Wieder Lustiges Bahnfahren

Mittlerweile schränke ich meine Bahnfahrten coronabedingt wieder ein, aber letztes Wochenende ging ich noch mal auf Tour: Ziel waren die Weser- und Lammetalbahn (WLB) Bünde–Hildesheim–Bodenburg, die bis zum Fahrplanwechsel noch durch meinen neuen Arbeitgeber NordWestBahn gefahren und dann durch die DB-Tochter Start übernommen werden. Da nicht alle Züge in Bünde beginnen, war ein zusätzlicher Umstieg in Herford nötig. Dort enterte ich den RE der Eurobahn nach Nienburg, eine Strecke, die auch noch auf meiner Liste steht. Diesmal stieg ich aber in Löhne wie geplant in den NWB-Lint um, wie übrigens eine ganze Reihe weiterer Fahrgäste. Die Weserbahn hat wie so viele schon bessere Zeiten (mit einem heute weitgehend stillgelegten zweiten Gleis) gesehen und heute trotz Hauptbahnstatus eher den Charme einer Nebenstrecke. Die Gegend drumherum ist allerdings unter anderem durch den namensgebenden Fluss sehr sehenswert. In Hameln, wo die Strecke die Linie Hannover–Paderborn kreuzt, ziert natürlich ein Rattenfänger das Stellwerksgebäude. Hier füllte sich der Zug auch wieder ordentlich, wie auch in Elze, wo wir mit der Strecke nach Göttingen eine weitere Hauptbahn kreuzten.

In Hildesheim angekommen, musste ich für die Weiterfahrt ins Lammetal nicht mal aussteigen. Bis Groß Düngen folgten wir der Strecke nach Goslar, die ich letztes Jahr auf dem Weg in meinen Harz-Urlaub gefahren bin. Der Bahnhof hat die Besonderheit, dass nur die auf die Lammetalbahn abbiegenden Züge hier halten. Wer von Groß Düngen in Richtung Goslar will, muss zurück nach Hildesheim Ost fahren und dort umsteigen. Im Gegensatz zur Weserbahn ist die Lammetalbahn eine klassische Nebenbahn, die aber immerhin bis Bad Salzdetfurth („Schmidteinander“-Fans vielleicht noch als Heimat der Zuschauerin Gabi ein Begriff) noch Güterverkehr aufweist. Der Endpunkt Bodenburg, ehemals ein Knotenbahnhof, ist dagegen nur noch ein reiner Stichstrecken-Haltepunkt. Da es hier keine nennenswerte Möglichkeit zur Weiterreise gab, fuhr ich nach wenigen Minuten mit demselben Zug wieder zurück, diesmal aber nur bis Hildesheim. Dort konnte ich mir zwar noch die Altstadt im letzten Abendlicht angucken, die Weiterreise verlief aber nicht ganz so wie geplant: Die S 4 nach Hannover fiel aus, so dass ich letztendlich erst eine gute halbe Stunde später mit dem RE aus Bad Harzburg in die Landeshauptstadt fuhr. Weil ich keine Lust mehr auf Regionalverkehr und Warten hatte, wollte ich mit dem IC zurück in die neue Heimat. Der Navigator meinte zwar, dass in diesem die 2. Klasse ausgebucht sei. Trotzdem setzte ich mich – Fritten von den „Pommes-Freunden“ essenderweise – ans Gleis und siehe da, es waren noch jede Menge Plätze frei. Leider erlaubt einem die DB in solchen Fällen nur, einen Flexpreis „für den nächsten Zug“ zu kaufen (finde den Fehler), aber das funktionierte anstandslos, so dass ich letztendlich sogar früher als ursprünglich geplant wieder in HO eintrudelte.

