Ab in den Süden

Berlin hieß am Wochenende mal wieder das Ziel, zu dem der Weg diesmal mit dem ICE ab FFS führte. Da ich früher abreisefertig war als gedacht, machte ich mich einen Zug früher auf den Weg dorthin und dann bis FF, um dort noch zu essen. Aus fahrplantechnischen Gründen kam ich schon gut 10 Minuten vor der Abfahrt in FFS an, wo der Zug schon bereitstand, weil er wegen großer Verspätung auf der vorherigen Fahrt nicht bis FFLF gefahren war. Auf meiner Fahrt wurde die Verspätung nicht ganz so groß, und wir erreichten BSPD mit +10.

Den Aufenthalt nutzte ich unter anderem für ein Foto vom neuen „KISS-IC“. Auf der Nord-Süd-Fernbahn eine gute Fotostelle zu finden, ist gar nicht so einfach, empfohlen wurde mir unter anderem der Park „Südgelände“ auf einem ehemaligen Güterbahnhof südlich des Südkreuzes. Der ist zwar an sich sehr interessant, weil noch Gleise und ein alter Lokschuppen erhalten sind, bietet aber keine gute Aussicht auf die Fernbahn. Also postierte ich mich letztendlich an der Südausfahrt des Bahnhof Südkreuz:

Für die Rückfahrt erreichte ich BSPD ab Westend über Jungfernheide, was die schnellste Möglichkeit ist, wenn denn dort gerade ein Regionalzug fährt. Die Fahrt im ICE, der spätestens ab HH gut gefüllt war, verlief ohne Komplikationen. Die Anschlussfahrt mit der RB ab FH nicht ganz, weil diese +15 hatte, Grund war möglicherweise die baustellenbedingte Umleitung von Zügen nach Mittelhessen über FH. Mich störte es wenig, da ich mein Rad am Bahnhof geparkt hatte.

Mehr Fahrgäste, mehr Störungen

Bahnbetrieb wäre ja toll, wenn die Fahrgäste nicht wären … Zumindest waren am Wochenende die Züge wieder deutlich weniger pünktlich als in der Hochphase der Pandemie, als allerdings vor allem der Nahverkehr drastisch zusammengestrichen war.

Für mich sollte es zuerst mal wieder nach Münster gehen. Wie so oft, hatte ich aus Kostengründen nicht den direkten Zug der Linie 41, sondern eine Umsteigeverbindung gebucht. Auch diesmal zahlte es sich aus, dass ich kurz vor der Abfahrt noch mal die App checkte, denn einer der Züge sollte so viel Verspätung haben, dass der Anschluss platzen würde. Also nahm ich kurz vor der gebuchten Abfahrt doch den direkten ICE, in dem auch noch reichlich Platz war. Pünktlich war er auch, allerdings nur bis FFLF, weil er danach die Halte des nachfolgenden ausgefallenen ICE übernehmen musste. So erreichten wir meinen Umsteigebahnhof KD mit +20, gerade noch rechtzeitig für den Anschluss an den IC 2 Richtung Norddeich.

Auch bei dem lief wiederum nicht alles planmäßig: Zuerst musste er einen verspäteten IC nach AH durchlassen, dann wurde er ab Oberhausen umgeleitet, weil zwischen ERE und ERES die Strecke wegen einer Oberleitungsstörung gesperrt war. Das bescherte mir immerhin eine kostenlose Stadt„rund“fahrt durch meine Heimatstadt Marl und dem Bahnhof Haltern am See einen außerplanmäßigen IC-Halt. EMST erreichten wir dann mit etwa +15, immer noch deutlich früher als mit der ursprünglich gebuchten Verbindung.

Die Rückfahrt trat ich am Sonntag gemeinsam mit einem Freund an, der schon seit Bremen im Zug saß. Unser gemeinsames Zwischenziel war Köln, wo der Zug an diesem Tag (mit etwa +10) wegen Bauarbeiten in Deutz tief hielt und von wo wir die U-Bahn nahmen, um gemeinsame Freunde zu besuchen.

