Himbeerberg und Rufstein

Mein neues Lieblingsblog → Strange Maps zeigt eine interessante Karte für alle, die mit der Stockholmer U-Bahn fahren wollen, ohne Schwedisch zu können: Eine englischsprachige Zeitung aus Schweden hat sich für eine Werbung die Mühe gemacht, alle Stationsnamen des U-Bahn-Netzes zu übersetzen. Aus „Hallonbergen“ wird so „Raspberry Mountain“ und aus „Ropsten“ der „Shout Stone“. Andere Namen sind genau so kurios („Wheeltown“ für „Hjulsta“), romantisch („Hazel Village Beach“ für „Hässelby strand“) oder eher abschreckend („Awful Village Hospital“ für „Danderyds sjukhus“).
Den ganzen Beitrag mit der übersetzten Karte gibt es hier: → Big Bog, Rock Star, Spoon Farm and other stops on the Stockholm Metro. Zum Vergleich kann man bei den Stockholmer Verkehrsbetrieben auch die → originale Karte als PDF-Datei ansehen (rechts auf „The Metro System“ klicken). Ich frage mich, ob man so etwas auch für eine deutsche Stadt machen könnte – „Poppenbüttel“ oder „Jungfernheide“ ergäben natürlich amüsante Übersetzungen, aber wie übersetzt man „Pasing“ oder „Rahlstedt“?

Strange Maps stellt übrigens hin und wieder auch andere Karten mit ÖPNV-Bezug vor, zum Beispiel eine mit einem Fantasie-Verkehrsnetz, das alle Städte der Welt verbindet, die ein Stadtbahnsystem haben (→ Transit Map of the World’s Transit Systems). Insofern lohnt es sich, immer mal wieder reinzugucken, vor allem wenn man sowieso ein Landkarten-Fan ist.

Von Wolfgang nach Tiefensee

Man mag vom amtierenden Bundesverkehrsminister ja halten, was man will, aber eine ungewöhnliche Eigenschaft hat er: Bis zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 konnte er einen Bahnfahrschein kaufen, auf dem beim Start- und Zielbahnhof sein Name aufgedruckt war. Dazu musste er nur von Wolfgang (Kreis Hanau) nach Tiefensee bei Berlin fahren. Die Fahrzeit heute beträgt etwa sechs Stunden, und da die Strecke Werneuchen–Tiefensee inzwischen ohne Verkehr ist, müsste der Minister für die letzten Kilometer auf den Bus umsteigen. Um diesen stillgelegten Bahnhof ist es also besonders schade, denn wie viele Menschen können von sich behaupten, mit dem Zug von ihrem Vornamen zu ihrem Nachnamen fahren zu können? Falls das auf euch zutrifft oder ihr jemanden kennt, meldet euch bei mir 😉 .

Swissmetro oder: Ist ein europäisches Magnetbahnsystem sinnvoll?

Vor Jahren hat mir meine Tante ein Werbeplakat des Goethe-Instituts geschenkt, auf dem ganz Europa wie ein U-Bahn-Netz dargestellt war. Daraufhin habe ich natürlich ein bisschen gesponnen, ob man so ein Netz nicht tatsächlich aufbauen könnte – mein „Arbeitstitel“: Eurometro. Unter anderem überlegte ich mir, dass man ja den Energieverbrauch senken könnte, indem man durch ein Vakuum in den Röhren den Luftwiderstand vermindert.
Erstaunt war ich, als ich einige Zeit später las, dass unter dem Namen „Swissmetro“ so ein Projekt tatsächlich geplant ist, allerdings (wie der Name schon sagt) nur für die Schweiz und als Magnetschwebebahn. Auch das Teilvakuum in den Tunnelröhren kam in den Projektstudien vor.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Internationales Verkehrswesen“ der DVWG taucht das Projekt nun wieder auf. Prof. Ulrich Weidmann von der ETH Zürich hat untersucht, ob ein Swissmetro-Netz – nun, wie auf dem Plakat, für ganz Europa – wirtschaftlich zu betreiben wäre. Da es in Westeuropa bereits ein funktionierendes Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz gibt, verläuft sein hypothetisches Netz nur in Osteuropa, was natürlich auch aufgrund der größeren Entfernungen Sinn ergibt. Mit verschiedenen Analyseverfahren berechnet Weidmann anschließend, welche Nachfrage im Netz durch Zug- und Flugzeugpassagiere sowie völlig neue Fahrgäste entstehen würde.

