In vollen Zügen (ge)nies(s)en

Da ich am Samstag zwar sonst nichts vorhatte, aber erst mal ausschlafen wollte, machte ich „nur“ eine kleine Bahntour: mit der RB nach FD, dort in den Nicht-Anschluss (der aber trotzdem auf meinen leicht verspäteten Zug wartete) nach Bensheim. Von da befuhr ich nach fast zehn Jahren mal wieder die Nibelungenbahn, diesmal komplett bis Worms, wo ich einige Bahnbusse „erlegte“ – unter anderem solche, die auf dem Weg zum mir bis dahin völlig unbekannten Backfischfest waren:

Älterer Mercedes-Gelenkbus von Rheinpfalzbus

Neuerer Mercedes-Gelenkbus von Rheinpfalzbus

Hatte ich ursprünglich vorgehabt, mit dem nächsten Zug weiter nach Mainz zu fahren, schaute ich mir angesichts des passablen Wetters doch noch ein wenig die Stadt und machte mich erst eine Stunde später mit dem Süwex auf den Weg an den Weinbergen vorbei in die Landeshauptstadt, wo mir eine Variobahn vor die Linse kam:

MVG-Variobahn

Leider war es nicht die mit der Mainzelbahn-Werbung, denn die war mir vor der Nase weggefahren. Ebenfalls leider fing es nun an zu regnen, so dass ich mich wieder in den Bahnhof begab und zur Abwechslung über Wiesbaden und Frankfurt-Höchst zurück fuhr. Auf diesem Abschnitt erwischte ich eine gut gefüllte, aber nicht überfüllte Rheingau-Linie, in der eine Frau einen heftigen Niesanfall erlitt, der scheinbar auch andere Passagiere ansteckte. In FF blieb gerade noch Zeit für einen Espresso in der Lounge, bevor ich mich mit dem RE wieder auf den Weg in meine Wahlheimat machte, die ich – wie auch alle anderen Etappenziele – pünktlich erreichte.

Pünktlich, aber voll

Nachdem letzte Woche auf dem Weg nach und zurück von Bielefeld so einiges schiefgelaufen war, kann ich diesmal eine völlig pünktliche Hin- und Rückfahrt nach Münster vermelden. Hin ging es mit dem ICE bis EE und weiter mit dem RE 42, zurück mit IC 2417, der inzwischen keine historischen Wagen mehr hat und aus Schwerin statt aus Flensburg kommt. Leider war er – möglicherweise auch wegen der Verspätung des Taktzuges – so voll, dass ich bis EE auf den Treppenstufen an der Tür sitzen musste. Auch der Anschlusszug ICE 129 war gut gefüllt, hier fand sich dann aber doch noch ein Sitzplatz. FF erreichten wir mit —2, so dass der 9-Minuten-Anschluss nicht gefährdet war und ich pünktlich um 21.15 Uhr mein neues Fahrrad in Empfang nehmen und durch den Stadtfest-Trubel nach Hause radeln konnte.

Geschichte wiederholt sich (nicht)

Praktisch dieselbe Verbindung wie schon im Dezember letzten Jahres (privater Beitrag) sollte ich am Wochenende nach Bielefeld nutzen: NAHFHFFGFKWEPDEBWE. Und genau wie damals scheiterte schon der erste Umstieg, diesmal u.a. an einer -Störung bei Kahl. Diesmal nahm ich aber auf Rat des Navigators eine andere Alternativverbindung, nämlich von FH direkt nach FKW und weiter mit dem RE 11. Gegen den Rat des Navigators pokerte ich hoch auf den 3-Minuten-Anschluss an die Sennebahn in EPD – und gewann. So konnte ich nicht nur die Sennebahn im halbwegs Hellen fahren, sondern kam auch eine Stunde früher als geplant in EBWE an.
Am Samstag nutzte ich die Straßenbahn und den neuen Westfalentarif, um in die Stadt zu fahren. Letzterer war so neu, dass die Automaten noch die alten Fahrscheinvordrucke nutzten, um den neuen Tarif darauf zu drucken:

Fahrkarte zum Westfalentarif auf Sechser-Vordruck

Hauptzweck dieser Straßenbahnfahrt, wenn auch nicht des Besuchs in Bielefeld, war ein Besuch auf der → Geniale. Aber auch ein paar Fotos von BVO-Bussen machte ich – da ich die Kamera leider vergessen hatte, mit dem Handy.
Auf der Rückfahrt am Sonntag war wiederum die gleiche Verbindung wie im Dezember vorgesehen, nämlich zunächst mit dem „Leineweber“ nach Altenbeken, auf den die RB aus Lemgo auch diesmal wieder in sensationellen vier Minuten wendete. Auf dem Weg hatte ich dank des Sitzplatzes ganz vorne im Eurobahn-Talent gute Sicht auf die abwechslungsreiche Strecke. In HA dauerte der Aufenthalt dann leider etwas länger, und in FKW kam ich dann genau in dem Moment an, als mein Anschluss-ICE, den der Navigator zwischenzeitlich mit +29 geführt hatte, pünktlich abfuhr. Also mal wieder umdisponiert und statt über FH über NWH gefahren. Wie Murphy es wollte, hatte dort der Anschluss-ICE auch Verspätung, und zwar so viel, dass ich mit genau +57 gegenüber dem gebuchten Fahrplan in NAH ankam, und damit eine Minute weniger als die Kulanzschwelle für Fahrgastrechte. Sei’s drum, die Fahrt zählte zum Glück nicht zu den teuersten, und das Wochenende war nicht nur wegen des Bahnfahrens insgesamt ein nettes.

Jetzt pfungt’s

Am 15. August haben wir hier im katholischen Teil Bayerns ja Feiertag, das benachbarte Hessen aber nicht. Die ideale Gelegenheit, um mal die neue Buslinie 58 auszuprobieren, die von NAH nach Weiskirchen im Nachbarbundesland fährt, denn das tut sie auch an den rein bayerischen Feiertagen. Gesagt, getan und auf den Weg gemacht: Der Bus ist fast leer, wobei die Pendler nach Hessen, die wohl eine Hauptzielgruppe sind, um diese nachmittägliche Uhrzeit nicht aus Aschaffenburg herausfahren. Von der B 8 macht der Bus einen Schlenker durch Mainaschaff, fährt dann wieder auf, kurzzeitig auf die A 3 und weiter über die B 469 nach Mainhausen, wo Anschluss von der ebenfalls neuen Linie 57 aus Großostheim besteht – die will ich ein andermal ausprobieren. Den Bahnhof in Weiskirchen erreichen wir schließlich pünktlich und anscheinend gerade in dem Moment, als der S-Bahn-Verkehr nach den Gewittern, die ein paar Stunden vorher durch Hessen gezogen sind, wieder anrollt. Auch mein Anschlusszug in Ober Roden, der pünktlich zu sein scheint, ist wohl eigentlich der von eine Stunde vorher.
Weiter geht es über FDI nach FD, von wo ich über die Pfungstadtbahn fahren will, die 2011 nach 56 Jahren wieder in Betrieb genommen wurde. Sie ist eine der kürzesten Stichbahnen überhaupt: Schon nach 1,7 Kilometern erreichen wir die Endstation Pfungstadt, wo ein Bier gebraut wird, dessen Werbeslogan dieser Beitrag die Überschrift verdankt. Ich will mit dem Bus weiter nach Darmstadt-Eberstadt, erwische aber den Kurs, der vorher noch eine Schleife durch Pfungstadt fährt – so sehe ich noch ein wenig vom Ort.
Von Eberstadt fahre ich weiter nach Alsbach, um diese Überlandstrecke auch mal zu testen. Den Vorschlag hatte mein Begleiter auf der Thüringerwaldbahn-Tour Mitte Juli gemacht. Sie ist bei weitem nicht so spektakulär und auch besser ausgebaut als ihr Pendant in Thüringen, führt aber bemerkenswert weit aus Darmstadt heraus. An der Endstation bleibe ich in der Bahn sitzen (übrigens ist Darmstadt ein reiner Einrichtungsbetrieb, der an allen Endstellen Wendeschleifen hat) und fahre dann auf direktem Wege zurück in die Wissenschaftsstadt, wo ich noch am Pubquiz teilnehme.
Zurück geht es dann mit der Heidelberger RB nach FF und weiter mit dem letzten RE nach NAH. Soweit läuft alles ohne Probleme, außer dass ich so müde bin, dass ich einschlafe und für den Weg nach Hause dann wegen des Regens und mangels funktionierenden Fahrrads ein Taxi nehme.

