Vorletztes Wochenende war ich unterwegs nach Tübingen, wo das Südtreffen des CdE stattfand. Besonderheiten gab es dabei keine, die Verbindung war auch hin und zurück dieselbe: mit der RB bis Darmstadt, weiter mit dem ICE nach Stuttgart, wo 20 Minuten für die Lounge blieben, bis dann der aus drei 612ern gebildete IRE abfuhr. Dieser Teil der Fahrt inspirierte mich dann auch zum Titel, denn entlang des Neckars bekommt man die Neigetechnik deutlich zu spüren.
Ganz ohne Neigetechnik verlief dagegen meine Fahrt vom darauffolgenden Samstag: Es ging zum Streckenfest der Strecke Frankenberg–Korbach, die nach 28 Jahren endlich wieder eröffnet wurde. Dafür machte ich mich morgens auf den Weg mit dem ICE nach FF, von wo es dann mit dem RE Richtung Kassel weiter ging. Eine Weichenstörung in Friedberg bescherte uns +10 und ließ mich schon um den Anschluss an den Sonderzug in Marburg bangen. Zum Glück wartete dieser nicht zuletzt deswegen, weil er bis Cölbe dieselbe Strecke wie der verspätete RE benutzte und zudem auch noch eine RB nach Erndtebrück durch musste. Letztendlich hatte auch der aus vier Schienenbussen gebildete Sonderzug etwa +10, die bis Frankenberg relativ konstant blieben. Dort wurde der Zug rappelvoll, und es ging erst einmal nicht weiter, ohne dass es irgendwelche Informationen gab. Schließlich stellte sich heraus, dass der Gegenzug aus Korbach abgewartet werden musste, da es bis dorthin keine Kreuzungsmöglichkeit gibt. Offenbar hatte bereits der erste Zug am Morgen den Fahrplan durcheinander geworfen, und wegen des langen eingleisigen Abschnitts waren nun alle Züge mit Verspätung unterwegs. FKOB erreichten wir schließlich mit +39. Am Bahnsteig angekommen, begrüßten mich schon meine alte Freundin Lubi und mein Onkel, mit dem ich dann durch die Stadt zog.
Den Rückweg trat ich dann etwas früher an als geplant – nicht nur wegen der Verspätungen, sondern auch, um mich noch ein bisschen in Frankenberg umzuschauen, dem Mittelpunkt des Streckenfestes. Am Bahnsteig traf ich noch Andreas, mit dem ich bereits im August nach Horb gefahren war. Nachdem der Dampfzug aus Frankenberg eingetroffen war, fuhren wir zusammen in einem wieder rappelvollen Sonderzug aus Silberlingen und einer 212 nach Frankenberg – wieder mit über 30 Minuten Verspätung. Dort angekommen, entschieden wir uns spontan, mit einem weiteren Sonderzug aus einer V 160 „Lollo“ und Umbauwagen nach Allendorf und zurück zu fahren. Zurück in FFRK versorgten wir uns noch mit Nahrung und schauten uns noch ein wenig die Fahrzeugausstellung an.
Für die Rückfahrt hatten wir uns die reguläre RB nach Marburg ausgeguckt. Die fuhr nicht am regulären Gleis ein, sondern da, wo schon der Zug nach Korbach stand. In den vorderen Teil der Doppeltraktion 628er konnte also niemand einsteigen. Aus der pünktlichen Abfahrt wurde es auch nichts, da wir noch den verspäteten Sonderzug aus Korbach abwarteten – zumindest in dieser Hinsicht war also die frühere Abfahrt nicht nötig. Allerdings verpassten wir so auch den Anschluss an die HLB in Marburg, die uns mit Umstieg in Gießen und angenehm wenig Halten nach FF gebracht hätte. Auch der Anschluss an den überall haltenden RE war in Gefahr, entsprach die Umsteigezeit dorthin doch genau der Verspätung. Die engagierte Zub-in der Kurhessenbahn versprach aber, notfalls den Anschluss zu sichern.
Letztendlich erreichten wir FMBG aber etwa zwei Minuten vor der Abfahrt des RE, so dass sowohl ich noch meinen gebuchten Zug nach NAH als auch Andreas seinen nach Essen erreichte, und das, obwohl zu dem offiziell gar kein Anschluss bestand. So erreichte ich NAH in einem IC, der bis vor kurzem noch ein ICE war, fast pünktlich gegen 23 Uhr und radelte durch den Regen nach Hause.
Kategorie: Bahnfahrn
Eine kurze und eine lange Reise
Zwei Kurzurlaube mit Bahnanreise standen in der ersten Augusthälfte an: In der ersten Woche des Monats ging es nach Kirchheim in Hessen, wo traditionell die Sommerakademie des CdE stattfindet. Der nächste Bahnhof liegt in Bad Hersfeld, wohin ich keine weite Anreise hatte: mit dem RE nach Hanau, dort eine knappe halbe Stunde warten, dann mit dem ICE eine Station nach Fulda und dort in den Cantus umsteigen. Alles funktionierte bis auf eine leichte Verspätung des ICE prima, die dann in Fulda wegen eines BuPo-Einsatzes noch größer wurde. Das tangierte mich aber nicht mehr, da ich da schon mit einer Horde anderer Teilnehmer im Cantus saß.