Das Ergebnis ist interessant: Die höchste Nachfrage ist auf den Teilstrecken Hamburg–Berlin–Prag (möglicherweise ist die ABS Hamburg–Berlin noch nicht berücksichtigt) und Prag–München zu erwarten. Weiter Richtung Osten (das Netz soll bis Moskau, Helsinki und Istanbul reichen) ist sie deutlich geringer. Aber selbst auf den am stärksten belasteten Abschnitten reicht die Nachfrage nicht aus, um das System wirtschaftlich zu betreiben. Weidmann schließt denn auch mit dem Fazit, dass ein realistischer Markt für ein Magnetbahnnetz in Europa nur zwischen der Wiederaufbauphase nach dem Krieg und dem Beginn des Aufbaus des HGV-Netzes bestanden hat, also etwa in den 60er/70er-Jahren. Damit bestätigt der Artikel die These, dass der Transrapid zwar eine technisch beeindruckende Erfindung ist, aber in Europa kaum verkehrspolitisch sinnvoll eingesetzt werden kann.

Gegen den Transrapid in AB?

Am 2. März ist ja in Bayern Kommunalwahl. Eins der großen Themen auf Landesebene ist zurzeit der Transrapid, der ja zwischen der Münchener Innenstadt und dem Flughafen gebaut werden soll. Nun bin ich auch der Meinung, dass der Transrapid (jedenfalls auf dieser Strecke) eher eine Spielerei ist als ein verkehrspolitisch sinnvolles Projekt. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum SPD und Grüne hier in Aschaffenburg Plakate kleben mit Slogans gegen den Transrapid? Sicher ist es gut zu wissen, dass die beiden Parteien diese Position haben, weil sie ja immerhin eine gewisse Affinität zum lokalen ÖPNV zeigt (die ich den Parteien allerdings auch so zugetraut hätte …). Die Geldgeber auf Landes- und Bundesebene werden sich für Entscheidungen des Aschaffenburger Stadtrates allerdings eher weniger interessieren.

Brügge-Weg*

Inzwischen kenne ich mich mit dem Online-Verkaufssystem der DB ja ganz gut aus. Manchmal finde ich es zwar etwas knifflig, einen günstigen Fahrschein zu bekommen, aber insgesamt ist das System einigermaßen einfach zu bedienen. Leider gilt das nur für Inlandsreisen, wie sich am Donnerstag Abend mal wieder gezeigt hat: Ich wollte für die Karwoche eine Fahrkarte nach Brügge und zurück kaufen. Über den Tag verteilt gibt es verschiedene Verbindungen: Mit dem ICE bis Köln, von dort mit ICE oder Thalys nach Brüssel und von da weiter nach Brügge. Die Rückfahrt funktioniert entsprechend genau so.

Der Haken an der Sache: ICE und Thalys haben zwei völlig verschiedene Preissysteme. Mit dem ICE kann man eine durchgehende Fahrkarte bis Brügge kaufen, für die dann auch der Sparpreis Belgien der DB gilt – zu den üblichen Konditionen: Vorausbuchung, Zugbindung und begrenztes Kontingent. Und natürlich müssen Hin- und Rückfahrt gleichzeitig gebucht werden und beide im ICE stattfinden.
Der Thalys dagegen hat ein Globalpreissystem, dessen Fahrkarten nicht online bei der DB erhältlich sind. Außer einem DB-Fahrschein bis Köln muss man also auf thalys.com einen Fahrschein bis Brüssel kaufen. Gegen einen geringen Aufpreis ist darin dann die Fahrt zu jedem belgischen Bahnhof inbegriffen (dafür muss man das Ziel „Brüssel TGB“ [toute gare belge] auswählen). Auch der Thalys hat verschiedene Sparangebote, bei denen Hin- und Rückfahrt gemeinsam gebucht werden müssen – natürlich beide im Thalys.

Nach einigem Probieren stelle ich fest, dass es für die Rückfahrt keine passende ICE-Verbindung gibt, für die noch ein Sparpreis zu haben ist. Wegen des Tarifsystems würde ich draufzahlen, wenn ich hin ICE und zurück Thalys fahre, also fahre ich beide Strecken mit dem Thalys. Das heißt: Zwei Browserfenster aufmachen, in dem einen nach einem günstigen Platz im Thalys für die Hin- und Rückfahrt suchen, in dem anderen nach einem Sparpreis nach und ab Köln. Auch hier kann ich nicht in der idealen Zeitlage fahren, und auch der Aufenthalt in Köln wird etwas länger als eigentlich nötig. Zu allem Überfluss war auch noch der Verkaufsserver von bahn.de überlastet und gab unter anderem einmal direkt nach dem Klick auf „Buchung durchführen“ keine Antwort mehr.
Aber letztendlich habe ich es geschafft und eine Reise zum Gesamtpreis von 93,20 Euro für Hin- und Rückfahrt gebucht. An eine dritte Möglichkeit – DB bis Aachen, Euregio-Ticket bis Lüttich und von dort mit den günstigen belgischen Fahrscheinen bis Brügge – hatte ich dabei noch gar nicht gedacht.