Ihr Anschluss hält nicht – selber schuld

Im Juli hatte mich ja eine Rückfahrt aus Darmstadt etwas mehr Zeit und Geld gekostet als geplant, weshalb ich mich beim RMV beschwert hatte. Dieser hat mir nun geantwortet und mitgeteilt, dass die „Auskunftspflicht beim Kunden“ liege und mir meine Zusatzkosten daher nicht erstattet werden. Besonders toll finde ich das nicht, werde das aber (zumal aufgrund des niedrigen Betrages) nicht weiter verfolgen. Also, liebe Kunden, die ihr in diesem Falle nicht König seid: Schaut immer etwas genauer hin, ob sich in der Fahrplanauskunft oder an der Haltestelle noch eine Anmerkung findet, dass alles ganz anders ist als in dem Fahrplan, der nebendran hängt oder den die Auskunft selber ausgegeben hat.

Etwas Positives habe ich aber auch zu vermelden: Letzte Woche war ich mal wieder im Feriendorf am Eisenberg, und die Hin- wie die Rückfahrt haben völlig problemlos geklappt. Unerwartet war auf Letzterer nur, dass die Züge recht voll waren, was an einem Sonntag, an dem in einigen Bundesländern die Ferien zu Ende sind, vielleicht aber auch nicht so überraschend ist. Im Gegensatz zu einigen anderen Akademieteilnehmern hatte ich von FFU bis FH auch einen Sitzplatz und konnte so das Jubiläumsrätsel in der „mobil“ lösen. Wer es noch nicht kennt, dem sei es empfohlen, es enthält einige CUS-typische Fallen, und großes Bahnwissen ist sehr von Vorteil.

Mit Dampf zum Hafen

Anlässlich des (Bahnhofs-)Quartiersfestes gab es heute mal wieder die Möglichkeit, mit dem Dampfzug auf der Aschaffenburger Hafenbahn zu fahren. Eingesetzt war ein Zug mit 50 3552 der Museumseisenbahn Hanau
Zug der Museumseisenbahn Hanau mit 50 3552

und 261 052 am anderen Ende.
Zug der Museumseisenbahn Hanau mit 261 052 der DB

Zug der Museumseisenbahn Hanau mit 50 3552

Zug der Museumseisenbahn Hanau mit 50 3552

Zug der Museumseisenbahn Hanau mit 50 3552

Am Hafen angekommen, durften wir zwar mangels Bahnsteig nicht aussteigen, konnten aber das Schloss mal aus einer ungewohnten Perspektive sehen:
Hafenbahn Aschaffenburg mit Schloss Johannisburg

Nach etwa 20 min ging es dann wieder zurück, wobei ich mich diesmal natürlich auf die andere Seite setzte. Zum Glück war der Zug nicht allzu stark besetzt, obwohl die Fahrkarten
Kostenlose Fahrkarte für die Sonderfahrt auf der Hafenbahn

nichts kosteten. So war es eine nette Tour, oder wie es auf Ebay heißt: Jederzeit gerne wieder!

Naht- und problemlos

Zum 85. Geburtstag meiner Tante machte ich mich gestern mal wieder auf den Weg nach Korbach. Los ging es schon um 7.35 Uhr mit dem ICE, nachdem ich den Bahnhof in der Rekordzeit von 10 Minuten zu Fuß erreicht hatte (der Bus war wohl etwas früh und ich etwas spät dran …). Dort ging es dann nahtlos weiter nach Marburg, wo die Umsteigezeit gerade zur Frühstücksbeschaffung beim Bäcker reichte, bevor es dann mit einem 628er nach Frankenberg weiterging. Für den Zug ist dort zurzeit wieder Endstation, der Umstieg in den SEV klappte aber ebenfalls nahtlos. Wegen der gut ausgebauten Bundesstraße (Zwischenhalte bis Korbach Süd wurden nicht angefahren) und dem ohnehin nicht hohen Tempo der Bahn dauerte die Busfahrt auch nicht länger als sonst die Zugfahrt.
Den Grund für den SEV sah ich dann auf der Rückfahrt, die ich nämlich von Korbach „Hauptbahnhof“ antrat. Der war eine einzige Baustelle: Die Unterführung zu den Bahnsteigen fehlte komplett, und auch der Vorplatz bestand vorwiegend aus Schotter.

