber dem Konkurrenten RDC (der Muttergesellschaft der neg) zu sichern, die (nach einigem rechtlichem Hickhack) allerdings auch recht erfolgreich mit ihren Autozügen unterwegs zu sein scheint.

Meine Rückfahrt verlief genau wie die Hinfahrt: RE 6 bis Elmshorn, RE 70 bis Dammtor, dort in einen ICE aus Kiel, von wo auch diverse Fans von Union Berlin gekommen waren, die den Zug zum Glück in AH verließen. Recht voll und laut war es auch weiter nach HB noch, aber aushaltbar und mit Sitzplatz, so dass ich auf eine rundum gelungene Tour zurückblicken konnte.

Mit dem Flixtrain zum Ferkeltaxi

Und schon wieder ist dieses Wochenende Tag der Schiene angesagt. Diesmal nutzte ich ihn heute für eine Schienenbusfahrt durch den Hamburger Hafen. Um in die benachbarte Hansestadt zu kommen, probierte ich mal was Neues aus und nahm den Flixtrain, der den Vorteil hatte, günstiger als der ICE, aber schneller als die RB zu sein. Bei der Abfahrt stellte sich auch noch heraus, dass er im Gegensatz zum ICE, der eigentlich direkt dahinter fahren sollte, auch noch pünktlich war, dafür aber nicht klimatisiert. Pünktlich erreichten wir dann auch AH, wo ich erst mal beim Bahnhofsinder zu Mittag aß und mich dann auf den Weg zu den Landungsbrücken machte, wo ich noch Zeit für ein Foto von einem DT5 auf dem Viadukt hatte:

DT5 unterwegs auf der U3 an den Landungsbrücken

Zum Abfahrtsort der Rundfahrt ging es dann mit der Hafenfähre zum Bubendey-Ufer und weiter zu Fuß, begleitet von einer befreundeten Familie. Die Fahrt fand mit einem „Ferkeltaxi“, also einem alten Schienenbus aus DDR-Produktion, statt. Eines der Highlights war der Blick auf das vollautomatisierte Container-Terminal Altenwerder:

Blick auf das Container-Terminal Altenwerder

Aber auch an anderer Stelle ergaben sich interessante (Foto-)Motive:

Zwei große Containerschiffe liegen am Kai

Nicht nur Schiffe, auch Loks gab es natürlich zu sehen:

Verschiedene Loks auf der Schiebebühne

Zum Abschluss gab es natürlich noch ein Bild vom Schienenbus:

Museums-Schienenbus der Preßnitztalbahn

Zurück an den Landungsbrücken gelang mir dann noch ein Schnappschuss von der Elbphilharmonie mit der Cap San Diego:

Zurück ging es dann ganz unspektakulär mit dem pünktlichen und nicht allzu vollen RE4.

Ein neuer Museumszug

… ist zwar gewissermaßen ein Oxymoron, aber die Historische S-Bahn Hamburg hat kürzlich einen 472er aus dem Jahr 1984 aufgearbeitet und setzt ihn jetzt anstelle des 470ers ein, den ich noch letztes Jahr anlässlich des Tages des offenen Denkmals fotografiert hatte. Aus demselben Anlass war nun der „Neue“ unterwegs, den ich in AH abpassen wollte. Dazu wollte ich eigentlich ab HB in eine ICE-Fahrkarte investieren. Da ich aber früh dran war, sparte ich mir das Geld und fuhr mit der RB, die der ICE normalerweise überholt – was man hat, das hat man. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, denn der ICE hatte plötzlich doch Verspätung, und die RB traf trotz einer kurzen Störung unterwegs nahezu pünktlich ein, so dass der knappe Übergang gerade so klappte.

