… ist zwar gewissermaßen ein Oxymoron, aber die Historische S-Bahn Hamburg hat kürzlich einen 472er aus dem Jahr 1984 aufgearbeitet und setzt ihn jetzt anstelle des 470ers ein, den ich noch letztes Jahr anlässlich des Tages des offenen Denkmals fotografiert hatte. Aus demselben Anlass war nun der „Neue“ unterwegs, den ich in AH abpassen wollte. Dazu wollte ich eigentlich ab HB in eine ICE-Fahrkarte investieren. Da ich aber früh dran war, sparte ich mir das Geld und fuhr mit der RB, die der ICE normalerweise überholt – was man hat, das hat man. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, denn der ICE hatte plötzlich doch Verspätung, und die RB traf trotz einer kurzen Störung unterwegs nahezu pünktlich ein, so dass der knappe Übergang gerade so klappte.
Also fuhr ich mit dem Museumszug einmal nach Blankenese. Zurück fuhr ich mit dem Regelzug vor, um dann spontan in Othmarschen auszusteigen und dort ein Bild vom 472er zu schießen. Mit dem fuhr ich dann weiter bis Berliner Tor, wo ich ein Bild analog zu dem des 470ers machte. Letztendlich war das aus Othmarschen aber besser, daher zeige ich es hier gemeinsam mit einigen Innenaufnahmen:
Vom Berliner Tor fuhr ich wieder zurück zum Hbf, um von dort zu meiner Tante nach Rahlstedt zu fahren, diesmal mal wieder mit der RB 81. Zurück nahm ich denselben Weg und anschließend den RE, in dem wir den gröbsten Regen nach diesem heißen und sonnigen Tag durchfuhren, so dass ich in Bremen angekommen, schon wieder zu Fuß nach Hause gehen konnte.
Letzten Sonntag machte ich einen Ausflug mit dem → „Kaffkieker“, einem Museumszug, der im Sommer alle zwei Wochen sonntags zwischen Syke (an der Strecke Bremen–Osnabrück) und Eystrup (an der Strecke Bremen–Hannover) fährt. Dabei bindet er → Deutschlands älteste Museumseisenbahn von Bruchhausen-Vilsen nach Asendorf an das restliche Netz an. Deren Betreiber, dem Deutschen Eisenbahn-Verein, gehört auch der üblicherweise für den „Kaffkieker“ eingesetzte Triebwagen T 3, der 1959 bei der Maschinenbau-AG Kiel (MaK) gebaut wurde.
Unterwegs machte der Zug seinem Namen alle Ehre, so ging es in sehr gemächlichem Tempo durch die Dörfer, einmal sogar mitten über die Dorfstraße. Beim Halt in Bruchhausen-Vilsen stand auf dem Nachbargleis auch schon die „eigentliche“, schmalspurige Museumsbahn bereit, die durch eine ungewöhnliche Lok auffiel. Deren Aussehen kommt dadurch zustande, dass sie auf Kleinbahnstrecken im Straßenraum eingesetzt wurde und durch den Kastenaufbau besser vor Kollisionen geschützt sein sollte.
Ich dagegen fuhr bis zum Endpunkt Eystrup weiter, wo noch die Gelegenheit besteht, eine Dampfmaschine in einer alten Senffabrik zu besichtigen oder einfach nur im dortigen Café einzukehren. Das tat ich dann auch bis zur Abfahrt meines RE zurück nach Bremen, der mich ebenso wie alle anderen Züge an diesem Tag pünktlich zum Ziel brachte.
Nach meiner Rückkehr aus Großbritannien habe ich bisher nur kürzere Fahrten unternommen. Die erste führte meine Freundin und mich nach Recklinghausen, wo wir wiederum von HB aus mit einem direkten ICE hinfahren konnten, der meine alte Kreisstadt auch pünktlich erreichte. Zurück mussten wir leider umsteigen, und zwar in meiner ebenfalls (nicht ganz so) alten Heimat HO. Die erreichten wir mit dem verspäteten RE2, so dass wir bis zum nächsten ICE ein wenig Zeit hatten, die aber wiederum nicht zum Einkaufen im nächstgelegenen Edeka reichte. So nutzten wir dafür den Rewe am Bahnhof in HB.
