Vom Ostbahnhof statt zum Ostbahnhof

Schon öfter war ich ja beruflich mit dem Nachtzug in Budapest, und gefühlt hatte der Zug nie zweimal denselben Fahrplan. Diesmal gab es gleich zwei Abweichungen: Zum einen fuhr der Zug in München statt vom Haupt- erst vom Ostbahnhof, zum anderen endete er in Budapest bereits in Kelenföld, anstatt bis zum Keleti PU. (übersetzt ebenfalls Ostbahnhof) weiterzufahren. Selbiger war nämlich wegen Bauarbeiten komplett gesperrt. Unser Firmenreisebüro war mit der Buchung leider etwas überfordert, so dass ich mit der Buchung die gewohnt kompetenten → Lennestädter beauftragte.

Wegen der Abfahrt vom Ostbahnhof mussten mein Kollege Sebastian und ich eine Stunde früher ab NAH fahren als gewohnt. Zwischen den beiden Bahnhöfen nahmen wir die S-Bahn in Gestalt eines innen komplett renovierten 423ers. In MOP angekommen, war noch genug Zeit zum Essenfassen und zeitigen Beziehen unserer Abteile. Die Fahrt verlief problemlos, und nicht zuletzt wegen der Dortmunder Nachtschicht am Samstag davor konnte ich auch gut schlafen. Neben unserem Schlafwagen war ein neuer Liegewagen eingereiht:

Neuer MÁV-Liegewagen im Nachtzug München–Budapest

Seit Eröffnung der fahrerlosen Metrolinie 4 ist Kelenföld sehr gut an die Innenstadt angebunden. Die andere Endstation ist der Keleti pu., von wo wir noch eine Station zum Stadion fuhren, in dessen Nähe die DPD-IT ihre Büros hat.

Während unseres Aufenthaltes bewegten wir uns ausschließlich per pedes und Taxi, so dass die nächste ÖPNV-Fahrt die Metrofahrt zum Bahnhof wurde. Diesmal war es der Déli pu. (Südbahnhof), von wo wir ausnahmsweise mal tagsüber zurück reisten. Ein wenig sputen mussten wir uns schon, aber letztlich nahmen wir rechtzeitig unsere reservierten Plätze im doch gut gefüllten Railjet ein. Der hatte als Ziel zwar München, doch unsere Fahrt in diesem Zug war schon nach zweieinhalb Stunden im neuen Wiener Hbf beendet. Hier hatten wir nun fast eine Stunde Aufenthalt, für die es sehr praktisch war, dass Sebastian öfter in Wien ist: Er wusste nämlich, dass nicht weit vom Hbf das Schloss Belvedere mit Park und botanischem Garten ist, so dass wir uns dort die Zeit vertrieben. Fast zu viel Zeit, denn zum Essenskauf reichte es dann nicht mehr so wirklich. Dafür bannte ich noch einen österreichisch-slowakischen Zug auf den Chip meines Handys.

Der Anschluss-ICE fing sich auf der Westbahn wegen Bauarbeiten +10 ein, die er im weiteren Fahrtverlauf allerdings wieder loswurde. Los wurde ich auch einige Euros im Bordbistro für eine Currywurst mit deutlich verbesserter Rezeptur. Die ebenfalls zurzeit erhältlichen Mikrowellenpommes waren leider aus, sollen aber auch keine kulinarische Erfüllung sein. Als Bonus traf ich unterwegs durch den Zug noch einen Chorkollegen, der beruflich regelmäßig nach Wien unterwegs ist.

Die Weiterfahrt verlief ohne Besonderheiten. Das Bistro schloss bereits kurz vor Nürnberg, ohne dass ich es noch mal aufgesucht hätte (und dem Angestellten dort von meinem Geschmackserlebnis berichtet hätte). NAH erreichten wir pünktlich, was laut meinem Chorkollegen eher die Ausnahme ist. Nach Hause brachte mich mein treuer Drahtesel, der bisher auch mehrere Nächte am Bahnhof immer gut überstanden hat (toi, toi, toi …).

Prognosen sind besonders schwierig, …

Mensa hatte mal wieder zum Jahrestreffen nach Hamburg gerufen, also machte ich mich am Mittwochmittag auf den Weg mit dem RE nach FF. Mein Anschluss-ICE, ein 4er, war nur leicht verspätet und in der Auskunft mit „hoher Auslastung“ angekündigt. Es schien tatsächlich voll zu sein, aber überraschenderweise fand ich schon im ersten 2.-Klasse-Wagen einen Sitzplatz. Zwar am Gang, aber so unterhielt ich mich noch etwas mit meiner Sitznachbarin und döste dann ein wenig. In FKW konnte ich dann jenseits des Ganges ans Fenster wechseln, wobei der Gangplatz zeitweise auch noch belegt war. Wegen eines vorausfahrenden Zuges und einer Störung an unserem Zug hatten wir zeitweise +15, kamen aber in AA mit nur etwa +5 an. Von dort konnte ich praktischerweise zu Fuß zu meinen Gastgebern auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gehen.

