Netzpläne auf dem Prüfstand

Über mehr oder weniger kuriose Netzpläne hatte ich ja schon ein paarmal berichtet, auch über → Project Mapping, das einige, vor allem britische, Netzpläne kritisch unter die Lupe nimmt. Jetzt bin ich auf ein Blog gestoßen, das sich ausschließlich mit Netzplänen aus der ganzen Welt beschäftigt: → Transit Maps. Unter anderem werden hier offizielle Netzpläne bewertet, aber auch historische Pläne vorgestellt oder Ideen für neue Pläne gesammelt – ob verbesserte Versionen bestehender Pläne oder völlige Fantasieprodukte. Viel Spaß beim Stöbern!

JKBF-Rekorde 2013

Im Jahr 2008 hatte ich schon einmal eine Liste meiner ganz persönlichen Bahnrekorde aufgestellt. Nach knapp fünf Jahren ist es nun Zeit, einmal zu schauen, ob diese noch bestehen oder ob ich sie inzwischen eingestellt habe:

  • Die längste Zugfahrt überhaupt ist ein wenig Definitionssache, aber wenn man die längste Fahrt zwischen zwei vorgesehenen Stationen auf einer Reise ansetzt, war es wohl die Fahrt von Aschaffenburg nach Stockholm vom 25. auf den 26. Juli 2010 mit sage und schreibe knapp 23 Stunden. Sie hat deswegen so lange gedauert, weil der Nachtzug aus Würzburg mit einer halben Stunde Verspätung in Kopenhagen ankam, wodurch ich den X2000 nach Stockholm verpasst habe. Daher musste ich umbuchen, bekam aber erst drei Stunden wieder später einen Platz in dem reservierungspflichtigen Zug. Diese Zeit habe ich zwar genutzt, um mir ein wenig Malmö anzuschauen, geplant war das aber nicht. Außerdem endete der Zug dann wegen einer Streckensperrung kurz vor Stockholm, so dass ich das letzte Stück auch noch mit Ersatzbus und S-Bahn zurücklegen musste. Aber auch, wenn alles geklappt hätte, würde diese Fahrt mit 18 Stunden und 15 Minuten den Rekord halten.
  • Bei der längsten Fahrt in ein und demselben Zug ist nach wie vor die Nachtzugfahrt nach Warschau 2005 unübertroffen, bei den Tageszügen führt inzwischen München Hbf–Budapest Keleti PU. am 1. April 2011 mit 7 Stunden und 22 Minuten.
  • Zum Glück seit dem letzten Beitrag ebenfalls unübertroffen ist die größte Verspätung eines einzelnen Zuges, wohingegen die gesamte Verspätung bei der Ankunft bei der oben erwähnten Fahrt nach Stockholm die größte sein dürfte.

An dieser Stelle möchte ich die Liste der Rekorde noch etwas erweitern:

  • Die meisten Kilometer an einem Tag (damit auch den Geschwindigkeitsrekord) habe ich auf der Fahrt von Aschaffenburg nach Barcelona über Paris am 23. März 2013 absolviert: etwa 1730 km in 13 Stunden und 6 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 130 km/h entspricht. Das ist dafür, dass ich in Paris über eine Stunde Aufenthalt mit Bahnhofswechsel hatte, ganz ordentlich.
  • Der nördlichste Ort, den ich mit dem Zug erreicht habe (übrigens auch der nördlichste, den ich überhaupt erreicht habe), war Narvik in Norwegen am 30. Juli 2010. Theoretisch hätte ich von Deutschland dorthin auch kein anderes Verkehrsmittel benutzen müssen, praktisch lagen auf meiner Skandinavien-Tour vorher und hinterher jeweils Schiffs- und Busabschnitte. Erst von Fauske, 250 Kilometer südlich von Narvik, bin ich dann (mit einigen Zwischenübernachtungen) durchgehend mit dem Zug zurück gefahren (wobei der Zug dabei auch ein Schiff benutzt hat).
  • Der westlichste Ort ist auch gleichzeitig der südlichste meiner Zugfahrten bisher: Cascais an der portugiesischen Atlantikküste, von wo ich am 30. März 2013 mit dem Bus zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Kontinents, gefahren bin. Außerhalb Europas bin ich bisher nicht Zug gefahren, wenn man von der New Yorker Subway einmal absieht.
  • Bleibt noch der östliche Extrempunkt: Für reine Zugfahrten von Deutschland aus ist es das schon erwähnte Warschau, die östlichste Bahnreise überhaupt ging ebenfalls im Juli 2010 von Helsinki aus, das ich mit dem Schiff erreicht habe, nach Kemi am Bottnischen Meerbusen, von wo ich mit dem Bus weiter gefahren bin.

