Von 200 rückwärts auf 0 vorwärts

Letztes Wochenende ging es mal wieder nach Babelsberg, um dort Freunde zu treffen. Wäre die Fahrt nach Lübeck zwei Wochen vorher noch so teuer geworden, dass ich letztendlich mit einer Prämienfahrt unterwegs war, konnte ich diese Fahrt für sensationelle 45 Euro hin und zurück ergattern. Eine Woche vorher teilte mir die DB mit, dass die Rückfahrt nicht mehr fahrbar war: Wegen Bauarbeiten zwischen Kahl und Aschaffenburg wurden alle Fernzüge ohne Halt in Hanau umgeleitet.
Also druckte ich mir ausnahmsweise das Ticket aus und ließ mir vor der Abfahrt erst mal bestätigen, dass die Zugbindung aufgehoben war. Das ist zwar nach den Beförderungsbedingungen nicht erforderlich, erleichtert aber die Diskussion mit dem Zugpersonal, das zwischen Berlin und Hannover nicht unbedingt von der Baustelle bei Hanau weiß.
Kurz vor der Abfahrt eine Push-Nachricht aus dem Navigator: Der Zug von Hanau nach Berlin fällt aus – aber es gibt einen Ersatzzug in derselben Zeitlage. Ich fühle mich irgendwie an Witze mit einer guten und einer schlechten Nachricht erinnert. Übrigens sind sich auch die Tarifexegeten im ICE-Treff nicht einig, ob in einem solchen Fall die Zugbindung aufgehoben ist.
Ich fahre jedenfalls genau wie geplant mit der RB nach FH und begebe mich dort auf Gleis 5, nur um einige Zeit später die Ansage zu bekommen, dass der Zug verspätet sei und doch von Gleis 7 abfahre. Dort dann die Überraschung: Es handelt sich statt des angekündigten IC um einen ICE-T. Der ist recht gut gefüllt, ein Fensterplatz mit besetztem Nebenplatz findet sich allerdings noch. Die Verspätung holen wir, auch dank der höheren Geschwindigkeit des ICE, bald auf. Und auch sonst verläuft die Fahrt ohne Zwischenfälle, endlich sehe ich auch mal die Strecke Braunschweig-Wolfsburg im Hellen. In Berlin-Spandau steige ich in die S 5 um, in Westkreuz dann in die S 7. Warum mich die DB-Auskunft immer über Charlottenburg schicken will, weiß auch im ICE-Treff kein Mensch.
Für die Rückfahrt habe ich ja nun die freie Wahl, was sich als sehr praktisch erweist, da mein Gastgeber auch weg muss und ich so nun keine Zeit zu überbrücken habe. Wir bringen gemeinsam seine Freundin zum ZOB, von da fahre ich mit der Ringbahn zum Südkreuz, von wo ich mich für den ICE Richtung München entschieden habe. Der wird zurzeit wegen der Sperrung Lichtenfels–Bamberg über Würzburg umgeleitet, so dass ich nur dort umsteigen muss. Am Bahnhof Südkreuz fallen mir die dynamischen Wagenstandsanzeiger auf, die hier getestet werden:

Dynamischer Wagenstandsanzeiger am Bf Berlin-Südkreuz

Eine bundesweite Einführung hätte den Vorteil, dass (sofern die Informationsweitergabe funktioniert) das Problem „umgekehrte Wagenreihung“ der Vergangenheit angehören würde. Im Zug muss ich etwas länger nach einem Sitzplatz suchen, der zudem ab Leipzig reserviert ist. Bis dahin schlafe ich aber noch eine Runde, obwohl ein paar Reihen weiter eine Reisegruppe sitzt, die ganz begeistert davon ist, dass man hier „200 rückwärts“ fahren kann. In LL angekommen, finde ich dann sogar wieder einen Platz in Fahrtrichtung. Der junge Mann, der sich nun neben mich setzt, sagt, er habe nicht mehr reservieren können, obwohl es noch jede Menge unreservierte Plätze im Wagen gibt.
Weiter geht es am Flughafen vorbei auf die NBS Leipzig–Erfurt. Am Abzweig Planena, wo die Verbindungskurve aus Halle einmündet, bleibt der Zug jedoch stehen. Nach einiger Zeit wird durchgesagt, dass es sich um eine Signalstörung handle und dass wir Erfurt mit etwa +20 erreichen. Bald darauf fahren wir weiter, erst mit verminderter, dann mit normaler Geschwindigkeit. Die Vorhersage erweist sich als richtig, und wir verlassen UE mit etwas mehr als +20. Vor dem nächsten Halt Fulda gehe ich ins Bordrestaurant und esse dort nach langer Zeit mal wieder eine komplette Mahlzeit: Schweinekotelett mit Peperonata und Gnocchi. Als Nachtisch hätte ich gerne noch Vanilleeis mit heißen Kirschen, aber letztere sind aus, so dass mir die sehr nette Bedienung einen Eiskaffee bringt.
NWH erreichen wir mit nur noch +10, so dass mein Anschluss nicht gefährdet ist. Der kommt pünktlich und ist so voll, dass ich tatsächlich auf der Eingangsstufe sitze, aber es ist ja auch nicht weit. Da ich mein Rad am Bahnhof geparkt hatte, kann ich nun ohne weitere Verzögerung nach Hause fahren.

