Ohne Phantomzug zur Tram-EM

Letztes Wochenende waren wir in Frankfurt am Main. Dazu hatten wir für beide Fahrten einen direkten ICE gebucht: hin über Köln, zurück über Hannover. Leider teilte mir am Anreisetag die DB mit, dass der Zug ausfiel. Also suchten wir uns eine Ersatzverbindung heraus und ließen uns zu Hause noch etwas Zeit, bis dann plötzlich – etwa 20 Minuten vor der regulären Abfahrt – die Meldung kam, dass es einen Ersatzzug für den ausgefallenen Zug geben solle. Wir eilten also zum Bahnhof, nur um festzustellen, dass es sich wohl um ein Phantom handelte: Es gab im Navigator keine Gleisangabe, und auch in der Realität war der Zug nirgendwo zu sehen.

Also verlegten wir uns doch auf die Ersatzverbindung, für die wir nun rechtzeitig da waren, mit einem Umstieg in Hannover. Dieser funktionierte nur, weil der Anschlusszug auch Verspätung hatte, standen wir doch im Raum Neustadt am Rübenberge baustellenbedingt längere Zeit auf freier Strecke. In beiden Zügen hatten wir auch (obwohl eine kurzfristige Reservierung selbst in der 1. Klasse nicht mehr nöglich war) Sitzplätze, so dass die Fahrt doch etwas besser lief als zwischenzeitlich befürchtet. FF erreichten wir mit etwa +15 gegenüber dem Plan (der ausgefallene Zug wäre etwa zur gleichen Zeit angekommen) und fuhren mit dem RE Richtung Bamberg, der nur in Einfachtraktion Twindexx fuhr und entsprechend voll war, zum Ostbahnhof, in dessen Nähe sich unser Hotel befand.

Hauptanlass für die Reise war das Zuschauen bei der Tram-EM, also der Europameisterschaft im Straßenbahnfahren. Dabei treten Zweierteams aus einem Fahrer und einer Fahrerin aus verschiedenen europäischen Städten gegeneinander an und müssen verschiedene Aufgaben lösen. Bei mehreren davon geht es um möglichst genaues Bremsen, zum Beispiel muss eine Gefahrenbremsung so ausgeführt werden, dass das Fahrzeug innerhalb eines definierten Bereichs zum Stehen kommt. Eine andere Aufgabe besteht daraus, möglichst schonend anzufahren und zu bremsen, so dass aus einem am Fahrzeug angebrachten Wasserbehälter möglichst wenig Wasser herausläuft.

Vorne am Fahrzeug ist ein Wasserbehälter zu erkennen. Eine der Aufgaben lautet, so schonend anzufahren und zu bremsen, dass möglichst wenig Wasser verschüttet wird.
Wertungsbereich für das zielgenaue Bremsen. Wenn der Zug im jeweiligen Bereich zu stehen kommt, gibt es die angegebene Punktzahl für das Team. Im Vordergrund zu erkennen ist außerdem einer der Monitore mit Verkehrszeichen, die sich die Fahrerinnen und Fahrer nebenbei auch noch merken müssen.

Spektakulär ist auch das Tram-Billard, bei dem der Queue natürlich mit dem Fahrzeug angestoßen wird – es kommt also auf die richtige Technik an. Für den Wettbewerb war die Straßenbahnstrecke am Willy-Brandt-Platz abgesperrt. Die Kandidaten fuhren erst für zwei Aufgaben ein Stück in die eine Richtung, mussten dann in das Fahrzeug laufen, das in der Gegenrichtung bereit stand und damit dann die restlichen Aufgaben bewältigen. Zurückgefahren wurden die Fahrzeuge jeweils vom Personal der Gastgebergesellschaft VGF, die natürlich auch die Fahrzeuge stellte. Am Tag davor hatte es schon eine Einweisung der Teilnehmer gegeben, damit sie sich an die Frankfurter Bahnen gewöhnen konnten. Vormittags traten alle 26 Städte mit dem ersten Teammitglied nacheinander an, nach einer kurzen Mittagspause dann mit dem zweiten. Wir schauten uns den größten Teil des ersten Laufs an.