Während meines Aufenthaltes nutzte ich nicht nur den Nahverkehr, sondern es stand auch eine Besichtigung bei der Leitstelle der Hochbahn mit anschließender Fahrt mit einem Sonderzug über die Ringbahn auf dem Programm. Unser Gästeführer war die ganze Zeit dabei, beantwortete geduldig unsere Fragen und erzählte und demonstrierte auch selber einiges, zum Beispiel, dass die Notbremse bei der Fahrt mit über 15 km/h ständig überbrückt ist und es im Ermessen des Zugfahrers liegt, wo er anhält. Interessant ist auch, dass die Hochbahn – im Gegensatz leider zur Deutschen Bahn – keine Züge mit Graffiti in den Fahrgasteinsatz schickt.

Später am selben Tag nahm ich mir Zeit, am Dammtorbahnhof alle drei aktuellen Baureihen der S-Bahn auf den Chip zu bannen:

BR 472, die derzeit älteste im Bunde
BR 474, die derzeit den Löwenanteil der Fahrzeuge ausmacht
Der Newcomer BR 490

Am Samstag stand wie immer die Mitgliederversammlung an, diesmal im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Kurz vorher hatte das Orgateam die Hiobsbotschaft erreicht, dass die S-Bahn am Wochenende just von dort bis Hammerbrook, wo das Tagungshotel lag, wegen Bauarbeiten unterbrochen war. Also rotierte das Team mehr als ohnehin schon und gab uns letztendlich die Empfehlung, entweder frühzeitig zur Nutzung des SEV vor Ort zu sein oder mit dem Regionalverkehr über Harburg zu fahren. Letzteres tat ich dann auch und kam pünktlich zur MV, wobei anstelle des Metronoms nach Bremen der vorherige nach Uelzen mit +15 fuhr.

Da die MV wie immer recht lang dauerte (diesmal bis 17.30 Uhr), waren längst nicht so viele Mitglieder zu transportieren wie vor dem Beginn. Es fand sich also noch ein Platz im SEV, der angenehmerweise ohne Halt bis Hammerbrook fuhr, wo ich die Gelegenheit für Fotos des 80er-Jahre-Ambientes nutzte:

Die Heimfahrt trat ich dann am Sonntagnachmittag nach einem Besuch bei meiner Tante in Rahlstedt an. Für den Wochenendverstärker-IC hatte die Auskunft sogar vor einer „außergewöhnlich hohen Auslastung“ und einer ausgebuchten 2. Klasse gewarnt, die dann letztendlich so aussah:

Pünktlich waren wir auch und es gab eine Minibar, so dass als einziger Kritikpunkt die unangekündigte umgekehrte Wagenreihung blieb. So erreichte ich NAH wie geplant um 20.00 Uhr und gönnte mir zur Feier des Tages ein Taxi, da ich einen Koffer dabei hatte und weder laufen noch eine halbe Stunde auf den letzten Bus warten wollte.

Die Ruhe vor dem Sturm

Nach einem Wochenende Pause ging es gestern wieder auf Spaßtour. Diesmal hatte ich mir die Eifelstrecke ausgeguckt, mit einer Hinfahrt über die Saarstrecke als Bonbon. Mit dem Via FF ließ sich Hafas auch überzeugen, mich schon dort in den Paris-ICE steigen zu lassen und nicht erst nach diversen Umstiegen in Mannheim.

Also um 9.43 Uhr in den RE, der gut gefüllt war, u.a. mit 1860-Fans auf dem Weg nach Wiesbaden. Da es mir doch etwas zu laut und voll war und ich keine Lust auf nordmainisches Gegurke hatte, stieg ich in Hanau in den angenehm leeren RE aus Fulda um. So hatte ich auch noch ein bisschen mehr Zeit in der Lounge. Der ICE fuhr pünktlich und ohne besondere Vorkommnisse, ebenso wie der anschließende RE an der Saar entlang.

In meiner Reiseplanung hatte ich insgesamt eine Stunde übrig und beschloss, diese in Trier zu verbringen. Dort lichtete ich erst mal die völkerverbindende Zugkombination zwischen deutschem FLIRT und luxemburgischen KISS (die Namen sind natürlich auch schon grandios) ab:

DB-FLIRT und CFL-KISS kurz vor der Trennung (schluchz …) in Trier Hbf

Den Rest der Zeit verbrachte ich am Busbahnhof (ich hatte zwar meine Kamera vergessen, aber die Bilder wurden auch mit dem Handy brauchbar) und beim Bahnhofsbäcker.