Soweit die neuesten Rekorde, ich bin auch jetzt wieder gespannt darauf, wann und wie sie gebrochen werden!

Lieblingsdesign

Nachdem ich ja nun schon über 1400 Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs fotografiert und zum Teil auch benutzt habe, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht, welches – innen wie außen, nach Form wie Farbe – die schönsten davon sind. Hier mal eine Auswahl, wobei die Reihenfolge keine Wertung darstellt:

Von außen:

Von innen:

Was meint ihr dazu? Treffe ich euren Geschmack oder habt ihr ganz andere Lieblingsfahrzeuge? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Streckenkunde 2013

Gut drei Jahre ist es her, dass ich das letzte Mal eine Karte der von mir befahrenen Bahnstrecken in Deutschland veröffentlicht habe. Zeit, sie zu aktualisieren: Karte 2013. Über die meisten Fahrten habe ich ja im Blog berichtet. Die „terrae incognitae“ bleiben im Wesentlichen die gleichen: der Osten, aber auch weite Teile meines aktuellen Heimatbundeslandes. Gegenüber der letzten Version habe ich auch einige Fehler korrigiert: In Geltendorf und Eilenburg war ich nämlich noch nie. Dafür habe ich jetzt auch Strecken wie die Ratinger Weststrecke markiert, die ich „nur“ im Dunkeln befahren habe. Nicht aufgeführt ist aber der deutsche Abschnitt der Fahrt mit dem Nachtzug Lund–Berlin, weil ich selig schlummernd nicht einmal mitbekommen habe, über welche Strecke die ging. Ebenfalls nicht aufgeführt ist eine meiner allerersten Bahnfahrten, die 1988 von Attendorn nach Eichhagen ging – daran kann ich mich nämlich, da noch kein Eisenbahnfreund, praktisch gar nicht erinnern. Meine nächsten Reisepläne gehen erst mal ins Ausland, daher wird es noch eine Weile dauern, bis alle deutschen Strecken „schwarz“ sind.

Weiße Stadt, Cité Blanche oder Yeti Witch?

Dass U-Bahn-Netzpläne eine Spielwiese für Sprachspieler darstellen, konnten aufmerksame JKBF-Leser schon in den Beiträgen über den übersetzten Plan von Stockholm und den Anagrammplan von Berlin sehen. Für eins der ältesten und größten U-Bahn-Netze der Welt gibt es so etwas natürlich gleich mehrfach: das „Project Mapping“ stellt auf seiner Website eine → Sammlung von Variationen des Londoner U-Bahn-Plans vor. Darunter sind auch mehrere deutsche und eine französische Übersetzung sowie eine Anagrammkarte. Wer sich generell für den Schienenverkehr auf den britischen Inseln und anderswo interessiert, findet beim Weiterklicken auf der Website auch noch weitere selbst gestaltete Karten sowie Kritik an den offiziellen Darstellungen.

Die Lösung aller Probleme

Das Dilemma mit den ausgefallenen Klimaanlagen am Wochenende brachte mich auf eine ganz revolutionäre Idee: Was wäre, wenn wir den Bahnbetrieb in Deutschland komplett einstellen würden? Eigentlich hätte das doch nur Vorteile:

  • Die Deutsche Bahn hätte endlich keine Kosten für die Wartung von Fahrzeugen und Infrastruktur mehr und könnte sich voll und ganz auf ihre weltweiten Logistikaktivitäten konzentrieren. Dann würde es bestimmt auch endlich mit dem Börsengang klappen.
  • Die Mitarbeiter der DB müssten nicht mehr zu unchristlichen Zeiten im Führerstand hocken oder Fahrkarten kontrollieren, sondern könnten ausschlafen und hätten so mehr Zeit für ihre Familien.
  • Die privaten EVU würden Millionen an Trassenentgelten sparen und bräuchten sich nie mehr über ungerechte Behandlung durch DB Netz zu beschweren.
  • Die Bahnindustrie wäre endlich den Druck los, Fahrzeuge pünktlich fertigzustellen und hätte so auch keine langwierigen Streitereien mit den EVU und dem EBA mehr.
  • Die Mitarbeiter des Eisenbahn-Bundesamtes wiederum könnten endlich wieder ruhig schlafen, da sämtliche Sicherheitsbedenken aus dem Bahnbetrieb ein für alle Mal ausgeräumt wären.
  • Bund und Länder könnten endlich das Geld für Regionalisierungs- und Infrastrukturmittel einsparen und an anderer Stelle verwenden.
  • Busunternehmer und Spediteure würden sich über nie geahnte Auftragsrekorde freuen.
  • Alle Parteien hätten ihre Ziele erreicht: CDU und FDP würden sich freuen, dass es auf dem Eisenbahnmarkt keine Wettbewerbsverzerrungen mehr gibt. SPD und Linkspartei würden betonen, dass auch die schlecht bezahlten Jobs bei den Privatbahnen der Vergangenheit angehören. Die Grünen hätten einen weiteren Klimakiller eliminiert, und die Piratenpartei hätte endlich den fahrscheinlosen Bahnverkehr.
  • Die EU würde alle Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland aufheben, da ausländische EVU nicht mehr gegenüber deutschen diskriminiert würden. Außerdem wären auf einen Schlag 100% des deutschen Bahnnetzes mit ETCS ausgestattet.
  • Stadtplaner, Architekten und Immobilienmakler würden sich freuen, dass plötzlich jede Menge Bauland in bester Lage zur Verfügung stünde.