Ebenfalls von KKDT ging es für mich dann abends zurück in die Heimat. Ich war so früh da, dass ich noch den direkten Zug hätte nehmen können, was ich wegen der Zugbindung aber nicht durfte. Natürlich kam ein paar Minuten später die Meldung, dass wiederum mein Zug (der ICE aus XNAC) Verspätung habe und der Anschluss gefährdet sei. Also nahm ich doch wieder den direkten ICE, so langsam könnte ich anfangen, darauf zu spekulieren. Mit dem erreichte ich NAH pünktlich, was mit der eigentlichen Verbindung nicht geklappt hätte, denn der ICE hatte außerplanmäßig in FFLF geendet. Der Anschluss-ICE war dagegen, obwohl zwischen RE und meinem ICE eingetaktet, wohl pünktlich gefahren. So war ich also nur wenige Minuten später als geplant am Ziel.

Umstieg und Umsetzen ungeplant

Mitte Juli war ich mal wieder mit dem Zug nach AL unterwegs, nachdem ich Anfang des Monats zur Infektionsvermeidung schon mal mit dem Auto „hoch“gefahren war. Da ich relativ kurzfristig gebucht hatte, opferte ich mal wieder ein paar Bonuspunkte und gönnte mir dazu wie immer in diesem Fall eine Reservierung. Auf der Hinfahrt war die nicht wirklich nötig, denn die Auslastung hielt sich in Grenzen. In meinem Abteil auf der Fahrt von NWH nach AH waren wir maximal zu dritt, die meiste Zeit aber zu zweit. Der Zug grüßte übrigens aus meiner Geburtsstadt:

Erfreulicherweise klappte auch der 10-min-Anschluss in AH, was sich ja als nicht selbstverständlich erwiesen hatte. Für den ICE, der ohne Umstieg nach AL fährt, war nicht mal mehr mit Punkten ein Sparpreis zu haben.

Zurück dagegen sollte es mit selbigem gehen. Zum Glück guckte ich vor der Abfahrt noch mal auf mein Handy, denn das informierte mich mit der kryptischen Meldung „Ihre Verbindung konnte nicht gefunden werden“ darüber, dass der ICE heute doch erst in AH begann. So konnte ich gerade noch rechtzeitig durch das gerade herrschende Gewitter zum Bahnhof laufen (zum Glück hatte ich es nicht weit), um mit dem vorausfahrenden RE nach AH zu fahren und dort den ICE noch zu erwischen. Nach dem Einstieg pokerte ich mal wieder und setzte mich nicht auf meinen reservierten Platz, da dort der Nebenplatz besetzt war. Leider verlor ich diesmal das Spiel: Mein Nebenplatz füllte sich in Harburg, und mein eigener Platz war ab Hannover-Messe/Laatzen (wo wir wegen Bauarbeiten statt in HH hielten) reserviert und wurde auch beansprucht. Zu allem Überfluss setzte sich zu diesem Zeitpunkt auch jemand auf meinen reservierten Platz, den ich ja nun nicht mehr beanspruchen konnte. Aber ich hätte es schlimmer treffen können, denn es fand sich noch ein Platz in der Lounge, wo ich die restliche Fahrt bis NWH genoss, das wir pünktlich (inkl. Fahrzeitzuschlag wegen der Baustelle) erreichten. Ebenfalls wegen der Baustelle hatten wir die Strecke Celle–Lehrte befahren. Für mich eine Premiere, wegen der ich extra aufgewacht war, was sich aber nicht so wirklich lohnte.

Durchaus gelohnt hatte sich auch für den letzten Abschnitt NWH–NAH die Reservierung, die ich diesmal wieder nutzen konnte und so meinen Heimatbahnhof sitzend und pünktlich erreichte. Das Essen beim Bahnhofsasiaten dauerte länger als geplant, so dass ich erst eine knappe Stunde nach Ankunft den Bus nach Hause nahm und dort recht bald ins Bett sank.

Die Rhön ist schön

Am letzten Samstag ging es mal wieder auf Bahntour, diesmal wieder mit Kumpel Daniel, der mich schon ein paarmal begleitet hatte. Wir begegneten uns im ICE nach FFLF und testeten dort erst mal die neue Lounge. Vor allem der Eingangsbereich macht deutlich mehr her als bei der (direkt nebenan gelegenen) alten, und das Personal war auch sehr freundlich.

