Kann von „bequemer“ die Redesign?

Dieser Tage sind ja die ersten „redesignten“ ICE 3 unterwegs. So einen erwischte ich am letzten Mittwoch auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen. So ziemlich das Erste, was ich bemerkte, waren Fahrgäste, die sich bei der Zub-in über das Redesign beschwerten. Worüber genau, weiß ich nicht mehr. Die Sitze haben jedenfalls den Ruf, recht unbequem zu sein, was ich spontan auch fand. Das änderte sich erst, als ich die Sitzfläche nach vorne zog, was der Ersatz für das frühere nicht immer sozialkompatible Zurückklappen der Rückenlehne ist. Nachdem sich die Lounge in FF komplett leerte, gelangen mir auch ein paar Fotos:

Anzeige der Anschlüsse im redesignten ICE 3
Die neuen Monitore zeigen sogar Busanschlüsse …

Anzeige der Fahrtstrecke im redesignten ICE 3
… und die bereits zurückgelegte Strecke an.

Nett übrigens, dass der in FF zugestiegene Tf die Scheibe extra durchsichtig schaltete.

Und hier für viele das Corpus delicti:
Sitze im redesignten ICE 3

Sitze im redesignten ICE 3
Gewöhnungsbedürftig ist sicher auch, dass die Reservierungsanzeigen jetzt in und nicht mehr über den Sitzen angebracht sind.

Meine nächste Fahrt fand dann von Berlin nach Regensburg mit zwei ICE-T und Umstieg in Nürnberg statt. Wie auch schon FFLF am Vortag erreichte ich Umsteige- wie Zielbahnhof pünktlich und auch sonst komplikationslos. Die Rückfahrt war es nicht so ganz, kam doch statt des ICE aus Wien ein IC, der zu allem Überfluss auch nur bis NN fuhr, wo wir in den eigentlichen Zug umsteigen sollten. Da der nicht in NAH hielt, sah die Zugbindung vor, dass ich in NWH noch mal umstieg, was ich nun bereits hier erledigte. Statt einer halben Stunde hatte ich dafür nur etwa zehn Minuten, weil der Zug an diesem Tag über Ansbach umgeleitet wurde und daher früher abfuhr. Die Frau, die jenseits des Ganges in meiner Reihe saß, hatte das nicht mitbekommen und daher den Zug beinahe verpasst. Sie klagte ihr Leid darüber dem jovialen Zub mit Ruhr-Zungenschlag, der ihr bald darauf einen Kaffee brachte. Da sie keinen Kaffee mochte, gab sie ihn mir weiter, so dass ich indirekt am meisten von den Bauarbeiten profitierte. Eine von mir selten befahrene Strecke gab es obendrein noch zu sehen. Auch dieser Zug war ein redesignter, wobei ich diesmal den Sitz deutlich bequemer fand. Kurz vor dem Aussteigen gelang mir noch ein Foto vom Großraum (Abteile gibt es jetzt nur noch in der 1. Klasse),

Großraumbereich im redesignten ICE 3

bevor ich dann – wiederum pünktlich – meinen Heimatbahnhof bei gutem Wetter erreichte, was in diesem eher nasskalten April nicht selbstverständlich war.

More or Less?

Zum vierten Mal habe ich am Wochenende einen Freund in Babelsberg besucht – das dürfte inzwischen als Tradition durchgehen. Die Hinfahrt verlief recht unspektakulär: RB nach FH, dann Wochenendverstärker-IC nach Berlin-Spandau. Der Zug kam pünktlich an, die etwa +5, mit denen er in Göttingen wegen einer Überholung abgefahren war, hatte er schon beim Aufenthalt in Hildesheim wieder abgebaut. So erreichte ich eine frühere S 5 und konnte – ab Olympiastadion zusammen mit jeder Menge Hertha-Fans – diesmal sogar bis Savignyplatz fahren und am gleichen Bahnsteig in die S 7 umsteigen.
Am Samstag fuhren wir dann – Premiere für mich – ab Wannsee mit der S 1 zum Botanischen Garten.
Der Höhepunkt war aber die Rückfahrt am Sonntag: Da hatte ich mich nämlich aufgrund der günstigen Fahrplanlage und ebensolchen Preise für den Locomore entschieden, einen neuen der wenigen privaten Fernzüge, der in den einschlägigen Foren prompt von einigen Nutzern „Locoless“ getauft worden war.
Da mein Gastgeber voraussichtlich demnächst umzieht, nutzte ich die Gelegenheit, um noch mal die S 1 zu nehmen, diesmal bis Friedrichstraße. Von dort nahm ich eine RB zum Hbf, um nicht noch mal den Bahnsteig wechseln zu müssen.
Kurze Zeit später wurde der Zug angesagt (interessanterweise nur als „Zug 1819“) und fuhr dann auch ein:

Der Locomore fährt in Berlin Hbf ein

Wie man sieht, bestand er aus einer buchstäblich bunten Vielfalt von Wagen, u.a. ex-NS-ex-DB-Bimze.

Lok des Locomore

Wagen des Locomore

Wagen des Locomore

Wagen des Locomore

Wagen des Locomore

Toilette des Locomore

Mein ursprünglich gebuchter Wagen stand nicht zur Verfügung, darüber hatte ich im Vorfeld schon eine Mail bekommen und war auch automatisch umgebucht worden. So landete ich denn in einem Abteil, in dem fünf der sechs Plätze besetzt waren. Überhaupt war der Zug gut gefüllt, so dass ich vom Großraumbereich keine Fotos gemacht habe. Zwei (fast) leere Abteile habe ich aber auf den Chip bannen können:

Abteil des Locomore

Abteil des Locomore

Einige Abteile haben ein Thema, das Gespräche unter den Mitfahrern anregen soll:

Themenvorschlag für ein Abteil des Locomore

Im „Eisenbahn“-Abteil hing sogar der Eisenbahn-Kurier aus. Ob die beiden anwesenden Herren sich aber tatsächlich über dieses Thema unterhalten haben, habe ich nicht überprüft. Gut genutzt wurden auch das bereitgehaltene Kinderspielzeug und die Fahrradmitnahme:

Fahrradbereich des Locomore

In den Locomore-Zügen gibt es auch ein gastronomisches Angebot, das gemäß dem Selbstverständnis als Start-up viel auf Bio setzt. An diesem Tag war das Angebot aber stark eingeschränkt, da die Kühlung ausgefallen war – sowas kommt anscheinend nicht nur bei der „großen“ Bahn vor. Daher gab es im Am-Platz-Service auch nur Kaffee, normalerweise ist das Angebot da wohl größer. Wenn man direkt zum Bordkiosk („Wenn offen, dann offen“) ging, konnte man aber auch heiße Würstchen bekommen. Kostenloses, gut funktionierendes WLAN gibt es in den meisten Wagen außerdem, so dass ich meinen Laptop auspackte.
Die Fahrt selber verlief pünktlich, bzw. erreichten wir die meisten Halte sogar etwas vor Plan. In Wolfsburg hatte ich daher Zeit, noch mal den Zug und einen „enno“ abzulichten:

Wagen des Locomore

enno-Coradia

In Hannover fragte ich mich, wie denn in drei Minuten der Richtungswechsel möglich sei, bekam aber mit, dass ein Zub erzählte, dass es keinen gebe, sondern wir über den Güterring fahren würden. Ein Blick auf den Fahrplan förderte denn auch eine Fahrzeit von fast einer Stunde nach Göttingen zutage. So machten wir also noch eine (für mich sehr interessante) kleine Stadtrundfahrt und verließen erst nach etwa 20 Minuten die Landeshauptstadt. Danach fuhr der Zug aber „ganz normal“ über die NBS und weiter von Fulda nach Hanau, das wir wiederum etwas vor Plan erreichten. Für die RB nach NAH brauchte ich jetzt noch einen separaten Fahrschein, aber insgesamt wäre die Fahrt an diesem Tag mit einem durchgehenden DB-Ticket deutlich teurer gewesen. Da es aber auch bei Locomore Sparpreise nach Verfügbarkeit gibt, hätte das schon wieder anders aussehen können, wenn ich an einem anderen Tag gebucht hätte oder gefahren wäre.