Weiter ging es mit der RB über die Eifelstrecke. Die erwies sich vor allem im unteren Tal des gleichnamigen Flusses als sehr id(K)yllisch. Interessant war auch der Tunnel, in dem der Platz des nach dem 2. Weltkrieg als Reparationsleistung abgebauten zweiten Gleises als Radweg dient (der aber zurzeit wegen Bauarbeiten gesperrt ist). Gespannt war ich, ob ich noch etwas von Gerolstein wiedererkennen würde, wo ich in der 7. Klasse auf Klassenfahrt war. Aber Fehlanzeige, obwohl ich damals sogar zum Bahnhof getigert bin und dort ein Auslandskursbuch erstanden habe. In Gerolstein hatten wir gut 10 min Aufenthalt. Normalerweise wäre es als RE direkt weiter nach KKDZ gegangen, aber wegen Bauarbeiten in Blankenheim (Wald) tuckerten wir als RB weiter und ließen nur den Halt daselbst aus.

Etwa zeitgleich mit der Dämmerung fing es an zu regnen, aber den interessantesten Teil der Strecke hatten wir jetzt auch hinter uns. Aus unerfindlichen Gründen fuhren wir uns kurz vor Köln noch Verspätung ein. Die App hatte mir schon gesteckt, dass für meinen Anschluss-ICE ein Ersatzzug fahren würde, da ersterer wegen eines umgestürzten Baums stark verspätet war. Fast hätte er das ohne mich getan, aber mit beschleunigtem Umstieg erreichte ich noch den Ersatzzug, der recht spärlich besetzt war und pünktlich abfuhr. Ein herumliegendes Fahrplanheft verriet mir, dass der Zug eine halbe Stunde vorher als „RE 300“ (offiziell ICE-Linie 49, die an allen Bahnhöfen an der KRM hält) aus Frankfurt gekommen war und der mittlerweile öffentlich einsehbare → Zugbildungsplan, dass er eigentlich danach ins Depot gefahren wäre. FF erreichten wir sogar etwas vor Plan. Für den ICE war das gut, weil er direkt wieder für eine Fahrt nach KK verplant war (die eigentlich nicht der Zug aus Amsterdam, sondern ein viel früher in FF angekommener ICE hätte übernehmen sollen), für mich, weil ich so noch hervorragend meinen Anschluss-RE und so auch pünktlich meinen Heimatbahnhof erreichte. Angesichts des wetterbedingten Chaos, das ich heute bei meinem Sonntagsspaziergang dort antraf, war ich sehr froh, diese Tour schon gestern gemacht zu haben.

Mitropa, Magdalenenkuchen, Mensa

Zur Abwechslung machte ich am Samstag mal wieder eine reine Spaßtour. Diesmal hieß das Ziel Zwickau, bekannt durch das Zwickauer Modell, das mit Eisenbahn auf Straßenbahngleisen sozusagen die Umkehrung des Karlsruher Modells darstellt. Als Bonus gab es noch die Fahrt über das Elster- (unter dem ich ja schon mal hergefahren war) und das Göltzschtalviadukt, die von oben aber weit weniger imposant wirken als von unten.

In Zwickau (Sachs) Hbf angekommen (es gab auch noch ein Zwickau in Böhmen, das heute Cvikov heißt), sicherte ich mir erst mal die hier abgestellten historischen Wagen für die Sammlung

In Zwickau Hbf abgestellter Mitropa-Speisewagen

und machte mich dann auf den Weg mit dem RegioShuttle der Vogtlandbahn ins Zentrum, an die Haltestelle, die auch genauso heißt.

Eisen- und Straßenbahn einträchtig nebeneinander in Zwickau Zentrum

Dort endet die Regionalbahn am selben Bahnsteig wie die Straßenbahn. Um dorthin zu kommen, nutzen beide Bahnen dieselben Gleise, wobei es sich wegen der unterschiedlichen Spurweiten um ein Dreischienengleis handelt. Beim anschließenden Stadtspaziergang entdeckte ich eine schöne Fotostelle am Georgenplatz. Eine Busfahrerin winkte mir sogar nett zu, leider machte ich das Foto doch nicht, weil jemand durchs Bild lief, dafür aber andere:

Aber auch die Stadt an sich ist recht sehenswert

und für den Rest der Zeit fand sich auch noch ein nettes Café, das den mir bis dahin unbekannten, sehr leckeren Magdalenenkuchen servierte.