Eigentliches Ziel der Tour war aber eine Fahrt mit dem ehemaligen → Metropolitan (MET), dessen Fahrzeuge ja seit seiner Einstellung als lokbespannte ICE-Splittergattung unterwegs sind, zurzeit unter anderem zwischen FFLF und Berlin. Der Zug traf auch pünktlich ein, im Gegensatz zum ICE aus Brüssel. Da dieser das eigentlich für den Ex-MET vorgesehene Gleis 4 brauchte, fuhr dieser auf dem fotogeneren Gleis 6 ein:

Während der Bahnsteigwende war auch genug Zeit für ein paar Innenaufnahmen:

Trotzdem fuhren wir natürlich auch eine Weile mit, nämlich bis Fulda, dem nächsten Halt hinter Frankfurt. Da wir nun schon mal da waren, hatte ich noch eine Fahrt mit der Rhönbahn nach Gersfeld eingeplant. Zu der hatten wir nach der pünktlichen Ankunft am Nachbarbahnsteig direkt Anschluss. Die Strecke ist recht idyllisch, lohnt aber wahrscheinlich keine eigene Anreise. An der Endstation angekommen, hätten wir noch mit dem Bus mit dem amüsanten Namen RhönRadBus auf die Wasserkuppe fahren können, was wir aber auf ein anderes Mal verschoben.

Der RhönRadBus

Stattdessen tuckerten wir mit der HLB wieder zurück und hatten in Fulda wiederum direkt Anschluss, diesmal an den RE zurück Richtung FF. Der fuhr aufgrund von Bauarbeiten sogar am selben Bahnsteig ab und war angenehm leer und pünktlich. In FH verabschiedete ich mich von Daniel und fuhr wiederum mit der HLB nach NAH (Überraschung: inzwischen hält in dieser Richtung nur noch jede zweite RB in Rückersbacher Schlucht, weil dahinter der IC[E] hängt). Nicht nur konnte ich vor der relativ kurzen Tour ausschlafen, danach war auch noch genug Zeit, um mir Essen zu kochen und nicht auf das angewiesen zu sein, was es unterwegs so gab. Viel Zeit hatten wir ja ohnehin nur am Flughafen gehabt, und da hatte das meiste tatsächlich noch zu.

Auf den letzten Metern

Damit die Decke in meiner Wohnung blieb, wo sie ist, setzte ich mir am Samstag mal wieder meine Mund-Nasen-Bedeckung auf und mich in den Zug. Schon wieder handelte es sich um den ICE 728 nach Duisburg, den ich diesmal auch bis dorthin benutzte, und zwar ohne Umleitung über Opladen. Anlass für die Fahrt war diesmal der Ersatzzug von Train Rental International (TRI), der auf der S 3 zwischen Oberhausen und Hattingen eingesetzt wurde. Nach einem kleinen Fotointermezzo in Mülheim befuhr ich von dort die Strecke mit dem planmäßigen Abellio-Zug, wobei mir in Essen-Frohnhausen der Ersatzzug schon entgegen kam und mich etwas enttäuschte: Statt der in TRI-Farben umlackierten n-Wagen, die ich auf Fotos gesehen hatte, waren es welche in sehr verblichenem DB-Verkehrsrot. Diese Tatsache und die, dass das Wetter nicht so toll war, bewogen mich dazu, kein Foto vom Ersatzzug an der Schwimmbrücke in Bochum-Dahlhausen zu machen, sondern eine Stunde in Hattingen zu verweilen und da Bilder vom örtlichen ÖPNV zu machen. Das lohnte sich, weil dort mit BVR, WSW, VER und Bogestra immerhin Fahrzeuge vier verschiedener Betriebe unterwegs sind, von denen mir noch Bilder fehlten. Und der Endhaltepunkt der S-Bahn hat eine herrliche Achtziger-Farbkombination:

Haltepunkt Hattingen Mitte

Von dort ging es dann mit dem TRI-Zug weiter. Dessen Zugpersonal war jung und engagiert und machte unterwegs mehrmals Begrüßungsansagen wie in einem Fernzug, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass dies heute der letzte Einsatztag des Zuges sei. Dieser hatte zwar nicht mehr die Originalsitze, aber insgesamt trotzdem noch das Silberling-Flair.

n-Wagen (ehemaliger „Silberling“) von Train Rental International
Der letzte Betriebstag wurde gebührend gewürdigt

In EO angekommen, machte nicht nur ich noch ein paar Außenaufnahmen, sondern auch noch einige andere Fotografen, die allerdings ausnahmslos in einem Alter waren, in dem sie Silberlinge bei der DB wohl nicht mehr mitbekommen haben.

n-Wagen-Zug von Train Rental International in Oberhausen Hbf

Meine Idee, über die Ruhrortbahn weiter zu fahren, musste ich fallen lassen, da dort mal wieder SEV angesagt war. Also fuhr ich mit dem verspäteten RE 19 nach EDG, wo ich noch einen kleinen Fotoausflug mit der örtlichen Straßenbahn machte. Essen gab es diesmal nicht bei der Currywurstbude vor dem, sondern beim Asiaten im Bahnhof, der allerdings auch nicht besser war.