Schönen Gruß aus Wagen 1

Am Wochenende war ich mal wieder unterwegs zum Schwesterherz nach Lübeck. Da überraschenderweise ein Sparpreis hin und zurück über 100 Euro gekostet hätte, fuhr ich mal wieder mit einer Bahn.bonus-Freifahrt. Die Verbindung war die mittlerweile schon fast traditionelle mit ICE 572, der als einziger seiner Linie in Hanau hält. Dort wurden angesichts der gewittrigen Wetters etliche Züge als verspätet oder ausfallend gemeldet, meiner hatte zum Glück nur etwa +10. Ich stieg wie immer in Wagen 1 ein und fand auch gleich ein Abteil, das nur mit einem Eisenbahner besetzt war. Ich fragte ihn, ob ich mich dazu setzen könne oder ob er Party machen wolle, worauf er erwiderte, dass die ja schon nebenan liefe. Stimmt: Von da drangen laute Musik und Gegröle, die nur zwischendurch mal für eine Stunde aufhörten, weil die Jungs dort vermutlich ihren Rausch ausschliefen. Mein Abteilgenosse war wach, aber recht wortkarg, bis er dann kurz vor Kassel beim Überfahren einer Talbrücke meinte, dass es von da noch genau zehn Minuten bis Wilhelmshöhe seien, wo er ins Wochenende starten würde. Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung, von der er dann noch ein bisschen erzählte, hatte er das natürlich genau richtig eingeschätzt. Neue Abteilgenossin wurde eine junge Frau, die sich laut ihres Handygesprächs wohl die Uni in Erfurt angesehen hatte, mit mir ergab sich allerdings kein längeres Gespräch.
Aus der Angabe im Reiseplan, dass der Zug nicht in ALBG halten und zehn Minuten länger nach AHAR brauchen würde, schloss ich messerscharf, dass wohl mal wieder eine Umleitung über Verden anstand, was sich als goldrichtig herausstellte. Hatte der Zug die Verspätung in HH schon fast herausgefahren, zog er sich durch eine Schnellbremsung wegen einer Signalstörung (so die Begründung des Zf) wieder +5 zu. Mein Anschluss in AH war jedoch nicht gefährdet, AL erreichten wir sogar mit –2.
Die Rückfahrt trat ich bereits in Travemünde an, wo Eltern und Schwester zu einem Schiffsausflug aufbrachen. Ich fuhr zunächst mit dem 30er-Bus, der über verschlungene Pfade u.a. über das für den öffentlichen Verkehr gesperrte Gelände des Skandinavienkais fährt. Am Bahnhof Kücknitz stieg ich aber in den Zug um, um eine Stunde früher in Hamburg zu sein und so garantiert noch den Anschluss zu bekommen. Das klappte auch prima, und ich konnte vorher noch beim indischen Imbiss essen und in der Lounge einen Cappuccino trinken. Anschluss-ICE war wieder der 773, wo ich in Wagen 1 einen nicht beanspruchten reservierten Platz ergatterte. Auch diesmal wurde der Zug über Verden umgeleitet, was ich mit der Nase am Fenster genoss. Erst hinter HH vertrieb ich mir die Zeit dann mit Schlafen und Lesen. Neben und vor mir ein schwäbisches Ehepaar, das wegen eines annullierten Fluges nun mit dem Zug nach Stuttgart fahren musste. FF erreichten wir fast pünktlich, so dass ich den RE um 21.08 Uhr gerade noch erreichte. Dieser wurde in Offenbach auf die Seite genommen, um gleich zwei ICE passieren zu lassen. Dann gab es auch noch eine Signalstörung in FH, Resultat: an NAH mit +15 und alle Geschäfte, wo man noch etwas Süßes hätte bekommen können, zu. Also goldenes M und einen Cookie aus dem Automaten, für die Rückfahrt hatte ich in weiser Voraussicht das Fahrrad am Bahnhof geparkt. Interessanter- und glücklicherweise waren die Feiern zum Sieg über die Slowakei zwei Stunden nach Spielende auch bereits beendet, so dass ich in Ruhe den Abend zu Hause ausklingen lassen konnte.