Fazit: Eine nette und unter Umständen günstigere Alternative zur DB. Die frisch renovierten Wagen und die Startup-Atmosphäre wirken modern und gleichzeitig heimelig, auch wenn die Du-Anrede aus dem Bordprospekt in den Ansagen nicht durchgehalten wird. Dass Locomore natürlich auch nur mit Wasser kocht, belegen der Ausfall des Wagens und der Kühlung (und dass sie noch Anlaufschwierigkeiten haben, die momentan häufigen Änderungen der Verkehrstage). Und wenn in einem Sechserabteil fünf Leute sitzen, wird es für langbeinige Leute nun mal schwierig.
Obwohl ich einen Koffer mithatte, hatte ich mein Rad am Bahnhof geparkt. Weil ich nach der Ankunft noch etwas aß, radelte ich ironischerweise genau vor dem letzten Bus her zu meiner Wohnung. Aber besser so als anders …

Inter-Kontinental

Mehr oder weniger mitten zwischen Europa und Nordamerika war ich letzte Woche, nämlich auf den zu Portugal gehörenden Azoren. Zwar gibt es dort keine Eisenbahn, aber da ich von Düsseldorf aus geflogen bin, stand am Anfang und am Ende der Reise eine Bahnfahrt.
Aufgrund der frühen Abflugzeit übernachtete ich vor der Reise bei einer Freundin in Köln. Dorthin fuhr ich mit dem ICE ab NAH, der fast pünktlich in KKDT ankam. Nun konnte ich endlich mal beobachten, was mit dem hinteren Zugteil passiert, der planmäßig dort endet (und in den noch mehrere Spätankömmlinge versuchten einzusteigen): Er fährt nach wenigen Minuten in die andere Richtung und dann vermutlich über die Südbrücke ins Kölner Werk. Ich dagegen machte mich mit der U-Bahn auf den Weg zu meiner Gastgeberin.
Diese musste am nächsten Morgen so früh aufstehen wie ich, so dass ich kein schlechtes Gewissen haben musste. Ich machte mich wieder auf den Weg zum Deutzer Bahnhof, wo es mit der Fahrkarte von gestern, die ja bis 10 Uhr galt, und dem RE 5 nach KDFF ging. Trotz der Bauarbeiten dort war dessen Fahrplan unverändert, und tatsächlich trafen wir trotz der Fahrt über die S-Bahn-Gleise ab KD auch nur wenige Minuten verspätet ein, so dass ich meinen Flug noch bequem erreichte.
Auf „den Azoren“ hielt ich mich genauer gesagt nur auf der Hauptinsel São Miguel auf, die von allen Inseln das dichteste Busnetz hat. Da das aber auch für touristische Zwecke nicht immer ausreicht, fuhr ich drei Tage mit einem Mietwagen herum und testete erst am letzten Tag den Bus. Die ganze Zeit über kamen mir aber Fahrzeuge der drei Busunternehmen der Insel vor die Linse, Auto Viação Micaelense für den Westen,

Bus von AVM

CRP für den Nordosten

Bus von CRP

und Varela für den Süden.

Bus von Varela

Letzteres war denn auch das einzige Unternehmen, bei dem ich mitfuhr, nämlich auf der unter der Woche tagsüber etwa im Stundentakt und damit für azoreanische Verhältnisse recht dicht befahrenen Strecke von der jetzigen Hauptstadt Ponta Delgada (was übrigens so viel wie „dünne Spitze“ bedeutet) in die frühere, Vila Franca del Campo („freie Stadt des Feldes“). Das klappte auch tatsächlich recht unproblematisch: Die Busse waren fast pünktlich, die Fahrt kostete etwas über 3 Euro pro Strecke, nur der Fahrstil der Fahrer war teilweise etwas forsch.
Nach fünf Tagen ging es dann wieder zurück nach DUS – leider schon am frühen Morgen, da der Flug einige Wochen vorher gegenüber der ursprünglichen mittäglichen Abflugzeit vorverlegt worden war. Zum Glück war noch ein passender Sparpreis zu haben, so dass ich auch früher zu Hause sein konnte. Vor der fast pünktlichen Landung sah ich noch, wie sich nahe Kettwig Stausee eine S 6 den Weg bahnte