Zurück ging es nicht ganz so reibungslos: Der IC, der uns nach Fulda bringen sollte, hatte +10 und einen wegen Klimaanlagenausfalls gesperrten Wagen. Ersteres wäre nicht so schlimm gewesen, da der Anschluss-ICE ebenfalls +5 hatte (bei einer Umstiegszeit von 5 min), aber letztendlich wurde es natürlich doch mehr und der ICE war über alle Berge, ohne dass natürlich etwas angesagt worden wäre. Also wich ich in den gerade einfahrenden ICE nach München aus, so dass ich mich bis Würzburg noch mit einem anderen Teilnehmer unterhalten konnte, der auch dort ausstieg. NAH erreichte ich letztendlich etwa 20 min später als ursprünglich geplant.
Nur wenige Tage später stand die nächste Reise an: Mit meinem Chorkollegen Markus hatte ich mir Kroatien als Ziel ausgeguckt. Dazu fuhren wir zunächst mit dem ICE nach München, der kurz vor der planmäßigen Abfahrt mit +5 angekündigt war. Wegen des bis Wiesthal vorausfahrenden RE und eines eingleisigen Abschnitts auf der NBS wurden daraus bis NWH +20, die sich bis MH aber wieder um etwa 5 min reduzierten. Unser Anschluss war nicht in Gefahr, da wir zum Nachtzug eine Stunde Puffer eingebaut hatten. Nun kenne ich also auch den Teil nach Zagreb, die Kurswagen nach Rijeka gibt es übrigens wohl nicht mehr. Fehlt nur noch Venedig 😉 . Die kroatische Hauptstadt erreichten wir mit leichter Verspätung ohne besondere Vorkommnisse, das Schlafabteil (Kostenpunkt 89 Euro pro Nase) sah recht nett aus:
Aufgrund der Hitze lernten wir es dann zu schätzen, dass die meisten Straßenbahnen in Zagreb klimatisiert sind 😉 . Klimatisiert war auch der Zug auf der Fahrt am nächsten Tag nach Split, auf der wir uns viel mit einer gegenüber sitzenden Gruppe aus drei englischen Rucksacktouristen unterhielten. Das Fahrzeug war übrigens die kroatische Variante des DB-612ers, die auch aus der selben Lieferung stammt und aus Fahrzeugen besteht, die die DB dann doch nicht mehr brauchte (hier bereits nach der Ankunft in Split):
Schon die Abfahrt in Zagreb erfolgte mit leichter Verspätung, die bis Split aber auch nicht mehr wurde.
Damit war die Fahrt mit kroatischen Zügen beendet. Weiter nach Dubrovnik sollte es eigentlich mit dem Schiff gehen, das aber ausgebucht war. Also wichen wir auf den Bus aus, was sich als etwas abenteuerlich erwies: Es hatten mehr Leute eine Fahrkarte als in die beiden Busse passten, so dass einige Leute (zum Glück nicht wir) stehen mussten. Durch das Chaos bei der Abfahrt und Stau auf der Küstenstraße fuhren wir uns dann eine ordentliche Verspätung ein. Zur Erholung gab es 20 min Pause auf dem kurzen bosnischen Abschnitt der Strecke, während der in allen möglichen Währungen Snacks gekauft werden konnten. In Dubrovnik nahmen wir dann ein Taxi zum Hostel, da dies etwas abseits gelegen war und Markus Kopfschmerzen hatte. Zur Altstadt benutzten wir dann aber den auf dieser Linie im 15-Minuten-Takt fahrenden Stadtbus.
Das taten wir auch am nächsten Tag, um von dort zur Haltestelle des Flughafenshuttles zu laufen. Die Fahrzeiten werden normalerweise am Vortag anhand des Flugplans festgelegt und ins Netz gestellt, was just an diesem Tag natürlich nicht passiert war. Wir hatten aber Glück und es fuhr nach wenigen Minuten ein Bus, der uns dann noch mal einen wunderschönen Blick aus dem Rückfenster auf die Altstadt bescherte. Durch seine Überredungskunst schleuste Markus uns an den langen Check-in-Schlangen vorbei, so dass wir ohne Stress rechtzeitig am Gate waren. Flugziel war Nürnberg, wo wir die inzwischen automatisch fahrende U2 zum Hbf nahmen. Unser Sparpreisticket band uns an einen Zug drei Stunden später, und Markus wäre nicht Markus, wenn er nicht versucht hätte, die Zugchefs der vorherigen Züge zu bewegen, uns trotzdem mitzunehmen. Diesmal war seine Strategie aber nicht von Erfolg gekrönt, so dass wir wie geplant – und pünktlich – um 19.34 Uhr wieder NAH erreichten. Weiter ging es für uns beide mit dem Bus zu mir, wo Markus sein Auto geparkt hatte und von wo er sich dann auf den Weg nach Goldbach machte.