Wochenrückblick

Die vergangene Woche hatte ich mir kurzfristig freigenommen und nutzte sie für eine Reihe von Tagesausflügen:

Am Samstag fuhr ich mit meiner Freundin nach Marl. Die Hinfahrt verlief bahnseitig problemlos, nur ein mitteilungsbedürftiger Mitreisender im RE 2 nervte etwas. Mit dem jetzt viertelstündlich fahrenden SB 25 erreichten wir meine Heimatstadt pünktlich, so dass wir Freunde treffen und ich meine alten Wirkungsstätten zeigen konnte. Zurück fuhren wir genauso, wobei der RE 2 diesmal mit +20 abfuhr und kurz hinter EMST wegen Personen im Gleis erst mal stehen blieb. Weiter ging es dann im Schritttempo und nur bis Lengerich, woraus wir messerscharf schlossen, dass wir freie Platzwahl in der nachfolgenden RB haben würden, wenn wir schon in Ostbevern umstiegen. Das funktionierte auch tadellos, so dass wir HO letztendlich mit knapp zwei Stunden Verspätung erreichten. Als Ticket nutzten wir ein SchönerTagTicket NRW.

Montag fuhr ich endlich mal wieder in die Niederlande, was möglicherweise meinen einzigen Auslandsaufenthalt dieses Jahr darstellt. Als Ziel hatte ich mir Oldenzaal ausgeguckt, das von HO direkt durch die Eurobahn angefahren wird und somit trotz des DB-Lokführerstreiks an diesem Tag problemlos erreichbar war. Nachdem ich die eher kleine Stadt erkundet hatte, fuhr ich mit dem „Twents“-Bus von Keolis weiter ins noch kleinere Denekamp. Von dort wollte ich eigentlich mit dem Bürgerbus über Nordhorn zurück. Nachdem der aber zur fahrplanmäßigen Zeit nicht auftauchte, eilte ich wieder zur Haltestelle des „Twents“ und fuhr auf dem gleichen Weg zurück, was problemlos klappte (auf der Hinfahrt hatte die RB etwa +10 gehabt). Für die Bahnfahrt nutzte ich Einzelfahrten des Niedersachsentarifs, die Busfahrten bezahlte ich einzeln beim Fahrer (keine Barzahlung möglich und teurer als mit OV-chipkaart).

Am Dienstag machte ich einen Ausflug zum Attersee, natürlich nicht dem in Österreich, sondern dem gleichnamigen Baggersee in Osnabrück. Praktischerweise fährt dorthin direkt vor meiner Haustür eine Buslinie, allerdings nur unter der Woche mit wenigen Kursen. Die dienen auch eher der Bedienung des dort liegenden Industriegebietes als des Sees, der im Wesentlichen aus einem Campingplatz mit gebührenpflichtigem Eintritt besteht und als Ausflugsziel daher eher uninteressant ist. Immerhin lernte ich aber durch die Fahrt meine neue Heimatstadt noch besser kennen. Für die Fahrt mit den Osnabrücker Bussen nutze ich die YANiQ-App mit wöchentlicher Bestpreisabrechnung.

Mittwoch ging es dann nach Bielefeld, genauer nach Brackwede zu Patentante und Mann sowie Stefanie und Familie. Hin wollte ich eigentlich den „Haller Willem“ nehmen, stieg dann aber, da ich diesen drohte zu verpassen, lieber in die Eurobahn, die trotz des Umwegs etwas schneller in der Ostwestfalenmetropole ist, und dort in die Stadtbahn. Die nahm ich auf dem Rückweg nur bis zum Bahnhof Brackwede und stieg diesmal in den Haller Willem, dessen Strecke landschaftlich durchaus sehenswert ist und der seit 2005 endlich wieder bis Osnabrück fährt. Für beide Fahrten galt der Westfalentarif. Da der DB-Navigator mir dafür keine Tickets verkaufen wollte, löste ich sie ganz klassisch am Automaten, wobei in Bielefeld auch noch nur Barzahlung möglich war.