Den einzigen Nachteil würden wohl die Fahrgäste davon tragen. Zwar könnten sie die wegfallenden Bahnverbindungen durch Umstieg auf Auto, Fahrrad und Billigflieger kompensieren, nur müssten sie sich dann ein anderes Thema für ihre Witzeleien und Lästereien aussuchen. Und das kann dauern!

Mal wieder ein Auskunftskuriosum

Sucht man in der DB-Reiseauskunft für den 22. April eine Fahrt von Dresden nach Aschaffenburg, findet man u.a. folgende Verbindung:


Dresden Hbf So, 22.04.12 ab 13:53 3 ICE 1556
Leipzig Hbf So, 22.04.12 an 15:07 10
Leipzig Hbf So, 22.04.12 ab 15:26 18 IC 1948
Frankfurt(Main)Hbf So, 22.04.12 an 20:40 2
Frankfurt(Main)Hbf So, 22.04.12 ab 20:54 4 ICE 821
Aschaffenburg Hbf So, 22.04.12 an 21:22 6

Im Vergleich zu anderen Verbindungen fällt die längere Fahrtdauer bei gleichzeitig niedrigerem Sparpreis auf. Beides liegt daran, dass zwischen LL und FF der Sonntags-Verstärker-IC 1948 benutzt wird, der nicht über Erfurt, sondern über Nordhausen fährt. Allerdings hält dieser auch um 20.12 Uhr in Hanau, wo 20 Minuten später der Umstieg auf IC 2329 nach NAH möglich wäre – über eine halbe Stunde und 20 Euro gespart! Wartet man in Hanau eine Dreiviertelstunde auf den nächsten RE, ist man immer noch vor dem ICE da und zahlt sogar noch mal 10 Euro weniger. Leider werden diese Verbindungen nur angezeigt, wenn man als Unterwegsbahnhöfe Nordhausen und Hanau (letzteres mit 10 bzw. 20 min Aufenthalt) eingibt. Dass die DB so etwas absichtlich macht, um die Fahrgeldeinnahmen zu maximieren, möchte ich ihr nicht unterstellen. Bleibt nur die Möglichkeit, dass es sich hier um einen recht kuriosen Fehler im Suchalgorithmus handelt.

Von Wustkerze bis Kurszote

Nicht nur Übersetzen von Netzplänen führt zu kuriosen Ergebnissen: Der Künstler Benny Nero hat einen Netzplan (wohl leider inzwischen nicht mehr online) von Berlin mit Anagrammen der Stationsnamen erstellt. Wenn man dann in „Pfau hat Hohn/Fehlbar erbt Hohn“ (Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof) angekommen ist, kann man von dort aus zum Beispiel zur „Burg Rattenloch“ (Charlottenburg) fahren. Interessanterweise lassen sich aus fast allen Namen mehr oder weniger sinnvolle deutsche oder englische Wörter basteln, nur „Lue Bevel“ (Bellevue) ergibt nicht unbedingt einen Sinn. Meine Favoriten, ohne ein Urteil über die jeweiligen Orte fällen zu wollen: „Abwassers edler Rest“ (Eberswalder Str.), „Moped Rastplatz“ (Potsdamer Platz), „Smart rasiert“ (Samariterstr.) und „Schweineöde“ (Schöneweide). Den originalen Berliner Plan gibt es → hier zum Vergleich.