Mit der DB nach MM
Am vergangenen Samstag hatte ich mal wieder Lust auf eine kleine Tour. Nach langem Überlegen und Abwägen zwischen interessanter Strecke, ebensolchem Ziel und günstigen Tickets kam ich schließlich auf Memmingen als Zielbahnhof. Das günstigste Ticket dorthin und zurück gab es nur auf verschlungenen Pfaden. So machte ich mich um 7.17 Uhr auf den Weg mit dem RE nach Würzburg. Die Fahrt verlief ohne Probleme, und ich holte den etwas zu kurz gekommenen Schlaf nach, desgleichen im Anschluss-Mopsgesicht bis Ansbach. Wie immer wachte ich gerade rechtzeitig zum Ausstieg auf und holte mir beim Bahnhofsbäcker noch einen Cappuccino. Mein Anschluss-IC wurde mit +5 angekündigt, war dann aber fast pünktlich (ja, das gibt es auch). Das blieb er auch bis Aalen, wo also diesmal mehr Umsteigezeit auf den RE nach Ulm verblieb als beim letzten Mal. Noch ein Unterschied zu damals war, dass jetzt ein 628er statt eines 611ers eingesetzt wurde, ich fragte mich, ob der wohl die Fahrzeiten einhalten kann. Mit mir im „Vierer“ saßen drei Teenie-Mädchen, die die alterstypischen Probleme durchkauten. Erst bei der Ankunft in Ulm wurde die Frage aus dem vorletzten Satz mit „Nein“ beantwortet, denn wir hatten +6 eingefahren, die der Zug wendezeitbedingt auch wieder mit in die Gegenrichtung nahm. Mein Anschlusszug war ein 612er. Ob er sich auf der eher geraden Strecke bis MM (der zweite Bahnhof neben HB, bei dem Autokennzeichen und DS100-Kürzel übereinstimmen) geneigt hat, weiß ich nicht, da ich die meiste Zeit schlief.
Am Zielort angekommen, erkundete ich ausgiebig die schöne Altstadt und frequentierte auch den Karstadt – ein Indiz dafür, dass die (Wirtschafts-)Welt dort noch in Ordnung ist, wenngleich es auch mehr Leerstände gibt als in Aschaffenburg.
Der interessanteste Teil der Rückfahrt war wohl der Anfang, denn hier sollte ich einen aus Zürich kommenden EC mit 218-Bespannung nutzen. Der kam auch pünktlich und brachte mich durch die leicht hügelige Landschaft nach Buchloe, wo ich ja auf dem Weg aus Füssen schon einmal umgestiegen war. Diesmal hatte ich etwas mehr Zeit und außerdem Durst, den ich nicht zu Schweizer Preisen an der Minibar stillen wollte. Also lief ich ein wenig durch den Ort und fand einen Supermarkt, der zufällig auch meinen Lieblingshonig führte. Nachdem der und ein Eistee gekauft waren, ging es zurück zum Bahnhof, wo sich bestätigte, was mir die Navigator-App bereits mitgeteilt hatte: Mein Anschluss-RE hatte +15. Als er schließlich eintrudelte, war kurz vorher ein anderer RE nach Augsburg gefahren, so dass wir unterwegs mehrfach warten mussten. Auch diesen Zug hatte ich schon mal benutzt, und schon damals hatte er Verspätung. Diesmal allerdings so viel, dass der Anschluss in Treuchtlingen platzte. Das war nicht schlimm, weil ich so gleich bis Nürnberg weiter fahren konnte (eine Ansage, was Fahrgäste nach Würzburg tun sollten, gab es natürlich nicht). Dort wollte ich eigentlich in den ICE umsteigen (die Zugbindung war ja aufgehoben), aber die Ansage vor der Ankunft in NN brachte mich dazu, auf den RE umzuschwenken, den wir nur noch erreichten, weil er ebenfalls verspätet ankam. Ab jetzt passierte nichts Aufregendes mehr. Aufgrund der Diskussion um das Handyverbot achtete ich mal ein wenig auf die Lautstärke der Gespräche und stellte fest, dass nicht alle Handygespräche automatisch lauter sind und umgekehrt. Und auch private Dinge werden durchaus mal ohne Handy im Zug besprochen, siehe die Hinfahrt.
NWH erreichten wir mit etwa +5, interessanterweise etwa zur selben Zeit wie der verpasste Zug aus Treuchtlingen. Der Anschluss-RE nach NAH fuhr wegen Wartens auf Anschlussreisende mit +15 ab und war mit etwas merkwürdigem Publikum besetzt: In edles Schwarz gekleidete junge Leute hielten konspirative Treffen vor der Toilette ab, und mir schräg gegenüber saß ein Mann in den Vierzigern, der heftig schluchzend ein Esoterikbuch las, während seine Begleiterin Lieder vor sich hin summte. Nicht nur wegen der Länge der Fahrt war ich daher froh, als ich um kurz vor 22 Uhr wieder meinen Heimatbahnhof erreichte.
Acht Minuten
… sind offensichtlich als Umsteigezeit zu kurz, selbst wenn der Anschluss so in der Auskunft ausgewiesen ist. Das habe ich gestern auf der Rückfahrt aus Lübeck zu spüren bekommen. Die Hinfahrt war ohne Probleme verlaufen: RE bis FH, dann mit dem ICE nach Lüneburg (beide Halte gibt es übrigens auf der Linie nur um diese Uhrzeit), dann weiter wieder mit dem RE nach AL. Ohnehin waren alle Züge pünktlich, aber angesichts der eher großzügigen Umsteigezeiten (13 min in FH, 33 in ALBG) hätte auch eine kleine Verspätung den Reiseplan nicht ins Wanken gebracht.
