In Paris war ich gestern mal wieder beruflich. Auf den Weg dahin machte ich mich schon am Montag direkt nach der Arbeit. Den von mir präferierten ICE ab NAH erreichte ich noch und traf direkt nach dem Einsteigen auch meinen Kollegen Sebastian, der wie meistens mit mir zusammen reiste. Auch diesmal hatten wir also noch genug Zeit für die Lounge und diesmal auch für eine Chili-Currywurst vorher. Nach der Rennerei letztes Mal machten wir uns beizeiten auf den Weg zum Gleis, so dass wir diesmal fast zehn Minuten vor Abfahrt auf unseren Plätzen saßen. Die konnten wir uns trotz Reservierungspflicht recht frei aussuchen, da der 407 recht leer war. Pünktlich machte sich der Zug auf den Weg nach Mannheim, wo neuerdings anscheinend immer über die östliche Riedbahn gefahren wird, anstatt Kopf zu machen. Die weitere ereignislose Fahrt vertrieb ich mir hauptsächlich mit Lesen. In XFPO angekommen, machten wir uns auf den Weg zur Metro. Da wir in verschiedenen Hotels übernachteten, verabschiedeten wir uns an der Station St. Michel – nur damit ich dann doch noch hinter Sebastian herfuhr, weil die RER C mal wieder wegen Bauarbeiten gesperrt war. Das letzte Stück nach Issy fuhr ich also mit der Straßenbahn. Mein Ticket galt da anscheinend nicht (ein durchgehendes, auch in der Straßenbahn gültiges, gibt es anscheinend gar nicht), was mir aber in dem Moment recht egal war. Mein Hotel erreichte ich schließlich gegen Mitternacht.
Am nächsten Tag ging es nach dem Meeting wieder zurück. Die RER war gähnend leer, was wohl auf die Osterferien zurückzuführen war. Am Gare de l’Est blieb noch Zeit für die Lounge, wo das öffentliche Bahnhofs-WLAN nicht funktionierte und das Lounge-WLAN in gewöhnungsbedürftigem Deutsch ein Passwort verlangte, das ich nicht hatte. Also las ich stattdessen ein wenig in „Le Monde“. Am Zugang zu den Bahnsteigen standen SNCF-Sicherheitsposten und durchsuchten grob das Gepäck, eine Auswirkung der Anschläge von Brüssel am selben Tag. Dementsprechend saßen in meinem 406er auch einige Fahrgäste, die eigentlich mit dem Thalys hätten fahren wollen. Mit freier Platzwahl war es diesmal auch Essig, also genoß ich meine Reise vom Gangplatz aus wieder lesenderweise. Zwischendurch traf ich mich mit Sebastian im Bordbistro auf ein Getränk. Gut, dass wir schon mittags gegessen hatten, denn es gab mal wieder nur Schokoriegel und Kuchen. FF erreichten wir fast pünktlich kurz nach 21 Uhr und gingen zum Gleis, auf dem unser Anschluss-ICE abfahren sollte. Dies war allerdings noch durch einen leeren ICE-T blockiert, wodurch unser Zug +5 mitbekam. Der Anschluss in Hanau zur RB (der um diese Uhrzeit besonders großzügig ist) funktionierte allerdings trotzdem. So waren wir durch die neue Zeitlage der RB eine Viertelstunde früher in NAH und fuhren, um den Zeitvorteil nicht beim Warten auf AST oder Bus wieder zu verlieren, mit dem Taxi nach Hause.
Tenerife en guagua
Von Samstag bis Mittwoch brauchte ich meine Resturlaubstage von 2015 auf der größten kanarischen Insel auf. Zur Fortbewegung verwendete ich dort natürlich weitgehend Busse, die im kanarischen Spanisch guagua genannt werden. Vom Flughafen ging es recht komfortabel mit nur wenigen Zwischenhalten nach Puerto de la Cruz. Da der Bus +20 hatte, verpasste ich dort meinen Anschluss nach La Orotava, wo ich in einem sehr netten Hostel untergebracht war. Der nächste Bus fuhr aber bald, und in Unkenntnis der genauen Topografie des Ortes stieg ich am Busbahnhof aus, was zur Folge hatte, dass ich eine sehr steile Straße hinauf laufen musste.