Baustelle am Bf Korbach

Baustelle am Bf Korbach

Zum Glück hatte ich das kurz vorher von der Verwandtschaft erfahren, so dass ich ausreichend Zeit mitbringen konnte und netterweise auch begleitet wurde. Die Linie nach Kassel ist zur Zeit die einzige, auf der Züge fahren. Meiner tat das völlig problemlos in Gestalt eines 646ers, den einige Passagiere der vorigen Fahrt allerdings in ziemlich dreckigem Zustand hinterlassen hatten. Der Pünktlichkeit tat das keinen Abbruch, und auch der Anschluss-ICE in FKW fuhr ohne Verspätung ab. Der Zub zeigte mir noch einen Trick, wie ich im Navigator schneller die dort gespeicherte BahnCard abrufen konnte, und wurde prompt von einem Reisenden eine Reihe hinter mir um Hilfe beim Scannen des QR-Codes für die Kundenzufriedenheitsumfrage gebeten. FF erreichten wir ohne Zwischenhalt ebenfalls pünktlich. Also war noch Zeit für meine geliebte Chillibratwurst, bevor es dann in den nur samstags verkehrenden ICE 1625 ging. Der war diesmal aus einem 411 statt einem 415 gebildet, was ausnahmsweise mal zur mehr Platz führte als geplant (laut Durchsage des Zub waren aber Probleme beim Anzeigen der Reservierung trotzdem nicht ausgeschlossen). NAH erreichte ich wiederum pünktlich um 21.48 Uhr und machte mich angesichts des guten Wetters wieder zu Fuß auf den Weg, wobei ich mir noch ein Eis gönnte.

Feld-, Wald- und Wiesenbahn

Nach langer Zeit hatte ich am Samstag mal wieder eine reine Spaßfahrt geplant. Da das ursprünglich geplante Ziel Cheb (Eger) wegen Bauarbeiten nicht wie gedacht anfahrbar war, entschied ich mich für eine Tour zur Thüringerwaldbahn. Auf dem Rückweg baute ich noch einen Abstecher nach Würzburg ein, um dort den Mensa-Stammtisch zu besuchen. Bei selbigem am Vortag in Darmstadt entschied sich noch ein Vereinskollege, spontan mitzufahren.
Am Samstag ging es zur recht zivilen Zeit von 10.43 Uhr los. Da mein Fahrrad nicht fahrfähig war, fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof und deckte mich wie immer dort mit Frühstück ein (mit dem Rad wäre ich allerdings später gekommen und erst in Hanau zum Bäcker gegangen). Im RE nach FH saß ich neben einem Junggesellinnenabschied, dessen Teilnehmerinnen ausgiebig über ihre vergangenen Männergeschichten unterhielten („Wie viele ich geküsst habe, weiß ich nicht mehr, das waren ja teilweise fünf an einem Abend“). Auf der Strecke weiter Richtung Fulda herrschte ein leichter Stau, so dass mein ICE +5 hatte. Meine Reisebegleitung hatte uns schon zwei Comfort-Plätze reserviert und Bekanntschaft mit einem Südafrikaner geschlossen, der überrascht davon war, wie grün Europa ist. Da unser Anschlusszug uns auf derselben Strecke hinterher fuhr, klappte auch der Umstieg dorthin in Fulda problemlos. Während der Weiterfahrt versuchte mein Begleiter, telefonisch herauszufinden, ob seine BC 100 auch in der Thüringerwaldbahn gilt. Antwort nach mehrminütiger Recherche der Gesprächspartnerin: Nur im Gothaer Stadtgebiet (was sich online irgendwie nicht bestätigen lässt).
In Gotha angekommen, marschierten wir zum Kundenzentrum an der Straßenbahnhaltestelle. Dort nahm sich der Mitarbeiter sehr viel Zeit für uns und verkaufte uns schließlich je zwei Fahrscheine mit BC-Rabatt: von Gotha nach Tabarz und von da zurück nach Friedrichroda.
Fahrkarten der TWSB