Weiter ging es dann mit der S5X nach Leipzig. Das S deutet auf denselben Linienweg hin wie die S-Bahn, das X auf angenehm wenig Halte, so dass es eine geruhsame Fahrt durch Westsachsen und Ostthüringen wurde. In LL angekommen, versuchte ich trotz des Gedränges an der Straßenbahnhaltestelle, ein paar Fahrzeuge abzulichten, was mir so halbwegs gelang.

Weiter ging es mit einem ICE 4, der wegen Bauarbeiten auf der Thüringer Bahn über die VDE 8 umgeleitet wurde. Dadurch ergab sich eine Direktverbindung LL–NWH, was für mich sehr praktisch war, wollte ich doch auf dem Rückweg mal wieder zum dortigen Mensa-Stammtisch. Gerade noch vor dem Einbruch der Dunkelheit bekam ich die Fahrt über die Bamberger Verbindungskurve mit. Diese ist zwar sehr kurz, bot als Überraschung aber ein schlossartiges Gebäude direkt neben dem Gleis. Auf der weiteren Fahrt holte ich ein bisschen Schlaf nach, da es für mich ja schon um 6.51 Uhr losgegangen war, wurde aber rechtzeitig vor NWH wieder wach. Kurios: Da unsere Strecke regulär nicht von Fernzügen befahren wird, fuhren wir auf dem Infobildschirm scheinbar im Nichts.

Der Stammtisch gefiel mir diesmal besonders gut, da sich interessante Gesprächsthemen ergaben, von denen die Bahn eins war. Zurück ging es wieder mit dem 1620, der (wie alle anderen Züge auf meiner Tour) keine nennenswerte Verspätung hatte.

H-eimfahrt mit H-indernissen

Von Lübeck ging es am 29.12. weiter nach Hamburg, zunächst nach Rahlstedt zu meiner Tante. Beim Umstieg in Bad Oldesloe hatte ich Glück: Mein Anschlusszug war der letzte, der vor den Bauarbeiten noch fuhr, eine Stunde später war SEV angesagt. So kam ich problemlos zur Tante und dann mit Bus, U- und S-Bahn nach Altona, wo ich bei Freunden Silvester feierte. Auch dieser Besuch war nicht ganz bahnfrei, denn wir machten einen kleinen Abstecher zur neu eröffneten U-Bahn-Station Elbbrücken, wo mir auch ein Bild von einem der neuen DT5 gelang.

DT5 in der Station Elbbrücken
Die am 7. Dezember 2018 eröffnete U-Bahn-Station Elbbrücken

Wesentlich kleiner und deutlich zahlreicher waren die Fahrzeuge, die wir uns danach im Miniatur-Wunderland anguckten. Auch beim mindestens vierten Besuch war das überhaupt nicht langweilig, zumal immer noch neue Bereiche (in diesem Fall Italien) dazu kommen.

Impression aus „Italien“ im Miniatur-Wunderland

Am Neujahrsmittag machte ich mich dann auf die Heimreise. Wegen Bauarbeiten wurde AH nur sehr eingeschränkt angefahren, so dass ich zuerst mit der S-Bahn nach Harburg fuhr. Dort ging es in den IC aus Westerland, der Hamburg auf der Güterumgehungsbahn umfahren hatte, bis Hannover, wo ich eine gute Stunde Aufenthalt hatte. Die verbrachte ich natürlich in der Lounge, nicht ohne vorher auf der Anzeigetafel meinen Zug für die Weiterfahrt zu suchen: Der 17:02 Uhr nach Stuttgart sollte es wohl sein. Den enterte ich also, die Abfahrt verzögerte sich um zehn Minuten. Auch mein nächster Umsteigebahnhof sollte mit H anfangen: Hanau, und ich checkte im Navigator, ob die Umsteigezeit noch reichen würde.

Dann der Schreck: Ich saß im falschen Zug, nämlich im 1995 statt im 2171, der um 17:07 abgefahren und durch die Verspätung nun unerreichbar war. Auch am nächsten Halt Göttingen, wo ich hoffte, ihn noch zu erreichen, war er bereits abgefahren. Also blieb mir nichts anderes übrig, als im Zug bis Frankfurt sitzen zu bleiben, wo der Zug ebenfalls hinfuhr, nur eben über Marburg statt über Hanau. In FF angekommen, erwischte ich noch den IC nach NAH, der zwar pünktlich am Bahnsteig stand, aber noch den verspäteten ICE vorlassen musste. Verspätung gegenüber dem Fahrplan also etwa +5, gegenüber meinem ursprünglichen Reiseplan wegen eigener Blödheit allerdings +60. Ärgerlicherweise war nun auch der letzte Bus weg und nicht mal ein Taxi zu bekommen, also lief ich nach Hause, was machbar, aber mit dem schweren Rucksack lästig war. Aber insgesamt gibt es deutlich Schlimmeres, wovon ich und ihr im neuen Jahr verschont bleiben mögen.