Ist das Netz konvex, …

Heute wird es mal wieder etwas exzentrisch, d.h. noch exzentrischer als sonst … In der Mathematik heißt eine geometrisch darstellbare Menge konvex, wenn eine Verbindungslinie zwischen zwei beliebigen Punkten der Menge immer vollständig innerhalb der Menge liegt. Diese Definition kann man auf Städte und Bahnhöfe übertragen: Wenn es in einer Stadt mehrere Bahnhöfe (bzw. Haltepunkte) gibt, kann man normalerweise zwischen ihnen auf der Schiene hin und her fahren, ohne die Stadt zu verlassen. Es gibt jedoch Ausnahmen, eine davon ist meine Heimatstadt Marl: Will man mit dem Zug von Marl Mitte nach Marl-Sinsen, muss man über die Nachbarstadt Haltern am See fahren.
Im Folgenden seht ihr – nach Bundesländern sortiert – die Städte und Gemeinden mit „nichtkonvexen“ Bahnnetzen, die ich beim Durchforsten des Eisenbahnatlas Deutschland gefunden habe. Gewertet habe ich dabei der Einfachheit halber nur Gemeinden, bei denen man über einen Bahnhof oder Haltepunkt in einer anderen Gemeinde fahren muss. Führt eine Strecke ohne Halt über fremdes Stadtgebiet, habe ich das nicht mitgezählt. Hinter dem Gemeindenamen habe ich jeweils Beispiele für Bahnhöfe aufgeführt, die nicht miteinander verbunden sind.

Baden-Württemberg
Adelsheim (Nord, Ost)
Ditzingen (Bf, Heimerdingen)
Ettlingen (Stadt, West)
Horb am Neckar (Bf, Heiligenfeld)
Pfinztal (Berghausen, Berghausen-Hummelberg)
Stuttgart (Hbf, Weilimdorf)

Bayern
Hersbruck (r Pegnitz, l Pegnitz)
Lauf (r Pegnitz, l Pegnitz)
Nürnberg (Hbf, Nordost)
Pommelsbrunn (Pommelsbrunn, Hohenstadt)
Schwaig b. Nürnberg (Schwaig, Behringersdorf)

Brandenburg
Beelitz (Stadt, Heilstätten)
Kolkwitz (Bahnhof, Süd)
Potsdam (Hbf, Rehbrücke)
Röderland (Prösen, Prösen Ost)
Teltow (Bf, Stadt)

Hessen
Elz (Bf, Süd)
Groß Gerau (Bf, Dornberg)
Limburg (Bf, Süd)
Münster (bei Dieburg) (Bf, Altheim [Hessen])
Offenbach (Hbf, Ost)
Sulzbach (Taunus) (Bf, Nord)

Mecklenburg-Vorpommern
Binz (Ostseebad Binz, Ostseebad Binz Landesbahn)

Niedersachsen
Ganderkesee (Bf, Hoykenkamp)
Seevetal (Hittfeld, Maschen)

Nordrhein-Westfalen
Bad Oeynhausen (Bf, Süd)
Bochum (Hbf, Dahlhausen)
Bönen (Bf, Nordbögge)
Bonn (Hbf, Beuel)
Bottrop (Hbf, Feldhausen)
Brühl (Bf, Kierberg)
Castrop-Rauxel (Hbf, Süd)
Duisburg (Hbf, Ruhrort)
Erkrath (Bf, Nord)
Eschweiler (Hbf, Talbf)
Essen (Hbf, Altenessen)
Gelsenkirchen (Hbf, Buer Süd, Buer Nord)
Kaarst (Bf, Büttgen)
Leverkusen (Mitte, Opladen)
Marl (Mitte, Sinsen)
Telgte (Bf, Westbevern)

Rheinland-Pfalz
Alsdorf (Westerwald) (Bf, Grünebacherhütte)
Diez (Bf, Ost)

Sachsen
Auerbach (Vogtl) (ob Bf, unt Bf)
Delitzsch (ob Bf, unt Bf)
Falkenau (Flöha) (Bf, Süd)
Plauen (ob Bf, unt Bf)
Radebeul (Ost, Naundorf)
Schkeuditz (Bf, Leipzig-Halle Flughafen)

Thüringen
Bad Sulza (Bf, Nord [Betrieb 2017 eingestellt])
Geratal (Geraberg, Gräfenroda)
Grammetal (Hopfgarten, Obergrunstedt)
Pößneck (ob Bf, unt Bf)