Donnerstag machte ich mich mit dem Intercity auf den Weg zu meiner Tante nach Hamburg. Der war zunächst noch pünktlich unterwegs, zog sich aber wegen einer Türstörung kurz hinter Bremen +10 zu. Mir war es egal, denn da die Züge nach Rahlstedt momentan wegen Bauarbeiten nur stündlich fahren, fuhr ich sowieso mit der U-Bahn weiter. Diesmal nicht wie sonst bis Wandsbek Markt, sondern bis Farmsen, von wo ein Metrobus nach Rahlstedt fährt, diesmal wiederum wegen Bauarbeiten noch näher an mein Ziel als normalerweise. Auf der Rückfahrt probierte ich etwas ganz Neues: den X35, den Nachfolger des zuschlagpflichtigen Schnellbusses 35, der in etwa einer halben Stunde vom Süden Rahlstedts direkt zum Hbf fährt, und zwar fast komplett durch mir bis dahin völlig unbekannte Gegenden. Die Rückfahrt mit dem IC verzögerte sich dann wegen Personen im Gleis um etwa 20 Minuten, was bis HO nicht wesentlich weniger wurde. Aus unbekannten Gründen verzögerte sich dort die Weiterfahrt wiederum und es hielt sogar außerplanmäßig der Sprinter, was mir aber beides egal sein konnte. Als Ticket nutzte ich Sparpreise mit eingeschlossenem City-Ticket.

Am Freitag ging es zur Abwechslung mal zu einem Onkel, nämlich nach Versmold. Dafür nutzte ich wiederum den Haller Willem bis Borgholzhausen, wo ich einen 4-Minuten-Anschluss an den Bus hatte. Ich dachte, dass der auf so einer kleinen Regionalstrecke kaum gefährdet sei, aber natürlich hatte mein Zug wegen Wartens auf den Gegenzug in Wellendorf genau +4. Zum Glück wartete der Bus aber auf mich, so dass ich für ein paar Haltestellen der einzige Passagier wurde. Von der Haltestelle Gymnasium war es nur noch ein kurzer Spaziergang, während dessen es zum Glück nicht regnete. Diesmal konnte mir der Navigator auch wieder einen Westfalentarif verkaufen. Auf dem Rückweg nahmen mich meine Eltern im Auto mit.

Noch einmal auf den Weg nach Marl machte ich mich am Sonntag, diesmal zu einem Besuch der ehemaligen Nachbarn. Wieder fuhr ich mit dem RE 2, diesmal allerdings nur bis Haltern, wo ich einen Spaziergang durch die Innenstadt machte und dann mit der S 9 weiterfahren wollte. Die trudelte natürlich prompt mit +20 ein, und die Rückfahrt verzögerte sich auf unbestimmte Zeit. Also kündigte ich meine Verspätung bei den Nachbarn an, setzte mich in den Bus nach Marl und sah, während der noch an der Haltestelle stand, dass die S-Bahn abgefahren war … Statt einer Stunde hätte ich also auch eine halbe Stunde Verspätung haben können, aber wer weiß das schon vorher. So genoss ich wenigstens die „Stadtrundfahrt“ durch meine alte Heimat mit dem 227er.
Auf der Rückfahrt machte ich noch einen Schlenker über Buer nach Gladbeck, wo ich in die neue S 9 nach Recklinghausen stieg, die seit knapp einem Jahr endlich wieder regelmäßigen Personenverkehr über die „Hertener Bahn“ bietet. Der Zug war annähernd pünktlich, fuhr aber interessanterweise wegen Bauarbeiten die ganze Strecke auf dem linken Gleis. Vermutlich war die Baustelle auch der Grund für die Verspätung der Halterner Züge. Von den Arbeiten für die neuen Bahnsteige war nur in Herten etwas zu sehen, dieser soll auch als erstes eröffnet werden (im Dezember 2022). Ab ERE ging es wieder mit dem RE 2 zurück. Trotz eines eingleisigen Abschnitts bei Marl-Sinsen fuhr der Zug keine nennenswerte Verspätung ein, so dass ich mich in der neuen Heimat fast pünktlich auf mein Rad schwingen konnte. Als Ticket nutzte ich diesmal ein SchönerTagTicket NRW Single.