Aller guten Dinge …

Zum dritten Mal hatte ich letztes Wochenende eine Fahrkarte für IC 1994 nach AH mit Weiterfahrt nach AL gebucht. Die ersten beiden Male war er ausgefallen, wodurch ich einmal eine und einmal zwei Stunden zu spät angekommen war.
Diesmal hatte ich Glück: Der Zug fuhr nicht nur, sondern war auch halbwegs pünktlich. „Halbwegs“ bedeutete, dass wir uns wegen Langsamfahrt kurz hinter HH und einer La an den Hamburger Elbbrücken +10 zuzogen, wodurch mein Anschluss aber nicht in Gefahr war. Meine Mutter konnte mich also wie geplant um 21.50 Uhr in die Arme schließen.
Zurück fuhr ich sparpreisbedingt bereits um 14.09 Uhr, nicht über AH, sondern über ALBG. Die Strecke war ich noch nicht im Hellen gefahren und guckte daher aufmerksam aus dem Fenster. Der Fahrplan ist so gestrickt, dass der Zug in Büchen einen längeren Aufenthalt hat, um Anschluss an den RE Hamburg–Rostock herzustellen. Von und nach ALBG funktioniert dieser allerdings wegen der nötigen Wendezeit am Endbahnhof nur alle zwei Stunden. Interessant war auch, dass es auf der eingleisigen Strecke, die im Stundentakt fast ohne Güterverkehr befahren wird, noch drei Betriebsbahnhöfe für außerplanmäßige Kreuzungen gibt.
In ALBG angekommen, nutzte ich die halbe Stunde für ein Foto eines Scania der KVG.
Scania-Bus der KVG Stade

Der IRE aus Berlin kam dann auch noch um die Ecke:
IRE Berlin–Hamburg

IRE Berlin–Hamburg

Mein Zug, wiederum ein Wochenendverstärker, trudelte pünktlich ein. Da ich vor kurzem dieselbe Verbindung für Ende April gebucht hatte, war ich davon ausgegangen, gegen 20 Uhr zu Hause zu sein. Aber weit gefehlt: Beim Blick in den Navigator stellte sich heraus, dass für die Fahrt von FFU nach FH fast zwei Stunden angesetzt waren. Grund dafür waren Bauarbeiten an der Kinzigtalbahn. Normal dagegen war der Nichthalt in FKW. Ich hatte auf eine Befahrung der alten Nord-Süd-Strecke Göttingen–Fulda gehofft, aber der Zug fuhr ganz normal über die SFS und einfach in FKW durch. Dafür ging es dann ab FFU über die alte Strecke und kurz vor Gemünden auf die Spessartstrecke, was auch bedeutete, dass wir ohne Halt durch NAH fuhren. Von FH musste ich so also mit der RB (eigentlich dem IC, aber der hatte wie fast immer Verspätung) wieder zurück fahren, wobei ich noch einen VCD-Kollegen auf dem Rückweg vom Grünen-Parteitag traf. So erreichte ich meinen Heimatbahnhof etwa eine Stunde später als nach dem normalen Fahrplan, gegenüber dem Baufahrplan aber nur mit etwa +10.