Also fuhr ich mit dem Museumszug einmal nach Blankenese. Zurück fuhr ich mit dem Regelzug vor, um dann spontan in Othmarschen auszusteigen und dort ein Bild vom 472er zu schießen. Mit dem fuhr ich dann weiter bis Berliner Tor, wo ich ein Bild analog zu dem des 470ers machte. Letztendlich war das aus Othmarschen aber besser, daher zeige ich es hier gemeinsam mit einigen Innenaufnahmen:

Museums-472er in Othmarschen
2. Klasse des Museums-472ers
1. Klasse des Museums-472ers
HVV-Netzspinne von 1984

Vom Berliner Tor fuhr ich wieder zurück zum Hbf, um von dort zu meiner Tante nach Rahlstedt zu fahren, diesmal mal wieder mit der RB 81. Zurück nahm ich denselben Weg und anschließend den RE, in dem wir den gröbsten Regen nach diesem heißen und sonnigen Tag durchfuhren, so dass ich in Bremen angekommen, schon wieder zu Fuß nach Hause gehen konnte.

Spontan nach Warendorf

Gestern habe ich einen spontanen Ausflug nach Warendorf gemacht, wo meine Eltern und meine Schwester samt Familie einen Kurzurlaub verbrachten. Sowohl hin als auch zurück ging es mit dem ICE über Münster, und beide Male annähernd pünktlich. Zwischen EMST und EWAF gab es als Bonus noch die Strecke entlang der B 64, auf der der Zug alle paar Meter an einem technisch ungesicherten pfeifen muss. Von den BÜ sollen etliche geschlossen und die Streckengeschwindigkeit erhöht werden, davon war aber gestern noch nichts zu sehen.

100 Jahre S-Bahn

Am 8. August 1924 fuhr in Berlin der erste elektrische Vorortzug, was als Geburtsstunde der (erst später so bezeichneten) S-Bahn gilt. Hundert Jahre bewegte Geschichte später gab es ein Jubiläumsfest, zu dem ich der Hauptstadt mal wieder einen Besuch abstattete. Obwohl ich die Fahrkarte erst drei Wochen vorher gebucht hatte, kam kurze Zeit später eine Fahrplanänderung herein: Mein Zug ab AH sollte früher fahren. Ich hatte also die Wahl, HB eine Stunde früher zu verlassen oder über HH zu fahren. Da ich die Strecke Hamburg – Berlin nicht so gut kenne und außerdem beim Bahnhofsinder in AH essen wollte, entschied ich mich für die erste Variante. Das klappte inklusive dem Essen auch problemlos, bis wir kurz vor BL dann doch eine Weile standen und den Tiefbahnhof mit etwa +15 eintrafen. Mir konnte es egal sein, musste ich doch nur eine Station weiter zur Friedrichstraße, wohin mich ein RE brachte und von wo ich zum Hotel laufen konnte.

Am nächsten Tag schaute ich mir erst mal die Ausstellungen des Technikmuseums und des S-Bahn-Museums zum Jubiläum an. Letzteres hat momentan keine eigenen Räumlichkeiten, sondern hatte einen Projektraum im Ostbahnhof gemietet. Dann machte ich mich auf den Weg zum Nordbahnhof, von wo um 16 Uhr eine Fahrt mit einem historischen S-Bahn-Zug nach Oranienburg starten sollte. Mit dem gut gefüllten Zug ging es auch tatsächlich los. Unterwegs gab es nicht nur einen Souvenir- und Snackverkauf zugunsten des Vereins Historische S-Bahn, sondern auch Erklärungen über Lautsprecher, die leider wegen der Lautstärke des Zuges nicht immer gut zu verstehen waren. In Oranienburg angekommen, war der Zug natürlich von Fotografen umlagert, zu denen ich auch gehörte:

Vorderansicht des Viertelzugs 3839/6401 von 1938
Innenansicht von 475 605 von 1928
Zweite Klasse von 3839/6401

Anzumerken ist, dass der Zug aus zwei Einheiten (sogenannte „Viertelzüge“) bestand: 475 605 aus dem Jahr 1928 und 3839/6401 aus dem Jahr 1938. Letzterer verfügt neben der damals üblichen dritten Klasse auch noch über eine recht plüschige zweite. Übrigens trugen auch die Regelzüge an der Seite ein Jubiläumslogo:

Jubiläumslogo auf einem S-Bahn-Zug der Baureihe 481

Auf der Rückfahrt war der Zug etwas weniger voll, weil einige Fahrgäste ihn nur für eine einfache Fahrt genutzt hatten und es in Oranienburg weniger Neueinsteiger gab. Also konnte ich im Gegensatz zur Hinfahrt sogar am Fenster sitzen. Die Fahrt endete nicht am Nord-, sondern am Anhalter Bahnhof, so dass wir noch den Nord-Süd-Tunnel mit seinen Steigungen durchfahren konnten. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Ausflügen zum Alexanderplatz, ins Kulturkaufhaus Dussmann und zum türkischen Essen nach Kreuzberg.

Am Sonntagmorgen traf ich mich erst mit einer alten Freundin in Schöneberg, von wo ich mich dann zum Bahnhof Charlottenburg aufmachte. Dort traf ich durch Zufall noch mal auf den Jubiläumszug, wobei mir ein besseres Foto vom 475er gelang als am Vortag:

Museumszug 475 805 in Charlottenburg

Eigentlich war ich in Charlottenburg nur unterwegs nach Eberswalde. Die Stadt ist unter Verkehrsfans bekannt als dritter deutscher Obusbetrieb neben Solingen und Esslingen. Spannend ist außerdem, dass auf der Strecke von Berlin dorthin und weiter nach Prenzlau auch (manche?) ICEs für die Nutzung mit Nahverkehrstickets freigegeben sind, was ich auf der Hinfahrt nutzte. In WE angekommen, stellte ich fest, dass es bis zur Abfahrt des nächsten Obusses noch eine Viertelstunde hin war, und beschloss, zu Fuß in Richtung Innenstadt zu gehen. Dort passte ich den Obus an einer einigermaßen tauglichen Fotostelle ab:

Solaris Trollino 18 AC in Eberswalde

Nachdem die Stadt sonst nicht viel zu bieten hatte, machte ich mich auf den Rückweg nach Berlin, diesmal mit einer RB, die den Hbf über den Außenring umfährt. In Lichtenberg stieg ich aus und lichtete (no pun intended) dort unter anderem den Schnelltriebwagen der Bauart „Görlitz“ ab, der neben dem Bahnhof abgestellt ist:

VT Bauart „Görlitz“ am Bahnhof Berlin-Lichtenberg

Außerdem wollte ich unter anderem Bilder von Zügen der Niederbarnimer Eisenbahn machen, was mir aufgrund der Lichtverhältnisse aber nur bedingt gelang. Immerhin präsentierte sich ein offensichtlich von Regiojet Slowakei übernommener Talent von seiner Sonnenseite:

ex-Regiojet-Talent der NEB

Auf der Suche nach einem Fotostandpunkt für die Desiro HC der ODEG landete ich schließlich am Bahnhof Alexanderplatz. Zumindest die Sonne stand dort richtig, wenn auch die Perspektive nur bedingt geeignet war:

Desiro HC der ODEG am Bahnhof Berlin Alexanderplatz

Nach einer Bio-Currywurst am Bahnhof Friedrichstraße holte ich meinen Rucksack aus dem Hotel und machte mich (mit dem Ersatzbus, da die S-Bahn auf der Stadtbahn wegen Bauarbeiten nur alle 20 Minuten fuhr) auf den Weg zum Hauptbahnhof, wo ich die Zeit bis zur Abfahrt des ICE noch in der Lounge verbrachte. Nachdem wir Spandau wegen einer technischen Überprüfung am Zug mit +11 verlassen hatten, bangte ich schon um meinen Acht-Minuten-Anschluss in HH. Erfreulicherweise war das aber unnötig, denn der Zug fuhr die Verspätung auf der SFS fast wieder heraus, so dass ich meinen Heimatbahnhof pünktlich erreichte (und zum ersten Mal an diesem Wochenende meine mitgenommene Jacke anziehen musste).