Obwohl es sich eher um einen Nischen„sport“ handelt, hatten sich jede Menge Menschen auf dem Willy-Brandt-Platz versammelt. Unter anderem Leipzig hatte deutlich hör- und sichtbar seinen eigenen Fanclub mitgebracht. Es war also gar nicht so einfach, einen Blick auf die „Rennbahn“ zu erhaschen. Zum Glück gab es Kameras, die immer am Ort des Geschehens waren und ihr Bild inklusive Audiokommentar an Videoleinwände übertrugen. Und ihr könnt euch einen → Bericht der Hessenschau angucken, der das Ganze gut zusammenfasst. Gewonnen hat letztendlich das Team aus Budapest, aber das war bei der insgesamt guten Stimmung fast schon zweitrangig.

Die Rückfahrt am Sonntag lief zum Glück deutlich besser als die Hinfahrt: Der Zug (ICE 1 Lebensdauerverlängerung) war da, unsere reservierten Plätze auch, und er war sogar pünktlich. Den Durchsagen konnten wir entnehmen, dass es in der 2. Klasse zeitweise ziemlich voll gewesen sein muss (wohl auch, weil ein parallel fahrender Zug stark verspätet war), davon bekamen wir in der 1. aber nichts mit. So erreichten wir ohne weitere Vorkommnisse unseren Heimatbahnhof um kurz vor 21 Uhr und konnten auf ein sehr gelungenes Wochenende zurückblicken.

Akademieanreise mit Hindernissen

Wie fast jedes Jahr war ich auch diesmal wieder auf der Pfingstakademie, die in Kirchheim bei Bad Hersfeld stattfindet. Als kleine Überraschung hatte DB InfraGO diesmal sehr kurzfristig Bauarbeiten angesetzt, die sowohl die Strecke nach Fulda als auch die nach Kassel betrafen. Bei der Hinfahrt war nur letztere Strecke betroffen, weswegen ich über Fulda fuhr. Mit dem Pendel-ICE HB–HH (ebenfalls ein Baustellenprodukt) und dem Anschluss-ICE klappte das auch ganz hervorragend. Beim Warten auf selbigen geriet mir noch ein ganz besonderes Gefährt vor die Linse: der Neigetriebwagen 612 901/902, der für DB Systemtechnik im nahen Minden Messfahrten absolviert.

Messtriebwagen 612 901 in Hannover Hbf

Weitere Besonderheit war, dass wir den Rauhebergtunnel zwischen Göttingen und Kassel, dessen Sanierung verzögert fertig geworden war, zwar schon wieder durchfahren konnten, aber nur mit 100 km/h. Trotzdem mussten wir vorher in HG Zeit abstehen, mussten uns so aber immerhin keine Sorgen um die Pünktlichkeit machen, was auch beim Anschluss-Cantus so blieb.

Für die Rückfahrt hatte das Orgateam der Akademie bestens auf die Bauarbeiten reagiert und den Bedarf für Shuttlebusse nach Fulda und Treysa abgefragt. Erstere kamen letztendlich nicht zustande, für Letztere wurde bei meiner Fahrt auf den öffentlichen Regionalbus verwiesen. Auf dessen Fahrzeit von fast einer Stunde hatte ich allerdings keine Lust, so dass ich mit dem Shuttle wie gewohnt nach Bad Hersfeld fuhr und dort in den SEV nach Bebra einstieg. Von da an war ich wieder auf der Schiene unterwegs: mit der RB mit dem reaktivierten Abstecher nach Eschwege bis HG. Dann folgte ein kurzes Stück ICE, was die Reise dank Deutschlandticket insgesamt günstig machte. Ab HH saß ich dann wieder im RE, der sich aus verschiedenen Gründen +15 einfuhr und auf den letzten Metern noch vom ICE überholt wurde. Aber selbst wenn ich das gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich nicht extra ein Ticket dafür gekauft.

Hinterher ist man immer schlauer

Gestern fuhr ich mal wieder nach Korbach, um meinen Onkel zu besuchen und nebenbei ein bisschen Zug zu fahren. Für die Hinfahrt hatte ich erst den EC um 7:48 Uhr ab HB gebucht, bis mir einfiel, dass der offizielle 9-Minuten-Anschluss in EDO wohl nicht sehr zuverlässig sein würde. Also buchte ich noch einen weiteren Super-Sparpreis für den ICE eine knappe Stunde früher. Der fuhr planmäßig etwa zehn Minuten später ab als die übliche Taktlage, sollte in EMST aber selbige wieder erreichen. Das konnte natürlich nicht funktionieren, so dass wir ab da mit Verspätung unterwegs waren (für die folgenden Tage ist dieser offensichtliche Fehler im Fahrplan korrigiert).