Es ist schade, dass Fahrscheinkäufe im Zeitalter des Internets und der europäischen Einigung noch so kompliziert sein müssen. Die DB weist gerne darauf hin, dass Thalys eine eigenständige Gesellschaft ist. Deren Anteile werden allerdings ausschließlich von den nationalen Bahnen Frankreichs, Belgiens und Deutschlands gehalten … Eine Flugsuchmaschine hätte mir den günstigsten Flug heraus gesucht, egal, wo ich umgestiegen wäre und welche Fluggesellschaft dahinter steckt. Ein gutes Vorbild auf der Schiene ist hier die Strecke Frankfurt/Stuttgart–Paris: hier gelten auf der gesamten Strecke die nationalen Angebote beider Bahnen. Hier hat sich schon eine Menge verbessert, aber das Beispiel Belgien zeigt auch, wie viel es noch zu tun gibt.

* Der Brüggeweg ist übrigens eine Straße ganz in der Nähe meines Elternhauses.

FAQ für Suchmaschinennutzer (2)

Nachdem wieder einige Menschen interessante Fragen in die Suchmaschinen eingegeben haben, habe ich die Liste der häufigen Bahnfragen mal auf eine eigene Seite ausgelagert. So seht ihr alle Fragen auf einen Blick. Ich bin mal gespannt darauf, was noch für Fragen dazu kommen. Als interessierter Laie sind für mich manche Sachen selbstverständlich, die für einen Gelegenheitsfahrer neu sind. Manche Fragen inspirieren mich aber auch dazu, mal selber zu recherchieren, z.B. wo genau das Schöne-Wochenende-Ticket gilt und wo nicht. In diesem Sinne: Fragen? Fragen!

1638 Bonuspunkte …

… hat mir das Bahnjahr 2007 gebracht, inklusive derer, die es zum Geburtstag, für die BahnCard-Jahresgebühr und für die Anmeldung zum Newsletter gab. Dahinter stehen natürlich jede Menge schöne und nicht ganz so schöne Bahnerlebnisse, von denen ich ja meistens hier im Blog erzählt habe. Insgesamt war ich dieses Jahr mit der DB sehr zufrieden. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich häufig auf den NBS unterwegs war, wo Verspätungen relativ leicht wieder aufgeholt werden können, und dass ich oft Züge nehme, in denen noch Sparpreise zu haben und die deswegen nicht so voll sind.

Da ich seit Beginn der Aktion im September 2005 Bonuspunkte sammle, hat sich mittlerweile einiges an Punkten angesammelt. Da die ersten davon im September 2008 verfallen, habe ich schon eine Idee, was ich dieses Jahr mit den Punkten machen werde. Wenn es klappt, werde ich natürlich hier davon berichten.

Ein frohes Bahn- und sonstiges Jahr 2008 wünscht

Jan

FAQ für Suchmaschinennutzer

Über → StatCounter rufe ich regelmäßig ab, wie die Besucher meiner Seite dorthin finden. Die meisten kommen natürlich über Suchmaschinen, und es ist interessant, die Liste der Suchbegriffe zu durchforsten. Die meisten suchen nämlich nach dem Fahrplan einer bestimmten Linie, meistens aus dem SPNV in NRW oder aus dem Bedienungsgebiet der Vestischen.
Nun freue ich mich zwar immer über Besuch auf meiner Seite, aber ich fürchte, dass ich diesen Besuchern nicht ganz das bieten kann, was sie suchen. Daher an dieser Stelle folgende Linktipps:

  • → Reiseauskunft der Deutschen Bahn: Enthält alle Zug- und fast alle ÖPNV-Verbindungen in Deutschland sowie Züge in den meisten europäischen Ländern. Statt „Ort, Bahnhof oder Haltestelle“ kann man auch Adressen eingeben, wenn man den Namen der nächsten Haltestelle nicht kennt oder mehrere Haltestellen in Frage kommen.
  • VRR-Fahrplanauskunft: Die Fahrplandaten sind zwar auch in der DB-Auskunft enthalten, aber die VRR-Auskunft bietet einige VRR-spezifische Zusatzfunktionen wie Tarifauskunft, Umgebungspläne oder die Möglichkeit, Aushangfahrpläne analog denen an der Haltestelle zu erstellen.
  • → Vestische: Die Vestische hat zwar keine eigene Fahrtauskunft, aber auf der Website kann man die gedruckten Fahrpläne der einzelnen Linien als PDF herunterladen. Außerdem gibt es hier immer die aktuellen Infos über Änderungen im Liniennetz.

