Einst und Jetzt Spezial zum Mauerfall

Heute vor 25 Jahren ereignete sich einer der Wendepunkte (im wahrsten Sinne) der deutschen Geschichte: die deutsch-deutsche Grenze wurde geöffnet und Deutschland wenig später wieder vereinigt. Die offenen Grenzen nutzten meine Eltern im Juli 1990, um mit meiner Schwester und mir Verwandte in der Nähe von Dresden zu besuchen. Leider (aus heutiger Sicht) war ich damals noch nicht so bahnbegeistert wie heute, so dass ich vom Dresdner Hauptbahnhof nur ein Foto gemacht habe:

Dresden Hbf im Juli 1990

Auffällig ist, dass die Halle recht düster wirkt, was aber nicht „ostspezifisch“ ist – alte Aufnahmen von DB-Bahnhofshallen vermitteln denselben Eindruck. An der rot-weißen Farbe sofort erkennbar ist eine DR-V 180 (BR 118). Interessanterweise stehen daneben einige Güter-(möglicherweise Gepäck-)wagen. Der Elektrokarren dagegen sieht nicht viel anders aus als diejenigen, die heute noch bei der DB im Einsatz sind.

Dresden Hbf im April 2012

Aus einer ähnlichen Perspektive habe ich dann am 20. April 2012 noch einmal ein Foto gemacht. Wie es sich für ein kapitalistisches Land gehört, fällt zuerst einmal die Werbung auf, auch den Infomonitor kann man dazu zählen. Außer diesem versperren auch noch die Modelleisenbahnanlage und der Bäckereistand den direkten Blick auf die Schienen (ob und wo man 1990 etwas zu essen kaufen konnte, weiß ich leider nicht mehr). Auf den Gleisen sind ein 612er und eine 182er (das in und um Dresden sehr aktive DB-Pendant des Taurus) zu erkennen. Interessant ist, dass der (Oberleitungs-?)Mast rechts von der Bildmitte die zwei Jahrzehnte unverändert zu überstanden haben scheint. Den größten Unterschied macht aber das jetzt viel hellere Licht in der Halle aus, deren Dach anscheinend (laut Wikipedia ab 2002) komplett neu konstruiert worden ist.

Fazit: Es hat sich eine Menge verändert in Dresden Hbf, und trotz Werbung und Verbauung nicht unbedingt zum Schlechteren. Weitere Während- und Nachwendevergleiche habe ich nicht zu bieten, aber da ich nun schon seit über 20 Jahren Bus- und Bahnfotos mache, wird sich vielleicht noch der eine oder andere spannende Vergleich ergeben.

