Verspätungsstatistik 2015/16

Ein frohes neues Jahr an alle Leser!

Schon wieder sind zwei Jahre um, seitdem ich das letzte Mal eine Verspätungsstatistik erstellt habe. Also habe ich wieder die Blogbeiträge (auch die auf „privat“ gestellten) seitdem ausgewertet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

Verspätung (min) Anzahl Anteil
<0 7 5,6%
0–5 77 62,4%
5–30 27 21,6%
30–60 8 6,4%
>60 4 3,2%
Ausfall 1 0,8%

Gegenüber 2007–2012 und 2013/2014 hat sich die Pünktlichkeitsquote also praktisch nicht geändert (insgesamt 68% Ankunft vor oder bis 5 min hinter Plan). Und wenn ich verspätet angekommen bin, war die Verspätung tendenziell geringer als in den zwei Jahren davor. Einmal musste ich aber auch diesmal eine Fahrt ganz ausfallen und mich mit dem Auto mitnehmen lassen, weil sonst das Erreichen eines Fluges gefährdet gewesen wäre. Die Verspätungen über eine Stunde ereigneten sich übrigens größtenteils in Zusammenhang mit dem Lokführerstreik 2015, einmal dagegen in Frankreich, weil ein Lokführer ausgefallen war und es wegen Urlaubszeit keinen Ersatz gab. Es gab aber auch wieder genug Gelegenheiten, früher als geplant zu kommen, vor allem das Erreichen nicht planmäßiger Anschlüsse und die Aufhebung der Zugbindung für eine langsame Verbindung wegen Verspätung.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Quote wieder verbessert. Die DB will daran ja auch einiges tun. Trotzdem war es vermutlich Zufall, dass ich gestern NAH trotz Neujahr an einem Sonntag, der Durchfahrt durch FF und leichtem Schnee auf die Minute pünktlich erreichte. Möge das öfter passieren!

Verspätet nach Göttingen

Wenig zu berichten gibt es von meiner Fahrt nach Göttingen am Wochenende: Auf der Hinfahrt hatte IC 1990 +50 wegen verspäteter Bereitstellung, auf der Rückfahrt hatte IC 2373 bei der Abfahrt fast +10, die dann bis FF auf Null schrumpften. Der Anschluss-RE zog sich dann auf der nordmainischen Strecke +5 zu, das scheint nach meiner Beobachtung öfter vorzukommen. Mein Busanschluss in NAH war aber nicht gefährdet.

Ma(r)l wieder in die Heimat …

… ging es am Freitag. Diesmal interessanterweise mit dem ICE um 18.36 Uhr, für den sonst nie ein günstiger Sparpreis zu haben war. Diesmal allerdings war er der einzige, für den es noch einen Sparpreis Aktion, gültig nur im Fernverkehr, gab. Daher kaufte ich mir nach der pünktlichen Ankunft in EE noch ein VRR-Viererticket der Preisstufe B und schaffte es gerade noch, mir eine (nicht besonders gute) Currywurst beim gleichnamigen „Express“ zu besorgen, bevor mein Zug nach Dorsten fuhr. Aufgrund von Zugkreuzungen erreichten wir den Bahnhof dort erst, als der Bus nach Marl gerade abgefahren war – zum Glück holte meine Mutter mich sowieso ab.
Für die Rückfahrt hatte ich auch erst geplant, von EDRN zu fahren. Um mir aber noch „Recklinghausen leuchtet“ anschauen zu können, fuhr ich auch von dort – bis Essen setzte ich sowieso wieder das Viererticket ein. Der RE hatte +8, die er bis EE auf ca. +5 reduzieren konnte. Mein Anschluss an den pünktlichen ICE aus Berlin war ungefährdet. Den musste ich nehmen, weil der ICE nach NAH in Oberhausen beginnt. Den erreichte ich also in Duisburg, wo er schon mit etwa +5 abfuhr. Vor KD behinderte uns noch ein liegengebliebener RE, was uns zunächst +17 bescherte, die bis NAH auf weniger als +5 reduziert waren. Mit dem AST wäre es trotzdem knapp geworden, so dass ich froh war, mein Rad am Bahnhof geparkt zu haben.