Die nächste Idee war, in KD noch kurz die Lounge zu frequentieren, was sich aber durch die Verspätung des RE 3 nicht mehr lohnte. Also enterte ich direkt den ICE, von dem aus wenigstens der Anschluss an seinen Rheinstrecken-Kollegen in KK klappte. Und nicht nur das, dieser kam auch pünktlich in FF an, so dass ich wenigstens hier den Lounge-Besuch nachholen konnte, mich allerdings mit dem Schlürfen des Cappuccinos ziemlich beeilen musste. Im Nachhinein betrachtet wäre das allerdings nicht nötig gewesen, denn wegen eines liegengebliebenen Zuges verzögerte sich die Abfahrt des RE so sehr, dass ich genauso gut den nachfolgenden ICE nehmen konnte. Dieser wurde wegen der Störung über Niederrad umgeleitet, zu allem Überfluss gab es noch eine weitere durch eine betrunkene Person auf einem (Kommentar eines Mitreisenden: „Kann man die nicht einfach entfernen?“). So erreichte der Zug NAH mit etwa +20, für mich gegenüber der Ankunft des RE mit etwa +30. Letzterer hatte uns anscheinend dann doch südmainisch überflügelt, so dass wir in Hanau auf Gleis 104 an ihm vorbei schleichen mussten. Mein größtes Glück war aber, dass ich mit dem Heimradeln nicht wartete, bis es komplett aufhörte zu regnen, denn kurze Zeit später brach das Gewitter erst richtig los.

Landesgartenschausonderverkehr

Letztes Jahr am Himmelfahrtswochenende war ich ja in Wassertrüdingen, wo zur bayerischen Landesgartenschau ein Sonderverkehr auf einer Strecke gefahren wurde, deren Reaktivierung geplant ist. Ein Jahr und eine halbe Pandemie später wiederholte ich das Ganze in NRW. Dort findet die „Laga“ in Kamp-Lintfort statt, und die NordWestBahn befährt an den Wochenenden die ehemalige Zechenbahn dorthin. Nach über zweimonatiger Pause wagte ich zu diesem Anlass mal wieder eine Tour, Stornogutscheine hatte ich ja jetzt reichlich.

Auch ohne Pandemie sind die Züge am Samstag während eines langen Wochenendes recht leer, mit natürlich noch mehr, so dass das Infektionsrisiko gering gewesen sein dürfte. Zum Glück stellte sich auch das Tragen der Gesichtsmaske als wenig problematisch für mich heraus. So blieb die einzige Besonderheit der ICE-Fahrt die Umleitung über Opladen, die in den Fahrplan bereits eingearbeitet war. Das übrigens mit sehr viel Puffer, so dass wir KD mit sagenhaften –15 erreichten und ich noch in den vorausfahrenden ICE nach EDG umsteigen konnte. Dort nutzte ich die Wartezeit für örtliche Busbilder.

Die NWB war dann schon etwas besser gefüllt als der ICE, Abstandhalten war aber trotzdem kein Problem. Einige Bahnfans outeten sich durch das Naseplattdrücken an der Scheibe zum Führerstand und das eifrige Notizenmachen. Sie waren im Wesentlichen auch die Einzigen, die hinter Moers noch im Zug blieben. Da begann dann der spannende Teil der Fahrt: Im Gbf Rheinkamp mussten wir erst mal eine Weile auf den Gegenzug warten. Dann ging es sehr langsam auf ein Stumpfgleis, woraufhin folgerichtig der Tf durch den Zug lief und dieser dann in die Gegenrichtung auf die eigentliche Zechenbahn weiterfuhr. Da gab es einige ungesicherte mit 15- und 20-km/h-La. Wegen all dieser Aktionen dauert die Fahrt von Moers nach Kamp-Lintfort Süd stolze 24 Minuten. Da es ab Rheinkamp keine Kreuzungsmöglichkeit gibt, ist es recht logisch, dass eine kleine Verspätung ziemlich schnell den Fahrplan durcheinander bringt. Aber schließlich erreichten wir den End-Haltepunkt mit nur etwas über +5.