Hatte ich die ersten Fahrscheine noch beim Fahrer gekauft (bei jedem Umstieg ist ein neuer erforderlich), kaufte ich mir am zweiten Tag einen BonoBus. Außer der von mir gewählten Variante für 25 Euro gibt es auch noch welche zu 15 und 50, alle bieten kräftigen Rabatt auf die Einzelpreise. Beim Einsteigen steckt man den BonoBus in den Entwerter beim Fahrer und nennt das Fahrziel, worauf er den jeweiligen Betrag abbucht. Diese Buchungen werden dann auf dem Bono aufgedruckt:
Interessant auch die Buchung über 0 Euro. Diese entstand beim Umstieg von der Straßenbahn von La Laguna nach Santa Cruz in das Stadtbusnetz der Inselhauptstadt, wo die Anschlussfahrt anscheinend kostenfrei ist. Praktisch auch: Die abschließende Fahrt zum Flughafen hat mehr gekostet als das Restguthaben, die Differenz konnte ich einfach bar bezahlen.
Gewöhnungsbedürftig ist, dass die Fahrpläne an den Haltestellen meist nur die Abfahrtszeit an der Anfangshaltestelle angeben. Auch im gedruckten Fahrplan steht oft nur diese Abfahrtszeit, eventuell auch die an wichtigen Zwischenhalten, allerdings nicht immer die Ankunftszeit an der Endhaltestelle. Weiterhin ist an vielen Haltestellen der Name nicht angeschrieben, sondern nur eine Nummer, unter der sich dann (wenn man denn mobiles Internet hat) der Fahrplan nachschlagen lässt. Die Inselbusgesellschaft → TITSA veröffentlicht auf ihrer Seite sowohl den gedruckten Fahrplan als PDF als auch eine Fahrplanauskunft, die auf Google Transit basiert. Da genaue Linienpläne sonst nicht verfügbar sind, ist das die sicherste Methode herauszufinden, wie man genau mit dem Bus an einen Ort kommt. Haltestellenanzeigen in den Bussen sind auch in den seltensten Fällen vorhanden und aktiv.
Weitere Besonderheiten: Viele Linien werden mit Reisebusfahrzeugen befahren. Entsprechend verstaut man größere Gepäckstücke in den Gepäckfächern unterhalb des Passagierraumes, die Türen dazu öffnet man meist einfach selber. Manche Haltestellen liegen am Rande der Autobahn. Damit der Fahrer weiß, dass man einsteigen möchte, drückt man einen Knopf am Wartehäuschen, der dann eine weithin sichtbare Anzeige an der Fahrbahn aktiviert. Dieses Vorgehen ist aber u.a. auf Deutsch an den jeweiligen Haltestellen genau beschrieben.
Gerne wäre ich auch mit dem Bus zum Teide, dem höchsten Berg Spaniens, gefahren. Leider gibt es genau einen Bus pro Tag: morgens hin und nachmittags zurück, so dass ich doch lieber auf einen Mietwagen zurückgegriffen habe. So konnte ich auch anhalten, um unterwegs Fotos von den atemberaubenden Panoramen zu schießen, die sich auf der Bergstraße immer wieder bieten.
Viel zu schnell war der Kurzurlaub zu Ende, und ich machte mich von Orotava auf den Weg zurück zum Flughafen, diesmal über Santa Cruz. Da noch Berufsverkehr herrschte und der Busfahrer an der gelben Ampel kurz vor der Endstation doch lieber anhielt, fuhr mir der Anschluss trotz offiziell 15 min Übergangszeit vor der Nase weg. Zum Glück fahren die Busse von Santa Cruz zum Südflughafen aber alle halbe Stunde, so dass ich den Flug noch ohne Probleme erreichte.