Mist gebaut

Relativ spontan war ich heute mal wieder auf süddeutschen Schienen unterwegs. Ziel war Esslingen, wo ich mich mit einem Kumpel treffen und mir unter anderem die Obusse angucken wollte. Auf der Hinfahrt fuhr der IC in FD ein paar Minuten zu spät ab, weil er noch die Ankunft der RB in Gegenrichtung abwarten musste: Die Strecke war wegen Bauarbeiten bis Darmstadt-Eberstadt eingleisig. Obwohl der Zug direkt bis Esslingen gefahren wäre, stieg ich in Heidelberg aus, weil ich die Strecke durch das Neckartal fahren wollte. Die ist auch tatsächlich sehr sehenswert, und der 3-Minuten-Anschluss in Heilbronn klappte trotz leichter Verspätung. Unterwegs sah ich auch den Grund, warum der IC an diesem Tag überhaupt über Esslingen fuhr: In Stuttgart-Feuerbach waren zwei der vier Gleise gesperrt, ebenfalls wegen Bauarbeiten. In TS erwiesen sich die 13 Minuten offizielle Umsteigezeit vom provisorischen Hbf zum S-Bahnhof als sehr großzügig, so dass ich trotz Ankunftsverspätung noch eine frühere S-Bahn erreichte als in der Auskunft angegeben.
In Esslingen angekommen, drehten wir erst mal eine Runde auf einer Obuslinie, auf der der Bus sogar eine Weile ohne Fahrdraht nur aus einem Akku gespeist fährt und machten anschließend eine ganz ÖPNV-freie Stadtbesichtigung. Die Rückfahrt trat ich dann mit dem EC aus Klagenfurt an, der wegen der Bauarbeiten TS gar nicht an-, sondern auf der sogenannten Schusterbahn umfuhr, einer Strecke, die fast nur dem Güterverkehr dient. Um diese Strecke im Hellen zu fahren, hatte ich sogar noch einen neuen Sparpreis für die Rückfahrt gebucht. Die allerdings lief nicht so ganz nach Plan, weil sich wegen Kindern im Gleis die Abfahrt in Esslingen um 15 min verzögerte. Mein Anschluss in FD war damit Makulatur. Dass wir dort wegen der schon erwähnten Bauarbeiten erst mit +30 ankamen, machte den Kohl dann auch nicht mehr fett, so oder so war der Zug eine Stunde später nach NAH angesagt. Immerhin profitierte ich so vom seit Juni geltenden Stundentakt auch am Wochenende, ohne den es die Fahrt um 20.32 Uhr nicht gegeben hätte. Auch die war wegen Bauarbeiten verspätet, aber nur mit etwa +5, so dass der Anschluss an den RE nach Würzburg in NAH noch erreicht worden wäre, hätte denn jemand umsteigen wollen. Mein Fahrrad wartete ebenfalls treu den Anschluss ab, so dass ich gegen halb zehn wieder zu Hause war.