In EDO nutzte ich die durch die frühere Abfahrt gewonnene Zeit für ein Frühstück und stellte dabei fest, dass der EC wegen einer defekten Tür nur bis HO gekommen war. Den früheren Zug zu nehmen, war also auf jeden Fall gut. Noch besser wäre es gewesen, im ICE bis Hagen sitzen zu bleiben und dort in den RE 17 zu steigen, denn so drohte der Anschluss in Brilon Wald zu platzen. Diese Sorge stellte sich allerdings als unbegründet heraus, denn der Anschlusszug war in Brilon Stadt liegengeblieben. Nach einiger Zeit tauchte der Gegenzug auf, der dorthin fahren sollte, und es war unklar, was nun passieren würde. So konnten die Fahrgäste nach Korbach und weiter immerhin im Zug warten, die Partygruppen nach Willingen wurden auf den Bus verwiesen, bis dann mit den nächsten Zügen der Ruhrtalbahn neue eintrudelten und den Triebwagen mit Partymusik beschallten. Letztendlich konnte der defekte Zug abgeschleppt werden, und der Gegenzug fuhr noch den Stadtbahnhof an und dann weiter in der Taktlage des Folgezuges nach Korbach. Leider hatte ich somit zwei Stunden Verspätung (dichter ist der Takt auf der Strecke um diese Tageszeit nicht), wodurch das ohnehin schon kurze Treffen mit dem Onkel arg gestutzt wurde. Ich beschloss, beim nächsten Mal über Kassel zu fahren, da zum einen die Umstiege dort entspannter sind und zum anderen alle Züge mindestens stündlich fahren.

Wir machten das Beste aus der kurzen Zeit, und um 16 Uhr machte ich mich von Korbach Süd auf den Rückweg, diesmal über Kassel. Also musste ich im seit nunmehr fünf Jahren so benannten Hbf umsteigen, der seine Bezeichnung stolz voll ausgeschrieben trägt:

Kurhessenbahn-Desiro in Korbach Hbf

Kurios im Desiro fand ich die übergroßen Tische, die es an einigen Plätzen gab:

Übergroßer Tisch im Kurhessenbahn-Desiro

Zum Glück verlief die Rückfahrt deutlich problemloser als die Hinfahrt: In FKW erreichte ich noch einen früheren ICE als den geplanten, der wiederum seine Verspätung durch die großzügigen Fahrzeiten der Umleitung über die Altstrecke verlor. So blieb in HH noch Zeit für eine Portion Pommes. Im Anschluss-RE traf ich zufällig noch einen Freund. HB erreichten wir immerhin mit so viel Verspätung (etwa +10), dass dieser seine Straßenbahn verpasste. Für mich war das weniger ein Problem, da ich sowohl meine Wohnung als auch die meiner Freundin zu Fuß vom Hbf erreichen kann, was ich dann auch tat.