Zwei andere Fragen, die „mir“ über Suchmaschinen gestellt worden sind, möchte ich an dieser Stelle auch noch beantworten:

„kann ich mit dem schönes-wochenende-ticket der bahn in ganz deutschland zug fahren?“ – Leider nicht ganz. Das Ticket gilt in jedem Fall in den Nahverkehrszügen der DB außerhalb von Verkehrsverbünden. Innerhalb der meisten Verbünde gilt das Ticket oft sogar für die anderen Verbundverkehrsmittel (Bus, U-Bahn etc.). In einigen Verbünden wird das Ticket leider gar nicht oder nur für den ein- und ausgehenden Verkehr anerkannt. Auch die Nicht-DB-Eisenbahnen erkennen das Ticket leider nur teilweise an. Mehr Infos (die leider auch noch Fragen offenlassen) gibt es auf der → Infoseite der DB.

„db sparangebote am automaten auch mit bargeld?“ – Jein. Die DB-Sparangebote gibt es am Schalter (teilweise mit Aufpreis), im Internet oder eben an den Automaten mit Berührungsbildschirm. Die meisten dieser Automaten akzeptieren nur Karten, allerdings gibt es einige (vorwiegend in größeren Reisezentren), die auch Bargeld annehmen. An diesen Automaten bekommt man dann auch Sparangebote mit Bargeld.

Automaten, die dritte

Heute Morgen am Freihofsplatz in Aschaffenburg: Ich versuche eine Monatskarte für 31,70 € zu kaufen. Den Zwanzig-Euro-Schein nimmt der Automat der Stadtwerke auch brav an, nur für die restlichen 11,70 will er keinen Zehner haben. Wie ich ihn auch drehe und wende, er kommt immer wieder zurück – kein Wunder, denn auf dem Display sind nur Münzen und Fünf-Euro-Scheine angezeigt. Also breche ich den Vorgang ab – und bekomme nicht etwa meinen Zwanziger wieder. Da Verkaufsautomaten Geldscheine, die einmal im Speicher sind, nicht mehr an Kunden ausgeben dürfen, bekomme ich 20 Euro in 2-, 1- und 0,50-Euro-Münzen zurück. Nun ja, das Monatsticket brauche ich trotzdem, also werde ich die meisten der Münzen eben beim Busfahrer los, der jetzt garantiert für eine Weile genug Wechselgeld hat …

Kompliziert und teuer?

Das jedenfalls ist der Ruf, der dem Preissystem der DB in den Augen vieler anhängt. Zu Recht? Das kann ich zwar nicht entscheiden, aber ein paar Argumente liefern.

Vielleicht zunächst einmal zum Thema „teuer“: Das ist für mich vor allem ein politisches Thema. Auf der Straße und in der Luft zahlt man längst nicht alle Kosten, die tatsächlich anfallen, während der Fernverkehr der Bahn – inklusive der Finanzierung des Fahrweges – sich größtenteils über die Fahrpreise selber tragen muss. Straßen und Luftverkehr sind dagegen stärker indirekt über Steuern bzw. Subventionen (keine Steuer auf Kerosin, hohe Subventionen für Regionalflughäfen) finanziert. Und aus der Sicht eines Autobesitzers ist es natürlich ein Unterschied, ob er ein Auto schon hat (und dann nur noch die Benzinkosten rechnet) oder ob er es erst anschaffen müsste (dann würde die Bahn nämlich meistens deutlich günstiger abschneiden).

Und was die Kompliziertheit betrifft, versuche ich die wesentlichen Punkte des DB-Preissystems erst mal möglichst einfach zu erklären (natürlich ohne Gewähr):