Halbe Stunde gewonnen, halbe Stunde zerronnen

Am Freitag war ich direkt nach der Arbeit unterwegs nach Mannheim. Die DB-Auskunft hatte mir eine Verbindung mit der RB nach Darmstadt, dann einer halben Stunde Wartezeit und dann einer Verstärker-RB nach Mannheim gegeben. Kurz vor FD fiel mir ein, dass ich doch normalerweise dort direkten Anschluss an die RB nach Heidelberg haben dürfte, und von der in Mannheim-Friedrichsfeld nach RM. Der Navigator bestätigte mir das auch, allerdings musste ich beide Züge getrennt suchen, denn offizielle Anschlüsse waren sie beide nicht. Geklappt haben sie aber trotzdem, die Heidelberger RB hat sogar ein paar Minuten auf die aus NAH gewartet. So war ich letztendlich eine halbe Stunde früher in RM als geplant.
Für die Weiterfahrt am Sonntag hatte ich von der DB ein 1.-Klasse-Upgrade angeboten bekommen und auch angenommen. Das erwies sich als praktisch, denn ich hatte ein Abteil für mich alleine und ließ mir einen sehr guten Couscous-Salat aus dem Bordrestaurant bringen. Wegen Bauarbeiten in Köln-Mülheim und in Düsseldorf zogen wir uns ein paar Minuten Verspätung zu. Noch mehr Verspätung hatte allerdings mein Anschlusszug an der Endstation EDO: Statt bereits am selben Bahnsteig bereit zu stehen, ließ er noch über eine halbe Stunde auf sich warten. So erreichte ich EMST, mein Ziel für diesen Tag, letztendlich mit etwa +40. Mit der RB wäre ich ab EDO schneller gewesen, aber so konnte ich noch ein bisschen „Trainspotting“ betreiben und das Upgrade, das nur im Fernverkehr gilt, voll ausnutzen.
Auf der Rückfahrt am Montag musste ich eine halbe Stunde am Bahnhof warten, da die Busse am Feiertagsmorgen nur alle halbe Stunde fuhren. Hätte ich da schon gewusst, dass der Zug Verspätung hat, hätte ich einen Bus später genommen … Rappelvoll war er auch noch – klar, ein langes Wochenende ging zu Ende, aber ich war angesichts des günstigen Sparpreises davon ausgegangen, dass der Zug nicht so voll sein würde. Nach einer halben Stunde Sitzen auf dem Boden stellte ich in EDO fest, dass der Zug inzwischen +15 hatte und mein Anschluss in KK ohnehin nicht mehr zu halten war. Also stieg ich aus und eine gute halbe Stunde später in den direkten ICE nach NAH, wo auch noch ein Sitzplatz zu haben war. Der Zug fuhr zwar pünktlich ab, war dann aber nicht nur von den Bauarbeiten in KD betroffen, sondern auch von Personen im Gleis, so dass er über Opladen umgeleitet wurde. Die zwischenzeitlichen +20 baute er bis NAH aber bis auf etwas mehr als +10 ab. Mir war es egal, da noch Busse fuhren und ich sowieso erst mal den Thai-Imbiss aufsuchte.

Erstattung von der SNCF eingetroffen

Im August gab es ja bei der Tour auf der „Pyrenäen-Metro“ eine Komplikation durch einen ausgefallenen Zug. Die Fahrkarte, die ich dadurch für den letzten Zug von Perpignan nach Toulouse kaufen musste, habe ich zur Erstattung bei der SNCF eingereicht. Diese hat mir dann auch tatsächlich den Betrag erstattet, allerdings um ein paar Euro abgerundet und als „Bon Voyage“ (was sowohl „Gute Reise“ als auch „Reisegutschein“ bedeutet), der nur innerhalb eines Jahres am SNCF-Schalter einzulösen ist. Etwas unpraktisch, wenn man nicht in Frankreich wohnt … Zum Glück hat sich meine Lyoner Kusine bereit erklärt, mir den Gutschein abzukaufen.

Und noch ein kurzer Reisebericht für die Statistik: Von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen war ich mal wieder mit dem Nachtzug nach Budapest unterwegs. Es hat alles prima geklappt, die +5 bei der Abfahrt in NAH waren bis NN herausgefahren, und die leichte Ankunftsverspätung des EN an beiden Endbahnhöfen fiel nicht ins Gewicht. In Budapest ist mir dann auch noch ein Foto des neuen CAF Urbos gelungen:

CAF Urbos in Budapest

Von 200 rückwärts auf 0 vorwärts

Letztes Wochenende ging es mal wieder nach Babelsberg, um dort Freunde zu treffen. Wäre die Fahrt nach Lübeck zwei Wochen vorher noch so teuer geworden, dass ich letztendlich mit einer Prämienfahrt unterwegs war, konnte ich diese Fahrt für sensationelle 45 Euro hin und zurück ergattern. Eine Woche vorher teilte mir die DB mit, dass die Rückfahrt nicht mehr fahrbar war: Wegen Bauarbeiten zwischen Kahl und Aschaffenburg wurden alle Fernzüge ohne Halt in Hanau umgeleitet.
Also druckte ich mir ausnahmsweise das Ticket aus und ließ mir vor der Abfahrt erst mal bestätigen, dass die Zugbindung aufgehoben war. Das ist zwar nach den Beförderungsbedingungen nicht erforderlich, erleichtert aber die Diskussion mit dem Zugpersonal, das zwischen Berlin und Hannover nicht unbedingt von der Baustelle bei Hanau weiß.
Kurz vor der Abfahrt eine Push-Nachricht aus dem Navigator: Der Zug von Hanau nach Berlin fällt aus – aber es gibt einen Ersatzzug in derselben Zeitlage. Ich fühle mich irgendwie an Witze mit einer guten und einer schlechten Nachricht erinnert. Übrigens sind sich auch die Tarifexegeten im ICE-Treff nicht einig, ob in einem solchen Fall die Zugbindung aufgehoben ist.
Ich fahre jedenfalls genau wie geplant mit der RB nach FH und begebe mich dort auf Gleis 5, nur um einige Zeit später die Ansage zu bekommen, dass der Zug verspätet sei und doch von Gleis 7 abfahre. Dort dann die Überraschung: Es handelt sich statt des angekündigten IC um einen ICE-T. Der ist recht gut gefüllt, ein Fensterplatz mit besetztem Nebenplatz findet sich allerdings noch. Die Verspätung holen wir, auch dank der höheren Geschwindigkeit des ICE, bald auf. Und auch sonst verläuft die Fahrt ohne Zwischenfälle, endlich sehe ich auch mal die Strecke Braunschweig-Wolfsburg im Hellen. In Berlin-Spandau steige ich in die S 5 um, in Westkreuz dann in die S 7. Warum mich die DB-Auskunft immer über Charlottenburg schicken will, weiß auch im ICE-Treff kein Mensch.
Für die Rückfahrt habe ich ja nun die freie Wahl, was sich als sehr praktisch erweist, da mein Gastgeber auch weg muss und ich so nun keine Zeit zu überbrücken habe. Wir bringen gemeinsam seine Freundin zum ZOB, von da fahre ich mit der Ringbahn zum Südkreuz, von wo ich mich für den ICE Richtung München entschieden habe. Der wird zurzeit wegen der Sperrung Lichtenfels–Bamberg über Würzburg umgeleitet, so dass ich nur dort umsteigen muss. Am Bahnhof Südkreuz fallen mir die dynamischen Wagenstandsanzeiger auf, die hier getestet werden:

Dynamischer Wagenstandsanzeiger am Bf Berlin-Südkreuz

Eine bundesweite Einführung hätte den Vorteil, dass (sofern die Informationsweitergabe funktioniert) das Problem „umgekehrte Wagenreihung“ der Vergangenheit angehören würde. Im Zug muss ich etwas länger nach einem Sitzplatz suchen, der zudem ab Leipzig reserviert ist. Bis dahin schlafe ich aber noch eine Runde, obwohl ein paar Reihen weiter eine Reisegruppe sitzt, die ganz begeistert davon ist, dass man hier „200 rückwärts“ fahren kann. In LL angekommen, finde ich dann sogar wieder einen Platz in Fahrtrichtung. Der junge Mann, der sich nun neben mich setzt, sagt, er habe nicht mehr reservieren können, obwohl es noch jede Menge unreservierte Plätze im Wagen gibt.
Weiter geht es am Flughafen vorbei auf die NBS Leipzig–Erfurt. Am Abzweig Planena, wo die Verbindungskurve aus Halle einmündet, bleibt der Zug jedoch stehen. Nach einiger Zeit wird durchgesagt, dass es sich um eine Signalstörung handle und dass wir Erfurt mit etwa +20 erreichen. Bald darauf fahren wir weiter, erst mit verminderter, dann mit normaler Geschwindigkeit. Die Vorhersage erweist sich als richtig, und wir verlassen UE mit etwas mehr als +20. Vor dem nächsten Halt Fulda gehe ich ins Bordrestaurant und esse dort nach langer Zeit mal wieder eine komplette Mahlzeit: Schweinekotelett mit Peperonata und Gnocchi. Als Nachtisch hätte ich gerne noch Vanilleeis mit heißen Kirschen, aber letztere sind aus, so dass mir die sehr nette Bedienung einen Eiskaffee bringt.
NWH erreichen wir mit nur noch +10, so dass mein Anschluss nicht gefährdet ist. Der kommt pünktlich und ist so voll, dass ich tatsächlich auf der Eingangsstufe sitze, aber es ist ja auch nicht weit. Da ich mein Rad am Bahnhof geparkt hatte, kann ich nun ohne weitere Verzögerung nach Hause fahren.