Eger is a wonderful place

Das schöne Städtchen Eger (deutsch Erlau) in Nordungarn war mein Ziel in der letzten Woche. Anlass war mal wieder eine Multinationale Sommerakademie, zu der etwa 40 Teilnehmer aus 10 Ländern angereist waren. Meine Anreise hatte ich schon zum frühestmöglichen Termin gebucht, was mal wieder nicht ganz ohne Komplikationen ging: Für die gewünschte Hinfahrt über Passau, die mir eine halbe Stunde mehr Schlaf bescherte, ist das Europa-Spezial generell nicht erhältlich. Und die Rückfahrt, für die ich ohnehin über Salzburg fahren musste, war schon wenige Tage nach Buchungsbeginn mit 81,75 Euro recht teuer. Dazu kam noch eine Pflicht zur Reservierung für die Züge zwischen Budapest und Eger, die ich erst zwei Monate vorher online tätigen konnte.
Am Reisetag ging es dann mit im Fahrplan eingearbeiteter baubedingter Verspätung um 7.02 Uhr los. Direkt am Bahnsteig begegnete ich schon einem weiteren Akademieteilnehmer, der am Abend vorher bei einer Hochzeit in der Gegend gewesen war. Wir setzten uns in die Nähe voneinander und verbrachten die Fahrt größtenteils schlafend. Umsteigepunkt laut Zugbindung war St. Pölten. Wir fragten uns warum, weil beide Züge sowohl in Linz als auch in Wien West hielten. Vielleicht, weil hier die Übergangszeit am größten war? Jedenfalls verbrachte ich selbige vor allem bei McDonald’s, da vor und hinter dem Bahnhof weder Stadt- noch Regionalbusse auf meine Kamera warteten. Der Railjet nach Budapest war mit +5 angekündigt, was uns schon um unseren 10-Minuten-Anschluss in Budapest bangen ließ. Da der Zug ziemlich voll war, setzten mein Reisegefährte und ich uns auf unsere reservierten Plätze in zwei verschiedenen Wagen. Kurioserweise saß direkt neben meinem reservierten Platz eine weitere Akademieteilnehmerin, so dass ich auf der weiteren Fahrt Unterhaltung hatte.
In Wien West, wo ein Zugteil abgehängt wurde, fuhren wir pünktlich ab, hielten noch in Meidling und durchfuhren dann den schon ziemlich fertig aussehenden Wiener Hauptbahnhof. Die Pünktlichkeit war leider nicht von langer Dauer, denn kurz hinter der ungarischen Grenze blieb der Zug mehrmals stehen oder fuhr sehr langsam. Letztendlich erreichten wir Budapest bereits einige Minuten nach der Abfahrt des Anschlusszuges, der folgerichtig auch nicht mehr auf den Abfahrtstafeln ausgewiesen war. Also ergab sich ein zweistündiger Aufenthalt, den unsere nun dreiköpfige Reisegruppe für einen kleinen Spaziergang durch die ungarische Hauptstadt nutzte. Der nächste Zug nach Eger stand an Gleis 2 bereit, das sich als Bestandteil eines Flügel-Flügelbahnhofs entpuppte und daher entsprechend weit von der Haupthalle entfernt war. Dafür war dieser Zug weder reservierungs- noch zuschlagpflichtig, so dass die Schaffnerin nach kurzem Prüfen unsere Fahrscheine anstandslos akzeptierte. Als wir in der „Stadt des Rotweins“ ankamen, war es bereits 21.25 Uhr, ein Stadtbus brachte uns aber trotzdem noch zu unserer Unterkunft.

Nach einer wunderbaren, aber auch anstrengenden Woche in Eger (den im Titel erwähnten leicht abgewandelten Gospel sangen wir am Bunten Abend) stand am Sonntag dann die Rückreise an. Aufgrund der Erfahrungen auf der Hinfahrt hatte ich beschlossen, mich nicht auf den Zehnminuten-Anschluss zu verlassen, sondern bereits einen Zug früher nach Budapest zu fahren, was in diesem Fall glücklicherweise nur eine halbe Stunde früheres Aufstehen bedeutete. Die hier wiederum erforderliche Reservierung kaufte ich online. Die Stadtbusse fuhren sonntagmorgens um sieben Uhr bereits im Halbstundentakt, und das in einer Stadt mit 10.000 Einwohnern weniger als Aschaffenburg. Am Bahnhof angekommen, holte ich meine online bestellte Reservierung am Automaten ab und stieg gemeinsam mit zwei anderen Akademielern, von denen mich einer bis Aschaffenburg begleitete, in den Zug. Der brachte uns nur in das drei Stationen entfernte Füzesabony, wo wir in den Intercity umstiegen. Der hatte wiederum 10 Minuten Verspätung, was mich darin bestärkte, dass meine Entscheidung richtig war. In Budapest angekommen, verabschiedeten wir uns vom Dritten im Bunde, und mein Begleiter kaufte sich einen Fahrschein nach Salzburg, von wo er den Deutschland-Pass nutzte. Kurios war, dass Start- und Zielbahnhof bereits vorgedruckt waren und nur Preis und Geltungsdatum handschriftlich eingetragen wurden. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Railjet, wo wir in der Nähe meines reservierten zwei bis Wien freie Tischplätze fanden.
Direkt nach der Abfahrt kamen wir mit unseren Tischnachbarn, einem älteren australischen Ehepaar, ins Gespräch. Sie hatten gerade eine mehrwöchige Europareise beendet und waren auf dem Weg nach Wien, von wo sie wieder zurück nach Australien fliegen wollten. Angesichts der Menschen auf dem Fußboden fragten sie, ob denn Züge regelmäßig überbucht würden. Wir erklärten ihnen, dass dieser Zug nicht reservierungspflichtig sei und weitere Feinheiten der europäischen Tarifsysteme. Im Gegenzug erzählten sie uns vom Zugfahren in Australien, das außerhalb der Ballungsräume nicht besonders üblich ist. In Wien-Meidling verabschiedeten wir uns von den beiden und setzten uns auf zwei freigewordene Plätze nebeneinander.
Waren wir bis dahin noch halbwegs pünktlich gewesen, verließen wir Wien West ohne Angabe von Gründen mit etwa +10. Das wurde leider, wie wir nach ausgiebigem Schlafnachholen später feststellten, nicht weniger, sondern kurz hinter der deutschen Grenze durch eine -Störung sogar noch etwas mehr. Wir fingen an, trotz 25 min Übergangszeit um unseren Anschluss zu bangen, was mir andererseits immerhin 20 Euro Entschädigung einbringen würde. Letztendlich war dann aber sogar noch genug Zeit, um sich kurz an einem Bäckereistand in der Haupthalle noch etwas zu kaufen und den ICE Richtung Dortmund zu besteigen.
Die weitere Fahrt verlief entspannt und ohne Zwischenfälle, wenn auch mit wenigen Minuten Verspätung. Als wir hinter Würzburg von der NBS auf die Altstrecke einbogen, sah man den RE schon vor der Abzweigung warten. Zumindest der ICE hatte bis NAH die Verspätung aber fast aufgeholt, so dass wir uns noch bei Bahnhofsbäcker und -supermarkt eindeckten und uns auf den Weg zur Radstation machten. Dort hatte ich in weiser Voraussicht mein Rad deponiert, das ich nun angesichts des spontanen Besuchs nach Hause schob.