Am Rhein und auf der Heide

Zwei Urlaubs- und eine Spaßtour waren im Mai angesagt: Mitte des Monats ging es nach Düsseldorf. Dummerweise war für den Anreisetag der große EVG-Streik angekündigt, so dass wir uns darum kümmerten, bereits einen Tag früher in die Unterkunft zu kommen und Plätze in einem der wenigen ICE zu reservieren, die noch nicht als „ausgebucht“ gekennzeichnet waren. Nach der kurzfristigen Absage des Streiks änderten wir unsere Pläne nicht noch einmal, sondern stiegen am Sonntagnachmittag in den ICE, der zwar etwas länger brauchen, aber dafür sogar ohne Halt von HB bis EE fahren sollte. Das tat er interessanterweise über die „NATO-Bahn“ Nienburg-Minden. Der Füllungsgrad und die Verspätung hielten sich in Grenzen, bis der Zug kurz hinter Hamm stehen blieb, weil vor ihm ein anderer liegen geblieben war. Das hatte zur Konsequenz, dass wir wieder nach Hamm zurückfahren und dort obendrein Fahrgäste aus dem anderen Zug aufnehmen mussten. Gut, dass wir vorher noch im Bordrestaurant gegessen hatten … Nachdem diverse Züge vor uns abfahren durften, ging es irgendwann auch für uns weiter, wobei ich dann zum dritten Mal innerhalb etwa eines Monats die Strecke Hamm–Lünen zu sehen bekam. Letztendlich erreichten wir KD mit etwas über +120 und die Ferienwohnung mit dem Bus. Dafür, dass der Zugang dort sich auch noch etwas schwierig gestaltete, kann zumindest die Bahn nichts. Trotzdem wurde es eine schöne Woche in der Landeshauptstadt, an deren Ende wir uns mit EC 8 wieder auf den Weg zurück an die Weser machten. Der war vorher rechtsrheinisch umgeleitet worden und hatte daher durchgängig knapp +30, aber davon abgesehen war die Fahrt im Panoramawagen ein Genuss.

Nachdem wir am Wochenende schon wieder in Bremen waren, nutzte ich den Sonntag für die Spaßtour: Diesmal wollte ich die Nord-Süd-Strecke des Heidekreuzes, also Hannover–Buchholz fahren. Normalerweise fahren die Züge am Wochenende weiter über die Güterstrecke nach Hamburg-Harburg, aber diesmal fiel das wegen Bauarbeiten aus. Also stieg ich schon in der Nordheide um, nachdem ich vorher ausgiebig den Blick aus dem Fenster genossen hatte. Der war zwar auch nicht spektakulär, aber doch etwas interessanter als zwischen Bremen und Uelzen.

Über Pfingsten war ich, wie so oft, bei der Pfingstakademie in Kirchheim (Hessen). Die dafür nötige Anreise nach Bad Hersfeld trat ich diesmal wieder vollständig mit dem Zug an, und zwar mit dem ICE von HB bis FKW und weiter mit dem RE 5. Auf der Hinfahrt klappte das prima, sieht man davon ab, dass in FKW im letzten Moment jede Menge Fahrgäste, unter anderem zahlreiche Akademieteilnehmer, angerannt kamen und dem Zug somit +5 verpassten. Auf der Rückfahrt fiel der RE 5 wegen Personalmangels ganz aus. Wir erreichten FBHF aber so rechtzeitig, dass wir noch die vorausfahrende RB 5 nehmen konnten und in FKW sogar noch Zeit zum Essen hatten. Der ICE, der wegen der Sanierung der SFS ohne Halt über dieselbe Strecke umgeleitet worden war, traf sogar mit mehr als –10 ein. In HH gab es leider eine Verzögerung beim Trennen der beiden Zugteile nach AA und HB, die sich bis zum Endbahnhof aber nur mit etwa +10 auswirkte.

Mal wieder ein Feiertagsausflug

Da ich zurzeit in NRW arbeite, hatte ich am 1. November Feiertag. Den nutzte ich, um von meinem feiertagslosen Wohnort durch das Feiertagsland an einen ebenfalls feiertagslosen Ort zu fahren: Korbach in Hessen, wo ich meinen Onkel besuchte. Für die Hinfahrt hatte ich noch einen Supersparpreis ergattert, da die erste Etappe mit dem ICE nach EDO führen sollte. Der fuhr pünktlich ab, allerdings mit zwei fahrkartenlosen Passagieren an Bord, was dem Zug in EMST eine Verspätung von +12 einbrachte. Wegen baubedingter Umleitung über Hamm wurde es bis EDO noch etwas mehr. Mir konnte es egal sein, hatte ich bis zu meinem Anschlusszug doch noch eine Dreiviertelstunde Zeit, die ich unter anderem zum Frühstücken nutzte. Der Anschluss-RE 57 kam ebenfalls mit Verspätung an und nahm etwa 3 Minuten davon in die Gegenrichtung mit. Meinen 6-Minuten-Anschluss in Brilon Wald sah ich dadurch noch nicht gefährdet. Das änderte sich, als das Flügeln in Bestwig länger dauerte als geplant. Aber der Anschluss wartete, und so erreichte ich pünktlich um 11:45 Uhr die waldeckische Kreisstadt.