Anders auf der Rückfahrt: Diesmal hatte ich von AL nach AH nicht den RE, sondern den aus Fehmarn-Burg kommenden IC gebucht. Dieser fuhr auch pünktlich ab, blieb vor AH jedoch stehen, weil das Gleis noch belegt war – AH ist nun mal einer der überlastetsten Bahnhöfe im Netz, und Züge von Lübeck Richtung Süden können nur über Gleis 8 verkehren. Dort endlich angekommen, legte ich noch einen Sprint zu Gleis 14 hin, wo ich aber feststellte, dass mein Anschlusszug bereits über alle Berge bzw. in diesem Fall Brücken war. Also in die Lounge und eine gute halbe Stunde später in den ICE nach München gesetzt. Dort waren fast alle Plätze reserviert, ich erwischte zum Glück aber einen, dessen „Besitzer“ nicht auftauchte. Den aufkommenden Hunger stillte ich im ebenfalls rappelvollen Speisewagen mit einer Portion Nürnberger Bratwürstchen mit Kartoffelsalat.
Da der späte ICE von NWH nach NAH wegen Bauarbeiten nicht fuhr, lenkte mich die Reiseauskunft über Fulda. Den RE Richtung FF erreichte ich auch noch ohne Probleme. Leider musste der jedoch in Flieden einen ICE vorbei lassen, so dass wir mit +8 unterwegs waren – zu wenig, um in FH die RB nach NAH noch zu erreichen. Zum Glück fuhr nicht nur gut 20 min später ein ICE, der war sogar auch noch fast pünktlich, so dass ich letztendlich nur eine gute halbe Stunde später als geplant in NAH eintraf. Nur die RB zur Hochschule war natürlich weg, so dass ich angesichts des schweren Rucksacks mit dem Taxi nach Hause fuhr.
Umdisponiert
… habe ich auf beiden Fahrten, die mich am Wochenende mal wieder nach Marl und zurück führten. Auf dem Hinweg fuhr ich mit ICE 622 von NAH nach EE. Die Strecke dürfte meine meistbefahrene Fernverkehrsstrecke sein, und bei dieser speziellen Fahrt passierte nichts Spektakuläres. Wir hatten etwa 5 min Verspätung, die sich in FF auf etwa 10 erhöhte. In FFLF wurde interessanterweise der überall haltende, aus einem Velaro gebildete 812 vorgelassen, den wir dann in FLIS überholten. Irgendwo schon in NRW ging die Zub-in durch und fragte: „Noch jemand zugestiegen?“ Nachdem sich darauf zunächst niemand meldete, schob sie nach „… oder soll ich eine Vollkontrolle machen?“. Dank der Standzeit in EDG waren wir in EE wieder fast pünktlich. Dass ich trotzdem nicht wie gebucht nach ERE weiter fuhr, lag daran, dass meine Mutter mich nicht am Bahnhof abholen konnte und ich über Dorsten schneller in Marl war. Mit einer nur mäßig guten Currywurst vom „Express“ enterte ich also den rappelvollen Talent nach Borken. Interessanterweise wurde dem einzelnen Triebwagen erst in Dorsten, als schon wieder reichlich Sitzplätze vorhanden waren, ein zweiter beigestellt. Ein Blick auf Abfahrtszeit und -gleis auf dem Abfahrtsplan zeigte, dass dies offensichtlich planmäßig ist. Die Weiterfahrt mit dem SB 25 nach Marl geschah ohne Probleme. Da Laufen gesund ist und ich Diskussionen mit dem Busfahrer vermeiden wollte, ließ ich den Bus nicht „auf Wunsch“ halten, sondern stieg schon an der regulären Haltestelle aus.
Auf dem Rückweg ergab sich dann die erste Fahrt mit der BR 1428 (Flirt 3). Anders als zu 425er-Zeiten fand sich sogar schon in ERE ein Sitzplatz. Ob der Flirt tatsächlich mehr davon hat als das „Quietscheentchen“, ließ sich auf die Schnelle nicht herausfinden. In EE angekommen, stellte sich heraus, dass mein Anschluss-IC +10 hatte. Also noch kurz in die Lounge und überlegt, ob das bei 11 min planmäßigem Übergang in Mainz schon einen Fall für die Aufhebung der Zugbindung darstellt. Ich entschied mich dafür, es darauf ankommen zu lassen. Die Fahrt verbrachte ich ausschließlich mit Aus-dem-Fenster-Gucken und dem Blick auf die Verspätung. Die wurde leider doch größer statt kleiner, so dass der Anschlusszug gerade weg war. Gewartet hat aber dafür der immerhin letzte IC des Tages nach Leipzig über FF. Also stieg ich dort ein und erreichte zu meiner Freude noch den RE um 21.30 Uhr nach NAH, so dass ich nur 3 Minuten später dort ankam als geplant. So blieb sogar noch Zeit, um mir bei Kentucky Schreit F KFC ein Abendessen zu besorgen und mich damit in die Wertheimer RB zu setzen, die mich bequem bis fast vor die Haustür brachte.