Um zwischen diesen auf dem Stadtgebiet unverbundenen Bahnhöfen auf dem Schienenweg hin und her zu fahren, reicht in aller Regel einmal Umsteigen aus, meist schon eine Station weiter in der Nachbarstadt. In Bottrop geht es sogar ohne Umsteigen. Mehr als einmal Umsteigen ist dagegen nötig in Gelsenkirchen (Buer Nord und Süd), Delitzsch, Groß Gerau und Pößneck. Delitzsch hat außerdem die Besonderheit, dass sich beide Strecken im Stadtgebiet kreuzen, allerdings ohne Umsteigemöglichkeit. Ebenso ist es in Essen, wo aber die Bahnhöfe Dellwig und Dellwig Ost nur ca. 500 m voneinander entfernt liegen. In Groß-Gerau dagegen gibt es eine Verbindung zwischen beiden Bahnhöfen, die aber nicht von Personenzügen befahren wird. Ein absoluter Sonderfall ist der Nürnberger Nordostbahnhof, den man auch mit noch so viel Umsteigen nicht vom Hauptbahnhof aus erreichen kann, da die Strecke von dort nach Gräfenberg ein Inselbetrieb ist. Hier gilt, was in den meisten anderen Orten der Liste auch gilt: Gut, dass es noch andere Verkehrsmittel gibt! Im Falle Nürnbergs ist man mit der U-Bahn am besten bedient, in anderen Orten kann man die Entfernung zwischen den Bahnhöfen gut zu Fuß zurücklegen.

Da im Atlas nicht immer zu erkennen ist, zu welcher Gemeinde die Bahnhöfe gehören, habe ich sicher noch die eine oder andere nichtkonvexe Stadt übersehen. Bevor ich den Exzentrikmodus wieder ausschalte, daher also der Hinweis, dass ich wie immer eure Ergänzungsvorschläge dankend annehme ;).

Nachtrag: Offenbach hatte ich vergessen (meines Wissens gibt es keine direkten Züge mehr von Ost nach Hbf, auch wenn die Verbindung gleistechnisch möglich ist)
Nachtrag 2: Stuttgart (danke an Tobias für den Hinweis), Leverkusen und Kolkwitz ergänzt
Korrektur: Radebeul Bf gibt es nicht, ersetzt durch Radebeul Ost
Nachtrag 3: Binz ergänzt, als Besonderheit sind hier noch verschiedene Spurweiten und Eigentümer der beiden Strecken zu verzeichnen
Nachtrag 4: Beelitz ergänzt
Nachtrag 5: Horb am Neckar ergänzt
Nachtrag 6: Adelsheim ergänzt
Nachtrag 7: Alsdorf (Westerwald) ergänzt
Nachtrag 8: Diez und Sulzbach (Taunus) ergänzt
Nachtrag 9: Urmitz ergänzt, Hinweis auf Betriebseinstellung bei Bad Sulza Nord
Nachtrag 10: Urmitz wieder entfernt, der Bf Urmitz gehört zu Mülheim-Kärlich
Nachtrag 11: Geratal ergänzt
Nachtrag 12: Bönen und Grammetal ergänzt
Nachtrag 13: Bad Oeynhausen ergänzt, Einträge innerhalb der Bundesländer alphabetisch sortiert
Nachtrag 14: Telgte und Teltow ergänzt
Nachtrag 15: Brühl ergänzt
Nachtrag 16: Ditzingen und Ganderkesee ergänzt

Negative Grenzkosten

Bei der alljährlichen Berechnung der passenden Bahncard ist mir vorhin aufgefallen, dass der Normalpreis mit ICE von NAH nach EE 91, nach ERE (mit ICE bis EE) aber nur 87 Euro beträgt. Weitere Recherchen ergaben, dass Essen anscheinend ein Gravitationszentrum ist, denn Fahrscheine in alle umliegenden Städte kosten, selbst wenn man sie nur über Essen erreicht, weniger. Pfennigfuchsern, die unterwegs in die Ruhrmetropole sind, sei daher geraten, einen Fahrschein bis Gelsenkirchen (83 Euro) zu buchen und das letzte Stück verfallen zu lassen. Der Grund für diese Kuriosität ist unklar, möglicherweise hängt das mit der ermittelten Zahlungsbereitschaft der Fahrgäste zusammen. Sollte die DB diesen Beitrag lesen, so hoffe ich doch sehr, dass der Preis nach Essen gesenkt und nicht die Preise in alle anderen Orte erhöht werden ;).

Nachtrag: Auch dieses Jahr bin ich übrigens mit der Bahncard 25 wieder günstiger gefahren als ich es mit der 50er wäre, wobei die Differenz vorwiegend durch den Preis der Bahncards selbst zustande kommt.
Nachtrag 2: In einer → Diskussion im ICE-Treff finden sich noch weitere Beispiele, in denen die längere Strecke weniger kostet als die kürzere.