Hier noch ein Beispielbild von einem Guagua, weitere Fotos folgen demnächst an gewohnter Stelle:
Zug vom Flug
Da aus flugplantechnischen Gründen der Rückflug von Teneriffa (Bericht über die Busse dort folgt) nach Düsseldorf ging, hatte ich von dort schon frühzeitig einen Sparpreis gebucht. Schon im Urlaub, bekam ich dann noch ein 1.-Klasse-Upgrade für 10 Euro angeboten, das ich dankend annahm. Losgehen sollte es eigentlich mit dem RE vom Flughafenbahnhof, ich stieg jedoch aufgrund der kürzeren Wege am Terminalbahnhof ein. Dank diverser Warteschleifen und da mein Koffer buchstäblich als allerletzter kam, konnte ich gerade noch etwas zu essen holen und setzte mich dann in die S11, nicht ohne noch einige Fragen von Fahrgästen bezüglich der Unterwegsbahnhöfe zu beantworten. In KD angekommen, landete ich im rolltreppenlosen Nordtunnel und stellte fest, dass mein gebuchter ICE 605 auf Gleis 19 abfuhr. Der Tf des hinteren Zugteils, der als Nacht-ICE 619 weiter fahren sollte, war auch die Fragerei schon gewohnt und verwies uns an den vorderen Zugteil. Dort machte ich es mir in der 1.-Klasse-Lounge gemütlich, wo außer mir vorerst niemand saß und ich bis KK noch dem Tf zusehen konnte. Spannend bei der Einfahrt dort war eine Parallelfahrt mit dem RE 7 mit 20 km/h.
In KK warteten wir noch einen verspäteten ICE aus Berlin, interessanterweise mit ICE 3, sowie einen aus Brüssel ab. Mit etwas mehr als +5 ging es dann weiter. Streckensicht hatte ich nur noch nach hinten, aber dafür probierte ich das kostenlose WLAN aus, das recht gut funktionierte. Meinen Umsteigebahnhof FFLF erreichten wir fast planmäßig. Mein Anschlusszug IC 1049 hatte wie meistens Verspätung – zwischenzeitlich +15, in FFLF dann nur noch wenig mehr als +5. Ich frohlockte schon, dass ich so endlich mal die Website zum Bestellen des AST ausprobieren könnte, da hieß es in FF: Warten auf Anschlussreisende, so dass wir letztendlich doch wieder +15 hatten. Mehr wurde es immerhin nicht, so dass ich letztendlich ein ganz normales Taxi nach Hause nahm und dort gleich ins Bett ging – meine E-Mails hatte ich ja schon unterwegs abgerufen.
Hochzeitsnachwirkungen
Mal wieder nach Dortmund ging es am Samstag: Bei der Hochzeit im Oktober hatten wir dem Brautpaar ein gemeinsames Kochtreffen geschenkt, das am Wochenende stattfand. Da der Fahrplan immer noch durch den Stellwerksbrand am Hochzeitswochenende beeinträchtigt war, musste ich in KD umsteigen, statt durchfahren zu können. Das klappte aber ohne Probleme, sieht man mal davon ab, dass die geplante „Fotosession“ vor dem Hbf wegen Verspätung meines Zubringerzuges ausfiel.
Die Rückfahrt war insofern interessant, als mein Zug, ein Wochenendverstärker von Berlin Südkreuz nach RK, ohne Halt von EDO bis EDG verkehrte. Dazu benutzte er erst die Köln-Mindener Strecke, von der er aber in EEBE auf die Gütergleise abbog und knapp am Oberhausener Hbf vorbei über Oberhausen West fuhr. Kurz vor EDG erreichten wir wieder die Hauptstrecke – leicht verspätet, was wir aber während eines Aufenthalts in KD wieder aufholten. In KK stieg ich dann am selben Bahnsteig in den ICE aus XNAC um, der uns eigentlich in KD hätte überholen sollen, so aber schon seit EDG vor uns war. Wie schon auf der Hinfahrt war der Zug recht voll, es fand sich aber noch ein Sitzplatz an einem sonst komplett belegten Tisch. Die Fahrt nach FF und der Umstieg in den RE verliefen ohne Zwischenfälle, und nach Hause brachte mich dann mein Rad, das ich mangels Busverbindung in NAH geparkt hatte.
