Weitgehend ohne Komplikationen lief die Fahrt, für die es kurzzeitig doch ein Prämienticket gab: Der ICE verließ AH pünktlich und war tatsächlich rappelvoll, so dass sich die Reservierung in der Lounge, die ich schon vor der Prämienfahrt gebucht hatte, definitiv gelohnt hat. Bis FF war die 2.-Klasse-Lounge hinten, aber der Blick trotzdem recht interessant. Beim Wenden und Tf-Wechsel in FF war die erste Amtshandlung des neuen Tf, die Scheibe milchig zu schalten. Wollte er nicht, dass man ihm über die Schulter guckt oder die Lounge-Passagiere vor unangenehmen Eindrücken im Fall eines PU bewahren? Dank des sonnigen Wetters sah man aber durch die Scheibe trotzdem noch einiges. Besonders interessant war, dass wir von FFLF bis FLIS nicht nur auf dem Gegengleis fuhren, sondern uns auf dem „eigentlich“ richtigen Gleis sogar Züge entgegen kamen. Grund dafür war laut → DSO, dass es kurz vorher eine Störung in der LZB gegeben hatte und diese nun getestet werden musste. KKDT erreichten wir dann ebenfalls pünktlich, leider auf Gleis 12, das nur über eine Treppe erreichbar ist.
Mein Anschluss-RE 5 nach Bonn war wegen Personen im Gleis leider mit +40 angekündigt. Zum Glück fuhr aber nur wenige Minuten später die RB 48, so dass ich nun auch mal in den Genuss der NX-Talente kam. Zum Glück konnte ich mir in KKDZ noch einen Sitzplatz sichern, denn ab KK knubbelten sich sämtliche Fahrgäste des verspäteten RE im Zug. Den Fahrplan konnte der aber halbwegs einhalten, so dass ich nur 10 min später als geplant in Bonn eintraf.
Dort fuhr ich in den nächsten Tagen nicht nur sehr viel mit dem ÖPNV herum, sondern machte auch einiges an Fotos davon. Interessant fand ich bei den neueren Bussen die farbige Matrixanzeige, die ich bis dahin nur aus Brüssel kannte.
Zurück ging es dann am Sonntagvormittag mit der Stadtbahnlinie 16 nach Köln, mit der ich ich sowieso schon lange mal fahren wollte. Da ich aber von Bonn West zum Kölner Neumarkt wollte, war das aber auch die schnellste Möglichkeit. In der Domstadt war ich noch mit einer Freundin zum Essen verabredet, bevor wir dann über die Hohenzollernbrücke nach KKDT spazierten. Auf den letzten Metern mahnte ich etwas zur Eile, was sich als unnötig herausstellte: Nicht nur war die Abfahrtszeit des Zuges wegen Bauarbeiten ohnehin von 15.44 Uhr auf 15.50 Uhr verschoben worden, er hatte auch noch 30 Minuten Verspätung wegen einer technischen Störung. Ankommen tat er dann ausgerechnet in dem Moment, als schon der Gegenzug auf Gleis 11 stand – also war wieder Treppensteigen nach Gleis 12 angesagt. Die technische Störung betraf den zweiten Zugteil, der deswegen nicht mitfahren konnte – entsprechend voll war der verbliebene Zugteil sowie der Unmut bei den Passagieren darüber. Seinen Unmut tat auch der Magen einer Reisenden in der Reihe vor mir kund – nach deren Aussage kam das vom Schaukeln des Zuges, bei dem ich in letzter Zeit auch das Gefühl habe, dass es zugenommen hat. Weiteres Ungemach brachten die Kopfhörer des jungen Mannes neben mir, die die Musik fast ungefiltert wiedergaben. In FF wurde er aber ohnehin von seinem Platz verscheucht, weil die neue Sitzplatzinhaberin im Gegensatz zu ihm den Comfortstatus hatte (und ein schlechtes Gewissen, aber begreiflicherweise wollte sie nicht bis München stehen). Da wir nicht über FFLF, sondern baubedingt über den Regiobahnhof gefahren waren, hatten wir inzwischen +45. Den RE überholten wir in FH über Gleis 104, so dass die Verspätung bis NAH zumindest nicht mehr wurde. Da ich aber nicht nach Hause laufen wollte, sondern auf den nächsten Bus wartete, kam ich letztendlich doch eine Stunde später zu Hause an als geplant.