Ein Eisenbahnmuseum fast ohne Dampf
Am Wochenende fand das Sommerfest im DB-Museum Koblenz statt, einem Museum, das sich vorwiegend Diesel- und E-Loks widmet. Nachdem ich schon 2013 überlegt hatte, hinzufahren, setzte ich das diesmal in die Tat um. Passenderweise gab es einen Sonderzug von FF aus, der standesgemäß natürlich ebenfalls mit E-Loks bespannt war, und zwar mit zwei 140ern. Dazwischen befanden sich historische Abteilwagen:
Die Plätze im Sonderzug mussten vorher reserviert werden, so dass es sogar Reservierungszettel mit Namen gab:
Fast pünktlich ging es um kurz nach zehn los. In Mainz-Bischofsheim nahmen wir noch Fahrgäste auf, danach bogen wir ab und umfuhren den Mainzer Hbf rechtsrheinisch, wahrscheinlich weil wir wegen fehlender NBÜ nicht durch den Mainzer Tunnel durften. In Mombach erreichten wir wieder die linksrheinische Strecke, wo wir in Ingelheim einen Betriebshalt zur Überholung durch einen ICE einlegten. Nächster Verkehrshalt war Bingen, und dann ging es durchs Mittelrheintal an der Loreley vorbei:
Einen weiteren Verkehrshalt gab es in Boppard. Die Abfahrt, die sich eigentlich um 10 Minuten verzögern sollte, fand dann doch pünktlich statt, wohl weil der Fernzug, der uns eigentlich überholen sollte, doch mehr Verspätung hatte als gedacht. Wenig später erreichten wir Koblenz, wo wir den Hbf ohne Halt durchfuhren und im Güterbf Lützel stehen blieben. Wenig später holte uns dort eine Diesellok ab und zog uns in umgekehrte Richtung an den Museumsbahnsteig. Bis zur Rückfahrt verblieben drei Stunden, in denen ich mir ausgiebig die Ausstellungsstücke anguckte:
BR 232 „Ludmilla“
BR 219 „U-Boot“
BR 110 bzw. E 10
BR 103 in der Touristikzug-Lackierung
BR 181, eine der ersten Mehrsystem-Baureihen der DB, die lange den Verkehr Richtung Frankreich und Luxemburg bestritten
DR-BR 120 „Taigatrommel“
DR-BR 107, mir bis dahin völlig unbekannt
DR-BR 118
BR 218 in City-Bahn-Lackierung
BR 216 in Altrot
Höhepunkt des Festes war die Lokparade, die an diesem Tag unter dem Motto „50 Jahre Baureihe 103“ stand. Die erste Lok, die gezeigt wurde, war allerdings eine 110, und zwar die erste, die Tempo 200 erreichte:
Weiter ging es mit der ersten 103, die für das Museum wieder in den Originalzustand versetzt wurde:
mit 103 238, die für eine Werbeaktion eines Modellbahnherstellers die verkehrsrote Lackierung bekam:
und mit 103 235, einem weiteren bordeauxrot-beigen Exemplar:
Auf den parallel verlaufenden Durchfahrgleisen lief indessen der normale Betrieb weiter:
Auch die orientrote Farbvariante der 103 durfte nicht fehlen:
Derweil fuhr ein niedliches Nahverkehrszüglein vorbei:
Zum Abschluss der Parade wurde noch eine (leider nicht fahrfähige) Vorserien-120 gezeigt:
Die Rangierlok, die das möglich machte, soll auch nicht unerwähnt bleiben:
Nach der Parade schaute ich mich noch etwas im Museum um, u.a. im Führerstand einer 115, einer Baureihe, die aus umbezeichneten 110ern besteht:
Hier eine 182, die nach ihrem Einsatz auf den Strecken nach Frankreich als Versuchsträger der AEG diente:
Und noch eine 118, diesmal eine E-Lok der Bundesbahn, ehemals E 18:
Über die alten grün-gelben IC-Sitze habe ich mich besonders gefreut, stellen sie doch eine Erinnerung an meine ersten Bahnfahrten dar:
Auch von den ersten ICE-Sitzen ist noch ein Paar vorhanden:
Wesentlich älter ist dieser Speisewagensitz:
Weiter ging es mit der ersten 103, die für das Museum wieder in den Originalzustand versetzt wurde:
Zum Abschluss besichtigte ich noch zwei Salonwagen der Vorkriegs-Reichsbahn, die aber auch nach dem Krieg noch Politikern und der auf Staatsbesuch weilenden Queen dienten. Allerdings war ich zu faul, die Bilder auch noch zu schneiden, und ein bisschen soll sich ja euer Besuch im Museum auch noch lohnen :).
Mit leichter Verspätung verließ mein Zug dann um kurz nach 16 Uhr den Museumsbahnsteig wieder. Unterwegs gelang mir noch ein Bild von der Burg Pfalzgrafenstein:
Die Fahrt über die Rheinstrecke verlief ohne besondere Vorkommnisse. Nett war, dass die roten Signale, auf die der Zug zufuhr, meist gerade rechtzeitig noch umsprangen, so dass wir fast nie tatsächlich anhalten mussten. So erreichten wir FF erstaunlicherweise sogar ein paar Minuten vor Plan. Anstatt dem RE, auf den der Übergang mit zehn Minuten recht knapp geworden wäre, erwischte ich noch den verspäteten IC und kam daher eine Viertelstunde früher als geplant an. Vor dem für 19.30 Uhr angesetzten Stammtisch, der an diesem Abend auch noch stattfand, konnte ich also sogar noch kurz nach Hause fahren.