Gestern schließlich nahm ich noch einen einzelnen Urlaubstag, um nach Husum zu fahren. Da ich zurzeit eine von der Bahn geschenkte Schnupper-BahnCard 1. Klasse habe, buchte ich dafür einen erstklassigen Super-Sparpreis im durchgehenden IC. Dort genoss ich den Am-Platz-Service und folgte interessiert dem Lokwechsel in Itzehoe (Ellok hinten weg, Dieselloks vorne dran) und der Landschaft dahinter, wo die Marschbahn ihrem Namen alle Ehre macht. Aufgrund verschiedener Verzögerungen erreichte ich mit etwa +10 mein Ziel, wo ich meine Freundin und einen Teil ihrer Familie traf.
Die Freundin begleitete mich dann auch bis Bremen auf der Rückfahrt. Dafür nutzten wir ein weiteres Aktionsangebot der DB: den Mitfahrer-Flexpreis, wiederum in der 1. Klasse. Der trieb uns zunächst in den Wahnsinn, da er plötzlich teurer war als vorher abgefragt, der erste Zug in der Verbindung ausgebucht war und die Bezahlung mit Kreditkarte bei zwei Versuchen nur einen „technischen Fehler“ produzierte. Mit Lastschrift ging es aber, wenn sich das Ticket danach auch nicht in die App laden ließ, weil nur der Ausdruck des Online-Tickets gültig sei. Im ausgebuchten Zug fand sich doch noch ein leeres Abteil, das allerdings mit einem kontinuierlichen Knacken der Klimaanlage nervte. Insgesamt war es aber doch noch eine angenehme Fahrt, das Zub akzeptierte die vorgezeigte PDF-Datei anstandslos und wir erreichten pünktlich den Umsteigebahnhof AH und unsere jeweiligen Zielbahnhöfe.

Ihr Anschluss hält nicht – selber schuld

Im Juli hatte mich ja eine Rückfahrt aus Darmstadt etwas mehr Zeit und Geld gekostet als geplant, weshalb ich mich beim RMV beschwert hatte. Dieser hat mir nun geantwortet und mitgeteilt, dass die „Auskunftspflicht beim Kunden“ liege und mir meine Zusatzkosten daher nicht erstattet werden. Besonders toll finde ich das nicht, werde das aber (zumal aufgrund des niedrigen Betrages) nicht weiter verfolgen. Also, liebe Kunden, die ihr in diesem Falle nicht König seid: Schaut immer etwas genauer hin, ob sich in der Fahrplanauskunft oder an der Haltestelle noch eine Anmerkung findet, dass alles ganz anders ist als in dem Fahrplan, der nebendran hängt oder den die Auskunft selber ausgegeben hat.

Etwas Positives habe ich aber auch zu vermelden: Letzte Woche war ich mal wieder im Feriendorf am Eisenberg, und die Hin- wie die Rückfahrt haben völlig problemlos geklappt. Unerwartet war auf Letzterer nur, dass die Züge recht voll waren, was an einem Sonntag, an dem in einigen Bundesländern die Ferien zu Ende sind, vielleicht aber auch nicht so überraschend ist. Im Gegensatz zu einigen anderen Akademieteilnehmern hatte ich von FFU bis FH auch einen Sitzplatz und konnte so das Jubiläumsrätsel in der „mobil“ lösen. Wer es noch nicht kennt, dem sei es empfohlen, es enthält einige CUS-typische Fallen, und großes Bahnwissen ist sehr von Vorteil.

Steigen Sie dort um – ach ja, Ihr Anschluss hält nicht

Letzten Freitag war ich mal wieder beim Mensa-Stammtisch in Darmstadt, diesmal in Kranichstein. Für den Rückweg hatte mir die RMV-Auskunft folgende Verbindung ausgespuckt (Screenshot nachträglich erstellt):

RMV-Auskunft für den 21.07.17

Gesagt, getan, ich machte mich mit der Straßenbahn auf den Weg zum Willy-Brandt-Platz, wo der Bus nach NAH ja bald kommen sollte. Man ahnt es schon, er tat es natürlich nicht. Ein Anruf bei der RMV-Hotline erbrachte auch keinerlei Aufklärung über den Verbleib des Busses, obwohl der Mitarbeiter dort sogar bei der Leitstelle des Busbetreibers BVH anrief. Erst danach erspähte ich das Kleingedruckte in der Auskunft und an der Haltestelle: Die Umleitung mit „Änderungen bei Haltestellen“ bedeutete, dass der Bus an diesem Tag den Willy-Brandt-Platz gar nicht anfuhr. Im Gegensatz zu den ebenfalls erwähnten Änderungen bei der Straßenbahn war dies jedoch nicht in der Auskunft eingearbeitet, was man nach dem Klick auf die Anmerkung auch ausdrücklich vermeldete.
Da ich nicht erst mit dem nächsten Nachtbus um 02:00 Uhr zu Hause sein wollte, fuhr ich über Frankfurt, wofür ich einen neuen Fahrschein kaufte. Diesen habe ich zur Erstattung beim RMV eingereicht und bin gespannt auf die Antwort.