  • Zunächst mal gibt es den Normalpreis, zu dem man immer und überall fahren kann, wenn denn die Fahrkarte zur Strecke und zur Zuggattung (Nahverkehr, IC/EC, ICE) passt. Der Nachteil ist, dass der Normalpreis relativ hoch ist und es leider zwischen zwei Bahnhöfen oft mehrere verschiedene Verbindungen mit verschiedenen Preisen gibt.
  • Wer einen Fernzug (IC/EC, ICE) benutzen will und sich drei Tage vorher auf einen bestimmten Zug festlegen kann, kann einen Fahrschein zu den Tarifen Dauer-Spezial (Pauschalpreise ab 29 Euro), Sparpreis 25 (25% Rabatt) oder Sparpreis 50 (50% Rabatt) kaufen. Das Dauer-Spezial gibt es auch für die einfache Fahrt, die Sparpreise nur für die Hin- und Rückfahrt, wobei beim Sparpreis 50 ein Wochenende dazwischen liegen oder die Fahrt am Wochenende stattfinden muss. Diese Preise sind alle nur verfügbar, solange der Vorrat reicht und können auch nur eingeschränkt umgetauscht werden.
  • Wer lieber spontan, aber viel fährt, kann sich eine Bahncard 50 kaufen, die immer 50% Rabatt auf den Normalpreis bietet. Eine Bahncard 25 bietet zwar nur 25% Rabatt, den dafür aber auch auf die Sparpreise. Da sie außerdem weniger kostet als die BC 50, lohnt sie sich entweder für eine mittlere Menge an Fahrten oder Vielfahrer, die meist im Voraus planen können. Neben dem Dauer-Spezial ist die Kombination BC 25 und Sparpreis 50 die günstigste Fahrtmöglichkeit im Fernverkehr.
  • Ist man zu mehreren unterwegs, zahlen bei den Sparpreisen bis zu vier Mitfahrer nur die Hälfte, für Gruppen mit mehr als fünf Reisenden gibt es einen speziellen Gruppenfahrpreis.
  • Möchte man nur Nahverkehrszüge benutzen, so gibt es für die ganze Woche die Ländertickets für eines oder mehrere Bundesländer. Am Wochenende kann man auch das Schönes-Wochenende-Ticket für ganz Deutschland benutzen. Hier ist das Prinzip sehr einfach: Fahrschein kaufen und in jeden Nahverkehrszug im Geltungsbereich einsteigen, meistens ist das Ticket im örtlichen ÖPNV auch noch gültig.

Dem einen oder anderen mag diese Kurzfassung schon kompliziert erscheinen, aber die Frage ist: Muss man das überhaupt alles wissen? Ich meine: Jein. Es kommt ein wenig drauf an: Die Reisezentrumsmitarbeiter sind zwar oft so kompetent, dass sie die Sparpreise von sich aus anbieten und auch darauf hinweisen, wenn man mit einem anderen Zug deutlich günstiger fährt. Nach verschiedenen Tests von Verbraucherorganisationen lässt diese Kompetenz allerdings auch manchmal zu wünschen übrig.
Und das Internet-Portal bzw. die Automaten der DB kennen zwar auch die meisten Sparpreise, ist aber leider nicht immer sehr einfach zu bedienen. Ich wäre sehr dankbar, wenn die Verfügbarkeit der Sparpreise sofort für alle Verbindungen angezeigt würde. Vor allem, wenn ich (wie meistens) eine Hin- und Rückfahrt buchen will, erfahre ich erst bei der Auswahl der Rückfahrt, dass der Sparpreis für die Hinfahrt nicht mehr verfügbar ist und darf dann erst einmal zu diesem Schritt zurück gehen. Ebenso kann ich, wenn die Rückfahrmöglichkeiten angezeigt werden, nicht mehr mit einem Klick die Hinfahrt ändern, sondern muss den Zurück-Button bemühen oder die ganze Anfrage neu starten. Hier wünsche ich mir noch einiges an Bedienerfreundlichkeit, gerade im Vergleich zu Flug-Suchmaschinen, die sofort alle Verbindungen mit Preis und Verfügbarkeit anzeigen.

Erst wenn man die maximale Ersparnis herausholen will, lohnt es sich, komplett hinter die Kulissen der Sparpreise zu schauen und ein paar Tricks anzuwenden. Dann kann es zum Beispiel günstiger sein, für Dreiecksfahrten eine Hin- und Rückfahrt mit Umweg einzuplanen, für Gabelfahrten eine Teilstrecke verfallen zu lassen oder für Nahverkehrsverbindungen einen kleinen Abschnitt in einem Fernverkehrszug einzuplanen, um vom Sparpreis profitieren zu können.

Und eins ist auch klar: Ein Tarifsystem, das sich selber tragen muss, kann nie gleichzeitig günstig, einfach und gerecht sein. Eine Umfrage im Freundeskreis hat zwar jede Menge interessante Vorschläge gebracht (wie z.B. zusätzliche Rabatte für Studenten oder BahnCard-Inhaber), die aber alle letztlich das Tarifsystem noch weiter verkomplizieren würden.