NWB-LINT am Hp Kamp-Lintfort Süd (Einfahrt des Zuges für meine Rückfahrt)

Das Gartenschaugelände grenzt direkt an den Hp, allerdings gibt es dort keinen Eingang. Zu dem hat man die Wahl zwischen Schusters Rappen und Shuttlebus. Da ich Zeit und Lust auf Bewegung hatte, entschied ich mich für Erstere und tummelte mich eine Weile auf dem Gelände. Da dieses das ehemalige Zechengelände ist, hat man den Rest der Bahnstrecke für die Gartenschau überschüttet. Für die geplante Reaktivierung müsste man das rückgängig machen.

Blick vom Gartenschaugelände auf den Bahnübergang am Hp Kamp-Lintfort Süd. Man erkennt die Bahnstrecke, die auf das ehemalige Zechengelände führt.
Förderturm mit Blumenbeet
Erdmännchen sind eine der Attraktionen der Laga

Die Rückfahrt trat ich eine Stunde früher als nötig an, übrigens diesmal mit einer pünktlichen NWB. Die restliche Zeit nutzte ich für eine Currywurst bei der Lieblingsbude (die aber leider nachgelassen hat) und ÖPNV-Fotos am Oberhausener Hbf. Dorthin und wieder zurück ging es mit einem der neuen Flirt 3 XL von Abellio, die sich bei der Übernahme von Teilen des S-Bahn-Netzes nicht mit Ruhm bekleckert hatten (also Abellio und sein Personalmangel, die Flirts waren weniger das Problem).

Flirt 3 XL von Abellio

Kuriosum bei der Rückfahrt: Die App meinte, dass der ICE heute erst in KD beginne und ich dorthin mit dem RE fahren solle. In EDG stand der ICE zwar am Bahnsteig angezeigt, aber sicherheitshalber hielt ich mich an die App. Obwohl auch die Anzeige am Zug sagte, dass der Startbahnhof heute Düsseldorf sei, bestätigte mir der Zub, dass der Zug von Essen kam – sei’s drum. Der Rest der Fahrt verlief wieder völlig problemlos (und wieder über Opladen) und mit geringem Infektionsrisiko, so dass ich pünktlich die neue Heimat von der alten aus erreichte.

Monschau alaaf!

Wie so oft an Samstagen machte ich mich gestern früh auf den Weg. Diesmal war es allerdings kein reiner Spaßausflug, sondern ein Organisationstreffen für Mensa. Meine Route war: ICE nach FFLF (in dem ich zufällig noch einen Bekannten traf), weiter mit dem ICE nach KK und mit dem RE 1 nach Aachen Rothe Erde. Dort hatte ich nur 5 Minuten für den Übergang, der aber funktionierte, weil der Zug wie die anderen auch pünktlich war. Also erreichte ich schon um kurz nach 11 Uhr Monschau, wo wir uns verschiedene Locations für ein Treffen im Herbst anguckten.

Da ich wegen der Zugbindung den kurzen Übergang auf der Rückfahrt nicht riskieren wollte, fuhr ich eine Stunde früher als in der Auskunft vorgesehen mit dem Bus um 16.20 Uhr zurück, diesmal nicht direkt nach Aachen, sondern mit Umstieg in Roetgen. Von dort gibt es einen Schnellbus, der wie auch schon der Bus auf der Hinfahrt als Besonderheit hat, dass er eine Straße nutzt, die kurzzeitig über belgisches Gebiet führt.

Dank der früheren Fahrt erreichte ich auch einen früheren RE nach KK, wo ich die überschüssige Zeit in der weitgehend vom Karneval verschonten Lounge verbrachte. Von den Bahnhöfen und Zügen im Rheinland konnte man das natürlich nicht ganz sagen, so war ich froh, als ich in KKDT den ICE heraus aus dem Epizentrum entern konnte. In dem war es tatsächlich wieder sehr ruhig, und er war auch pünktlich. Da mir einfiel, dass zu meiner Ankunftszeit in NAH dort alle Bäcker zu haben würden, besorgte ich mir mein Abendbrot noch schnell während des Aufenthalts in FF, so dass ich am Heimatbahnhof angekommen, direkt mein Rad aus dem neuen Doppelstockparker nehmen und nach Hause fahren konnte.