Luftaufnahme einer S 6 bei Kettwig Stausee

und nach nicht allzu langem Warten auf den Koffer machte ich mich also auf den Weg nach KDF, wo gerade die verspätete S 11 bereitgestellt wurde. Die zog sich bis KD noch mehr Verspätung zu, wobei der rührige Tf an jedem haltzeigenden Signal per Durchsage um Verständnis und Geduld bat. In KD hatte ich etwas Puffer, den ich außer zum Essen auch für ein Foto eines NF6 nutzte:

NF6 der Rheinbahn

Mein ICE für die Weiterfahrt fuhr wegen der Bauarbeiten von Gleis 5 ab, wofür ich extra einen Verspätungsalarm über den Navigator bekam. Auf dem Zugzielanzeiger stand der Zug auch bereits, nicht jedoch auf dem Gleis, denn da befand sich noch der Abellio-RE nach Emmerich:

Flirt 3 von Abellio

Ich hoffe, dass niemand in den falschen Zug gestiegen ist. Mein ICE kam dann mit +5, die sich mit der Abfahrt zu +10 auswuchsen. Dabei blieb es dann aber auch, so dass ich für die Heimfahrt statt des Busses um 19.30 Uhr die Miltenberger RB um 19.39 Uhr nahm und die Reise tatsächlich drei Stunden früher als geplant beenden konnte.

… denn das Gute liegt JeNah

Nach Ostthüringen führte mich mein Bahnausflug am Samstag. Immerhin kannte ich nicht nur Jena noch nicht, sondern auch nicht die Strecke von Weimar dorthin. Also bastelte ich einen Rundkurs, bei dem ich die Stadt am Westbahnhof betreten und am Paradiesb…, äh -haltepunkt wieder verlassen würde. Auf dem Rückweg machte ich dann noch einen Abstecher zum Mensa-Stammtisch nach Würzburg.

Einzige kleine Komplikation war die Verspätung von +10 von NAH nach FF. Dort erreichte ich aber noch bequem den Anschluss-ICE und nutzte die Fahrt auf der mir sattsam bekannten Strecke nach Fulda erst mal zum Schlafen. Davon konnten mich auch die anwesenden, noch relativ gesitteten Hoffenheim-Fans auf dem Weg nach Leipzig nicht abhalten. Weiter ging es ab Erfurt in einem 612er. Die Fahrt über die für mich neue Strecke war dann relativ kurz und unspektakulär, wenn auch die Thüringer Landschaft unter ihrer Schneedecke noch mal idyllischer wirkte.

In Jena West angekommen, erkundete ich die Stadt zu Fuß, wobei ich natürlich auch dem Appetit auf Thüringer Bratwurst nachgab. Der Jentower sorgt für einen netten Kontrast zwischen Alt und Neu:

Rathaus mit Jentower

Natürlich kam auch der ÖPNV nicht zu kurz, dessen Betreiber den originellen Kurznamen JeNah trägt:

Jenaer Straßenbahn an der Haltestelle Universität

Jenaer Bus an der Haltestelle Holzmarkt

Insgesamt waren die zweieinhalb Stunden, die ich für die Innenstadt hatte, genau richtig, so dass ich pünktlich am Paradiesbahnhof eintrudelte, ebenso wie mein Zug. Die Saalbahn und die Frankenwaldrampe war ich zwar 2011 schon mal gefahren, aber sie waren eindeutig eine erneute Befahrung wert, nicht nur wegen der Winterlandschaft. Lichtenfels erreichten wir mit sensationellen –7, und ich fragte mich schon, was wir in der halben Stunde bis Bamberg anstellen würden. Die Antwort folgte: Nämlich auf einen entgegenkommenden Zug warten, da die Strecke wegen Bauarbeiten für die NBS Erfurt – Ebensfeld abschnittsweise eingleisig war, was die DB schlauerweise in den Fahrplan eingebaut hatte. NBA erreichten wir daher im (geänderten) Plan. Vorher gelang es mir noch, die Wintersonne einzufangen, auch wenn ich im Gegensatz zu einem Mitreisenden die Idee einen Tick zu spät hatte:

Wintersonne über Oberfranken

Ab hier geschah nichts Besonderes: Draußen war es dunkel, die Strecken kannte ich eh schon und die Züge waren weiterhin pünktlich. Der Stammtisch war auch nett, und aufgrund meiner suboptimalen Ortskenntnis erreichte ich den Zug zurück nach NAH nur mit etwas Eile. Dort trudelte ich dann wie geplant um 22.34 Uhr ein und radelte nach Hause.