Knapp, aber klappt

Wie schon 2016 (worüber es aber keinen Bericht gibt) nutzte ich den Feiertag am 1. November mal wieder für eine Fahrt zu Onkel und Tante nach Korbach. Aufgrund des neuen Fahrplans von Marburg dorthin musste ich schon um 7.33 Uhr und damit eine Stunde früher aufbrechen als sonst. Im zweiteiligen ICE fand ich keinen Sitzplatz. Ob das nun an den Berufspendlern, an bayerischen Wochenendflüchtlingen oder an beidem lag, weiß ich nicht. Immerhin fuhr der Zug pünktlich ab, trudelte in FF aber mit einigen Minuten Verspätung ein. Da ich ganz hinten gestanden hatte und auch die Unterführung wegen Bauarbeiten nicht nutzen konnte, blieb gar nicht mehr so viel Zeit bis zur planmäßigen Abfahrt des Anschluss-RE. Bis zu selbiger hatte ich ihn dann aber doch erreicht, die tatsächliche verzögerte sich dann wegen einer Türstörung um etwa 10 min. Da das meiner Übergangszeit in Marburg entsprach, bangte ich entsprechend um meinen Anschluss. Zum Glück war das aber nicht nötig, da wegen der Bauarbeiten für die S6 ein Fahrzeitzuschlag eingeplant war, den wir nicht komplett brauchten. Der Zugteilwechsel in FG (der hintere, in dem ich saß, fuhr nach Siegen, der mittlere endete und der vordere fuhr nach Kassel) klappte also ebenso wie der Anschluss (zumal am selben Bahnsteig) hervorragend, und so kam ich (das erste Mal mit einem 642er) pünktlich um 10.58 Uhr in Korbach Süd an.
Von da machte ich mich um 18.02 Uhr auch wieder auf den Rückweg, gemeinsam mit der jungen Familie, die auf dem Hinweg schon mit mir im RE aus FF gefahren war. Der Zug war, wie schon auf dem Hinweg, mäßig gefüllt, und die Fahrt nach FMBG verlief wieder ohne Komplikationen. Dort angekommen, holte ich mir einen Kaffee (da der Bäcker keinen mehr hatte, beim goldenen M) und stellte fest, dass mein RE +10 hatte. Daran hielt er (diesmal der DB-Dosto-RE komplett aus Kassel) sich dann auch und behielt es trotz Baustellenzuschlag bis FF bei. Bangen musste ich aber diesmal nicht, obwohl mein Anschluss-ICE ebenfalls pünktlich war, es blieb sogar noch Zeit für einen Gang zum LeCroBag. Und so erreichte ich dann auch auf der Rückfahrt mein Ziel wie geplant, diesmal um 21.22 Uhr mit dem letzten ICE der Linie 41.

Sonntagsausflug mit Hindernissen

Am Sonntag wollte ich mal wieder in die Toskana-Therme in Bad Orb. Normalerweise ist das mit dem aktuellen Fahrplan kein Problem: RB bis FH, dann RE bis Wächtersbach, dann mit dem Bus weiter. Leider spuckte die Auskunft eine Streckensperrung zwischen NAH und Kahl aus, zu der die Angaben etwas widersprüchlich waren: Laut bauinfos.deutschebahn.com war sie verkürzt worden (Ende am Samstag statt am Montag), laut Reiseauskunft war am Sonntag noch Schienenersatzverkehr. Da ich schon recht früh wach war, schaffte ich es auch, in diesen (der fast eine Stunde früher abfuhr als der Zug) einzusteigen und vorher sogar noch wählen zu gehen. Im Bus war ich der einzige Fahrgast, der Fahrer beschwerte sich bei mir darüber, dass die Fahrzeiten viel zu lang waren (was ich bestätigen konnte) und schwärmte mir von amerikanischen Autos vor. Beim Einstieg wollte er erst mal meinen Fahrschein sehen, den ich aber wegen der Sperrung gar nicht hatte kaufen können. Also verkaufte er mir eine Einzelfahrkarte nach Kahl, wo ich dann trotz knapper Umsteigezeit weiter nach Wächtersbach löste – letztendlich habe ich so etwa 3 Euro zu viel bezahlt. Der Rest der Hinfahrt lief problemlos, ebenso wie das Planschen.
Auf der Rückfahrt hatte der Bus einige Minuten Verspätung. Als er ankam, stritt sich der Fahrer wüst mit einem Fahrgast. Aus der Diskussion schloss ich, dass der den Bus wegen einer Zugverspätung (möglicherweise für seine Begleitung) aufgehalten hatte. Aus seiner Sicht verständlich, da der Bus nur stündlich fährt, aus Sicht der anderen Fahrgäste aber ärgerlich, weil der Bus in Bad Orb sofort zurück fährt und dann wiederum der Anschluss an den Zug knapp wird. Tatsächlich fuhr er schon ein, als ich noch am Transdev-Automaten eine Fahrkarte nach NAH kaufte, was immerhin problemlos funktionierte (wenn auch ohne Punktesammeln), bei den Automaten nicht ganz selbstverständlich. Hier war auch die Streckensperrung kein Problem, da der Automat anscheinend keine Echtzeitdaten hatte. In Kahl angekommen, enterten diesmal deutlich mehr Passagiere den SEV-Bus. Da aber noch ein anderer bereit stand, blieb ich erst mal an der Haltestelle. Als der volle Bus weg war, zweifelte ich an dieser Vorgehensweise, da der leere keine Anstalten machte, an die Haltestelle zu fahren. Das tat er etwa zehn Minuten später doch noch, so dass er fast leer und ohne unnötiges Bummeln nach NAH fuhr, wo ich noch rechtzeitig zum Mensa-Stammtisch eintraf.