Im Prinzip ja

Das hätte wohl nicht nur Radio Eriwan auf die Frage geantwortet, ob seit letztem Dienstag alle Züge für Fahrten nach dem Fahrplanwechsel buchbar sind. Der Nachtzug, den ich Anfang Januar nehmen will, war nämlich nicht dabei. Stattdessen brach die Buchung auf dem DB-Portal im letzten Schritt mit dem Kommentar „Bei der Buchung des Nachtzuges ist ein Fehler aufgetreten“ ab. Die ÖBB, die den Zug vor wie nach dem Fahrplanwechsel betreibt, meldete dagegen sofort „Ticket nicht verfügbar“. Für andere Züge am selben Tag sowie den gleiche Zug an anderen Tagen wurde mir dort dagegen problemlos ein Preis angezeigt. Auf die Frage nach dem Warum lieferten mir weder eine der Bahnen noch die Agentur meines Vertrauens eine Antwort. Heute schaute ich routinemäßig mal wieder nach, und siehe da, auf einmal ging es. Mein gewünschtes SparNight im Single Deluxe war natürlich nicht mehr verfügbar, aber immerhin gab es noch zu einem akzeptablen Preis einen Sparpreis Europa im Economy Single. Auf Duschen kann ich auch einen Tag verzichten ;-). Das Ticket ist nun gebucht, witzigerweise war der Endpreis sogar vier Euro niedriger als zuerst angezeigt. Aber über den Support kann ich nur mal wieder den Kopf schütteln …

Warten lohnt sich

… jedenfalls manchmal. Normalerweise gilt bei den Sparpreisen der Bahn „solange Vorrat reicht“, manchmal passiert es aber doch, dass die Preise wieder sinken. So auch für die Verbindung nach Bonn, die ich am 20. April nehmen will: Bereits am ersten Buchungstag waren keine Sparpreise verfügbar. Meine Idee war, stattdessen meine Bonuspunkte für eine Freifahrt zu nutzen, aber die zuggebundene Freifahrt für 1.000 Punkte war (wenig überraschend) auch nicht erhältlich. Also nahm ich mir vor, stattdessen eine flexible Freifahrt für 2.000 Punkte zu nutzen. Zum Glück hatte ich die noch nicht bestellt, denn o Wunder: Beim routinemäßigen Check der DB-Auskunft stellte sich heute heraus, dass es nun doch Sparpreis und Prämie gab. Also buchte ich letztere schnell, was interessanterweise nach wie vor nur als Online-, nicht als Handyticket geht. Bonn, ich komme!

Die Sparpreisschraube …

… wurde wieder enger angezogen, so zumindest wurde im ICE-Treff der Umstand ausgedrückt, dass neuerdings viel weniger günstige Sparpreise zu haben sind als vor dem Fahrplanwechsel. Für die Fahrt nach Münster und zurück am Wochenende musste ich daher gut zwei Wochen vorher 88,50 Euro zahlen und konnte dafür sogar nur IC fahren – auf der Hinfahrt sogar nur zwischen Mainz und Dortmund. Für den Rest der Strecke verwies mich die Bahn auf Regionalzüge, so dass ich insgesamt fast sechs Stunden brauchte. Auf der Rückfahrt dagegen konnte ich durchgehend Münster–Aschaffenburg fahren. Die gute Nachricht ist, dass alles prima geklappt hat: Alle Züge waren (nahezu) pünktlich, allerdings fiel bei beiden IC auf, dass sie kein Restaurant mitführten. Auf der Hinfahrt besorgte ich mir daher schnell noch etwas aus dem Automaten auf dem Bahnsteig, auf der Rückfahrt ging eine Mitarbeiterin mit einem Verkaufswagen durch. Da das aber schon kurz vor NAH war, verzichtete ich trotz Hungers darauf, etwas zu kaufen.
Was die Sparpreise betrifft, so habe ich bei einigen Buchungen, die ich inzwischen für die nächsten Monate gemacht habe, wieder etwas bessere Erfahrungen gemacht. Die Wege der DB sind hier ohnehin unergründlich, da die genauen Hintergründe der Sparpreiskalkulation als Betriebsgeheimnis behandelt werden. Insofern ist – abgesehen von den üblichen Tipps wie z.B. Europa-Spezial oder reine IC-Verbindungen zu nutzen – immer auch ein wenig Glück dabei.