Gleis 12 lässt grüßen

Weitgehend ohne Komplikationen lief die Fahrt, für die es kurzzeitig doch ein Prämienticket gab: Der ICE verließ AH pünktlich und war tatsächlich rappelvoll, so dass sich die Reservierung in der Lounge, die ich schon vor der Prämienfahrt gebucht hatte, definitiv gelohnt hat. Bis FF war die 2.-Klasse-Lounge hinten, aber der Blick trotzdem recht interessant. Beim Wenden und Tf-Wechsel in FF war die erste Amtshandlung des neuen Tf, die Scheibe milchig zu schalten. Wollte er nicht, dass man ihm über die Schulter guckt oder die Lounge-Passagiere vor unangenehmen Eindrücken im Fall eines PU bewahren? Dank des sonnigen Wetters sah man aber durch die Scheibe trotzdem noch einiges. Besonders interessant war, dass wir von FFLF bis FLIS nicht nur auf dem Gegengleis fuhren, sondern uns auf dem „eigentlich“ richtigen Gleis sogar Züge entgegen kamen. Grund dafür war laut → DSO, dass es kurz vorher eine Störung in der LZB gegeben hatte und diese nun getestet werden musste. KKDT erreichten wir dann ebenfalls pünktlich, leider auf Gleis 12, das nur über eine Treppe erreichbar ist.
Mein Anschluss-RE 5 nach Bonn war wegen Personen im Gleis leider mit +40 angekündigt. Zum Glück fuhr aber nur wenige Minuten später die RB 48, so dass ich nun auch mal in den Genuss der NX-Talente kam. Zum Glück konnte ich mir in KKDZ noch einen Sitzplatz sichern, denn ab KK knubbelten sich sämtliche Fahrgäste des verspäteten RE im Zug. Den Fahrplan konnte der aber halbwegs einhalten, so dass ich nur 10 min später als geplant in Bonn eintraf.
Dort fuhr ich in den nächsten Tagen nicht nur sehr viel mit dem ÖPNV herum, sondern machte auch einiges an Fotos davon. Interessant fand ich bei den neueren Bussen die farbige Matrixanzeige, die ich bis dahin nur aus Brüssel kannte.
Zurück ging es dann am Sonntagvormittag mit der Stadtbahnlinie 16 nach Köln, mit der ich ich sowieso schon lange mal fahren wollte. Da ich aber von Bonn West zum Kölner Neumarkt wollte, war das aber auch die schnellste Möglichkeit. In der Domstadt war ich noch mit einer Freundin zum Essen verabredet, bevor wir dann über die Hohenzollernbrücke nach KKDT spazierten. Auf den letzten Metern mahnte ich etwas zur Eile, was sich als unnötig herausstellte: Nicht nur war die Abfahrtszeit des Zuges wegen Bauarbeiten ohnehin von 15.44 Uhr auf 15.50 Uhr verschoben worden, er hatte auch noch 30 Minuten Verspätung wegen einer technischen Störung. Ankommen tat er dann ausgerechnet in dem Moment, als schon der Gegenzug auf Gleis 11 stand – also war wieder Treppensteigen nach Gleis 12 angesagt. Die technische Störung betraf den zweiten Zugteil, der deswegen nicht mitfahren konnte – entsprechend voll war der verbliebene Zugteil sowie der Unmut bei den Passagieren darüber. Seinen Unmut tat auch der Magen einer Reisenden in der Reihe vor mir kund – nach deren Aussage kam das vom Schaukeln des Zuges, bei dem ich in letzter Zeit auch das Gefühl habe, dass es zugenommen hat. Weiteres Ungemach brachten die Kopfhörer des jungen Mannes neben mir, die die Musik fast ungefiltert wiedergaben. In FF wurde er aber ohnehin von seinem Platz verscheucht, weil die neue Sitzplatzinhaberin im Gegensatz zu ihm den Comfortstatus hatte (und ein schlechtes Gewissen, aber begreiflicherweise wollte sie nicht bis München stehen). Da wir nicht über FFLF, sondern baubedingt über den Regiobahnhof gefahren waren, hatten wir inzwischen +45. Den RE überholten wir in FH über Gleis 104, so dass die Verspätung bis NAH zumindest nicht mehr wurde. Da ich aber nicht nach Hause laufen wollte, sondern auf den nächsten Bus wartete, kam ich letztendlich doch eine Stunde später zu Hause an als geplant.