Hin alles super, zurück nicht ganz so

Mal wieder zur MinD-Akademie nach Mannheim führte mich mein Weg am Mittwoch. Ausgesucht hatte ich mir dafür eine reine Nahverkehrsverbindung mit Umstieg in Darmstadt. Da die Wartezeit auf den RE dort über 20 Minuten betragen hätte, stieg ich am selben Bahnsteig in die RB um, die wegen Bauarbeiten auch nach Mannheim statt wie sonst nach Heidelberg fuhr. Übrigens ist das inzwischen auch ganz offiziell ein Anschluss, anders als noch vor zwei Jahren, als ich dieselbe Strecke gefahren bin. Nur aus Spaß an der Freud‘ stieg ich dann in Ladenburg doch noch in den RE um, der in Friedrichsfeld die RB überholte und ganze fünf Minuten früher (und pünktlich) in Mannheim war.
Für die Rückfahrt hatte ich mir einen Sparpreis mit ICE-Anteil gegönnt, wobei ich mich im Nachhinein fragte, warum ich schon direkt nach dem Mittagessen aufbrechen musste. Aber am Bahnsteig traf ich noch zwei Teilnehmerinnen, von denen eine mit mir den ICE enterte. Der fuhr pünktlich ab, zog sich jedoch wegen Bauarbeiten mit eingleisigem Betrieb auf der Riedbahn bis FF etwa +20 zu. Für mich nicht schlimm, verkürzte sich nur die Zeit zum Kaffeetrinken in der Lounge bis zum nächsten RE (während mich die Auskunft aufgrund der 2 min früheren Ankunft über Darmstadt schicken wollte). Der fuhr schon mit Verspätung ab und blieb zwischendurch ein paarmal stehen. Mir scheint aber, dass die Twindexxe durch ihre Spurtstärke einiges wieder wettmachen können, so erreichte ich NAH mit etwas weniger als +10 in dem Moment, als der RE nach Crailsheim abfuhr (ärgerlich für potenzielle Umsteiger).

Ma(r)l auf verschlungenen Pfaden

20 Jahre ist es her, dass mir die allgemeine Reife attestiert wurde – allerdings nur die für Hochschulen, die andere lässt bis heute auf sich warten. Aus Anlass dieses Jubiläums traf ich mich am Samstag mit einigen Mitschülern in Marl, das meine Eltern gerade gen Norden verlassen haben. Aus diesem Grund reiste ich erst am Samstag an und übernachtete bei Freunden. Für die Anreise ließ ich mir etwas Zeit und plante einige Schlenker ein, um einigen ÖPNV-Kuriosa mal wieder oder überhaupt einen Besuch abzustatten. Da ich einen Sparpreis Aktion für den ICE um 7:33 Uhr gebucht hatte, war es auch kein Problem, zweimal umzudisponieren, da sich die Termine in Marl änderten.
Da ich einen Koffer dabei hatte, fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof. Der Zug war pünktlich und ein Sitzplatz problemlos zu finden. Einziges besonderes Ereignis war, dass eine Frau relativ unfreundlich eine schlafende Passagierin von ihrem Platz vertrieb, weil sie dort reserviert habe. Die war etwas verblüfft, weil die Anzeige nichts dergleichen anzeigte (die anderen Anzeigen aber sehr wohl funktionierten). Und tatsächlich: Als die eine Frau schon woanders weiterschlummerte, stellte sich heraus, dass die andere einen Wagen weiter reserviert hatte.
KKDT erreichten wir ebenfalls pünktlich. Der Zug fuhr ohne mich und ohne Halt weiter nach Duisburg, vermutlich über die Rheinische Bahn, was auch sehr interessant gewesen wäre. Ich stieg dagegen in die S 6 um. Da ich nicht viel Zeit hatte und vor dem Fahrkartenautomaten eine kleine Schlange stand, kaufte ich den Fahrschein nach Langenfeld in der App, sogar mit Rabatt. Die Bahn kam pünktlich, musste aber u.a. einen Gegenzug durchlassen und kam so leicht verspätet in Langenfeld an. Mir war es egal, hatte ich doch genug Zeit, um auf die 791 umzusteigen. Dort kaufte ich ein Einzelticket der Preisstufe D, das stolze fünf Stunden gültig war und damit meine gesamte Tour abdeckte. Erste Station war Solingen Hbf, wo mir die neueren Citaros der BSM vor die Linse kamen:
Citaro II der Bahnen der Stadt Monheim

Citaro Facelift der Bahnen der Stadt Monheim

Aber auch zwei Solinger Obusse lichtete ich ab:
Van-Hool-Obus der Stadtwerke Solingen

