Nicht ins Wasser gefallen

Zum Glück nicht vom Hochwasser betroffen war meine Fahrtroute am Samstag: Es ging mal wieder nach Augsburg, wobei das einzig Bemerkenswerte die Fahrzeugvielfalt war. Von NAH ging es in Modus- (ehemals PumA-)Wagen nach Würzburg, von da weiter in n-Wagen (natürlich inzwischen in Rot) nach Treuchtlingen. Dort stieg ich um in eine Garnitur des „Mopsgesichts“ (BR 440), die mich mit nur wenigen Halten zu meinem Zielbahnhof brachte.
Den Rückweg trat ich – für mich überraschend – dann mit einer BR 612 an. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um einen RE, der nur einmal in der Woche das Allgäu mit Nürnberg verbindet. Auch hier stieg ich wieder in MTL aus, und auf der Weiterfahrt benutzte ich in umgekehrter Reihenfolge genau die gleichen Fahrzeuge wie auf dem Hinweg. Betrieblich ging alles glatt, wenn man von der Baustelle in Karlstadt einmal absieht, die uns in beiden Richtungen ein paar Minuten gegenüber dem Fahrplan zurückwarfen. Insofern bestätigte die Fahrt den Eindruck, dass man mit dem Nahverkehr zwar länger unterwegs, dafür aber pünktlicher ist. Übrigens beträgt zwischen NAH und MA der Fahrzeitnachteil gegenüber dem Fernverkehr auch nur etwa eine Stunde bei gleichzeitig wesentlich niedrigeren Kosten. Unnötig zu sagen, warum ich da nicht ICE fahre …

Aufholjagd

In den Norden war ich am (für mich) langen Wochenende mal wieder unterwegs, und das hieß: aus dem Büro direkt zum Bahnhof und dort in die RB Richtung Darmstadt. Die Fahrt in die eigentlich falsche Richtung hatte den Zweck, mit Umstieg in Babenhausen die Wartezeit in Hanau zu verkürzen, die mit dem direkten RE über eine halbe Stunde betragen hätte. So blieb gerade noch genug Zeit, um Geld zu holen und etwas zu trinken zu kaufen und sich dann zu Gleis 5 aufzumachen, wo „mein“ IC 1998 abfahren sollte. Dieser hat die merkwürdige Eigenschaft, von langen Wochenenden abgesehen nur donnerstags zu fahren; freitags und sonntags verkehrt in derselben Zeitlage ICE 1192 nach Berlin. Das Abfahrgleis wurde wenig später auf 7 korrigiert, und der Zug fuhr mit leichter Verspätung ab. Nach einiger Suche machte ich es mir in einem der Ex-Interregio-Wagen bequem. Da der Zug unterwegs ein wenig bummelte, u.a. durch eine Umleitung über ein Nebengleis auf einem der Unterwegsbahnhöfe, begann ich mir Sorgen um meinen 12-Minuten-Anschluss in Hannover zu machen. Nach einem kuriosen, aber planmäßigen Halt in Schlüchtern erreichten wir Fulda jedoch pünktlich. Ich begann mich schon zu entspannen, da sah ich den leicht erregten Zugchef telefonierend an meinem Fenster vorbei laufen. Der Grund offenbarte sich wenig später: wegen Personalmangels musste der letzte Wagen für die Fahrt über die NBS geräumt werden. „Das kann ja heiter werden“, dachte ich. Allerdings kostete die ganze Aktion letztendlich nur sechs Minuten, die der Zug dann bis zur Endstation Hannover wieder hereinfuhr. Mein bahnsteiggleicher Umstieg in ICE 572 war also gesichert. Der fuhr auch pünktlich ein und entließ wahre Menschenmassen auf den Bahnsteig. In dem nun recht leeren Zug fand ich ohne Probleme einen Platz in einem Abteil, deren einzige weitere Insassin froh war, endlich ebenfalls einen Sitzplatz zu haben. Überraschend teilte sie mir mit, dass der Zug wegen Bauarbeiten über Verden und Rotenburg umgeleitet würde – und tatsächlich, draußen zog gerade der Bahnhof Hannover-Leinhausen vorbei, der an der Bremer Strecke liegt. Die im Fahrplan eingearbeitete Umleitung verlief ohne Schwierigkeiten, so dass die Dame ihren Anschluss in Harburg wohl erreicht hat und ich die halbe Stunde Übergangszeit in AH voll zum Essen ausnutzen konnte. Auch meinen Zielort Lübeck erreichte ich dösenderweise pünktlich und marschierte zu meiner Schwester, die ebenfalls schon geschlafen und sich extra den Wecker für meine Ankunft gestellt hatte.