Nach ausgiebigem Verwandtenbesuch setzte ich mich um 17:10 Uhr wieder in den Zug. Der Nachteil an Touren um diese Jahreszeit ist, dass es dann schon dunkel ist und ich so nicht mehr wie auf der Hinfahrt das Naturpanorama im strahlenden Sonnenschein genießen konnte. Dafür waren aber die Anschlusszüge alle pünktlich: wiederum der RE 57, der aufgrund von Bauarbeiten in Dortmund-Aplerbeck Süd nur in dieser Richtung in Schwerte hält und dann weiträumig umgeleitet wird, der RE 7 und der RE 2. So erreichte ich pünktlich um 21:10 wieder HO und konnte durch die noch recht milde Luft nach Hause radeln.

Die Rhön ist schön

Am letzten Samstag ging es mal wieder auf Bahntour, diesmal wieder mit Kumpel Daniel, der mich schon ein paarmal begleitet hatte. Wir begegneten uns im ICE nach FFLF und testeten dort erst mal die neue Lounge. Vor allem der Eingangsbereich macht deutlich mehr her als bei der (direkt nebenan gelegenen) alten, und das Personal war auch sehr freundlich.

Eigentliches Ziel der Tour war aber eine Fahrt mit dem ehemaligen → Metropolitan (MET), dessen Fahrzeuge ja seit seiner Einstellung als lokbespannte ICE-Splittergattung unterwegs sind, zurzeit unter anderem zwischen FFLF und Berlin. Der Zug traf auch pünktlich ein, im Gegensatz zum ICE aus Brüssel. Da dieser das eigentlich für den Ex-MET vorgesehene Gleis 4 brauchte, fuhr dieser auf dem fotogeneren Gleis 6 ein:

Während der Bahnsteigwende war auch genug Zeit für ein paar Innenaufnahmen:

Trotzdem fuhren wir natürlich auch eine Weile mit, nämlich bis Fulda, dem nächsten Halt hinter Frankfurt. Da wir nun schon mal da waren, hatte ich noch eine Fahrt mit der Rhönbahn nach Gersfeld eingeplant. Zu der hatten wir nach der pünktlichen Ankunft am Nachbarbahnsteig direkt Anschluss. Die Strecke ist recht idyllisch, lohnt aber wahrscheinlich keine eigene Anreise. An der Endstation angekommen, hätten wir noch mit dem Bus mit dem amüsanten Namen RhönRadBus auf die Wasserkuppe fahren können, was wir aber auf ein anderes Mal verschoben.

Der RhönRadBus

Stattdessen tuckerten wir mit der HLB wieder zurück und hatten in Fulda wiederum direkt Anschluss, diesmal an den RE zurück Richtung FF. Der fuhr aufgrund von Bauarbeiten sogar am selben Bahnsteig ab und war angenehm leer und pünktlich. In FH verabschiedete ich mich von Daniel und fuhr wiederum mit der HLB nach NAH (Überraschung: inzwischen hält in dieser Richtung nur noch jede zweite RB in Rückersbacher Schlucht, weil dahinter der IC[E] hängt). Nicht nur konnte ich vor der relativ kurzen Tour ausschlafen, danach war auch noch genug Zeit, um mir Essen zu kochen und nicht auf das angewiesen zu sein, was es unterwegs so gab. Viel Zeit hatten wir ja ohnehin nur am Flughafen gehabt, und da hatte das meiste tatsächlich noch zu.

Berlin, Berlin

Um meinen alten Kumpel Konny mal wieder zu besuchen und einen ausrangierten Monitor von ihm abzuholen, machte ich mich am Freitag mal wieder auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Auf dem Weg zum Bahnhof stellte ich überrascht fest, dass die Regionalbusverbindung, die ich im Kopf hatte, nur noch in den Ferien funktioniert. In der Schulzeit fahren die Busse anders – aus meiner Sicht eine Unsitte, ganztägig den Fahrplan zu drehen, nur weil vielleicht morgens und mittags Schüler mit dem Bus fahren. Zumal der Durchschnittsbürger auch nicht unbedingt weiß, wann Ferien sind. Zum Glück hatte ich noch genug Zeit, zum Bahnhof zu laufen.