Expedition zu den Polen

Eine solche – und für den Titel sei mir die Anleihe bei → Steffen Möller gestattet – plane ich für Ostern und die Woche danach. Für die Anreise nach Krakau werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach Ryanair bemühen, die Rückreise von Posen aber ist gut an einem Tag per Zug zu schaffen. Gestern war der erste Buchungstag für die gewünschte Rückreise, und es bewahrheitete sich, was ich schon einige Tage vorher im ICE-Treff gelesen hatte: Es wurden zwar Sparpreise angezeigt, diese waren jedoch nicht buchbar, da „ein reservierungspflichtiger Zug nicht reserviert werden konnte“. Hintergrund: Der (reservierungspflichtige) Berlin-Warszawa-Express, den man auf dieser Strecke benutzt, hat eine Vorausbuchungsfrist von nur 60 Tagen. Das bedeutet, dass man sich den günstigen Sparpreis (da zuggebunden) auch erst dann sichern kann, ohne Garantie, dass in den anschließenden Zügen auch noch die entsprechenden Kontingente vorhanden sind. Man kann nun also zweierlei tun:

  1. Warten: Ein kurzer Check ergab, dass die entsprechende Verbindung an einem Sonntag Ende März genau dasselbe kostet wie für meinen gewünschten Reisetag. Es besteht also Hoffnung, dass die Preise nicht großartig steigen (auch sonst habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Preise von Buchungsbeginn bis -ende eher langsam steigen).
  2. Zur DB-Agentur des Vertrauens gehen: Reicht einem das nicht, so kann eine DB-Agentur ein bestimmtes Buchungsverfahren anwenden, das einen zuggebundenen Fahrkartenkauf auch mit späterer Reservierung zulässt. Die Agentur, die mir das netterweise (natürlich ohne Mehrkosten) angeboten hat, ist die → Fahrkartenagentur Lennestadt. Bezahlen kann man übrigens nicht nur per Kreditkarte, sondern auch auf Rechnung. Abholen kann man den Fahrschein dann an einem Automaten der DB.

Ihr ahnt es vielleicht schon: Ich habe mich letztendlich für die zweite Variante entschieden, obwohl die erste vermutlich auch kein allzu großes Risiko darstellt. Wer also demnächst nach Polen fahren will, sei auf diese Fußangel und die beiden Lösungsmöglichkeit verwiesen.

Die Nachtzüge von und nach Polen sind übrigens wie gewohnt drei Monate im Voraus buchbar. Hier kann man dann zwischen verschiedenen Komfortstufen wählen, die natürlich auch verschieden viel kosten. Was für eine Art „Dreier“ es jedoch ist, der einen hohen fünfstelligen Betrag kosten soll, bleibt wohl das Geheimnis der DB 😉 .

Buchbar oder doch nicht?