Jetzt ist es endlich „mein“ Bus

Endlich ist es auch nach Feierabend noch hell – eine Tatsache, die ich zusammen mit dem schönen Wetter natürlich ausnutzen musste. Meine Hoffnung, dass die jeweils einzigen Exemplare der zwei Bustypen, die mir in der Sammlung der VU noch fehlen, gerade am Busbahnhof stehen, enttäuschte sich zuerst. Ich wollte fast schon wieder fahren, da tauchte der Setra auf, hinter dem ich schon lange her bin – gefahren von dem Fahrer, dem er nach eigener Aussage gehört. Ihn zu fragen, hatte wohl keinen Zweck, und die Verkaufsstelle, in der ich hätte fragen können, hatte gerade geschlossen. Da sich der Fahrer aber Richtung Pausenraum aufmachte, gelang mir doch noch ein Foto, wenn auch wegen der Spiegelung nicht das allerbeste:

Der geheime Bus

Und um mein Glück für diesen Abend zu beschließen, kam dann auch noch der Citaro der neuesten Generation angefahren. Hier hätte ich den Fahrer zwar fragen können, aber da die Abfahrt unmittelbar bevorstand und er außerdem mit dem Fahrscheinverkauf beschäftigt war, habe ich darauf verzichtet. Stadtwerke und VU mögen es mir verzeihen – ich bin auch garantiert nicht von der Presse 😉 .

Citaro 2. Generation

Kapazitätsproblem mal anders gelöst oder: Alles ist relativ

In der aktuellen Zeitschrift des niederländischen Mensa-Vereins ist ein interessanter Artikel erschienen, der Bahnbetrieb mit moderner Physik verbindet: Zwei 100 Meter lange Züge fahren auf einer eingleisigen Strecke aufeinander zu. Begegnen sollen sie sich an einem Kreuzungsbahnhof, dessen Ausweichgleis aber leider nur 80 Meter lang ist. Der Fahrdienstleiter greift zu einer innovativen Lösung: Er hält die → K-Scheibe heraus und befiehlt den Tf, auf 60% der Lichtgeschwindigkeit, also ca. 200.000 Kilometer pro Sekunde, zu beschleunigen. Der Zugbegleiter des einen Zuges misst dessen Länge und stellt erschreckt fest, dass diese immer noch 100 Meter beträgt. Noch größer wird der Schreck, als er auch das Ausweichgleis ausmisst: Es ist nur noch 64 Meter lang. Da kommt ihm die Idee, auch den Zug, der ihnen nun mit 88% der Lichtgeschwindigkeit entgegen kommt, auszumessen, und siehe da: Auch er ist geschrumpft, und zwar auf nur 47 Meter. Die Zugkreuzung kann also ohne Probleme stattfinden. So kann die Physik auch mal Probleme der Bahn lösen, statt (siehe Achsen und Bremsen) andauernd nur welche zu verursachen! Ich warte bereits auf die flächendeckende Anwendung im DB-Netz. Ob ETCS wohl für die entsprechenden Geschwindigkeiten vorbereitet ist?