Berlin, Berlin

Um meinen alten Kumpel Konny mal wieder zu besuchen und einen ausrangierten Monitor von ihm abzuholen, machte ich mich am Freitag mal wieder auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Auf dem Weg zum Bahnhof stellte ich überrascht fest, dass die Regionalbusverbindung, die ich im Kopf hatte, nur noch in den Ferien funktioniert. In der Schulzeit fahren die Busse anders – aus meiner Sicht eine Unsitte, ganztägig den Fahrplan zu drehen, nur weil vielleicht morgens und mittags Schüler mit dem Bus fahren. Zumal der Durchschnittsbürger auch nicht unbedingt weiß, wann Ferien sind. Zum Glück hatte ich noch genug Zeit, zum Bahnhof zu laufen.

Für die eigentliche Zugfahrt hatte ich eine Verbindung mit der RB nach FFS und von da mit dem ICE ausgesucht. Dieser war, anders als sonst oft auf dieser Strecke, ein ICE 1, der auch ebenso wie die RB pünktlich war. Ausnahme war eine kleine Verspätung in Kassel, weil wir auf der NBS einen Gegenzug vorbei lassen mussten (hä?).

Den Samstag verbrachten wir unter anderem mit einem Ausflug zum Teufelsberg im Grunewald, von wo man einen super Blick über Berlin hat:

Blick vom Teufelsberg (genauer: Drachenberg) Richtung Berlin

Außerdem testete ich für die DB ein neues Navigationstool am Bahnhof Charlottenburg, bei dem man einen QR-Code scannt und dann einen Link auf eine Open-Street-Map-Karte bekommt, die einem den Weg zur Haltestelle des Nahverkehrs zeigt, mit dem man z.B. zum Schloss Charlottenburg fahren kann. Nett gemacht, aber die Beschilderung tut es eigentlich auch und nutzt auch den Fahrgästen ohne Smartphone.

Auf der Rückfahrt verlief auch zunächst alles prima, vor allem die Fahrt im ICE, wieder ein Einser, der diesmal auch in Hanau hielt. Von dort sollte ich wiederum mit der RB fahren, die allerdings wegen einer -Störung mit +20 angekündigt war. Real waren es dann nur etwa +10, was die Frage aufwarf, ob der nachfolgende IC unterwegs überholen würde. Das tat er leider, so dass ich NAH etwa in dem Moment erreichte, als mein Bus nach Hause abfuhr. Da ich nicht auf den nächsten warten wollte und den Monitor dabei hatte, nahm ich etwas genervt ein Taxi.

Back to the roots

Nicht nur in mein Heimatland NRW führte mich meine heutige Tour, sondern sogar auf die Strecke, auf der ich die erste Bahnfahrt gemacht habe, an die ich mich (wenn auch nur bruchstückhaft) erinnern kann. Die Tour hatte ich schon mal geplant, damals ging aber so ziemlich alles schief und ich musste (und konnte dank QdL) umdisponieren.

Heute klappte es zunächst besser, was auch gut war, da ich mit einem Super-Sparpreis unterwegs war: ICE nach FF, weiter mit dem RE nach FG und Umstieg nach Siegen. Dort habe ich ja schon mehrmals um Zuganschlüsse gebangt und hätte sie diesmal alle bekommen, wenn nicht mein Anschluss ohnehin ein Bus komfortable 25 min später gewesen wäre. Für meine geplante Weiterfahrt mit Umweg konnte mir der Automat sogar ein Ticket verkaufen, obwohl online weder der DB noch dem Westfalentarif eine Tarifauskunft zu entlocken war.

Also stieg ich in den Bus und fuhr bis zur Endstation Olpe mit, wo ich erst mal eine gute halbe Stunde Aufenthalt hatte, die ich (wie könnte es auch anders sein) für einen Cappuccino nutzte. Weiter ging es, obwohl die Strecke komplett in NRW liegt, mit der Hessischen Landesbahn. Zwischen Eichhagen und Attendorn lag (in umgekehrter Richtung) auch die Strecke meiner ersten bewussten Bahnfahrt 1988 auf einer Klassenfahrt, von der ich aber praktisch nichts wiedererkannte. Wenig später war die Endstation Finnentrop erreicht, wo ich direkten Anschluss an den RE 16 hatte. Diesen nutzte ich nur kurz bis Werdohl. Dort musste ich wieder etwas länger warten, aber immerhin brachte mir das die ersten Bilder von der MVG ein (also der Märkischen Verkehrsgesellschaft, von der Münchner und Mülheimer habe ich ja schon Bilder):