Alte Züge auf neuen Strecken – und umgekehrt

Zum heutigen Fahrplanwechsel veranstaltete der → ICE-Treff ein Forumstreffen, hauptsächlich um die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und den Doppelstock-IC (IC2) an ihrem ersten regulären Betriebstag zu testen. Dafür machte ich mich schon am frühen Morgen auf den Weg zum Bahnhof, nur um festzustellen, dass mein Zug +20 hatte. Außerdem fuhr er auch nicht als ICE, sondern wie vor dem Fahrplanwechsel als IC. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass noch nicht alle Garnituren ausgetauscht sind.
Eigentlich hätte ich mit dem Zug bis FFLF fahren und dort in den ICE nach Leipzig umsteigen sollen, der in FF nicht hält. Wegen der Verspätung musste ich aber umdisponieren: Die Live-Auskunft empfahl mir, mit dem Berliner ICE bis Fulda vorzufahren, aber da ich lieber noch ein wenig schlafen wollte, setzte ich mich in die S-Bahn nach FFS, wo der ICE auch (und fast pünktlich) hielt.
Das Schlafen klappte auch hervorragend, und so wachte ich erst kurz vor Eisenach wieder auf. Kurz vor Erfurt bekam ich eine SMS von einem anderen Teilnehmer des Treffens, dass er gemeinsam mit anderen in der Lounge säße. Ich schaute kurz dort vorbei, aber nachdem dort kein Platz für mich war, setzte ich mich wieder in die Nähe meines alten Platzes und verfolgte von dort aus die Fahrt über die NBS. Die verlief sehr unspektakulär, spannend waren aber mit der Unstrut- und der Saale-Elster-Talbrücke die beiden längsten Eisenbahnbrücken Deutschlands.
In LL, wo der Zug pünktlich endete, trafen wir den Rest der Gruppe am Bahnsteig, an dem der IC2 nach Emden abfahren sollte. Wenige Minuten vor Abfahrt war dieser immer noch nicht eingetroffen und wurde schließlich mit +20 angekündigt. Darauf teilte sich die Gruppe: Ein Teil wartete weiterhin auf den IC 2, der andere beschloss, mit dem nächsten ICE direkt nach Erfurt zu fahren, wo ein Tisch im Restaurant reserviert war. Als der IC schließlich eingetroffen war, machte ich natürlich erst mal ein paar Bilder:

IC2 mit Lok

IC2 mit Steuerwagen

1. Klasse des IC2

1. Klasse des IC2

2. Klasse des IC2

Mit etwa +15 ging es dann schließlich los. Unser 9-Minuten-Anschluss in Halle war damit dahin, aber immerhin wurden angesichts des ersten Betriebstages kostenlos Sekt oder Orangensaft und Printen serviert. Unser Plan B von Halle war die Abellio-RB, die zum neuen Konzept für die Thüringer Bahn gehörte, auf der durch die NBS Kapazitäten frei geworden sind. Unser Zug stand zwar auf Gleis 6 schon bereit, wurde dann aber auf Gleis 3 umrangiert und fuhr dementsprechend mit einigen Minuten Verspätung ab. Auch für Abellio Mitteldeutschland war es der erste offizielle Betriebstag, daher schulte sich das Personal gegenseitig in den Tarifen und hatte angesichts unserer Gruppe auch gleich einiges zu üben. Auch hier gab es gratis Süßes, angesichts der Konzernmutter von Abellio hatte man sich für Sirupwaffeln entschieden. Gesessen haben wir übrigens in der Sitzlandschaft der Talent-2-Züge, die ich als „Whirlpool ohne Wasser“ bezeichnete:

Sitzlandschaft in einem Talent 2 der Abellio Rail Mitteldeutschland

Mit weiterhin etwa +5 erreichten wir dann Erfurt, wo wir zum Restaurant liefen und dort zum Rest der Gruppe stießen. Nach dem sehr leckeren Essen (Rumpsteak mit kreolischer Soße und ebensolchen Kartoffeln) lief ich zum Anger, um dort noch ein Bild vom neusten Fahrzeugtyp Combino Classic zu machen:
Combino Classic der EVAG

Nach einem kurzen Weihnachtsmarktbesuch fuhr ich dann mit IC 1958, einem aus Interregio-Wagen gebildeten Wochenendverstärker, zurück. Die Fahrt lief völlig problemlos, inklusive der Umstieg in Hanau in die seit heute in geänderter Fahrplanlage und mit 425ern verkehrende RB. Dem Beinamen „Quietschi“ machte der Triebwagen, der innen und außen noch mit Accessoires des NRW-Nahverkehrs beklebt war, wirklich alle Ehre. Die Hauptsache war aber, dass ich pünktlich und ohne lange Warterei in Hanau wieder in NAH ankam.

November-Sommer

So hieß vor Jahren mal ein Vorläuferangebot des jetzigen Sparpreises, als es diesen noch nicht das ganze Jahr über gab [1]. Das passende Wetter dazu herrschte am Wochenende 7./8. November: Strahlender Sonnenschein und um die 20 Grad. Als hätte ich es geahnt, hatte ich für den Sonntag mal wieder eine kleine „Ausfahrt“ geplant: mit dem Neigetechnik-RE durch den Thüringer Wald und dann nach Naumburg (Saale). Bei der Buchung hatte ich mich bis Würzburg nach einigem Überlegen für den RE entschieden, da ich so zwar ein paar Minuten früher los musste, die Wartezeit in NWH aber kürzer war und ich so noch länger die Gelegenheit hatte, im Zug zu schlafen.
Am Sonntag kam dann aber doch alles ganz anders. Hatte schon die Auskunft mich vor einer Verspätung wegen Bauarbeiten gewarnt, traf diese dann auch tatsächlich ein: Angekündigt waren zunächst +20. Der nachfolgende ICE sollte +15 haben, was eine ziemlich genau gleichzeitige Abfahrt bedeutet hätte. Genau darauf lief es dann auch hinaus: Der RE fuhr auf Gleis 7 ein, kurze Zeit später der ICE auf Gleis 6. Letztendlich kam der RE mit knapp +30 los, die zum Glück unterwegs wieder etwas weniger wurden, nicht zuletzt wegen der Standzeit in Gemünden.
Den Anschluss-RE erreichte ich so noch bequem und konnte mir vorher sogar noch einen Kaffee holen (geschlafen hatte ich allerdings dann doch nicht). Besonderes Vorkommnis auf der Fahrt war die Kreuzung mit dem verspäteten Gegenzug in Bad Neustadt, durch die wir uns +8 zuzogen. Im Laufe der Weiterfahrt über die wirklich sehr sehenswerte Strecke konnten wir diese aber tatsächlich weitgehend wieder abbauen, so dass wir fast pünktlich in Erfurt eintrafen. Dort gelangen mir noch ein paar Bilder vom örtlichen ÖPNV, bevor es mit dem pünktlichen ICE weiter nach UNM ging.
Dort angekommen, gönnte ich mir noch einen Kaffee und schaute mich am Bahnhof ein bisschen um. Viel war nicht los, aber immerhin gelangen mir Bilder von einem Bus der Personenverkehrsgesellschaft des Burgenlandkreises,