Hess-Obus der Stadtwerke Solingen

Weiter sollte es eigentlich mit der S 7 (früher mal RB 47) über die Müngstener Brücke gehen. Die Strecke war aber wegen eines Hangrutsches unterbrochen, was meinen Zeitplan durcheinandergebracht hätte. Also zum dritten Mal umdisponiert, wenigstens noch ein Bild vom Abellio-Lint auf der S 7 geschossen
Abellio-Lint für die S 7

und eins vom 422er im VRR-Design auf der S 1, die hier früher mal S 7 hieß.
VRR-422

Weiter dann mit der RB 48 nach Wuppertal-Vohwinkel, wo ich einen der neuen GTW-15-Schwebebahnzüge erlegen konnte:
GTW 15 der Wuppertaler Schwebebahn

Mit eben jenem wollte ich dann auch bis zum Hbf fahren, stieg aber dann schon am Westende aus, um den Zeitplan nicht erneut ins Wanken zu bringen. Der nächste Programmpunkt war nämlich die Fahrt mit dem SB 66 nach Velbert, der von da ohne Umsteigen nach Essen weiter fährt. Auf dem ersten Teil der Fahrt war der Gelenkzug eher spärlich besetzt, füllte sich dann aber umso mehr, je näher wir der Ruhrmetropole kamen. Als die dritte Familie mit Kinderwagen einstieg, musste der Busfahrer diesen dann auf den Nachläufer (also den Teil hinter dem Gelenk) verweisen.
Gelenk-Citaro II des BVR

Von EE aus ging es ganz unspektakulär mit der S 9 weiter. Vorher aber gelang mir u.a. noch ein Bild der „Blauen Grotte“:
U-Bahnhof Essen Hbf

Bei den Gastgebern angekommen, lud ich meine Sachen ab und fuhr zwei Haltestellen mit meinem gerade noch gültigen Ticket zu meiner nächsten Station, dem Mensa-Stammtisch. Den Rest des Abends bewegte ich mich nur zu Fuß.

Auf der Rückfahrt am Sonntag hatte ich als Schmankerl noch die Kongobahn eingebaut, wie die Strecke Neuss–Horrem aus unerfindlichen Gründen genannt wird. Seit Dezember 2017 muss in Bedburg, also an der Grenze zwischen den Aufgabenträgern VRR und NVR, umgestiegen werden. Das hängt damit zusammen, dass der Abschnitt Bedburg–Horrem langfristig zur S-Bahn ausgebaut werden soll.
Los ging es aber erst mal mit der S 9 bis Essen. Ab Bottrop saß eine alte Dame neben mir, die mich fragte, ob denn irgendwo „was los“ sei. In Bottrop hätten nämlich alle Cafés zu, und nun sei sie auf der Suche nach „Action“. Leider konnte ich ihr da auch nicht weiterhelfen. In EE angekommen, stellte sich heraus, dass der RE 6 +20 hatte. Also noch in die Lounge und eben 20 min später über die Strecke EDG–KD, auf der wegen Bauarbeiten die Ferngleise immer noch gesperrt waren. Ab KD aufgrund Kürzung des planmäßigen Aufenthalts nur noch etwa +15. Immer noch genug Zeit, um Neusser Busse für die Sammlung abzulichten:
Bus der Stadtwerke Neuss

Mit der Regiobahn nach Kaarst zu fahren, hatte fahrplantechnisch nicht mehr gepasst, wäre an diesem Tag wegen SEV sowieso nicht gegangen:
Zug der Regiobahn

Also den VIAS-Lint geentert. Die Farben sind andere als in Hessen, was vermutlich am anderen Aufgabenträger liegt:
Lint der VIAS

Die Fahrt verlief unspektakulär, abgesehen davon, dass die Fahrgastinformation notorisch falsch ging. Interessant fand ich die verkrautete Landschaft um Frimmersdorf, wo man erahnen kann, dass hier mal ein Braunkohletagebau war. In Bedburg stiegen außer mir noch zwei andere Fahrgäste in den DB-644 um. Zunächst ging es nicht sehr S-Bahn-mäßig über Land, nachher füllte sich der Zug aber recht gut. KK erreichten wir pünktlich, hier sah ich dann beim Aussteigen auch noch einen „Kollegen“ aus dem ICE-Treff.
Die Weiterfahrt verlief ebenfalls problemlos: Der ICE fuhr (wohl wiederum wegen der Bauarbeiten) ab KK statt über KKDT und über FFS statt FF, erreichte aber alle Zwischenstationen sowie meinen Ausstiegsbahnhof NAH (über)pünktlich, so dass ich wie geplant den Bus um 19.50 Uhr entern konnte.