Eis, Kaffee, Venezia

Mit dem 6. Januar 2017 fiel mal wieder ein Feiertag so, dass sich ohne Urlaubstag ein langes Wochenende ergab (das war es dann aber auch erst mal für die nächsten Jahre). Ich beschloss, selbiges für einen Kurztrip nach Venedig zu nutzen: hin mit dem Nachtzug, der just einen Monat vorher durch die ÖBB von der DB übernommen wurde, zurück mit einem Umweg über die Berninabahn. Continue reading

Verspätungsstatistik 2015/16

Ein frohes neues Jahr an alle Leser!

Schon wieder sind zwei Jahre um, seitdem ich das letzte Mal eine Verspätungsstatistik erstellt habe. Also habe ich wieder die Blogbeiträge (auch die auf „privat“ gestellten) seitdem ausgewertet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

Verspätung (min) Anzahl Anteil
<0 7 5,6%
0–5 77 62,4%
5–30 27 21,6%
30–60 8 6,4%
>60 4 3,2%
Ausfall 1 0,8%

Gegenüber 2007–2012 und 2013/2014 hat sich die Pünktlichkeitsquote also praktisch nicht geändert (insgesamt 68% Ankunft vor oder bis 5 min hinter Plan). Und wenn ich verspätet angekommen bin, war die Verspätung tendenziell geringer als in den zwei Jahren davor. Einmal musste ich aber auch diesmal eine Fahrt ganz ausfallen und mich mit dem Auto mitnehmen lassen, weil sonst das Erreichen eines Fluges gefährdet gewesen wäre. Die Verspätungen über eine Stunde ereigneten sich übrigens größtenteils in Zusammenhang mit dem Lokführerstreik 2015, einmal dagegen in Frankreich, weil ein Lokführer ausgefallen war und es wegen Urlaubszeit keinen Ersatz gab. Es gab aber auch wieder genug Gelegenheiten, früher als geplant zu kommen, vor allem das Erreichen nicht planmäßiger Anschlüsse und die Aufhebung der Zugbindung für eine langsame Verbindung wegen Verspätung.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Quote wieder verbessert. Die DB will daran ja auch einiges tun. Trotzdem war es vermutlich Zufall, dass ich gestern NAH trotz Neujahr an einem Sonntag, der Durchfahrt durch FF und leichtem Schnee auf die Minute pünktlich erreichte. Möge das öfter passieren!

Fürth ist (nicht) überall

Am Freitag ging es – wie meistens im Dezember – mal wieder nach Bielefeld. Ursprünglich hatte ich die Fahrt für Samstag inklusive ICE 4 geplant, aber da meine Gastgeber kurzfristig doch am Freitag schon Zeit hatten, buchte ich ebenso kurzfristig eine günstige, dafür aber langsame Verbindung. Vorgesehen war eine Fahrt mit Regionalzügen über Hanau und Friedberg bis Kassel, von da IC bis Paderborn und weiter über die Sennebahn. Die spannende Frage war, ob der 7-Minuten-Anschluss in FH wohl funktionieren würde. Der RE fuhr auch tatsächlich fast pünktlich ab, wurde aber in Kahl zur Seite genommen: Überholung durch den verspäteten ICE – hier schlug der Oberleitungs- und Signalschaden zwischen Nürnberg und Fürth zu. Zwar ärgerte ich mich kurz über den nun verpassten Anschluss, war aber insgesamt doch froh, denn nun konnte ich nicht nur mit weniger Umsteigen, sondern auch eine halbe Stunde früher in Brackwede sein. Das klappte mit Fahrt in ruhigen ICEs und Umstieg in FF und HH dann auch ganz hervorragend.
Die Rückfahrt begann dann am Sonntagnachmittag in EBIL. Mein Zug sollte der RE nach Altenbeken sein, der als RB aus Lemgo kam und in rekordverdächtigen vier Minuten Kopf machen sollte. Das klappte alles hervorragend, so dass wir HA pünktlich erreichten. Dort warteten schon eine Menge Leute auf den neuen RE 11, der mit modernisierten 425ern unterwegs war, und auf „meinen“ IC. Der fuhr pünktlich ab und erreichte ebenso pünktlich FKW, wo ich mir die Wartezeit mit einem Cappuccino vertrieb. Auch die Weiterfahrt nach FH verlief nur mit wenigen Minuten Verspätung durch Warten auf den Anschluss-ICE in Fulda. Mein Anschlusszug fuhr ebenfalls wenige Minuten dem Plan hinterher, das Gleis musste auch erst noch vom Sonderzug nach Kirchhain geräumt werden, der wohl wegen Bauarbeiten auf der Main-Weser-Bahn verkehrte. Mit knapp unter +10, was für einen Rheinstrecken-Zug nicht schlecht ist, erreichte ich schließlich NAH, wo mein Drahtesel mich bereits treu erwartete.