Citaro der PVG Burgenlandkreis

einem LVT/S der Burgenlandbahn

LVT/S der Burgenlandbahn

und der Naumburger Straßenbahn

Gothaer der Naumburger Straßenbahn

(wobei die letzteren beiden zwei der Gründe für die Wahl des Reiseziels waren). Letztere fährt zwar nur noch als Museumsbetrieb, aber immerhin täglich im Halbstundentakt. Also investierte ich in eine Einzelfahrt für 1,70 Euro und machte mich auf den Weg zur Endstation Vogelwiese, von wo ich die Innenstadt und den berühmten, sehr sehenswerten Dom erkundete.
Als Abschluss meines Besuchs wollte ich noch ein paar Bilder am „City-Busstop“, dem aus der DDR-Zeiten stammenden Busbahnhof, machen. Zumindest einen der sonntags recht selten fahrenden Busse bekam ich vor die Linse, und weil ich keine Lust hatte, zurück zum Hbf zu laufen, stieg ich in einen anderen ein. Dieser brachte mich nach Bad Kösen, was ohnehin der nächste Halt auf der Rückfahrt gewesen wäre. So schaute ich mir den Kurort ein wenig in der Abenddämmerung an. Gerne hätte ich eine Thüringer Bratwurst gegessen, leider fand ich niemanden, der mir eine verkaufen wollte. Pünktlich um 17.54 stieg ich in die aus n-Wagen gebildete RB, die ich bis Erfurt benutzen sollte. Dort gab es dann auch die Bratwurst, bevor ich in den ICE nach FF stieg. Außerdem gelang mir noch ein Bild des Vorlaufbetriebs von Abellio Rail Mitteldeutschland:

Citaro der PVG Burgenlandkreis

Im ICE ergatterte ich noch einen der wenigen freien Sitzplätze. Die Fahrt lief ohne Probleme, ebenso wie der Umstieg in den ICE nach NAH, so dass ich pünktlich um 21.22 Uhr mein Fahrrad wieder in Empfang nehmen konnte.

Berichtenswert war auch noch eine Fahrt nach Frankfurt West am darauffolgenden Donnerstag: Hatte die Hinfahrt mit ICE und S-Bahn noch problemlos geklappt, so hatte auf der Rückfahrt die S-Bahn mal eben +10. Ich hatte nun die Wahl zwischen der nächsten S-Bahn und einem RE, der eine Minute nach dieser in FF eintreffen sollte. Von letzterem betrug die Übergangszeit zu meinem Anschluss-RE noch drei Minuten. Trotzdem entschied ich mich für den RE, da dieser im oberen Teil des Bahnhofes halten sollte und somit der Weg vom Tunnelbahnhof in die Haupthalle wegfiel. Resultat: Der Zug fuhr zwar pünktlich ab, stand aber noch eine Weile vor dem Esig. Meinen Anschluss erreichte ich nur, weil der wiederum auf andere Anschlussreisende wartete. Vor FFS standen wir dann noch mal ein paar Minuten, so dass wir NAH mal eben mit +10 erreichten.

[1] Ob es wohl den jetzigen „günstigsten Sparpreis aller Zeiten“ auch mal ganzjährig geben wird?