Wegen Bauarbeiten startete die Linie 4 nicht direkt vom Hbf, sondern es war ein Pendelverkehr mit der Linie 2 eingerichtet, die auf dem in Fahrtrichtung linken Gleis verkehrte:
Tatra-Wagen der TWSB

Linksverkehr wegen Bauarbeiten

An der Hersdorfstraße stand auch schon die Linie 4 bereit, ein Duewag-Einheitswagen:
Duewag-Wagen der TWSB

Los ging es, erst einmal quer durch Gotha, bevor die Bahn der Überschrift alle Ehre machte (Reihenfolge der Bilder passend gemacht):
Feld, von der Thüringerwaldbahn aus gesehen

Wald, von der Thüringerwaldbahn aus gesehen

Wiese, von der Thüringerwaldbahn aus gesehen

Außerhalb der Stadt verläuft die Strecke eingleisig, teilweise direkt neben der Landstraße.
Thüringerwaldbahn mit paralleler Landstraße

Zwischen Waltershausen-Schnepfenthal und Reinhardsbrunn verläuft die Strecke parallel zur Bahnstrecke Fröttstädt – Friedrichroda, die wir nachher auch noch benutzen würden. Die Haltepunkttafel weist auf den Hp Reinhardsbrunn-Friedrichroda hin, wo sich die beiden Strecken wieder trennen.
Thüringerwaldbahn mit paralleler Bahnstrecke

In Tabarz angekommen, schauten wir uns ein bisschen im Ort um. Das Bahnhofsgebäude in der Endstelle mit dem 60er-Jahre-DDR-Charme steht leer:
Gebäude des Bahnhofs Tabarz

Das Ortszentrum ist ein paar Gehminuten entfernt
Im Zentrum von Tabarz

und hat u.a. den Struwwelpeter-Park zu bieten, da Heinrich Hoffmann in Tabarz seine Sommerfrische zu verbringen pflegte.
Figur im Struwwelpeter-Park in Tabarz

Da der Ort ganz nett war, fuhren wir statt mit der nächsten erst mit der übernächsten Bahn zurück. Vorher kam noch die Partybahn an, deren Fahrer die Weiche manuell stellen musste:
Partybahn der TWSB

Unsere Bahn war dagegen Testfahrzeug für kostenloses WLAN.
TWSB-Testwagen für WLAN

Nach zwei Haltestellen stiegen wir am TWSB-Bahnhof Friedrichroda aus, von wo wir zum DB-Bahnhof laufen wollten. Der Weg war länger als gedacht, und der Bahnhof anscheinend auch nicht so präsent, dass alle Passanten uns den Weg hätten nennen können. Wir schafften es aber doch noch rechtzeitig und ohne nennenswerten Umweg.
Am Bahnhof Friedrichroda