Spät kommt er, …
Erst nach Mitternacht traf ich in der Nacht zum Samstag zu einem kleinen Familientreffen in Lübeck ein. Das war aber im Wesentlichen so geplant, denn für die Verbindung, mit der man planmäßig um 0.07 Uhr in AL ankommt, gab es noch einen günstigen Sparpreis. Die Fahrt verlief auch fast reibungslos: Mit dem RE nach Hanau, dann weiter mit dem pünktlichen ICE 572, den ich ja schon im Juni benutzt hatte. Diesmal blieb ich allerdings bis AH im Zug und vertrieb mir die Zeit mit Lesen, DVD gucken und Websitebasteln. Gesessen habe ich in einem Abteil, das nur von einem anderen Fahrgast besetzt war – ungewöhnlich angesichts der Tatsache, dass die Großräume doch recht gut gefüllt waren. Die halbe Stunde Aufenthalt in AH verbrachte ich, indem ich mir beim indischen Imbiss eine Box holte und deren Inhalt verspeiste. Mein Anschlusszug fuhr dann mit +5 ab, weil er noch einen anderen Anschluss aus Richtung Ruhrgebiet abwartete. Zwischen Wandsbek und Rahlstedt stand nur ein Gleis zur Verfügung, was uns noch ein paar Minuten Verspätung einbrachte. Ich warnte meine Schwester vor, die mich abholen wollte – in AL waren wir aber schon wieder fast pünktlich.
Die Rückfahrt verlief noch problemloser. Die etwas langsamere, aber deutlich billigere Variante, die ich gebucht hatte, war der 1073, ein IC, der in der Planlage des ICE fährt und dementsprechend nur in Hannover und Kassel hält. Auch den hatte ich schon mal benutzt, und immer noch wies der Zugfinder aus, dass er oft stark verspätet war. Diesmal hatte ich aber Glück: Wegen umgekehrter Wagenreihung knubbelte es sich beim Einsteigen etwas, so dass das Aufsichtspersonal schon mahnte, alle Türen zu benutzen. Nachdem sich die Fahrgäste aber sortiert hatten, fand ich noch einen freien Doppelplatz im ersten Wagen. Verspätung gab es keine, und so erreichte ich in FF nicht nur den Acht-Minuten-Anschluss, sondern hatte auch nicht weit zu laufen: von Gleis 6 direkt am Prellbock nach Gleis 5. Mein Zug, der merkwürdige nur sonntags verkehrende RE FF–NAH, bestand aus drei 426ern, fuhr pünktlich ab und kam auch (mit Halt nur in FFS, Offenbach, FH und Kahl) pünktlich an. Mein Versuch, aus dem Zug ein AST zu bestellen, kam ein paar Minuten zu spät, und so marschierte ich schließlich trotz Nackenschmerzen zu Fuß nach Hause.
Zukunft Bahn
Unter diesem Titel hat die DB ein → Konzept veröffentlicht, das die Betriebsqualität in den nächsten Jahren deutlich steigern soll. Die Maßnahmen sollen alle Unternehmensbereiche betreffen. Es werden sowohl Ziele genannt (z.B. 85% Pünktlichkeit im Fernverkehr und 95% im Regionalverkehr, Null-Fehler-Toleranz, verbesserte Reisendeninformation) als auch Schritte, um diese zu erreichen (z.B. sinnvollere Verteilung von Fahrzeitpuffern, Störungsmelder für Weichen, geänderte Vegetationspflege, Multizuganzeiger). Einige der Maßnahmen wurden bereits früher präsentiert (z.B. das neue Fernverkehrskonzept oder das kostenlose WLAN auch in der 2. Klasse).