Die folgenden Tage vergingen ebenfalls nicht ohne Bahnverkehr: Donnerstag mit dem 628er nach Travemünde und mit dem 648er von Timmendorfer Strand zurück, Freitag mit dem RE nach Hamburg, wo ich erstmals mit der neuen U4 fuhr. Deren sehenswerte Endstation Hafencity-Universität konnte ich allerdings nicht betreten, da sie zurzeit nur am Wochenende angefahren wird. Auch der neue DT5 kam mir leider nicht vor die Linse. Dafür spielten an diesem sehr viele kleine Züge eine Rolle, im Miniatur-Wunderland nämlich, an dem mich allerdings vor allem der Flughafen faszinierte, den ich noch nicht kannte. Zurück nach Lübeck hätte ich mit dem ICE einige Minuten sparen können, wenn ich nicht schon ein (billigeres) Nahverkehrsticket gehabt hätte. Auch am Samstag und Sonntag war ich dank Geburtstag der Kusine und Besuch bei der Tante viel mit dem Hamburger ÖPNV unterwegs.

Die Rückfahrt trat ich dann um 17.01 Uhr ab dem Hamburger Hbf an. Der war gerade stark be- bis überlastet, so dass mein ICE mit einigen Minuten Verspätung eintraf und weiterfuhr. Bewusst stieg ich am Ende des Zuges ein und traf erst im zweiten Wagen auf einen erst ab Hannover reservierten Sitzplatz, den ich sofort enterte. Interessanterweise hielt der Zug nicht in Harburg, was ihm ermöglichte, den zur selben Minute abfahrenden IC nach Bremen fliegend zu überholen. Auch hier begann ich wieder um meinen Anschluss zu bangen, denn wir waren mit +8 abgefahren, und in HH hatte ich nur 10 Minuten Zeit. Aber erst einmal schaute ich mir die Strecke Rotenburg–Verden im Hellen an und schlief danach eine Runde, bis der Zub zur Fahrkartenkontrolle kam. Da war auch schon Nienburg erreicht, und wenig später folgte die Überraschung: Wir erreichten HH wieder im Plan. Auch hier war der Anschluss bahnsteiggleich, diesmal an den Wochenendverstärker 1197 Berlin–Frankfurt, einen Gegenzug des oben erwähnten 1192. Auch hier war es nicht selbstverständlich, einen Sitzplatz zu finden, aber ich hatte dieses Glück im bahn.comfort-Bereich. Für die Abfahrt und Ankunft an den weiteren Bahnhöfen gab es an diesem Tag interessanterweise leicht verschobene Abfahrtszeiten: in Göttingen und Kassel deutlich früher, in Fulda aber wieder im Plan. Wie sich herausstellte, lag das an einer kurzzeitigen Nutzung des Gegengleises auf dem letzten Abschnitt, wohl wegen Bauarbeiten. Das alles klappte wegen der zwischen Hannover und Göttingen vorhandenen Fahrzeitreserven prima, und auch Hanau erreichten wir nur wenige Minuten hinter Plan im Kielwasser des RE aus Fulda. Hier hatte ich nun leider 46 Minuten Aufenthalt, den ich komplett im goldenen M verbrachte. Mein Anschluss-RE kam pünktlich, fuhr dann aber aus unbekannten Gründen mit +5 weiter. In diesem Falle also gut, dass der Anschluss zur RB nach Wertheim, dem letzten Glied meiner Reisekette, so großzügig bemessen ist. Wie immer verließ ich den Zug nach nur einer Station und beendete damit einen nicht nur bahntechnisch gelungenen Kurzurlaub.