Ende Juli ging es traditionell zur Sommerakademie, zu der ich wie immer den Bahnhof Bad Hersfeld anfuhr. Dafür bot sich wie schon Pfingsten der direkte ICE von HB nach FKW mit Umstieg in den Cantus an. Der fing sich unterwegs wegen zwei überholender ICE (die SFS ist ja immer noch gesperrt) Verspätung ein. Uns Akademieler störte das weniger, die sehr aufmerksame Zub-in fragte aber bei allen Fahrgästen nach, ob sie noch einen Anschluss benötigten. Auf der Rückfahrt nahmen wir diesmal bewusst einen früheren Zug als nötig und nutzten die Zeit in FKW wieder zum Essen, diesmal beim Inder im Einkaufszentrum nebenan. Auch die ICE-Fahrt verlief diesmal völlig problemlos.
Ende August fuhr ich zu einem Familientreffen in Malente zwischen Lübeck und Kiel – wohl das erste Mal, dass ich zu so einer Veranstaltung mit dem Nahverkehr fahren konnte und nicht mal etwas bezahlen musste. Konkret ging es mit der Metronom-RB nach AH. Diese war zwar erst gut voll, leerte sich aber in Sagehorn um die Gäste des Moyn-Festivals. Von der größten Hansestadt ging es dann in die etwas kleinere nach AL, wo ich den Erixx bis zu meinem Zielbahnhof nahm und von dort mit dem Bus das Hotel erreichte. Im Vorfeld hatte ich schon spekuliert, wie viele der drei knappen Anschlüsse wohl klappen würden, es waren tatsächlich alle. Die Rückfahrt lief leider nicht ganz so reibungslos, da es bei Pansdorf eine Signalstörung gab und wir erst noch den Gegenzug abwarten mussten. Zum Glück war aber weder für mich noch für meinen Cousin und meinen Vater, die mich begleiteten, ein wichtiger Anschluss in Gefahr. Für mich gab es auch keine weiteren Komplikationen, in AH war sogar noch Zeit, kurz zum indischen Imbiss in der Wandelhalle zu gehen.
Letztes Wochenende machte ich dann gleich zwei Fahrten: Am Samstag nach Marl, wo eine Freundin ihren 40. Geburtstag feierte. Dazu nahm ich wieder den direkten ICE nach ERE, diesmal gemeinsam mit Freunden aus Hamburg, die mit ihren beiden Töchtern schon das Kleinkindabteil okkupiert hatten. Da außerplanmäßig ein ICE 2 eingesetzt wurde, war selbiges doppelt so groß und es daher kein Problem, dass bereits eine andere Familie dort reserviert hatte. Im Gegensatz zu meiner Fahrt im Juni klappte diesmal sogar der Busanschluss an den SB 25, so dass wir fast pünktlich zum Start des Geburtstagsfrühstücks angekommen wären, wenn ich mich nicht ausgerechnet in meiner Heimatstadt verlaufen hätte … Die Rückfahrt trat ich alleine an und erwischte dazu noch die S9 nach EHLT, wo ich die Umstiegszeit zum Essen nutzte und mit dem RE 42 nach EMST weiterfuhr. Dort erreichte ich noch den verspäteten ICE, so dass ich in HB sogar eine halbe Stunde früher als geplant eintraf.
Am Sonntag machte ich mich dann mit dem Metronom-RE auf den Weg nach Hamburg, wo ich zum einen ein Bild vom historischen S-Bahn-Zug machen wollte, der an diesem Tag unterwegs war, zum anderen meine Tante besuchen. Das Bild gelang mir am oberen Bahnsteig des Berliner Tors (siehe am Ende des Beitrags), zur Tante fuhr ich von da aus bequem ohne Umstieg mit dem X35, allerdings mit etwas längerem Fußweg in Rahlstedt. Zurück fuhr ich vom dortigen Bahnhof mit der RB und erlebte am Hbf mal wieder einen Fall von eigener Blödheit: Da noch zwei verspätete ICE ausfahren mussten, dachte ich, dass sich die Abfahrt des RE noch etwas verzögern würde, wartete erst mal das Gedränge beim Einstieg ab und beobachtete ein wenig den Bahnbetrieb. Leider ergab die Beobachtung, dass der ICE an Gleis 13 und der RE an Gleis 14 zeitgleich Ausfahrt hatten. Als ich das merkte, war es schon zu spät und die Türen zu. Also fuhr ich mit der nachfolgenden RB, was mich eine halbe Stunde kostete, dafür aber Halte in Weltstädten wie Sprötze und eben wieder Sagehorn einbrachte. Trotz dieser kleinen Panne war es aber ein absolut gelungener Tag.