In Ulm, …
Dank der neuen Buchungsfrist für Sparpreise bekam ich am Mittwoch noch einen für eine spontane Fahrt nach Ulm und zurück am darauffolgenden Feiertag. Einigermaßen günstig (52,50 Euro hin und zurück) wurde der jedoch nur durch die Abwahl der Option „Schnelle Verbindungen bevorzugen“ in der Auskunft. Dementsprechend interessant waren die Verbindungen auch: Los ging es um 9.22 Uhr mit dem RE nach Crailsheim. Der war bis Wertheim voll mit Radfahrern, so dass es sich mal wieder als Vorteil erwies, dass die Westfrankenbahn auf einer Seite der 628er nur Klappsitze eingebaut hatte. Unterwegs konnte ich die frisch neu eingebaute Weiche sehen, die einen zweigleisigen Betrieb von Aschaffenburg Süd fast bis zum Abzweig der Hafenbahn ermöglicht. Ab Wertheim leerte sich der Zug deutlich, und es ging durch die sprichwörtliche Pampa. Einige Minuten Verspätung ließen mich schon um meinen Anschluss in TC bangen. Einen Verspätungsalarm bekam ich dann aber doch aus anderem Grund: mein Anschluss-ICE nach Aalen hatte nämlich ebenfalls Verspätung und mein Anschluss dort war gefährdet. Letztendlich fuhr der IC mit etwa +5 ein. Da in meinem Wagen die Klimaanlage defekt war, wurde kostenloses Wasser verteilt, was ich dankend annahm. Der Anschluss an den IRE nach Ulm klappte gerade so und war für einige Umsteiger mit etwas schnellerer Bewegung verbunden. Auch der junge Mann, der sich dann gegenüber von mir an den Tisch im 611er setzte, war etwas aus der Puste. Über die Neigetechnik des Zuges zeigte er sich überrascht, und die Stifte, die er auf den Tisch legte, fielen pausenlos herunter. Ulm erreichten wir pünktlich um 13.54 Uhr, und neben ÖPNV-Fotos nutzte ich meinen Aufenthalt vor allem dazu, auf den Münsterturm zu steigen, der dieses Jahr sein 125. Jubiläum feiert.
Zurück hatte ich den IC um 18.04 gebucht und erreichte den Bahnhof in dem Moment, als der Zug bereits einfuhr. Drinnen herrschte gähnende Leere. Der Kontrolle „entkam“ ich, da die Zub-in direkt vor meinem Sitz einen Fahrgast im Gang kontrollierte und mich daher ebenso wie ihre Kollegin übersah. Der Zug fuhr pünktlich über die Geislinger Steige, kurz danach ertönte aber der nichts Gutes verheißende Signalton aus dem Führerstand. Wenig später blieb der Zug am Bahnsteig von Kuchen stehen. Grund, wie uns mitgeteilt wurde, war ein vorausfahrender Güterzug. Das bescherte uns insgesamt +15, so dass meine gebuchte Verbindung über Bruchsal und Heidelberg Makulatur war. Also stieg ich – auch auf Anraten der Live-Auskunft – bereits in TS aus und machte mich auf den Weg zur Information, da ich nicht wusste, wie bei einem Handy-Ticket die Aufhebung der Zugbindung gehandhabt wird. Antwort: Es wird eine Bescheinigung über die Zugverspätung ausgestellt. Nicht um Ulm, aber großräumig um Aschaffenburg herum ging also meine Weiterfahrt – mit dem ICE bis Mannheim, dort Umstieg nach FF. Gebraucht habe ich dabei meine Bescheinigung allerdings nicht. In Mainhattan angekommen, stellte ich fest, dass die Lounge wegen des Feiertags bereits geschlossen hatte. Beinahe wäre ich darauf in den verspäteten IC nach Passau eingestiegen, merkte aber gerade noch rechtzeitig, dass dieser ja wegen Bauarbeiten gar nicht über NAH fuhr. Also blieb nur der Weg mit dem RE, der auch die nordmainischen Bahnhöfe abklapperte und schließlich meinen Wohnort um 22.16 Uhr erreichte – nur drei Minuten später als ursprünglich geplant.
(More) Rail and (Less) Fly
Ein verpasster Flug nach London am Vortag bescherte mir am 1. Mai ungeplant eine längere Bahnfahrt, da der günstigste Ersatzflug ab Köln/Bonn ging. Praktischerweise ging es dazu erst um 12.43 Uhr mit dem RE nach FF los. Die 20 Minuten Wartezeit dort verbrachte ich mal wieder in der Lounge. Als ich zum Gleis ging, erfreute ich mich daran, dass auf der großen Anzeigetafel keine einzige Verspätung angekündigt war. Demzufolge war auch mein Anschlusszug, ICE 1026 über die Rheinstrecke nach Hamburg, pünktlich. Voll war der Zug angesichts des Feiertags auch nicht, und so genoss ich die Fahrt am Rhein entlang bei recht gutem Wetter. Auch KK erreichten wir pünktlich, so dass ich noch eine S-Bahn eher als geplant zum Flughafen erreichte und diesmal keine Gefahr lief, das Flugzeug zu verpassen. In London gelandet, lud ich erst einmal meine Oystercard auf und machte mich auf den Weg zum Bahnhof St. Pancras. Dort holte ich mein vorbestelltes Ticket von Automaten: das für gestern, das nur 9 Pfund gekostet hatte, war leider komplett verfallen, so dass ich ein neues für 39 Pfund hatte buchen müssen. Nun hatte ich noch Zeit zu überbrücken und tat das – dank Oystercard – unter anderem mit Fotografieren auf dem Thameslink-Bahnsteig. Der Zug, den ich gebucht hatte, war mal wieder ein East-Midlands-Zug nach Leicester, wo ich um 22.31 Uhr ebenfalls pünktlich ein- und endlich mit meinen Freunden zusammen traf.