Wie immer bei solchen Konzepten stellt sich die Frage, wie viel davon letztendlich wirklich umgesetzt wird und ob die gesteckten Ziele damit erreicht werden können. Positiv ist aber auf jeden Fall zu bewerten, dass man vom „Sparen um jeden Preis“ anscheinend abgekommen ist. Bleibt zu hoffen, dass dies tatsächlich auch so gelebt wird und dass der Eigentümer es mitträgt.
Mit der RB nach RE
Um am gestrigen Feiertag nicht nur zu Hause herumzuhängen, kaufte ich mir mal wieder eine Fahrkarte. Diesmal sollte es über die Außerfernbahn gehen, eine Strecke, die teilweise durch Österreich führt, aber keine Verbindung zum dortigen Netz hat. Los ging es um 9.24 Uhr mit dem ICE nach München, eine ereignislose Fahrt, die ich ob der relativ frühen Stunde komplett verschlief.
In MH beehrte ich zum ersten Mal die dortige Lounge und sorgte mit einem Kaffee dafür, dass ich die weitere Fahrt wach erlebte. Die fand in einer Doppeltraktion Talent 2 statt, von der ein Zug „meiner“ nach Reutte in Tirol war, der andere über Mittenwald nach Innsbrück weiter fuhr. Getrennt wurden die beiden Teile in Garmisch-Partenkirchen, wo gleichzeitig auch die Gegenzüge vereinigt wurden. Nun begann der spannendste Teil der Reise: Über die eingleisige Strecke ging es durch verschneite Alpenlandschaft am Zugspitzmassiv vorbei. Hinter Grainau erreichten wir die österreichische Grenze. Interessant ist, dass die Strecke durch die ÖBB verwaltet wird und auch mit österreichischen Signalen ausgestattet ist, obwohl dort ausschließlich DB-Züge fahren. Praktisch in den Werdenfels-Talenten sind übrigens die Karten auf den Tischen, so dass ich gar nicht mein Smartphone bemühen musste, um festzustellen, welche Halte noch kommen.
Pünktlich um 15.00 Uhr erreichten wir Reutte, das dasselbe Kennzeichen hat wie mein Heimatkreis. Der Gegenzug fuhr im selben Moment ab, wobei er unpraktischerweise den Weg der ankommenden Reisenden kreuzt und daher nur in Schrittgeschwindigkeit und mit lautem Pfeifen fahren kann. Vom Bahnsteig aus gelangen mir noch einige Bilder von Postbussen, bevor ich dann in den Desiro stieg, der mich über den nicht elektrifizierten Teil der Strecke nach Kempten brachte. Für knapp 50 km braucht der Zug hier fast anderthalb Stunden, da er stellenweise auf Tempo 20 herunter bremsen muss. Interessantestes Ereignis auf dieser Fahrt war ein Passagier, der seinem Gegenüber etwas über angebliche amerikanische Forschung an Antigravitation und Außerirdischen erzählte. Pünktlich um 16.28 Uhr erreichten wir MKP, wo ich nun eine Stunde Aufenthalt hatte.