Expedition zu den Polen

Eine solche – und für den Titel sei mir die Anleihe bei → Steffen Möller gestattet – plane ich für Ostern und die Woche danach. Für die Anreise nach Krakau werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach Ryanair bemühen, die Rückreise von Posen aber ist gut an einem Tag per Zug zu schaffen. Gestern war der erste Buchungstag für die gewünschte Rückreise, und es bewahrheitete sich, was ich schon einige Tage vorher im ICE-Treff gelesen hatte: Es wurden zwar Sparpreise angezeigt, diese waren jedoch nicht buchbar, da „ein reservierungspflichtiger Zug nicht reserviert werden konnte“. Hintergrund: Der (reservierungspflichtige) Berlin-Warszawa-Express, den man auf dieser Strecke benutzt, hat eine Vorausbuchungsfrist von nur 60 Tagen. Das bedeutet, dass man sich den günstigen Sparpreis (da zuggebunden) auch erst dann sichern kann, ohne Garantie, dass in den anschließenden Zügen auch noch die entsprechenden Kontingente vorhanden sind. Man kann nun also zweierlei tun:

  1. Warten: Ein kurzer Check ergab, dass die entsprechende Verbindung an einem Sonntag Ende März genau dasselbe kostet wie für meinen gewünschten Reisetag. Es besteht also Hoffnung, dass die Preise nicht großartig steigen (auch sonst habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Preise von Buchungsbeginn bis -ende eher langsam steigen).
  2. Zur DB-Agentur des Vertrauens gehen: Reicht einem das nicht, so kann eine DB-Agentur ein bestimmtes Buchungsverfahren anwenden, das einen zuggebundenen Fahrkartenkauf auch mit späterer Reservierung zulässt. Die Agentur, die mir das netterweise (natürlich ohne Mehrkosten) angeboten hat, ist die → Fahrkartenagentur Lennestadt. Bezahlen kann man übrigens nicht nur per Kreditkarte, sondern auch auf Rechnung. Abholen kann man den Fahrschein dann an einem Automaten der DB.

Ihr ahnt es vielleicht schon: Ich habe mich letztendlich für die zweite Variante entschieden, obwohl die erste vermutlich auch kein allzu großes Risiko darstellt. Wer also demnächst nach Polen fahren will, sei auf diese Fußangel und die beiden Lösungsmöglichkeit verwiesen.

Die Nachtzüge von und nach Polen sind übrigens wie gewohnt drei Monate im Voraus buchbar. Hier kann man dann zwischen verschiedenen Komfortstufen wählen, die natürlich auch verschieden viel kosten. Was für eine Art „Dreier“ es jedoch ist, der einen hohen fünfstelligen Betrag kosten soll, bleibt wohl das Geheimnis der DB 😉 .

Neujahrsgrüße mit Velaro – jetzt auch mit Video

Von der Ausfahrt des Velaro aus Stuttgart Hbf habe ich auch ein Video gedreht, das ihr jetzt bewundern könnt. Er klingt schon anders als der „alte“ ICE 3. Ich bin mal gespannt, wann ich ihn von innen erleben darf ;).

Neujahrsgrüße mit Velaro

Ein frohes neues Jahr an alle Leser!

Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich die Gelegenheit genutzt, um den ersten der neuen ICE-Züge, der nach langem Warten jetzt endlich im Einsatz steht, am Stuttgarter Hbf in Augenschein zu nehmen. Hier ein paar Bilder:

Tür des Velaro
Die Zugzielanzeiger sind jetzt in den Türen eingearbeitet

Erste Klasse
Die erste Klasse – der einzige sofort erkennbare Unterschied zum „alten“ ICE 3 sind die Monitore in den Deckengondeln

Zweite Klasse
Auch die zweite Klasse sieht nicht großartig anders aus

Reservierungsanzeige
Ein wenig moderner wirken die Reservierungsanzeigen

Velaro
Da ist er in seiner ganzen Pracht – leider im Gegenlicht

Jan mit Velaro
Ein Bild mit mir darf natürlich nicht fehlen ;-).

Mitgefahren sind wir nicht, auch wenn der nächste Halt Vaihingen (Enz) gewesen wäre. Ein Freund hat den Zug aber zufällig auf der Rückfahrt aus Stuttgart benutzt und berichtete über einige Kinderkrankheiten. Ich hoffe, dass die bald behoben sind und wünsche dem neuen Zug allzeit gute Fahrt!