Über Mainhattan nach Maashattan

Wie im letzten Beitrag angekündigt, war ich über Pfingsten mal wieder in den Niederlanden. Auf den Weg dorthin machte ich mich am Freitagabend. Laut ausgedruckter Verbindung sollte ich mit der Darmstädter RB nach Babenhausen und von dort mit der Odenwaldbahn nach FF fahren. Da mir auf dieser Verbindung die Umstiege aber relativ knapp erschienen, brach ich ein paar Minuten früher mit der RB nach Hanau auf, das ich auch pünktlich erreichte. Von hier wollte ich mit der RB aus Wächtersbach weiter, wovon ich mir einen größeren Zeitpuffer in FF versprach. Leider mussten über die drei Gleise der Fuldaer Strecke diverse verspätete Züge geschleust werden, so dass auch mein Zug Verspätung hatte. Zum Glück reichte es dann aber wenigstens noch, um ein Franzbrötchen (interessant, dass es die dort gibt) und ein Getränk zu kaufen, bevor ich den Zug Richtung Amsterdam enterte.
Dort hatte ich reserviert – wie sich herausstellte, einen Wandfensterplatz, so dass ich in den nächsten Wagen weiterging, wo die meisten Plätze frei und unreserviert waren. Beim Zug handelte es sich zum Glück um einen 406er, so dass unterwegs auch kein außerplanmäßiger Zugwechsel erforderlich war. Ohne Verspätung ging es bis Utrecht, wo ich umstieg und pünktlich kurz vor Mitternacht Rotterdam erreichte. Dort fuhr die Metro noch, und mein Guthaben auf der OV-Chipkaart reichte aus, um noch bis zum Hostel zu kommen, wo ich mich dann sofort auf den Weg ins Bett machte.

An den nächsten beiden Tagen erkundete ich dann Rotterdam und Den Haag, die unterschiedlicher nicht sein können – die eine Stadt voller Hochhäuser und anderer Gebäude mit avantgardistischer Architektur, die andere „typisch holländisch“. Zwischen den Städten verkehrt die Metrolinie E, auf der auch das Rotterdamer Drei-Tages-Ticket galt, das ich auf meine Chipkarte geladen hatte. Für die Touren innerhalb Den Haags – u.a. zum Strand von Scheveningen – lud ich die Karte noch mit 5 Euro Guthaben auf. Nachteilig aus meiner Sicht sind hier die wenigen Auflademöglichkeiten – ich musste extra zurück zum Bahnhof laufen – und die fehlende Kostenkontrolle, da nach Kilometern abgerechnet wird. Auch an das Auschecken beim Aussteigen sollte man immer denken, da sonst 4 Euro berechnet werden – auch dann, wenn man mit einem anderen Wagen derselben Linie weiter fährt. Hat man keine Chipkarte, bleibt nur die Möglichkeit, für teure 3 Euro eine 60 Minuten gültige Fahrkarte beim Fahrer zu kaufen.

Die Rückfahrt am Montag verlief dann ohne jegliche Besonderheiten. Von Utrecht nach Köln war im Sparpreis der NS auch eine Reservierung inbegriffen, die ich aufgrund des doch recht gut gefüllten Zuges gerne in Anspruch nahm. In Köln machte ich, wie erwähnt, einen Abstecher zu meiner Bekannten, die nicht weit vom Güterbahnhof Gremberg entfernt wohnt. Da die Stadtbahn dorthin nicht am Hbf hält, war es etwas umständlich, hinzukommen. Auf dem Rückweg hätte ich vielleicht sogar eine Bahn später nehmen können, wenn ich es mir zugetraut hätte, in einer Viertelstunde vom Heumarkt zum Hbf zu laufen. Aber lieber zu früh als zu spät, so dass ich dann in Ruhe den ICE entern konnte, der zufälligerweise auch aus Amsterdam kam und noch einen Anschlusszug abwarten musste, was uns bei der Abfahrt +5 bescherte. Die waren in FFLF fast wieder verschwunden, so dass ich in FF gerade noch den eigentlich nicht bestehenden Anschluss zum RE nach NAH erreichte. Dort kam ich somit fast eine halbe Stunde früher als geplant an und erreichte noch den Anschluss an die letzte RB nach Miltenberg, so dass die Entscheidung zwischen Laufen oder Taxi flach fiel.