Die wollte ich nutzen, um die Stadt anzugucken, aber angesichts des Schneeregens fuhr ich mit dem Bus zurück zum Bahnhof und aß dort sehr mäßiges chinesisches Imbissessen. Mein Zug nach Ulm kam fast pünktlich, musste aber noch einen entgegenkommenden IC abwarten. In MM waren wir fast wieder im Plan, der Gegenzug kam aber wiederum zu spät. Trotzdem erreichten wir Ulm mit nur etwa +5, so dass ich mir noch bei Nordsee ein hausgemachtes Zitronen-Minzwasser kaufen konnte, bevor es mit dem recht leeren ICE weiter ging. Den nächsten Umsteigebahnhof RM erreichten wir mit einigen Minuten Verspätung, weil das Gleis noch belegt war. Entsprechend fuhr auch der Korrespondenz-Anschlusszug nach FF ein paar Minuten später. Geplant war eigentlich, in FH in den mysteriösen Sonntags-RE nach NAH umzusteigen. Aufgrund der Verspätung stieg ich aber bereits in FF aus, ging noch kurz in die Lounge und nahm dann den Takt-RE. So bleibt der Zug für mich weiterhin ein Mysterium, denn bei meiner Ankunft in NAH war er schon nicht mehr zu sehen. Ende Januar steht auf dem Rückweg aus Lübeck wieder seine Benutzung auf dem Programm, diesmal ab FF mit 8 min Übergangszeit – ich bin gespannt …
Alle Jahre wieder …
… fährt das Jan-Kind nach Marl nieder, wo die Eltern sind. Wie schon letztes Jahr arbeitete ich bis zum 23.12., machte aber etwas früher Feierabend, um den Zug um 17.36 noch zu erreichen. Gefühlt war der diesmal voller als letztes Jahr, ich fand jedoch nach einigem Suchen noch einen freien Zweierplatz. Ab FF wurde sogar noch ein kompletter Tisch frei. Wegen des ausgebrannten Stellwerks in Mülheim-Styrum fuhr mein Zug nicht über Essen, sondern wurde ab KKDT über die Wupperstrecke (mit Halt nur in Hagen) umgeleitet. Also musste ich aussteigen und vom sehr fahrgastunfreundlichen Gleis 12 – Treppe runter, Treppe rauf – in die Haupthalle. Die Auskunft hatte mir vorgeschlagen, mit dem RE 5 weiter nach Duisburg zu fahren. Mein Kalkül war aber, in Duisburg Hbf noch meine zweitliebste Currywurst zu essen, und mit der vorgeschlagenen Verbindung hatte ich dafür nur neun Minuten Zeit. Die Live-Auskunft verriet mir, dass der ICE nach Amsterdam, der eigentlich gerade weg sein sollte, KK mit +20 verlassen würde. Also machte ich mich mit der S-Bahn auf den Weg über die Hohenzollernbrücke und in KK angekommen, auf Gleis 4/5. Dort trafen die ICE nach Amsterdam und Berlin etwa zeitgleich ein, so dass die spannende Frage war, welcher eher abfahren würde. Also postierte ich mich in der Mitte des Bahnsteigs und sprang, als die Türen anfingen zu piepen, in den Berliner Zug. Dort fand ich wieder einen Tischplatz, an dem mir ein recht gesprächiger Landwirt gegenüber saß, der noch bis hinter Berlin musste. EDG erreichten wir mit etwa +10, so dass ich noch ausreichend Zeit für die Currywurst hatte. Der RE 5 musste im Übrigen die beiden verspäteten ICE vorlassen, so dass der Anschluss an den RE 2 (der aus ungeklärten Gründen +5 hatte) zwar gerade noch geklappt hätte, der an die Currywurst aber nicht. ERE erreichte ich dann fast pünktlich und wurde schon von meiner Mutter erwartet.
Frohe Weihnachten an alle Leser!
HBf wieder da
Heute wollte ich nach langer Zeit mal wieder die Häufigen Bahnfragen aktualisieren, da sich ja zum Fahrplanwechsel einiges geändert hat. Dabei stellte ich mit Erstaunen fest, dass die Seite leer war – einem Software-Update zum Opfer gefallen? Leider fand sich auch keine halbwegs aktuelle Version der Seite mehr in der Datenbank, so dass ich sie dann über die → Wayback Machine rekonstruiert und aktualisiert habe. Das Ergebnis steht euch seit ein paar Minuten wieder zur Verfügung, viel Spaß damit!
Alte Züge auf neuen Strecken – und umgekehrt
Zum heutigen Fahrplanwechsel veranstaltete der → ICE-Treff ein Forumstreffen, hauptsächlich um die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und den Doppelstock-IC (IC2) an ihrem ersten regulären Betriebstag zu testen. Dafür machte ich mich schon am frühen Morgen auf den Weg zum Bahnhof, nur um festzustellen, dass mein Zug +20 hatte. Außerdem fuhr er auch nicht als ICE, sondern wie vor dem Fahrplanwechsel als IC. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass noch nicht alle Garnituren ausgetauscht sind.