Für die eigentliche Zugfahrt hatte ich eine Verbindung mit der RB nach FFS und von da mit dem ICE ausgesucht. Dieser war, anders als sonst oft auf dieser Strecke, ein ICE 1, der auch ebenso wie die RB pünktlich war. Ausnahme war eine kleine Verspätung in Kassel, weil wir auf der NBS einen Gegenzug vorbei lassen mussten (hä?).

Den Samstag verbrachten wir unter anderem mit einem Ausflug zum Teufelsberg im Grunewald, von wo man einen super Blick über Berlin hat:

Blick vom Teufelsberg (genauer: Drachenberg) Richtung Berlin

Außerdem testete ich für die DB ein neues Navigationstool am Bahnhof Charlottenburg, bei dem man einen QR-Code scannt und dann einen Link auf eine Open-Street-Map-Karte bekommt, die einem den Weg zur Haltestelle des Nahverkehrs zeigt, mit dem man z.B. zum Schloss Charlottenburg fahren kann. Nett gemacht, aber die Beschilderung tut es eigentlich auch und nutzt auch den Fahrgästen ohne Smartphone.

Auf der Rückfahrt verlief auch zunächst alles prima, vor allem die Fahrt im ICE, wieder ein Einser, der diesmal auch in Hanau hielt. Von dort sollte ich wiederum mit der RB fahren, die allerdings wegen einer -Störung mit +20 angekündigt war. Real waren es dann nur etwa +10, was die Frage aufwarf, ob der nachfolgende IC unterwegs überholen würde. Das tat er leider, so dass ich NAH etwa in dem Moment erreichte, als mein Bus nach Hause abfuhr. Da ich nicht auf den nächsten warten wollte und den Monitor dabei hatte, nahm ich etwas genervt ein Taxi.

Schlechtes Bahnkarma

Ebensolches hatte ich vor kurzem einem Bekannten vorgeworfen und ihn damit verärgert, zur Strafe schlug es am Samstag dann bei mir selber zu. Die Reise sollte in mein Heimatbundesland gehen, und zwar auf die Zweigstrecken nach Olpe und Neuenrade im Sauerland. Da Sparpreise teuer waren und es annehmbare Verbindungen mit dem Quer-durchs-Land-Ticket gab (das Wochenendticket wird seit kurzem nicht mehr verkauft), wählte ich diese Option.
Leider stellte sich bereits vor dem ersten Umstieg in FH die Verbindung als doch nicht so annehmbar heraus, sollte doch der Anschlusszug, ein wegen Bauarbeiten umgeleiteter RE Frankfurt–Kassel, +20 haben, womit der nächste Anschluss in FG weg war. Also dachte ich verschiedene Optionen durch und entschied mich schließlich für eine Änderung des Ziels: Nach Winterberg sollte es nun gehen und von dort über Bad Berleburg zurück. Der Übergang von 32 min in FKW schien zunächst auszureichen, nachdem sich die Verspätung aber wegen einer weiteren Baustelle mit eingleisigem Betrieb auf +45 summierte, wurde das nichts. Dafür hatte ich dann Zeit, den Umweg über FK zu fahren, von wo der Zug ohne mich und halbwegs pünktlich die Rückfahrt nach FF antrat.
Für mich ging es dagegen mit der Regiotram zurück nach FKW und dann mit dem RE 11 nach Warburg, meine erste Fahrt in einem Desiro HC. Kurios die Sitzplätze neben der Toilette, auf denen man praktisch nicht mitbekommt, was auf dieser Seite draußen passiert.

Sitz mit schlechter Sicht nach links im Desiro HC des RRX

Der Umstieg in Warburg in einen etwas überklimatisierten „Hai“ (Pesa Link, BR 633) klappte problemlos. Der nächste Umstieg sollte in Bestwig stattfinden, wegen Verspätung des Anschlusszuges verlegte ich ihn nach Meschede, wo dieser zweckentfremdete Bus hinterm Bahnhof stand.