Die Rückfahrt nach London stand dann schon am Sonntagmorgen an, da wir noch einen Tag in der Hauptstadt verbringen wollten. Um davon möglichst viel zu haben, hatten wir uns den Zug um 8:55 Uhr ausgeguckt, der wegen der geringen Zugdichte um diese Zeit fast überall hielt und fast zwei Stunden statt sonst etwas mehr als einer benötigte. Die Fahrscheine hätten aber trotzdem den stolzen Betrag von 16 Pfund pro Person gekostet – wir entschieden uns für vier mehr für die erste Klasse. Die Fahrt verlief ruhig, auch wenn es die Inklusivmahlzeit, auf die wir gehofft hatten, nur montags bis freitags gibt. In London angekommen, nutzten wir für unsere diversen Fahrten mit der U-Bahn unsere Oystercards, von denen an diesem Tag tatsächlich nur das Maximum von 6,40 abgebucht wurde.
Am nächsten Tag ging es dann für mich schon mittags zurück zum Flughafen. Dafür wollte ich eigentlich vom Piccadilly Circus aus die gleichnamige direkte Linie nutzen, auf dieser waren jedoch wegen einer Signalstörung „severe delays“ angekündigt. Also disponierte ich als „gebranntes Kind“ lieber um und fuhr mit der Bakerloo nach Paddington, von wo ich dann für 10,10 Pfund den Heathrow-Connect-Zug (die langsame Variante zum doppelt so teuren Heathrow Express) nahm. So erreichte ich den Flug locker noch, der aber ohnehin Verspätung hatte.
Daher war es auch nicht verkehrt, dass ich in CGN noch einiges an Puffer zum Zug eingeplant hatte. Den erreichte ich so noch ganz bequem und konnte vorher sogar noch – wie schon auf dem Hinweg – den Burger King im Flughafen frequentieren. Mit der S 19, die nur zur Hauptverkehrszeit fährt und diese Nummer erst seit dem letzten Fahrplanwechsel trägt, ging es nach Siegburg/Bonn, wo mir noch einige Fotos von Bussen und der Bonner Stadtbahn gelangen. Mein Anschluss-ICE traf mit leichter Verspätung ein, die sich dann durch eine Langsamfahrstelle auf der KRM noch etwas vergrößerte. Das war allerdings deswegen nicht weiter schlimm, da mein Anschlusszug in FFLF auch Verspätung hatte. +15 waren es bei der Ankunft in NAH letztendlich, so dass ich statt des eigentlich geplanten Busses mit dem Taxi nach Hause fuhr. Der war dann aber zum Glück auf der ganzen „Ersatzreise“ das einzige Verkehrsmittel, das ich verpasst habe.
Der beste Streik taugt nichts, …
… wenn dazu auch noch andere Betriebsstörungen kommen. Köln war das Ziel meiner Reise am letzten Aprilwochenende. Für die Anreise am Mittwoch wurde kurz vorher mal wieder ein Streik der GDL angekündigt. Kein Problem, dachte ich, der Notfahrplan war ja rechtzeitig online gestellt worden. Mein gebuchter direkter ICE fuhr zwar nicht, aber es gab eine Umsteigeverbindung, bei der ich sogar eine Stunde früher ankommen würde als geplant.
Also disponierte ich um und startete direkt von der Arbeit zum Bahnhof, wo ich auch den RE nach Frankfurt erwischte. Die Live-Auskunft riet mir, in Hanau umzusteigen, aber angesichts des Umsteigerisikos und der nur vier Minuten späteren Ankunft in FF blieb ich sitzen. Das sollte sich rächen: Vom Südbahnhof fuhr der Zug nämlich nicht direkt zum Hbf, sondern bog links ab und erreichte sein Ziel letztendlich über Niederrad, genau in dem Moment, als meine Anschluss-S-Bahn abfuhr. Also schnell wieder die Live-Auskunft bemüht: In Kürze sollte ein verspäteter ICE nach Brüssel abfahren, also schnell in den Quertunnel mit dem anheimelnden Geruch, nur um festzustellen, dass der Aufgang ausgerechnet zu Gleis 18/19 wegen Bauarbeiten gesperrt war. Der Zug war also auch weg, aber da sollte doch selbst am Streiktag … von wegen, der nächste sollte erst in über zwei Stunden vom Flughafen aus fahren. Also mit dem überfüllten Süwex-Flirt dorthin und erst mal die Lounge geentert.
Dort wartete ich dann, bis die planmäßige Abfahrt näher rückte. Die reale tat es leider nicht, denn ein Oberleitungsschaden verzögerte die Ankunft immer weiter, bis der Zug fast eine Stunde hinter Plan schließlich eintrudelte. Dann musste noch ein Anschluss abgewartet werden (Streiktag …), bis es dann mit Extra-Halt in FLIS und FMT endlich weiter ging. Immerhin herrschte gähnende Leere, und die Zub-in verteilte auch gleich Fahrgastrechte-Formulare. Fast drei Stunden nach der im Notfahrplan vorgesehenen Ankunft (und zwei nach der ursprünglich geplanten) erreichte ich dann endlich KK. Die Auftaktveranstaltung des Mensa-Jahrestreffens schenkte ich mir unter diesen Umständen und fuhr mit S- (die fuhr immerhin) und U-Bahn zu meinem Hotel.