Man kann sich fast darauf verlassen: Bucht man eine Reise ins Ausland, gibt es Komplikationen. Diesmal soll es Anfang Januar nach Mailand gehen. Die DB bietet auch noch ein Europa-Spezial für 48,20 Euro an, also alle nötigen Daten eingegeben und schließlich auf „Jetzt kaufen“ geklickt. Nach kurzer Bedenkzeit kommt die Meldung, dass im reservierungspflichtigen Zug (und solche sind die EC Schweiz–Italien) kein Platz mehr verfügbar ist. Ein paar Einstellungen geändert, die Meldung ist dieselbe. Also versuche ich es mal mit dem Zug zwei Stunden später und siehe da: es geht. Eine Anfrage an das DB-Facebook-Team bestätigt: Die Verfügbarkeit von Sparpreisen und von freien Plätzen sind zwei unabhängige Sachen. Wenn das eine vorhanden ist, kann das andere ausverkauft sein und umgekehrt, eine Prüfung beider Kontingente ist vorab nicht möglich.
Die Rückfahrt wird auf den ersten Blick deutlich teurer. Es hilft jedoch, nur Verbindungen ohne ICE auszuwählen: dann ergibt sich für denselben Preis wie die Hinfahrt eine etwas kuriose, bei der man sich von Basel bis Karlsruhe mit Regionalzügen durchhangeln muss. Umsteigezeit in Basel nur 9 min, aber wenn der Anschluss platzt, bleibt als Rückfallebene immer noch der dann erlaubte ICE, mit dem ich sogar früher zu Hause wäre. Also wieder auf „Buchen“ geklickt, wobei sich ein anderes Problem ergibt: Die Ausstellung eines Online-Tickets ist nicht möglich, und der Postversand kostet 3,50 Euro extra. Also nach der Arbeit zum Automaten am Bahnhof gefahren, wo der Sparpreis zum Glück noch verfügbar ist. Kurioserweise kostet er hier 4 Euro weniger, dafür kostet die Pflichtreservierung aber denselben Betrag. Aber die 3,50 habe ich mir so gespart.

Von Mailand aus will ich noch einen Ausflug nach Rimini und San Marino machen. Nach einigem Probieren auf der Trenitalia-Seite habe ich mir eine Verbindung ausgeguckt, die ich buchen will. Bevor ich endgültig kaufe, will ich aber noch mal schauen, wie die Stornobedingungen sind und klicke auf „Zurück“. Ergebnis: Der günstige Preis ist plötzlich nicht mehr verfügbar. Verärgert klammere ich mich an den Strohhalm, dass möglicherweise das letzte Ticket für mich reserviert ist und nach den 10 Minuten Buchungsfrist wieder freigegeben wird. Erleichtert stelle ich fest, dass dem tatsächlich so ist und kann letztendlich Mailand–Rimini und zurück für 57 Euro buchen. Über den Verlauf der Reise werde ich euch natürlich wie immer hier informieren.

Buchungskuriosa, die x-te

Über Pfingsten fahre ich nach Rotterdam, was ich zwecks Preisoptimierung gleich am erstmöglichen Tag gebucht habe. Trotzdem war die von mir favorisierte Verbindung für die Hinfahrt nur sehr teuer zu haben, weshalb ich auf eine spätere ausgewichen bin und nun erst um kurz vor Mitternacht ankomme. Die Buchung der Rückfahrt war da schon einfacher. Nun hat mich allerdings eine Freundin kurzfristig für den Abend des Pfingstmontags nach Köln eingeladen. Das liegt zwar am Weg, trotzdem hätte ich wegen der Zugbindung allenfalls im Vorbeifahren kurz winken können. Also die Möglichkeiten einer Umbuchung gecheckt: Für die ganze Strecke Rotterdam–NAH gibt es keine Sparpreise mehr, so dass außer der Stornogebühr auch noch der teure Normalpreis zu zahlen wäre. Auch ein Stückeln in Köln bringt hier nichts.
Aber halt: die NS verkaufen über ihre Tochter → Hispeed auch internationale Fahrscheine. Viel Hoffnung habe ich nicht, aber tatsächlich: Rotterdam–Köln gibt es noch für 29 Euro, ein durchgehendes Ticket nach NAH wäre dann allerdings teurer als bei der DB und Zwischenaufenthalte kann man ohnehin nicht eingeben. Also doch Stückeln: mit Hispeed von Rotterdam nach Köln und weiter mit einem DB-Sparpreis für 33 Euro. Macht zusammen sogar etwas weniger als der ursprünglich bezahlte Preis, so dass die Umbuchung unterm Strich weniger als die 15 Euro Stornogebühr kostet. Und die Reservierung, die im ICE International dringend empfohlen wird, ist auch gleich mit drin.
Merke: Auch wenn der Verkauf durchgehender Tickets in die Niederlande bei der DB (wenn auch nicht für alle Relationen online) kein Problem ist, wie in vielen Ländern lohnt es sich auch hier, einen Blick auf die Website der nationalen Bahn zu werfen.