Mobiles Fahrradparkhaus hinter dem Bahnhof in Meschede

Der Anschlusszug war wegen des Partyvolks, das anscheinend vorher mitgefahren war, in etwas unaufgeräumtem Zustand und deutlich wärmer als der Zug davor, bis anscheinend doch jemand den Schalter für die Klimaanlage fand. In Nuttlar zweigten wir auf die Nebenstrecke nach Winterberg ab, die recht idyllisch durchs obere Ruhrtal führt. Von hier ging es früher mal weiter bis Frankenberg, jetzt kann man sich aber, wenn man den Schildern glaubt, nur noch mit dem Fahrrad fortbewegen.

Ich dagegen bewegte mich kurz zu Fuß in die Stadt, die gut von Touristen bevölkert war, viele davon mit dem Motorrad und/oder aus den Niederlanden. Mein nächstes Verkehrsmittel war der Bus, der mich über die Dörfer nach Bad Berleburg brachte. Gut besetzt war er nur auf den ersten paar Kilometern bis zur Winterberger Jugendherberge, wo etliche Familien ausstiegen. EBLB erreichte ich gerade in dem Moment, als der Ausfall meines Zuges bekannt gegeben wurde. Das war besonders ärgerlich, da der nächste zwar in einer Stunde fuhr, meine Ankunft in NAH sich aber trotzdem um zwei Stunden verzögern würde. Die Idee einer Taxifahrt nach Erndtebrück (die ich selbst hätte bezahlen müssen) verwarf ich angesichts des lauen Samstagabends, lief eine Stunde in Berleburg herum und machte mich dann auf den Weg über die ebenfalls sehr idyllische Rothaarbahn nach Siegen.

Dort war ich zwar schon ein paarmal umgestiegen, hatte mir aber noch nie die Stadt angeguckt, was ich jetzt nachholte. Etliche Höhenmeter waren dafür zu erklimmen, wovon ich irgendwann genug hatte und mich wieder hinab zum Busbahnhof begab und da ein paar örtliche Fahrzeuge ablichtete. Auf der Anzeigetafel dort tauchte mein Zug für die Weiterfahrt im Gegensatz zu anderen Zügen nicht auf, was mir etwas Unbehagen bereitete. Letztendlich kam er dann aber verspätet aus FF an und machte sich gleich für die Rückfahrt nach FG bereit. Die fand zwar pünktlich statt, aber da das Chaos auf der Main-Weser-Bahn leider noch nicht beendet war, hatte mein Anschlusszug +30. Damit war mein Anschluss in FH weg und meine Ankunft in NAH verzögerte sich noch mal um eine gute halbe Stunde. Mit der ursprünglich geplanten Tour nach Olpe wäre ich um 21.15 Uhr zu Hause gewesen, so wurde es 23.57, was mich gegen Ende der langen Fahrt doch etwas fuchsig machte. Hoffen wir für mich und alle anderen Bahnnutzer für die Zukunft auf besseres Karma.

Knapp, aber klappt

Wie schon 2016 (worüber es aber keinen Bericht gibt) nutzte ich den Feiertag am 1. November mal wieder für eine Fahrt zu Onkel und Tante nach Korbach. Aufgrund des neuen Fahrplans von Marburg dorthin musste ich schon um 7.33 Uhr und damit eine Stunde früher aufbrechen als sonst. Im zweiteiligen ICE fand ich keinen Sitzplatz. Ob das nun an den Berufspendlern, an bayerischen Wochenendflüchtlingen oder an beidem lag, weiß ich nicht. Immerhin fuhr der Zug pünktlich ab, trudelte in FF aber mit einigen Minuten Verspätung ein. Da ich ganz hinten gestanden hatte und auch die Unterführung wegen Bauarbeiten nicht nutzen konnte, blieb gar nicht mehr so viel Zeit bis zur planmäßigen Abfahrt des Anschluss-RE. Bis zu selbiger hatte ich ihn dann aber doch erreicht, die tatsächliche verzögerte sich dann wegen einer Türstörung um etwa 10 min. Da das meiner Übergangszeit in Marburg entsprach, bangte ich entsprechend um meinen Anschluss. Zum Glück war das aber nicht nötig, da wegen der Bauarbeiten für die S6 ein Fahrzeitzuschlag eingeplant war, den wir nicht komplett brauchten. Der Zugteilwechsel in FG (der hintere, in dem ich saß, fuhr nach Siegen, der mittlere endete und der vordere fuhr nach Kassel) klappte also ebenso wie der Anschluss (zumal am selben Bahnsteig) hervorragend, und so kam ich (das erste Mal mit einem 642er) pünktlich um 10.58 Uhr in Korbach Süd an.
Von da machte ich mich um 18.02 Uhr auch wieder auf den Rückweg, gemeinsam mit der jungen Familie, die auf dem Hinweg schon mit mir im RE aus FF gefahren war. Der Zug war, wie schon auf dem Hinweg, mäßig gefüllt, und die Fahrt nach FMBG verlief wieder ohne Komplikationen. Dort angekommen, holte ich mir einen Kaffee (da der Bäcker keinen mehr hatte, beim goldenen M) und stellte fest, dass mein RE +10 hatte. Daran hielt er (diesmal der DB-Dosto-RE komplett aus Kassel) sich dann auch und behielt es trotz Baustellenzuschlag bis FF bei. Bangen musste ich aber diesmal nicht, obwohl mein Anschluss-ICE ebenfalls pünktlich war, es blieb sogar noch Zeit für einen Gang zum LeCroBag. Und so erreichte ich dann auch auf der Rückfahrt mein Ziel wie geplant, diesmal um 21.22 Uhr mit dem letzten ICE der Linie 41.