An den folgenden drei Tagen stand (abgesehen von dessen häufiger reibungsloser Benutzung) der öffentliche Verkehr zweimal im Mittelpunkt: einmal bei einer Besichtigung bei der DB-Warenlogistik und einmal bei der der Leitstelle der Kölner Verkehrsbetriebe. Erstere nutzt den alten Posttunnel und die so genannten Tiefbahnsteige (also die zwischen den Personenbahnsteigen), um Fernzüge mit Waren zu versorgen. Schwierig wird es dabei vor allem bei kurzfristigen Gleiswechseln, denn da die Elektrokarren die Aufzüge benutzen müssen, kann nicht so schnell umdisponiert werden – einer von vielen Gründen, warum manchmal die gewünschte Ware nicht im Zug ist. Auch für den Thalys liefert die DB die Waren und stellt für die erste Klasse auch die Menüs zusammen, obwohl sie sich sonst weitgehend aus der Kooperation zurückgezogen hat.
Spannend an der KVB-Leitstelle war zunächst einmal die riesige Multimediawand (leider habe ich keine brauchbaren Fotos), die zweimal das gesamte Stadtbahnnetz zeigt: einmal die Stromversorgung und einmal die Signal- und Weichenstellung mit der Position der Züge. Da auf weiten Teilen des Netzes auf Sicht gefahren wird, lässt sich diese jedoch nicht immer genau bestimmen. Zwischen den beiden Netzplänen befinden sich die Übertragungen von den Überwachungskameras der wichtigsten Stationen. Wichtiger als das Live-Bild sind jedoch die Aufzeichnungen, die 48 Stunden aufbewahrt und bei Zwischenfällen herangezogen werden. Vor der Multimediawand stehen die Arbeitsplätze der Verkehrsmeister, die so aufgebaut sind, dass mit wenigen Ausnahmen jeder jede Aufgabe übernehmen kann.
Am Sonntag ging es dann zurück, diesmal ohne Streik, dafür aber mit Bauarbeiten. Diese führten zur Sperrung der KRM und zur Umleitung der Züge „meiner“ Linie 41 über die rechte Rheinstrecke. Um die mal zu fahren, hatte ich sogar extra umgebucht. Kaum in den Zug eingestiegen, machte sich aber schon in Bonn-Beuel die Müdigkeit bemerkbar, so dass ich von der Fahrt nicht allzu viel hatte. Dafür verlief sie aber auch verhältnismäßig unkompliziert, außer dass wir NAH letztlich mit ein paar Minuten Verspätung erreichten, so dass ich den Bus nach Hause nur rennenderweise noch erreichte. Von den Strapazen der Hinfahrt, die statt anderthalb letztlich fünfeinhalb Stunden gedauert hat, war dies aber weit entfernt.
My first KISS
Ich bin in Berlin – dieses Zitat aus dem Musical „Linie 1“ traf Ostern auf mich zu. Übrigens gab es zwar eine Vorstellung, Karten waren kurzfristig aber leider nicht mehr zu haben. Die Hinfahrt am Gründonnerstag verlief ohne große Schwierigkeiten. Mit dem RE nach Hanau, dort in ICE 572, der als einer der wenigen der Linie 22 dort hält. Die Abfahrt fand zwar mit etwa +10 statt, jedoch waren wir in Hannover fast wieder im Plan und der Anschlusszug hatte auch Verspätung. Auch die hatte er bis Berlin fast wieder abgebaut, und ohnehin musste ich nur noch mit der S-Bahn eine Station zur Friedrichstraße fahren und von dort nur noch wenige Schritte ins Hotel laufen, wo man mich schon erwartete.
Während der vier Tage vor Ort machte ich auch wieder Touren mit dem ÖPNV, wobei es mir endlich gelang, ein Bild von einem KISS der ODEG zu machen:
Auch der Schöneicher-Rüdersdorfer und der Woltersdorfer Straßenbahn mit ihren mehr oder weniger historischen Triebwagen stattete ich einen Besuch ab:
Zur Woltersdorfer Straßenbahn zu kommen, war übrigens gar nicht so einfach, denn die S-Bahn zu deren Endpunkt Rahnsdorf war gerade wegen Bauarbeiten außer Betrieb. Also brachte mich statt der Bahn ein neckischer Kleinbus zur Straßenbahn, mit der ich dann einmal bis zur Endstation und zurück fuhr. Auf dem Rückweg gelangen mir noch Tonaufnahmen der Fahrgeräusche von zwei S-Bahn-Zügen: einem 481er, der nicht zu Unrecht als „Heulboje“ bezeichnet wird, und der letzten „Ost-Baureihe“ 485.
Die Rückfahrt am Ostermontag verlief ebenfalls problemlos. Gebucht hatte ich den Wochenendverstärker IC 1956 – eigentlich aus Kostengründen, aber dass ich die Strecke über Halle wenig bis gar nicht kannte, machte die Entscheidung leichter. Los ging es „wegen Wartens auf Fahrplanunterlagen“ mit etwa +8, die wir aber schnell wieder aufgeholt hatten. Ich genoss die Fahrt bei strahlendem Sonnenschein mit Aus-dem-Fenster-Gucken. In Seebergen zwischen Erfurt und Eisenach ließen wir interessanterweise (planmäßig?) einen ICE überholen, was unserer Pünktlichkeit keinen Abbruch tat. Offiziell hatte ich den IC bis Darmstadt gebucht, was mir trotz Umweg eine 3 min frühere Ankunft in NAH ermöglicht hätte. Ich stieg allerdings doch schon in FF aus und gönnte mir noch eine Chilibratwurst. Meinen Heimatbahnhof erreichte ich pünktlich um 22.16 Uhr und fuhr mit der Wertheimer RB nach Hause. Diese war diesmal sogar aus einem 642er gebildet, so dass ich meinen Haltewunsch in Hochschule per Knopfdruck bekannt geben konnte.