Ma(r)l wieder in die Heimat …

… ging es am Freitag. Diesmal interessanterweise mit dem ICE um 18.36 Uhr, für den sonst nie ein günstiger Sparpreis zu haben war. Diesmal allerdings war er der einzige, für den es noch einen Sparpreis Aktion, gültig nur im Fernverkehr, gab. Daher kaufte ich mir nach der pünktlichen Ankunft in EE noch ein VRR-Viererticket der Preisstufe B und schaffte es gerade noch, mir eine (nicht besonders gute) Currywurst beim gleichnamigen „Express“ zu besorgen, bevor mein Zug nach Dorsten fuhr. Aufgrund von Zugkreuzungen erreichten wir den Bahnhof dort erst, als der Bus nach Marl gerade abgefahren war – zum Glück holte meine Mutter mich sowieso ab.
Für die Rückfahrt hatte ich auch erst geplant, von EDRN zu fahren. Um mir aber noch „Recklinghausen leuchtet“ anschauen zu können, fuhr ich auch von dort – bis Essen setzte ich sowieso wieder das Viererticket ein. Der RE hatte +8, die er bis EE auf ca. +5 reduzieren konnte. Mein Anschluss an den pünktlichen ICE aus Berlin war ungefährdet. Den musste ich nehmen, weil der ICE nach NAH in Oberhausen beginnt. Den erreichte ich also in Duisburg, wo er schon mit etwa +5 abfuhr. Vor KD behinderte uns noch ein liegengebliebener RE, was uns zunächst +17 bescherte, die bis NAH auf weniger als +5 reduziert waren. Mit dem AST wäre es trotzdem knapp geworden, so dass ich froh war, mein Rad am Bahnhof geparkt zu haben.

Mist gebaut

Relativ spontan war ich heute mal wieder auf süddeutschen Schienen unterwegs. Ziel war Esslingen, wo ich mich mit einem Kumpel treffen und mir unter anderem die Obusse angucken wollte. Auf der Hinfahrt fuhr der IC in FD ein paar Minuten zu spät ab, weil er noch die Ankunft der RB in Gegenrichtung abwarten musste: Die Strecke war wegen Bauarbeiten bis Darmstadt-Eberstadt eingleisig. Obwohl der Zug direkt bis Esslingen gefahren wäre, stieg ich in Heidelberg aus, weil ich die Strecke durch das Neckartal fahren wollte. Die ist auch tatsächlich sehr sehenswert, und der 3-Minuten-Anschluss in Heilbronn klappte trotz leichter Verspätung. Unterwegs sah ich auch den Grund, warum der IC an diesem Tag überhaupt über Esslingen fuhr: In Stuttgart-Feuerbach waren zwei der vier Gleise gesperrt, ebenfalls wegen Bauarbeiten. In TS erwiesen sich die 13 Minuten offizielle Umsteigezeit vom provisorischen Hbf zum S-Bahnhof als sehr großzügig, so dass ich trotz Ankunftsverspätung noch eine frühere S-Bahn erreichte als in der Auskunft angegeben.
In Esslingen angekommen, drehten wir erst mal eine Runde auf einer Obuslinie, auf der der Bus sogar eine Weile ohne Fahrdraht nur aus einem Akku gespeist fährt und machten anschließend eine ganz ÖPNV-freie Stadtbesichtigung. Die Rückfahrt trat ich dann mit dem EC aus Klagenfurt an, der wegen der Bauarbeiten TS gar nicht an-, sondern auf der sogenannten Schusterbahn umfuhr, einer Strecke, die fast nur dem Güterverkehr dient. Um diese Strecke im Hellen zu fahren, hatte ich sogar noch einen neuen Sparpreis für die Rückfahrt gebucht. Die allerdings lief nicht so ganz nach Plan, weil sich wegen Kindern im Gleis die Abfahrt in Esslingen um 15 min verzögerte. Mein Anschluss in FD war damit Makulatur. Dass wir dort wegen der schon erwähnten Bauarbeiten erst mit +30 ankamen, machte den Kohl dann auch nicht mehr fett, so oder so war der Zug eine Stunde später nach NAH angesagt. Immerhin profitierte ich so vom seit Juni geltenden Stundentakt auch am Wochenende, ohne den es die Fahrt um 20.32 Uhr nicht gegeben hätte. Auch die war wegen Bauarbeiten verspätet, aber nur mit etwa +5, so dass der Anschluss an den RE nach Würzburg in NAH noch erreicht worden wäre, hätte denn jemand umsteigen wollen. Mein Fahrrad wartete ebenfalls treu den Anschluss ab, so dass ich gegen halb zehn wieder zu Hause war.