Solaris Urbino der MVG am Bahnhof in Werdohl

Mit diesem polnischen Prachtexemplar ging es dann weiter nach Neuenrade. Da es über steile Bergstraßen ging, nutzte auch ein Mountainbiker den Bus bis zum höchsten Punkt. In Neuenrade hielt der Bus direkt am Bahnhof, der recht weit abseits vom Zentrum liegt und, wie für Stichstrecken mittlerweile üblich, nur noch ein Gleis hat. Auch hier musste ich nicht lange warten und fuhr durch das sehr idyllische Hönnetal nach Menden. Auch das war eine Reise in die Vergangenheit, da hier meine Großtante wohnte, die wir allerdings immer mit dem Auto besucht haben. Auch in der Innenstadt, wo ich fahrplanbedingt 20 min Aufenthalt hatte, erkannte ich nichts wieder.

Also ging es weiter mit dem anderen Kurs der RB 54. Nachdem es zwischendurch auch mal durchgehende Züge gab, ist man mittlerweile wieder zum Modell mit je einer Verbindung Neuenrade–Fröndenberg und Menden–Unna zurückgekehrt, die nur zwischen Menden und Fröndenberg parallel fahren. Dort befindet sich auch eine der wenigen zweigleisigen Nebenstrecken überhaupt (die andere, die mir spontan einfällt, ist Limburg–Diez). Übrigens hat der Kurs Menden–Unna sportliche Wendezeiten von 4 bzw. 6 Minuten, war bei meiner Fahrt aber absolut pünktlich.

Kurz vor Unna stellte ich durch einen zufälligen Blick in den Navigator fest, dass mein Anschluss-IC ab Soest +50 haben sollte. Zum Glück hatte ich nicht die schnellste, sondern die günstigste Verbindung zurück nach NAH gebucht. So konnte ich leicht umdisponieren und mit dem RE 13 weiter fahren, der es irgendwie geschafft hatte, vom zwei Stationen entfernten Hamm mit +15 zu kommen. Die konnte er bis KD allerdings auf etwa +10 reduzieren, wobei wegen der Bauarbeiten in Bilk schon ab Gerresheim auf den S-Bahn-Gleisen gefahren wurde. Daher fuhren wir im Hbf auf Gleis 14 ein, das für eine Doppeltraktion Flirt zu kurz ist, so dass die letzte Tür geschlossen bleiben musste. Jetzt gibt es nicht mehr viel zu erzählen: Ein Loungeespresso war noch drin, dann ging es pünktlich mit dem ICE (der IC war inzwischen ganz ausgefallen) nach NAH, das ich nun sogar fast eine Stunde früher als geplant erreichte und so noch gemütlich essen konnte.

Im richtigen Zug

… war ich anders als bei früheren Fahrten am Wochenende auf dem Weg nach Lübeck und zurück: hin mit dem ICE nach Würzburg und weiter direkt nach AL, so dass ich den knappen Anschluss in AH vermied. Dort trafen wir auch prompt mit +5 ein. Für die Flügelung des Kieler und des Lübecker Teils inkl. Kopfmachen des letzteren waren 5 min vorgesehen, was tatsächlich funktionierte. Auf der weiteren Strecke war anscheinend genug Fahrzeitreserve vorhanden, so dass wir die Endstation schließlich pünktlich erreichten. Mit ein bisschen Zügegucken und einem Cappuccino überbrückte ich die Zeit bis zum Anschlussbus, der interessanterweise in Form eines Großraumtaxis aufkreuzte.

Das war deutlich mehr als am Sonntag, denn da wurden die Lübecker Stadtbusse komplett bestreikt. Ein Grund, auf das Fahrrad umzusteigen. So war ich unabhängig und erreichte prima den Zug nach Lüneburg, von wo der Anschluss-IC günstig zu haben gewesen war. Witzigerweise war der genau der, den ich auch an Neujahr 2019 hätte nehmen sollen und mich in Hannover vertan hatte. Damals wie heute hatte der „falsche“ Zug +5, heute hätte der Umstieg in den „richtigen“ in Göttingen aber geklappt, weil dieser warten musste. Das brachte ihm +5 ein, die den Anschluss und die Zeit zum Essen in FH aber nicht gefährdeten. Der Anschluss-RE war dann sogar komplett pünktlich, ebenso wie der Anschlussbus nach Hause.