Pünktlich zur Akademie

Die letzte Woche habe ich wieder bei der Sommerakademie in der Nähe von Bad Hersfeld verbracht. Die Hin- wie die Rückfahrt unternahm ich gemeinsam mit einem Freund: mit dem ICE bis FKW, dann weiter mit dem Cantus. Zurück umgekehrt mit dem Unterschied, dass wir hier nicht den direkten ICE nahmen, sondern die Verbindung mit Umstieg in den IC in HH. Mit der Ausnahme, dass wir auf der Rückfahrt HB wegen Bauarbeiten mit +9 erreichten, verliefen alle Fahrten völlig problemlos. So macht Bahnfahren Spaß!

Bahnfahrt für die Demo-kratie

Anlässlich einer Demonstration für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus machten wir uns letzten Samstag auf den Weg nach Essen. Für die Hin- und Rückfahrt hatten wir uns Plätze reserviert. Hin sollte es im Schweizer EC gehen, der allerdings (möglicherweise wegen der Unwetter zwei Tage vorher) durch einen ICE 1 ersetzt wurde, womit die Reservierung hinfällig war. Immerhin gab es aber bei unserem Einstieg in HB noch freie Sitzplätze. Weiter südlich sah das schon deutlich anders aus, zumal außer der Demo am selben Tag noch in Dortmund das EM-Spiel Dänemark–Deutschland stattfand. So erreichten wir unseren Zielbahnhof aber nicht nur pünktlich, sondern auch sitzend.

Auf der Rückfahrt war es umgekehrt: Die reservierten Plätze waren zwar da, dafür hatte der Zug aber etwa +60, die wir in der Lounge in EE verbrachten. Bis HB wurden sie auch nicht weniger, Vorteil außer dem garantierten Sitzplatz, der allerdings hier nicht unbedingt nötig gewesen wäre: Es gab eine Entschädigung, die ich direkt nach der Ankunft online einreichte und am Montag schon per Mail zugesagt bekam. Am selben Tag bekam ich auch schon die Reservierung für die Hinfahrt erstattet.

Dieses Wochenende waren wir dann gemeinsam in Bad Schwartau. Leider war bei beiden Fahrten etwas „der Wurm drin“: Auf der Hinfahrt blieb der RE (ein noch recht neuer KISS) in Lübeck-Moisling mit einer Fahrzeugstörung liegen, so dass wir auf den nachfolgenden Zug umsteigen mussten. Letztendliche Ankunft bei meiner Schwester mit +60. Auf der Rückfahrt erreichten wir AH wegen einer Signalstörung mit etwa +30, so dass wir uns eine ICE-Fahrkarte gönnten und so HB nicht nur etwas bequemer, sondern auch mit „nur noch“ +20 erreichten.

Ein Umweg, der sich gelohnt hat

Am Wochenende war ich zur Taufe meines jüngsten Neffen mal wieder in Lübeck. Seit ich das Deutschlandticket habe, bietet es sich dafür an, den RE 4 nach Hamburg zu nehmen. Seit dem Fahrplanwechsel macht der keine Kurzwende mehr in HB, sondern kommt aus der RB 41 und umgekehrt. Deswegen lohnt es sich, bereits bei deren Ankunft am Bahnhof zu sein, um sich einen Sitzplatz zu sichern. Dummerweise hatte ich das diesmal nicht gemacht und leider auch einen Moment zu lange überlegt, ob ich mir eine Fahrkarte für den verspäteten ICE kaufen sollte. Also hieß es zunächst mal Stehen, da wirklich alle Sitzplätze belegt waren. Bei mir im Fahrradabteil war auch noch eine feuchtfröhliche Gruppe, deren Lautstärke aber gerade noch erträglich war. Ein längerer Aufenthalt in Rotenburg ließ mich noch Schlimmeres vermuten, aber dann ging es doch weiter. Ich kam gerade noch rechtzeitig wieder in den Zug, den ich verlassen hatte, um den Zub nach der aktuellen Lage zu fragen. Das Blatt wendete sich beim Zusatzhalt in Scheeßel, wo anlässlich des dortigen Festivals ausreichend Leute den Zug verließen, dass ich von nun an einen Sitzplatz hatte. Die Verspätung hielt sich insgesamt auch in Grenzen, so dass ich wie geplant beim Bahnhofs-Inder essen und um Viertel vor neun bei meinen Eltern eintreffen konnte.