Ma(r)l wieder reibungslos

Nach dem Ärger bei den letzten Fahrten hat am Wochenende mal wieder alles geklappt: Am Freitag war der ICE von NAH nach EE pünktlich, ebenso wie der RE von dort nach ERE, wo ich daher ohne Probleme den Busanschluss erreichte. Anders wär‘ nämlich schlecht, um mal eine ehemalige WDR-2-Comedy zu zitieren: Verpasst man den Anschluss, darf man eine Stunde am nächtlichen Bahnhof warten oder das Taxi selbst bezahlen, denn hier greifen keinerlei Fahrgastrechte.
Auch auf der Rückfahrt klappte alles bestens: Die RB nach ERE war pünktlich und der IC nach Mainz hatte keine nennenswerte Verspätung. Mein reservierter Platz war in einem redesignten Kleinkindabteil, das sich eigentlich nur durch zwei fehlende Sitze und eine Beklebung am Fenster von den anderen Abteilen unterschied. In KK zogen wir uns +7 durch Warten auf Anschlussreisende zu. Die Fahrt durchs Rheintal konnte ich auf der „richtigen“ Seite genießen, und da der Platz gegenüber meinem reservierten frei war, sogar in Fahrtrichtung. Bis FMZ war die Verspätung fast komplett abgebaut, so dass der Anschluss an den ICE problemlos gewährleistet war. Auf „meinem“ Streckenabschnitt gab es keine Besonderheiten, aber auf dem weiteren Laufweg wurde der Zug dann wegen Bauarbeiten über Sangerhausen umgeleitet und hatte daher zwischen Fulda und Leipzig keinen Halt. Nach einer Currywurst ging es dann weiter mit dem RE nach NAH und der Miltenberger RB bis NAHF, beides wiederum ohne jegliche Probleme. So müsste es immer sein!

Der Sinn der Reise

Nur mal eben schwimmen gehen wollte ich am heutigen Feiertag. Diesmal sollte es in die Odenwald-Therme in Bad König gehen, wofür ich mir die schnellste Verbindung herausgesucht hatte: mit dem RE nach Hanau und von dort weiter mit der VIAS. Leider betrug die Übergangszeit dort nur 6 Minuten, was exakt der Verspätung des RE entsprach. Den Rest könnt ihr euch denken: Ich sah den Zug noch abfahren, der nächste wäre in etwa anderthalb Stunden gefahren. Da ich keine Lust hatte, so lange zu warten, bin ich nach einem heftigen Wutanfall wieder zurück nach NAH gefahren, worauf ich immerhin auch noch fast eine Stunde warten musste.
Zum Glück sehen die Tarifbestimmungen des RMV in diesem Fall eine komplette Rückerstattung des Fahrpreises vor. Das ist die eine Sache – dass es überhaupt Verbindungen gibt, bei denen eine geringe Verspätung eine um fast zwei Stunden verspätete Ankunft am Zielort zur Folge hat, ist eine andere, gelinde gesagt eine Frechheit. Eine entsprechende Beschwerdemail an den RMV ist raus, der Antrag auf Kostenerstattung kommt hinterher.

Nachtzug nach Lissabon

Wie schon angedeutet, habe ich vom 23. März bis 1. April sozusagen die „Reise zum Film“ gemacht: über Barcelona und Madrid nach Lissabon und über Porto zurück. Seit gestern ist der ausführliche Reisebericht online. Außerdem gebe ich euch noch die unvermeidlichen Buchungstipps für Spanien und Portugal:

  • Die Buchung bei der Renfe (Spanien) ist 2 Monate vor der Abfahrt möglich. Manchmal wird die Buchung wegen interner Fahrplanwechsel aber auch erst später freigegeben, in diesem Fall hilft nur Probieren. Nach der Eingabe von Start- und Zielort werden nur Direktverbindungen angezeigt. Bei den Tarifen muss man beachten, dass „M“ für „Mesa“ (Tisch) steht. Tische werden nur als Ganzes verkauft, d.h. der dort angegebene Preis gilt nur, wenn man vier Plätze bucht.
  • Bei meiner Buchung akzeptierte das System die Länderangabe „Deutschland“ sowie meine deutsche Handynummer nicht. Daraufhin schrieb ich eine Mail an die Renfe, die mir bestätigte, dass ich dort auch einfach „Spanien“ und eine fiktive 9-stellige spanische Handynummer eingeben könne, die Angaben seien nur für statistische Zwecke. Das Angeben einer deutschen Personalausweisnummer ist dagegen ohne Probleme möglich. Übrigens wollte nicht nur niemand den Ausweis sehen, sondern noch nicht einmal den Fahrschein, da ich immer auf dem reservierten Platz gesessen habe.
  • Bei den CP (Portugal) ist eine Online-Buchung erst einen Monat vor der Abfahrt und nur für reine Fernverkehrsrelationen möglich. Für Lissabon und Porto sollte man daher auf jeden Fall die Bahnhöfe Oriente und Campanhã auswählen, da alle Fernzüge dort halten. Wenn man das beachtet, ist die Buchung zwar erst nach dem Anlegen eines Benutzerkontos möglich, aber trotzdem nicht so kompliziert wie bei den Spaniern.

Der ICE-Treff hat noch eine etwas detailliertere → Buchungsanleitung für die Renfe. In diesem Sinne: ¡Buen viaje/Boa viagem!

JKBF-Rekorde 2013

Im Jahr 2008 hatte ich schon einmal eine Liste meiner ganz persönlichen Bahnrekorde aufgestellt. Nach knapp fünf Jahren ist es nun Zeit, einmal zu schauen, ob diese noch bestehen oder ob ich sie inzwischen eingestellt habe:

  • Die längste Zugfahrt überhaupt ist ein wenig Definitionssache, aber wenn man die längste Fahrt zwischen zwei vorgesehenen Stationen auf einer Reise ansetzt, war es wohl die Fahrt von Aschaffenburg nach Stockholm vom 25. auf den 26. Juli 2010 mit sage und schreibe knapp 23 Stunden. Sie hat deswegen so lange gedauert, weil der Nachtzug aus Würzburg mit einer halben Stunde Verspätung in Kopenhagen ankam, wodurch ich den X2000 nach Stockholm verpasst habe. Daher musste ich umbuchen, bekam aber erst drei Stunden wieder später einen Platz in dem reservierungspflichtigen Zug. Diese Zeit habe ich zwar genutzt, um mir ein wenig Malmö anzuschauen, geplant war das aber nicht. Außerdem endete der Zug dann wegen einer Streckensperrung kurz vor Stockholm, so dass ich das letzte Stück auch noch mit Ersatzbus und S-Bahn zurücklegen musste. Aber auch, wenn alles geklappt hätte, würde diese Fahrt mit 18 Stunden und 15 Minuten den Rekord halten.
  • Bei der längsten Fahrt in ein und demselben Zug ist nach wie vor die Nachtzugfahrt nach Warschau 2005 unübertroffen, bei den Tageszügen führt inzwischen München Hbf–Budapest Keleti PU. am 1. April 2011 mit 7 Stunden und 22 Minuten.
  • Zum Glück seit dem letzten Beitrag ebenfalls unübertroffen ist die größte Verspätung eines einzelnen Zuges, wohingegen die gesamte Verspätung bei der Ankunft bei der oben erwähnten Fahrt nach Stockholm die größte sein dürfte.

An dieser Stelle möchte ich die Liste der Rekorde noch etwas erweitern:

  • Die meisten Kilometer an einem Tag (damit auch den Geschwindigkeitsrekord) habe ich auf der Fahrt von Aschaffenburg nach Barcelona über Paris am 23. März 2013 absolviert: etwa 1730 km in 13 Stunden und 6 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 130 km/h entspricht. Das ist dafür, dass ich in Paris über eine Stunde Aufenthalt mit Bahnhofswechsel hatte, ganz ordentlich.
  • Der nördlichste Ort, den ich mit dem Zug erreicht habe (übrigens auch der nördlichste, den ich überhaupt erreicht habe), war Narvik in Norwegen am 30. Juli 2010. Theoretisch hätte ich von Deutschland dorthin auch kein anderes Verkehrsmittel benutzen müssen, praktisch lagen auf meiner Skandinavien-Tour vorher und hinterher jeweils Schiffs- und Busabschnitte. Erst von Fauske, 250 Kilometer südlich von Narvik, bin ich dann (mit einigen Zwischenübernachtungen) durchgehend mit dem Zug zurück gefahren (wobei der Zug dabei auch ein Schiff benutzt hat).
  • Der westlichste Ort ist auch gleichzeitig der südlichste meiner Zugfahrten bisher: Cascais an der portugiesischen Atlantikküste, von wo ich am 30. März 2013 mit dem Bus zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Kontinents, gefahren bin. Außerhalb Europas bin ich bisher nicht Zug gefahren, wenn man von der New Yorker Subway einmal absieht.
  • Bleibt noch der östliche Extrempunkt: Für reine Zugfahrten von Deutschland aus ist es das schon erwähnte Warschau, die östlichste Bahnreise überhaupt ging ebenfalls im Juli 2010 von Helsinki aus, das ich mit dem Schiff erreicht habe, nach Kemi am Bottnischen Meerbusen, von wo ich mit dem Bus weiter gefahren bin.

Soweit die neuesten Rekorde, ich bin auch jetzt wieder gespannt darauf, wann und wie sie gebrochen werden!

Immer verspätet?

Die Vorurteile, was die Pünktlichkeit der DB betrifft, sind sattsam bekannt – dass an ihnen etwas dran ist, auch. Aber wie sehen meine persönlichen Erfahrungen aus? Da ich nicht – wie ich es zeitweise bei meinen Fahrten zur Uni mal gemacht habe – bei jeder Fahrt Buch führe, habe ich mal alle Blogbeiträge ausgewertet, in denen ich meine Bahnfahrten (fast ausschließlich solche im Fernverkehr) schildere. Das ergibt seit Einrichtung dieses Blogs insgesamt 140 Fahrten, für die ich mehr oder weniger genaue Angaben zur Pünktlichkeit (immer bezogen auf das Fahrtziel) gemacht habe. Von diesen Fahrten habe ich mein Ziel bei 94 (also 67,1 %) pünktlich, also mit weniger als 5 Minuten Verspätung erreicht. Bei 33 Fahrten (23,6 %) hatte ich bis zu einer halben Stunde Verspätung, bei 9 Fahrten (6,4 %) zwischen 30 und 60 Minuten und bei vieren (2,9 %) mehr als eine Stunde. Aber auch auf der anderen Seite gab es Ausreißer, denn zu den pünktlichen Fahrten zählen immerhin sechs (4,3 % der Gesamtfahrten), bei denen ich das Fahrtziel deutlich früher erreicht habe als geplant, weil Umsteigezeiten sehr großzügig bemessen waren oder der Vorgänger des Anschlusszuges Verspätung hatte. Die Gründe für die Verspätungen sind ebenfalls vielfältig und sollen/können hier nicht alle aufgezählt werden. Natürlich gibt es auch noch einige wenige Fernfahrten, über die ich nicht gebloggt habe – das waren dann eher die reibungslos verlaufenen, was natürlich die Statistik verfälscht. Trotzdem kann man angesichts der Ergebnisse nur den Tipp geben, bei Fernreisen mit dem Zug immer mindestens eine halbe Stunde Puffer zwischen planmäßiger Ankunft und eventuellem Termin einzuplanen. Ein Trost mag sein, dass das beim Auto genau so ist – ich erinnere mich da an eine Fahrt von Frankfurt nach Hannover, auf der wir locker eine Stunde im Stau verbracht haben, und das abends gegen 22 Uhr. Trotzdem begrüße ich natürlich alle Versuche von DB und Politik, die Pünktlichkeit zu erhöhen.