Halbe Stunde gewonnen, halbe Stunde zerronnen

Am Freitag war ich direkt nach der Arbeit unterwegs nach Mannheim. Die DB-Auskunft hatte mir eine Verbindung mit der RB nach Darmstadt, dann einer halben Stunde Wartezeit und dann einer Verstärker-RB nach Mannheim gegeben. Kurz vor FD fiel mir ein, dass ich doch normalerweise dort direkten Anschluss an die RB nach Heidelberg haben dürfte, und von der in Mannheim-Friedrichsfeld nach RM. Der Navigator bestätigte mir das auch, allerdings musste ich beide Züge getrennt suchen, denn offizielle Anschlüsse waren sie beide nicht. Geklappt haben sie aber trotzdem, die Heidelberger RB hat sogar ein paar Minuten auf die aus NAH gewartet. So war ich letztendlich eine halbe Stunde früher in RM als geplant.
Für die Weiterfahrt am Sonntag hatte ich von der DB ein 1.-Klasse-Upgrade angeboten bekommen und auch angenommen. Das erwies sich als praktisch, denn ich hatte ein Abteil für mich alleine und ließ mir einen sehr guten Couscous-Salat aus dem Bordrestaurant bringen. Wegen Bauarbeiten in Köln-Mülheim und in Düsseldorf zogen wir uns ein paar Minuten Verspätung zu. Noch mehr Verspätung hatte allerdings mein Anschlusszug an der Endstation EDO: Statt bereits am selben Bahnsteig bereit zu stehen, ließ er noch über eine halbe Stunde auf sich warten. So erreichte ich EMST, mein Ziel für diesen Tag, letztendlich mit etwa +40. Mit der RB wäre ich ab EDO schneller gewesen, aber so konnte ich noch ein bisschen „Trainspotting“ betreiben und das Upgrade, das nur im Fernverkehr gilt, voll ausnutzen.
Auf der Rückfahrt am Montag musste ich eine halbe Stunde am Bahnhof warten, da die Busse am Feiertagsmorgen nur alle halbe Stunde fuhren. Hätte ich da schon gewusst, dass der Zug Verspätung hat, hätte ich einen Bus später genommen … Rappelvoll war er auch noch – klar, ein langes Wochenende ging zu Ende, aber ich war angesichts des günstigen Sparpreises davon ausgegangen, dass der Zug nicht so voll sein würde. Nach einer halben Stunde Sitzen auf dem Boden stellte ich in EDO fest, dass der Zug inzwischen +15 hatte und mein Anschluss in KK ohnehin nicht mehr zu halten war. Also stieg ich aus und eine gute halbe Stunde später in den direkten ICE nach NAH, wo auch noch ein Sitzplatz zu haben war. Der Zug fuhr zwar pünktlich ab, war dann aber nicht nur von den Bauarbeiten in KD betroffen, sondern auch von Personen im Gleis, so dass er über Opladen umgeleitet wurde. Die zwischenzeitlichen +20 baute er bis NAH aber bis auf etwas mehr als +10 ab. Mir war es egal, da noch Busse fuhren und ich sowieso erst mal den Thai-Imbiss aufsuchte.