In Ulm, …

Dank der neuen Buchungsfrist für Sparpreise bekam ich am Mittwoch noch einen für eine spontane Fahrt nach Ulm und zurück am darauffolgenden Feiertag. Einigermaßen günstig (52,50 Euro hin und zurück) wurde der jedoch nur durch die Abwahl der Option „Schnelle Verbindungen bevorzugen“ in der Auskunft. Dementsprechend interessant waren die Verbindungen auch: Los ging es um 9.22 Uhr mit dem RE nach Crailsheim. Der war bis Wertheim voll mit Radfahrern, so dass es sich mal wieder als Vorteil erwies, dass die Westfrankenbahn auf einer Seite der 628er nur Klappsitze eingebaut hatte. Unterwegs konnte ich die frisch neu eingebaute Weiche sehen, die einen zweigleisigen Betrieb von Aschaffenburg Süd fast bis zum Abzweig der Hafenbahn ermöglicht. Ab Wertheim leerte sich der Zug deutlich, und es ging durch die sprichwörtliche Pampa. Einige Minuten Verspätung ließen mich schon um meinen Anschluss in TC bangen. Einen Verspätungsalarm bekam ich dann aber doch aus anderem Grund: mein Anschluss-ICE nach Aalen hatte nämlich ebenfalls Verspätung und mein Anschluss dort war gefährdet. Letztendlich fuhr der IC mit etwa +5 ein. Da in meinem Wagen die Klimaanlage defekt war, wurde kostenloses Wasser verteilt, was ich dankend annahm. Der Anschluss an den IRE nach Ulm klappte gerade so und war für einige Umsteiger mit etwas schnellerer Bewegung verbunden. Auch der junge Mann, der sich dann gegenüber von mir an den Tisch im 611er setzte, war etwas aus der Puste. Über die Neigetechnik des Zuges zeigte er sich überrascht, und die Stifte, die er auf den Tisch legte, fielen pausenlos herunter. Ulm erreichten wir pünktlich um 13.54 Uhr, und neben ÖPNV-Fotos nutzte ich meinen Aufenthalt vor allem dazu, auf den Münsterturm zu steigen, der dieses Jahr sein 125. Jubiläum feiert.
Zurück hatte ich den IC um 18.04 gebucht und erreichte den Bahnhof in dem Moment, als der Zug bereits einfuhr. Drinnen herrschte gähnende Leere. Der Kontrolle „entkam“ ich, da die Zub-in direkt vor meinem Sitz einen Fahrgast im Gang kontrollierte und mich daher ebenso wie ihre Kollegin übersah. Der Zug fuhr pünktlich über die Geislinger Steige, kurz danach ertönte aber der nichts Gutes verheißende Signalton aus dem Führerstand. Wenig später blieb der Zug am Bahnsteig von Kuchen stehen. Grund, wie uns mitgeteilt wurde, war ein vorausfahrender Güterzug. Das bescherte uns insgesamt +15, so dass meine gebuchte Verbindung über Bruchsal und Heidelberg Makulatur war. Also stieg ich – auch auf Anraten der Live-Auskunft – bereits in TS aus und machte mich auf den Weg zur Information, da ich nicht wusste, wie bei einem Handy-Ticket die Aufhebung der Zugbindung gehandhabt wird. Antwort: Es wird eine Bescheinigung über die Zugverspätung ausgestellt. Nicht um Ulm, aber großräumig um Aschaffenburg herum ging also meine Weiterfahrt – mit dem ICE bis Mannheim, dort Umstieg nach FF. Gebraucht habe ich dabei meine Bescheinigung allerdings nicht. In Mainhattan angekommen, stellte ich fest, dass die Lounge wegen des Feiertags bereits geschlossen hatte. Beinahe wäre ich darauf in den verspäteten IC nach Passau eingestiegen, merkte aber gerade noch rechtzeitig, dass dieser ja wegen Bauarbeiten gar nicht über NAH fuhr. Also blieb nur der Weg mit dem RE, der auch die nordmainischen Bahnhöfe abklapperte und schließlich meinen Wohnort um 22.16 Uhr erreichte – nur drei Minuten später als ursprünglich geplant.

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