9.1.1

Diesen Abschnitt der Beförderungsbedingungen habe ich am Wochenende zweimal anwenden müssen. Er besagt, dass bei ICE- und EC/IC-Fahrscheinen bei einer zu erwartenden Verspätung von mehr als 20 Minuten am Zielort Zug-, Produkt- und Streckenbindung aufgehoben sind. Es ging schon bei der Abfahrt in NAH am Freitag los: ICE 622 war mit +30 angekündigt. Hätte ich vor dem Aufbrechen noch mal in der DB-Auskunft nachgesehen, hätte ich mich weit weniger zu beeilen brauchen … Da ich nun schon mal da war, verbrachte ich die Zeit mit dem Kauf eines Fahrscheins für die nächste Fahrt und in der Bahnhofsbuchhandlung. Die Fahrt selber verlief dann ohne größere Schwierigkeiten, außer dass es bei +30 blieb und somit der vorgesehene Anschluss in KKDT natürlich platzte und ich im Zug sitzen blieb. In KD verzögerte sich die Abfahrt noch mal um ein paar Minuten, so dass der erhoffte Ersatzanschluss an den RE 2 in EE ebenfalls nicht klappte und ich bis zur Endstation Dortmund sitzen blieb. Dort fuhr etwa 10 Minuten später ICE 514 nach Hamburg-Altona, wohl der einzige ICE 3, der auf dieser Strecke eingesetzt wird. Der war gut gefüllt mit St.-Pauli-Fans, trotzdem fand ich aber noch einen Sitzplatz, auf dem ich prompt in eine Reisendenbefragung geriet. Wegen einer außerplanmäßigen Kreuzung in Amelsbüren wurden aus der planmäßigen Abfahrt in EDO +8 an meinem Zielbahnhof Münster, wo ich den eigentlich zur selben Minute abfahrenden Anschlussbus aber trotzdem noch bekam.

Die Rückfahrt begann ganz ähnlich wie die Hinfahrt: „Mein“ IC 2213 war mit +40 angekündigt. Diesmal gab es aber eine alternative Fahrtmöglichkeit: IC 2417 aus Flensburg, der früher für seine historischen Wagen bekannt war. Inzwischen besteht er allerdings nur noch aus ehemaligen Interregio-Wagen, wie ich bei der um etwa 5 Minuten verspäteten Einfahrt feststellte. Erstaunlicherweise war der Zug am nächsten Halt Gelsenkirchen wieder im Plan, und auch das Aufnehmen von Passagieren aus einem liegengebliebenen ICE in EE kostete wenig Zeit, führte aber bis EDG zu beengten Verhältnissen. Ich durfte also Hoffnung haben, dass mein eigentlicher Anschlusszug in Köln trotz -3 Minuten Übergangszeit warten würde, wie ich es auch schon einmal erlebt hatte. Kurz vor dem dortigen Hbf wurde diese jedoch zerstört, indem der Zub durchsagte, dass dieser leider nicht warten könne und die nächste Fahrtmöglichkeit in Richtung Mannheim und Basel in einer knappen Stunde bestehe. Auf der Hohenzollernbrücke kam uns der Zug dann auch tatsächlich entgegen. Was der Zub nicht angesagt hatte, war, dass die nächste Fahrtmöglichkeit in Richtung Frankfurt schon in einer halben Stunde bestand, allerdings von Deutz, wohin ich mich mit der nächsten S-Bahn begab. Auf der weiteren Fahrt gab es dann noch die Besonderheit, dass wir wegen eines Polizeieinsatzes in Frankfurt Flughafen statt am Fern- am Regionalbahnhof hielten, was uns etwa +5 einbrachte. In NAH angekommen, entschied ich mich diesmal fürs Laufen mit hinterhergezogener Reisetasche und erreichte meine Wohnung wiederum eine gute halbe Stunde später als geplant.