Die Fahrt mit dem „Walfisch“ verlief ohne Besonderheiten. Einen Teil der Strecke kannten wir ja schon, und im Gegensatz zur Straßenbahn musste der Zug an einigen auf 10 km/h herunterbremsen. Trotzdem war nach recht kurzer Zeit der Endbahnhof Fröttstädt erreicht, wo sich einige Afrikaner die Zeit mit Musikhören und Tanzen vertrieben. Hier verabschiedete ich mich von meinem Begleiter, der nach Berlin weiterfuhr und somit nicht den Bahnsteig wechseln musste. Ich schon, was nur über den relativ weitläufigen Umweg durch die Straßenunterführung ging. Mein Abellio-Talent traf pünktlich ein und erreichte ebenso pünktlich Eisenach, ebenso wie der Anschluss-ICE, in dem ich noch einen Platz gegenüber einem jungen Paar mit Baby fand, das sich vor sich hin stritt (das Paar, nicht das Baby). Mein Anschlusszug in Fulda war ebenfalls pünktlich, allerdings warnte der Zugzielanzeiger schon vor „starker Auslastung“. Die kam dadurch zustande, dass der Zug nur mit einem statt mit zwei ICE 2 unterwegs war. Notfalls hätte ich eine Stunde gewartet (ich gehe davon aus, dass meine Zugbindung dann aufgehoben gewesen wäre), aber es fand sich noch ein Platz im Einstiegsraum. So erreichte ich wie geplant NWH, wo ich das Stammtischlokal zu Fuß erreichte.
Genau so kam ich um kurz vor elf auch wieder am Bahnhof an, wo mich laut Zugzielanzeiger ein ziemlicher Kurzzug erwartete:
Zugzielanzeiger in Würzburg Hbf

Das war offensichtlich kein Fehler, denn der Zug entpuppte sich als fünfteiliger ICE-T, der normalerweise auf der Linie 41 nicht fährt. Dieser Zug am Samstagabend wird aber anscheinend immer von der BR 415 gefahren. Und das geschah auch an diesem Tag ohne Schwierigkeiten, so dass ich fast pünktlich meinen Heimatbahnhof erreichte und angesichts des trockenen und milden Wetters auch gut zu Fuß nach Hause gehen konnte.

Steigen Sie dort um – ach ja, Ihr Anschluss hält nicht

Letzten Freitag war ich mal wieder beim Mensa-Stammtisch in Darmstadt, diesmal in Kranichstein. Für den Rückweg hatte mir die RMV-Auskunft folgende Verbindung ausgespuckt (Screenshot nachträglich erstellt):

RMV-Auskunft für den 21.07.17

Gesagt, getan, ich machte mich mit der Straßenbahn auf den Weg zum Willy-Brandt-Platz, wo der Bus nach NAH ja bald kommen sollte. Man ahnt es schon, er tat es natürlich nicht. Ein Anruf bei der RMV-Hotline erbrachte auch keinerlei Aufklärung über den Verbleib des Busses, obwohl der Mitarbeiter dort sogar bei der Leitstelle des Busbetreibers BVH anrief. Erst danach erspähte ich das Kleingedruckte in der Auskunft und an der Haltestelle: Die Umleitung mit „Änderungen bei Haltestellen“ bedeutete, dass der Bus an diesem Tag den Willy-Brandt-Platz gar nicht anfuhr. Im Gegensatz zu den ebenfalls erwähnten Änderungen bei der Straßenbahn war dies jedoch nicht in der Auskunft eingearbeitet, was man nach dem Klick auf die Anmerkung auch ausdrücklich vermeldete.
Da ich nicht erst mit dem nächsten Nachtbus um 02:00 Uhr zu Hause sein wollte, fuhr ich über Frankfurt, wofür ich einen neuen Fahrschein kaufte. Diesen habe ich zur Erstattung beim RMV eingereicht und bin gespannt auf die Antwort.

Eine Stunde später – und noch eine

Extra eine Stunde später als in der für mich optimalen Zeitlage war ich am Freitag unterwegs, um den neuen ICE 4 zu testen. Das Ziel war Lübeck, meine Schwester erklärte sich netterweise bereit, mich auch um Mitternacht noch abzuholen, und die Kosten für die Fahrt (die auch eine Stunde früher sehr hoch gewesen wären) konnte ich dank Bonuspunkten auf Null senken.
Am Reisetag sah es so aus, als käme dann doch alles ganz anders: Am Vortag hatten Unwetterschäden für eine Streckensperrung u.a. zwischen AH und HH gesorgt, die bis in den Freitag andauerte. Ich versuchte, die Zugbindung vorsichtshalber aufheben zu lassen und doch eine Stunde früher zu fahren. Das wurde mir allerdings abgelehnt, da im System keine Verspätung prognostiziert wurde. Also verbrachte ich die Stunde am Bahnhof. Da Gleis 6 wegen Bauarbeiten gesperrt war, sollte mein ICE Richtung NWH von Gleis 8 fahren. Da er letztendlich +15 hatte und damit gleichzeitig mit dem Gegenzug ankam, wurde es dann Gleis 7. Zum ersten Mal befuhr ich jetzt die neue Spessartrampe, wobei meine Aufmerksamkeit währenddessen teilweise vom Zub beansprucht wurde. Da es sich bei meinem Zugteil wieder um einen redesignten ICE 3 handelte, gelang mir kurz vor NWH noch ein Bild vom Anschlussmonitor:

Ausführlicher Anschlussmonitor im redesignten ICE 3

Dort angekommen, sah ich noch ICE 90 nach AH, der eine Stunde früher hätte fahren sollen. Da hätte die Aufhebung der Zugbindung also nicht viel gebracht … Mein gebuchter Zug kam bald darauf, und trotz des Chaos am Vortag war es tatsächlich ein 4er. Die Abfahrt beider Züge verzögerte sich wegen einer Stellwerksstörung in Göttingen auf unbestimmte Zeit, die letztendlich aber nur ca. 10 Minuten betrug. Natürlich fuhr der 90 (der ja nun mittlerweile +70 hatte) eher, aber ich schaltete nicht rechtzeitig und wollte ja auch unbedingt mit dem ICE 4 fahren. Der fuhr auch kurz darauf ab, und ich konnte einige Bilder von innen machen (von außen hatte ich ja schon welche):

Gang im ICE 4
Durch das helle Holz wirkt das Interieur sehr gemütlich.

Sitzbereich im ICE 4
Blick in den Großraum-Sitzbereich (Abteile gibt es im ICE 4 nicht)

Gang im ICE 4
Unübersehbar der Hinweis auf das WLAN. Dass das nicht immer funktionierte, lag wohl daran, dass es nun mal auf Mobilfunk basiert und die Strecke durch relativ schlecht abgedecktes Gebiet führt.

Bistro im ICE 4
Auch das Bistro wirkt optisch sehr ansprechend, vor allem durch die große Glastheke. Der Durchgang rechts in den Restaurantbereich und weiter zur 1. Klasse ist allerdings sehr eng.

Snacks aus dem Bistro des ICE 4
Meine „Beute“ aus dem Bistro: Couscoussalat und Brownie. Beides sehr lecker, mit zusammen 9 Euro allerdings auch nicht ganz billig.

Gepäckregal im ICE 4
Das Gepäckregal bietet wirklich viel Platz, versperrt dafür aber den Blick aus dem Fenster (ich saß direkt auf der anderen Seite des Ganges).

In Göttingen standen wir noch einmal, weil das Stellwerk wohl wieder ausgefallen war, aber zum Glück nur kurz. Ich malte mir schon aus, dass es mit der Ankunft kurz nach Mitternacht wohl klappen könnte, da schlugen dann hinter HH doch die Unwetterschäden zu, so dass wir in der Gegend von Eschede länger standen und zwischendurch nur im Schritttempo weiterkamen. AH erreichten wir letztendlich mit etwa +60, zum Glück gab es noch einen Zug nach AL, so dass ich letztendlich um 1.08 Uhr ankam, übrigens gleichzeitig mit weiterem Besuch meiner Schwester.

Die Rückfahrt am Sonntag verlief zum Glück weit weniger problematisch. Über NWH (wie eigentlich gebucht) konnte ich diesmal allerdings nicht fahren, da zwischen dort und NAH weitere Bauarbeiten für die Spessartrampe liefen. Also nahm ich stattdessen den ICE nach FF, wo ich noch ein Plätzchen im gut gefüllten, aber tatsächlich ruhigen Ruheabteil fand. FF erreichten wir fast pünktlich, so dass der 8-Minuten-Anschluss auf den ebenfalls gut gefüllten Sonntagabend-Außer-Takt-RE kein Problem war, zumal der am Nachbarbahnsteig abfuhr. So erreichte ich meinen Heimatbahnhof zwar 14 Minuten später als ursprünglich gebucht, aber im tatsächlichen Fahrplan pünktlich, gönnte mir vor dem Bahnhof noch ein sehr gutes Köfte-Sandwich und radelte nach Hause.