Sonntagsausflug mit Hindernissen

Am Sonntag wollte ich mal wieder in die Toskana-Therme in Bad Orb. Normalerweise ist das mit dem aktuellen Fahrplan kein Problem: RB bis FH, dann RE bis Wächtersbach, dann mit dem Bus weiter. Leider spuckte die Auskunft eine Streckensperrung zwischen NAH und Kahl aus, zu der die Angaben etwas widersprüchlich waren: Laut bauinfos.deutschebahn.com war sie verkürzt worden (Ende am Samstag statt am Montag), laut Reiseauskunft war am Sonntag noch Schienenersatzverkehr. Da ich schon recht früh wach war, schaffte ich es auch, in diesen (der fast eine Stunde früher abfuhr als der Zug) einzusteigen und vorher sogar noch wählen zu gehen. Im Bus war ich der einzige Fahrgast, der Fahrer beschwerte sich bei mir darüber, dass die Fahrzeiten viel zu lang waren (was ich bestätigen konnte) und schwärmte mir von amerikanischen Autos vor. Beim Einstieg wollte er erst mal meinen Fahrschein sehen, den ich aber wegen der Sperrung gar nicht hatte kaufen können. Also verkaufte er mir eine Einzelfahrkarte nach Kahl, wo ich dann trotz knapper Umsteigezeit weiter nach Wächtersbach löste – letztendlich habe ich so etwa 3 Euro zu viel bezahlt. Der Rest der Hinfahrt lief problemlos, ebenso wie das Planschen.
Auf der Rückfahrt hatte der Bus einige Minuten Verspätung. Als er ankam, stritt sich der Fahrer wüst mit einem Fahrgast. Aus der Diskussion schloss ich, dass der den Bus wegen einer Zugverspätung (möglicherweise für seine Begleitung) aufgehalten hatte. Aus seiner Sicht verständlich, da der Bus nur stündlich fährt, aus Sicht der anderen Fahrgäste aber ärgerlich, weil der Bus in Bad Orb sofort zurück fährt und dann wiederum der Anschluss an den Zug knapp wird. Tatsächlich fuhr er schon ein, als ich noch am Transdev-Automaten eine Fahrkarte nach NAH kaufte, was immerhin problemlos funktionierte (wenn auch ohne Punktesammeln), bei den Automaten nicht ganz selbstverständlich. Hier war auch die Streckensperrung kein Problem, da der Automat anscheinend keine Echtzeitdaten hatte. In Kahl angekommen, enterten diesmal deutlich mehr Passagiere den SEV-Bus. Da aber noch ein anderer bereit stand, blieb ich erst mal an der Haltestelle. Als der volle Bus weg war, zweifelte ich an dieser Vorgehensweise, da der leere keine Anstalten machte, an die Haltestelle zu fahren. Das tat er etwa zehn Minuten später doch noch, so dass er fast leer und ohne unnötiges Bummeln nach NAH fuhr, wo ich noch rechtzeitig zum Mensa-Stammtisch eintraf.