Auf der Rückfahrt hatte ich einen kleinen Schlenker über die Walddörferbahn, wie der AST der U-Bahn-Linie 1 nach Ohlstedt und Großhansdorf genannt wird, die zur Zeit des Baus zu Hamburg gehörten. Genauer gesagt wollte ich mir letztere Endstation vornehmen und nahm den RE 80 nach Ahrensburg. Das war, wie ich erstaunt feststellte, an diesem Tag baubedingt für diese Linie die Endstation. Aber nicht nur das, auch der vorherige RE 8, der eigentlich wie gehabt nach AH fahren sollte, war wegen einer Streckensperrung dort geendet, so dass sich jetzt zwei Zugladungen Fahrgäste in die Ersatzbusse sowie den Linienbus zur U-Bahn-Station Ahrensburg West drängten.

Midibus der Linie 469 mit großem Fahrgastandrang

Insofern hatte ich mit dem Plan, nicht auf direktem Weg weiterzufahren, alles richtig gemacht. Ich verbrachte die Wartezeit bis zur Abfahrt des Busses in der Bahnhofsbuchhandlung, fuhr dann im fast leeren Bus nach Großhansdorf und dann mit der U 1 zum Hauptbahnhof. Dort aß ich diesmal beim Bahnhofs-Syrer, bevor ich wieder den RE 4 enterte. Bahnhof und Zug waren diesmal vergleichsweise leer, ein Vorbote des Deutschland-Spiels später am Abend? Einen Zusatzhalt in Scheeßel gab es jedenfalls diesmal nicht, allerdings konnten wir den Bahnhof nur mit Tempo 80 durchfahren. Trotzdem erreichten wir HB pünktlich, und ich konnte meine Freundin ein paar Schritte stadteinwärts treffen, bis wohin sie mir entgegengegangen war.

In die Käffer gekiekt

Letzten Sonntag machte ich einen Ausflug mit dem → „Kaffkieker“, einem Museumszug, der im Sommer alle zwei Wochen sonntags zwischen Syke (an der Strecke Bremen–Osnabrück) und Eystrup (an der Strecke Bremen–Hannover) fährt. Dabei bindet er → Deutschlands älteste Museumseisenbahn von Bruchhausen-Vilsen nach Asendorf an das restliche Netz an. Deren Betreiber, dem Deutschen Eisenbahn-Verein, gehört auch der üblicherweise für den „Kaffkieker“ eingesetzte Triebwagen T 3, der 1959 bei der Maschinenbau-AG Kiel (MaK) gebaut wurde.

Triebwagen T 3 auf dem „Kaffkieker“-Gleis in Eystrup

Unterwegs machte der Zug seinem Namen alle Ehre, so ging es in sehr gemächlichem Tempo durch die Dörfer, einmal sogar mitten über die Dorfstraße. Beim Halt in Bruchhausen-Vilsen stand auf dem Nachbargleis auch schon die „eigentliche“, schmalspurige Museumsbahn bereit, die durch eine ungewöhnliche Lok auffiel. Deren Aussehen kommt dadurch zustande, dass sie auf Kleinbahnstrecken im Straßenraum eingesetzt wurde und durch den Kastenaufbau besser vor Kollisionen geschützt sein sollte.

DEV-Museumszug mit Dampflok „Plettenberg“

Ich dagegen fuhr bis zum Endpunkt Eystrup weiter, wo noch die Gelegenheit besteht, eine Dampfmaschine in einer alten Senffabrik zu besichtigen oder einfach nur im dortigen Café einzukehren. Das tat ich dann auch bis zur Abfahrt meines RE zurück nach Bremen, der mich ebenso wie alle anderen Züge an diesem Tag pünktlich zum Ziel brachte.