Eigentlich hätte ich mit dem Zug bis FFLF fahren und dort in den ICE nach Leipzig umsteigen sollen, der in FF nicht hält. Wegen der Verspätung musste ich aber umdisponieren: Die Live-Auskunft empfahl mir, mit dem Berliner ICE bis Fulda vorzufahren, aber da ich lieber noch ein wenig schlafen wollte, setzte ich mich in die S-Bahn nach FFS, wo der ICE auch (und fast pünktlich) hielt.
Das Schlafen klappte auch hervorragend, und so wachte ich erst kurz vor Eisenach wieder auf. Kurz vor Erfurt bekam ich eine SMS von einem anderen Teilnehmer des Treffens, dass er gemeinsam mit anderen in der Lounge säße. Ich schaute kurz dort vorbei, aber nachdem dort kein Platz für mich war, setzte ich mich wieder in die Nähe meines alten Platzes und verfolgte von dort aus die Fahrt über die NBS. Die verlief sehr unspektakulär, spannend waren aber mit der Unstrut- und der Saale-Elster-Talbrücke die beiden längsten Eisenbahnbrücken Deutschlands.
In LL, wo der Zug pünktlich endete, trafen wir den Rest der Gruppe am Bahnsteig, an dem der IC2 nach Emden abfahren sollte. Wenige Minuten vor Abfahrt war dieser immer noch nicht eingetroffen und wurde schließlich mit +20 angekündigt. Darauf teilte sich die Gruppe: Ein Teil wartete weiterhin auf den IC 2, der andere beschloss, mit dem nächsten ICE direkt nach Erfurt zu fahren, wo ein Tisch im Restaurant reserviert war. Als der IC schließlich eingetroffen war, machte ich natürlich erst mal ein paar Bilder:
Mit etwa +15 ging es dann schließlich los. Unser 9-Minuten-Anschluss in Halle war damit dahin, aber immerhin wurden angesichts des ersten Betriebstages kostenlos Sekt oder Orangensaft und Printen serviert. Unser Plan B von Halle war die Abellio-RB, die zum neuen Konzept für die Thüringer Bahn gehörte, auf der durch die NBS Kapazitäten frei geworden sind. Unser Zug stand zwar auf Gleis 6 schon bereit, wurde dann aber auf Gleis 3 umrangiert und fuhr dementsprechend mit einigen Minuten Verspätung ab. Auch für Abellio Mitteldeutschland war es der erste offizielle Betriebstag, daher schulte sich das Personal gegenseitig in den Tarifen und hatte angesichts unserer Gruppe auch gleich einiges zu üben. Auch hier gab es gratis Süßes, angesichts der Konzernmutter von Abellio hatte man sich für Sirupwaffeln entschieden. Gesessen haben wir übrigens in der Sitzlandschaft der Talent-2-Züge, die ich als „Whirlpool ohne Wasser“ bezeichnete:
Mit weiterhin etwa +5 erreichten wir dann Erfurt, wo wir zum Restaurant liefen und dort zum Rest der Gruppe stießen. Nach dem sehr leckeren Essen (Rumpsteak mit kreolischer Soße und ebensolchen Kartoffeln) lief ich zum Anger, um dort noch ein Bild vom neusten Fahrzeugtyp Combino Classic zu machen:
Nach einem kurzen Weihnachtsmarktbesuch fuhr ich dann mit IC 1958, einem aus Interregio-Wagen gebildeten Wochenendverstärker, zurück. Die Fahrt lief völlig problemlos, inklusive der Umstieg in Hanau in die seit heute in geänderter Fahrplanlage und mit 425ern verkehrende RB. Dem Beinamen „Quietschi“ machte der Triebwagen, der innen und außen noch mit Accessoires des NRW-Nahverkehrs beklebt war, wirklich alle Ehre. Die Hauptsache war aber, dass ich pünktlich und ohne lange Warterei in Hanau wieder in NAH ankam.