Ukončete, prosím, …

Kaum jemand, der schon einmal in Prag war, ist diesem Satz nicht begegnet. Auch mir ist er natürlich gleich bei meinem ersten Besuch 1997 aufgefallen (ich habe erst gedacht, es gäbe irgendeine Störung …). Ein Videoblog der Tagesschau stellt nun die Sprecherin hinter dem Satz vor: → Böhmische Dörfer: Die Stimme aus dem Untergrund (inzwischen offline). Viel Spaß beim Gucken!

Maailman toisella puolen

Sozusagen auf der anderen Seite der Welt war ich in den letzten zwei Wochen, genauer im Südwesten der USA. Dort bewegten wir uns zwar fast ausschließlich mit dem Auto fort, die langen und schweren Güterzüge weckten aber mein Interesse und das eines weiteren mitreisenden Bahnfans. Nur das Fotografieren gestaltete sich schwierig. In Arizona hatten wir dann Glück: Direkt neben der Straße stand ein Zug, wohl an einem roten Signal. Also schnell geparkt und die Kamera gezückt, hier das Ergebnis:

BM&LP-Zug

Die Wikipedia belehrt mich, dass es sich um einen Zug der Black Mesa and Lake Powell Railroad handelt, einen Inselbetrieb, der ausschließlich zum Transport von Kohle vom Berg- zum Kraftwerk gebaut worden ist. Ungewöhnlich für die USA ist, dass er elektrifiziert ist, und das auch noch mit der ungewöhnlichen Spannung von 50 kV 60 Hz Wechselstrom.

Ein paar Tage später, immer noch in Arizona, fuhren wir auf der Route 66 wieder parallel zu einer Bahnstrecke. Mehrere Züge „verpassten“ wir, bis wir dann in der Ferne einen vor einer Steigung sahen. Also wieder rechts ran und (zum Leidwesen der beiden Nicht-Bahnbegeisterten) gewartet. Diesmal reichte es nicht nur für ein Foto (siehe unten), sondern auch für ein Video, das sehr schön die Länge des Zuges und seine Schwierigkeiten mit der Steigung wiedergibt.

BNSF-Zug

Einmal waren wir (von Busshuttles in den Nationalparks abgesehen) dann auch selber Fahrgäste, nämlich in San Francisco. Mit der BART und der Muni benutzten wir dort die Fahrzeuge zweier verschiedener Betriebe, die natürlich auch unterschiedliche Tarife haben. Mit den BART-Automaten kamen wir erst einmal überhaupt nicht zurecht, da sie als erstes nicht etwa die Eingabe eines Fahrtziels verlangen, sondern von Geld. Hat man dann nämlich eine Fahrkarte zum gewünschten Preis erworben, kann man so weit fahren, wie es für das gezahlte Geld möglich ist. Auf dem Rückweg saßen wir dann gegen 19 Uhr in einem Zug, der als „last train“ angesagt wurde. In unserer Gruppe aufkommender Spott über den ÖPNV war aber unnötig: Es handelte sich nämlich um den letzten direkten Zug. Auch danach erreicht man noch für eine Weile alle Ziele des BART-Netzes, nur eben mit Umsteigen.

Zur Muni gehören auch die berühmten Cable Cars. Von einer Fahrt damit habe ich ebenfalls ein Video gedreht. Fotos davon und von allen anderen Verkehrsmitteln, die mir vor die Linse gekommen sind, folgen später an gewohnter Stelle (inzwischen sind sie da: USA, Mexiko).

Der Titel ist übrigens eine Anspielung auf ein → Lied, das ich diesen Sommer in Finnland kennen und schätzen gelernt habe.

Netzpläne auf dem Prüfstand

Über mehr oder weniger kuriose Netzpläne hatte ich ja schon ein paarmal berichtet, auch über → Project Mapping, das einige, vor allem britische, Netzpläne kritisch unter die Lupe nimmt. Jetzt bin ich auf ein Blog gestoßen, das sich ausschließlich mit Netzplänen aus der ganzen Welt beschäftigt: → Transit Maps. Unter anderem werden hier offizielle Netzpläne bewertet, aber auch historische Pläne vorgestellt oder Ideen für neue Pläne gesammelt – ob verbesserte Versionen bestehender Pläne oder völlige Fantasieprodukte. Viel Spaß beim Stöbern!