Am letzten Wochenende des 9-Euro-Tickets nutzte ich es noch einmal voll aus. Dass es gerade dieser Termin wurde, war eher Zufall, denn der Anlass war das Fest zum 125-jährigen (Be-)Stehen der Müngstener Brücke, der mit 107 Metern höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands. Dafür fuhr ich am Freitagabend nach Remscheid, nicht ohne noch kräftig das Bahn-Chaos dieses Sommers mitzunehmen: War der RE 2 nach EMST noch pünktlich, so hatte der Anschluss-RE 7 etwa +20 und war gut gefüllt. Ab Bönen wurde die Verspätung aufgrund eines längeren Aufenthaltes dann noch etwas mehr, so dass ich statt wie geplant in Solingen bereits in Wuppertal-Oberbarmen in die S 7 umstieg und mir daher die Fahrt über die Brücke für diesen Abend verwehrt blieb. Den anderen Reisenden auch, denn der Zug endete wegen Personalmangels außerplanmäßig in Remscheid Hbf. Ich wollte sowieso in den Bus umsteigen, den ich zum Glück gerade noch so erreichte und fast direkt vor dem Hotel aussteigen konnte.
Am Samstag machte ich mich nach einem kurzen Besuch der Remscheider Innenstadt zuerst auf den Weg zum Brückenpark, der direkt unter dem Bauwerk liegt und beste Blicke darauf bietet:
Anlässlich des Festes fuhr ein historischer Zug über die „Bergische Runde“ Solingen – Remscheid – Wuppertal – Solingen, in deren Verlauf auch die Brücke liegt. Den passte ich natürlich ab:
Im Park war auch schon die Bühne für das abendliche Konzert der Bergischen Symphoniker aufgebaut. In der Zeitung hatte ich zufällig morgens gelesen, dass der Park dann nur für Konzertbesucher geöffnet sein sollte, aber eine Mitarbeiterin sagte, dass das kurzfristig geändert worden sei und alle Zutritt hätten. Das war für mich wichtig, da die Brücke zeitgleich illuminiert werden würde und ich das natürlich sehen wollte.
Also verließ ich erst mal beruhigt den Brückenpark, um den restlichen Nahverkehr im Bergischen Städtedreieck auf den Chip zu bannen. Die Remscheider Citaros hatte ich schon morgens „erledigt“, also erweiterte ich noch die Sammlung von Bildern des Solinger Obus und der Wuppertaler Schwebebahn, hier zwei Beispiele. Auch den Dampfzug bekam ich bei der Anfahrt im Solinger Hbf noch mal etwas näher vor die Linse.
Nachdem so langsam die Dämmerung einsetzte, machte ich mich wieder auf den Weg zum Brückenpark. Dazu stieg ich am Hp Solingen-Schaberg aus, von wo es nur ein kurzer Weg (logischer- und praktischerweise bergab) ist. Unterwegs kam ich an einer Stelle vorbei, an der sich schon diverse Menschen mit Kameras und teilweise Campingmöbeln postiert hatten und beschloss spontan, dort zu bleiben.
Und ich wurde nicht enttäuscht: Die Illumination war beeindruckend, zumal mit den auch hier oben gut zu hörenden Symphonikern. Der Heißluftballon, der auf der anderen Seite der Brücke aufstieg, rundete das Ganze ab. Mangels Stativ konnte ich das Ganze nicht gerade perfekt aufs Silizium bringen, will es euch aber trotzdem nicht vorenthalten.
Die Abreise der Besucher vom Brückenpark war gut organisiert: Die Haltestelle direkt am Parkeingang war, wohl auch wegen des zu erwartenden Andrangs, auf einen Parkplatz am Wupperufer verlegt worden. Dort erleuchtete ein generatorbetriebenes Licht die Szenerie. Da die Brücke genau im Dreieck von Wuppertal, Remscheid und Solingen liegt, gab es auch in alle drei Städte Sonderbusse. Die waren natürlich entsprechend voll, das Personal sorgte aber für die Disposition weiterer Fahrzeuge. In meinem Bus nach Remscheid konnte auch niemand mehr umfallen, der Stimmung tat das aber keinen Abbruch und mein Hotel lag praktischerweise so, dass ich schon an einer der ersten Haltestellen nach Erreichen des Stadtgebiets aussteigen konnte.
Auf der Heimfahrt am Sonntagmittag musste ich noch mal umdisponieren, weil der Bus vom Hotel zum Hbf nicht auftauchte. Stattdessen fuhr ich nach Güldenwerth, wo gerade in dem Moment, als mein Zug ankam, der Dampfzug entgegenkam. Die weitere Fahrt lief – wider Erwarten – genau wie geplant, sieht man mal von etwa 10 Minuten Verspätung bei allen Zügen ab: S 7 bis KSO, RE 7 bis EMST und von da der IC nach HO. Dafür musste ich natürlich dann doch noch einen Fahrschein kaufen, aber weniger als 8 Euro für mindestens 20 Minuten Zeitersparnis schienen mir ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.