Berlin, Berlin, ich fahre nach Berlin

Am Wochenende war meine Reisetasche mal wieder in Berlin – diesmal allerdings in meiner Begleitung. Anlass war die Tatsache, dass die DB Einsteiger-Tickets für 69 Euro verkaufte und ich der Hauptstadt schon lange keinen Besuch mehr abgestattet hatte.
Also ging es am Freitagabend los: über Babenhausen nach Hanau, was gegenüber dem direkten Zug die Wartezeit dort ziemlich verkürzte. Bei meinem Anschluss ICE 1192 (ein ICE 2) war eine umgekehrte Wagenreihung angekündigt. Also auf den Wagenstandsanzeiger am hinteren Ende des Bahnsteigs geschaut: auf dem war die 1. Klasse hinten, also müsste es ja passen. Ach nee: freitags von Januar bis März fährt der Zug genau anders herum, also muss ich doch nach vorne. Die Ansage vor der Einfahrt bestätigte das, also losmarschiert – nur um festzustellen, dass die 1. Klasse dann doch vorne war. Wegen dieser sozusagen dreifach umgekehrten Wagenreihung musste ich nun also durch den ganzen Zug zu meinem reservierten Platz marschieren (die Reservierungsgebühr war in den 69 Euro inbegriffen). Unterwegs kam ich an diversen freien Plätzen sogar mit freiem Nebenplatz vorbei, aber es hätte ja sein können, dass meiner noch schöner ist … Dieser befand sich dann aber gegen die Fahrtrichtung neben einem anscheinend heftig erkälteten jungen Mann, der während der ganzen Fahrt kein Wort sprach. Wegen der Dunkelheit gab es draußen auch nichts zu sehen, also vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen und Musikhören. Den später eintretenden Hunger stillte dann eine Currywurst im Speisewagen, woraufhin ich auf einen der inzwischen reichlich vorhandenen freien Doppelplätze in Fahrtrichtung umzog. Hinter Wolfsburg hielt der Zug kurz mitten in der Pampa an, wenn ich es denn richtig gesehen habe – wenn es draußen komplett dunkel ist, ist das gar nicht so einfach festzustellen. Berlin-Spandau erreichten wir dann fast pünktlich, ich stieg bereits dort in die S-Bahn, die mich zu meiner Unterkunft in der Nähe des Savignyplatzes brachte.

Die S-Bahn bestimmte dann auch den Samstag, an dem ich mich nach Osten vorarbeitete: Zuerst machte ich ein Bild von der allgegenwärtigen BR 481/482 im recht imposanten Hauptbahnhof. Dann wartete ich den EC nach Gdingen über Danzig ab, der im Sommer letzten Jahres neu eingerichtet wurde. Die Wartezeit nutzte ich bei herrlichem Sonnenschein für ein bisschen Sightseeing am Reichstag und Brandenburger Tor, zurück zum Hbf ging es dann mit der kuriosen, aber gut genutzten U 55. Nach einer Currywurst an der Friedrichstraße hieß mein nächstes Ziel dann Oberbaumbrücke, wo mir eine Aufnahme mit U-Bahn gelang. Ein Besuch am Ostkreuz, wo ich außer Reichsbahn-Zugzielanzeigern wie erhofft auch die beiden anderen noch eingesetzten S-Bahn-Baureihen 480 und 485 antraf, schloss den ÖPNV-Teil des Tages ab, der dann mit Shopping und Essengehen ausklang.

Am Sonntag widmete ich mich dann der U-Bahn, wobei es mir gelang, alle zurzeit im Einsatz befindlichen Baureihen abzulichten (Kleinprofil: A3, G und HK, Großprofil: F und H). Der „normale“ Tourismus kam mit einem Besuch am Alexanderplatz aber auch nicht zu kurz. Kurz vor meiner Abfahrt um 16.57 Uhr schoss ich noch ein Bild vom Hauptbahnhof mit allen vier Ebenen. Mein Zug fuhr pünktlich im Tiefbahnhof ab. Da ich diesmal in einem ICE 1 fuhr, hatte ich mich für ein Abteil entschieden, in dem mir nur eine Mutter mit etwa 20-jähriger Tochter und von Spandau bis Göttingen eine Frau etwa im selben Alter Gesellschaft leisteten. Auch hier lief wieder alles reibungslos, obwohl wir in Spandau den verspäteten ICE nach Köln vorlassen mussten. Diesmal machte der Zug den Umweg über Hannover, so dass ich ab dort in Fahrtrichtung saß. Meinen Umsteigepunkt FH erreichten wir pünktlich, und die 46-minütige Umsteigezeit vertrieb ich mir bei einem eher durchschnittlichen, aber sättigenden Döner. Auch im Anschluss-RE passierte außer der Anwesenheit eines jungen überkorrekten Zub nicht Besonderes, so dass auch der Umstieg in die RB nach Miltenberg gelang, die mir einen Großteil des Fußwegs vom NAH nach Hause ersparte.