Good morning America, how are you?

Nach Finnland im April stand im Mai die zweite große Nachtzugreise in diesem Jahr an, diesmal in den USA. Anlass war eine größere Rundreise an der Westküste, von der wir einen Abstecher in den Yellowstone-NP machten. Hin flogen wir von San Francisco nach Salt Lake City und fuhren von da mit dem Mietwagen weiter, zurück legten wir die Strecke mit dem „California Zephyr“ der Amtrak zurück. Aus Kostengründen entschieden wir uns für eine Fahrt im Sitzwagen für 99 Dollar pro Person im Frühbuchertarif.

Die Fahrt von Yellowstone durch den Grand-Teton-NP und einsame Landstraßen an der Grenze von Wyoming und Idaho war ohne Probleme verlaufen. Den Mietwagen hatten wir vom gröbsten Dreck befreit und gaben ihn am Flughafen SLC zurück, wo wir ihn auch abgeholt hatten. Von da ging die Reise mit der Straßenbahn weiter, die hier „TRAX“ heißt:

TRAX-Straßenbahn der UTA

Laut Netzplan sollte der Bahnhof am schnellsten erreichbar sein, wenn man bis zur Station „Guadalupe“ fährt und dort in den „FrontRunner“ umsteigt. Was wir nicht wussten: Das ist eine Art S-Bahn, die zu dieser späten Abendstunde nur noch sehr selten fährt. Also mitsamt Gepäck die Treppen wieder rauf und zwei Blocks zur Station der anderen Straßenbahnlinie gelaufen, die auch zum Bahnhof fährt. Zum Glück kam sie auch bald und brachte uns zum Ziel:

TRAX-Straßenbahn der UTA

Obwohl es bis zur Abfahrt des Zuges noch etwa eine Stunde war, stand der schon da und auch eine kleine Schlange von Menschen, die einsteigen wollten.

Der California Zephyr wartet im Bahnhof Salt Lake City auf die Abfahrt

Zwischenzeitlich kam doch noch ein FrontRunner an. Der hatte wohl in Guadalupe nicht auf der Anzeigetafel gestanden, weil er in Salt Lake Central endete:

FrontRunner-S-Bahn der UTA

Etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt begann dann das Boarding, das recht hemdsärmelig unter freiem Himmel vor dem niveaugleichen Bahnsteigzugang stattfand: Ein Amtrak-Angestellter scannte die Tickets, unsere vorsichtshalber bereitgehaltenen Pässe als Identitätsnachweis für das Online-Ticket wollte er nicht sehen. Er nannte uns eine Wagen-, aber keine Platznummer und gab uns dreien zwei Pappkärtchen, mit denen wir uns dann beim Schaffner meldeten, der am Wageneingang stand. Der wies uns nun Plätze zu, und zwar in einem Teil des Oberdecks, der für Zweiergruppen reserviert war:

Hinweisschild auf Plätze, die für Zweiergruppen reserviert sind

Da wir zu dritt unterwegs waren, bedeutete das, dass einer von uns einen leeren Nebenplatz hatte. Diese Ehre überließen mir netterweise meine Mitreisenden. Die Sitze hatten einen bemerkenswert großen Sitzabstand:

Sitze im California Zephyr

Pünktlich um 23.30 Uhr ging es los. Aufgrund der Dunkelheit konnte ich draußen nicht viel erkennen und legte mich bald schlafen. Beides führte dazu, dass ich die Fahrt durch die Bonneville Salt Flats verpasste, eine Salzwüste, die u.a. für Geschwindigkeitsrekorde von Autos genutzt wird.
Als ich aufwachte, waren wir schon in Nevada. Ich schloss mich meinen Mitreisenden für ein Frühstück im Speisewagen an. Vom Frühstück selber (Kellogg’s Raisin Bran mit Milch, frisches Obst, Kaffee und ein Croissant) habe ich leider kein Foto, es war aber sehr lecker ;-). Anschließend machte ich noch ein paar Bilder vom Inneren der Wagen:

Sitzwagen im California Zephyr

Panoramawagen im California Zephyr

Speisewagen im California Zephyr

Schlafwagenabteil (Roomette) im California Zephyr

Die Fahrt führte inzwischen recht gemächlich über Reno durch die Berge und weiter über die Grenze nach Kalifornien. Ich hoffte auf einen längeren Stopp, um den Zug bei Tageslicht von außen ablichten zu können, aber da wir Verspätung hatten, waren die Halte sehr kurz. In Sacramento konnte ich allerdings einen Zug von Amtrak California „erlegen“:

Zug von Amtrak California in Sacramento

Weiter ging die Fahrt über eine beeindruckende Brücke nach Martinez. Da wir von der Endstation Emeryville keinen Busshuttle nach San Francisco gebucht hatten, versuchten wir zu klären, wie wir denn weiter kämen. Am vorletzten Halt Richmond sahen wir, dass wir hier Anschluss an die U-Bahn BART gehabt hätten, leider zu spät, um auszusteigen. Also fuhren wir bis Emeryville weiter, wo wir erstaunlicherweise mehr als eine Stunde vor Plan ankamen und vom Zugpersonal gebeten wurden, möglichst schnell auszusteigen, um Platz für die nachfolgenden Pendlerzüge zu machen. Es war aber noch Zeit genug, um endlich meine Außenfotos zu machen:

Außenansicht des California Zephyr

Außenansicht des California Zephyr

Lok des California Zephyr

Gepäckwagen des California Zephyr

Wir hatten inzwischen herausgefunden, dass vom Bahnhof ein kostenloser Stadtbus zur nächsten BART-Station fuhr. Nachdem wir die Haltestelle (die natürlich gerade wegen einer Baustelle verlegt war) gefunden hatten, machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zur BART und weiter zum Flughafen, wo unser anderer Mietwagen stand. Eigentlich hatten wir überlegt, uns an dem Tag noch etwas San Francisco anzugucken, aber da wir nach der Nacht im Zug doch alle etwas kaputt waren, fuhren wir gleich zu unserer Unterkunft.

Noch für die Statistik: Da Abflug und Ankunft über Nürnberg erfolgten, reiste ich dort mit dem ICE hin. Auf der Hinfahrt war der Zug zeitweise mit +35 angekündigt, woraus bei der Abfahrt +25 und bei der Ankunft sogar nur noch +15 wurden. Auf der Rückfahrt war der Zug zwar pünktlich, jedoch wegen des zu Ende gehenden langen Wochenendes voll ausgelastet. Da ich bei der Buchung nicht daran gedacht hatte, bekamen wir nur Sitzplätze, weil eine größere Reisegruppe gerade im Bistro war. Deren Rückkehr befürchteten wir – vom Jetlag gebeutelt – quasi minütlich, konnten dann aber doch die ganze Strecke sitzen bleiben.

Ein Tag voller Verkehrsmittel

Am Samstag fuhr ich mal wieder Zug: mit der RB nach FD, wo ich laut Verbindung (und Zugbindung) in den IC umsteigen sollte, den ich schon in Weinheim wieder hätte verlassen und dort in die RB umsteigen müssen. Diese stand jedoch (wie fast immer) in FD am selben Bahnsteig bereit, nur ist der Umstieg dort kein offizieller. Ich sparte mir also den zusätzlichen Umstieg (denn was man hat, das hat man), auch wenn er gegen die Zugbindung verstieß, die den Fahrschein um einiges günstiger gemacht hatte (nicht weitersagen!). Kontrolliert wurde ich unterwegs nicht, so dass ich deswegen auch keine Diskussionen mit dem Zub führen musste. Die weiteren Umstiege in Mannheim-Friedrichsfeld und Ludwigshafen liefen problemlos. Das Prinzip letzteres Bahnhofs, der für mich immer ein Gewirr von Gleisen war, habe ich durch den Umstieg dort endlich mal verstanden. Schöner wird er dadurch aber auch nicht.
Nun war das Ziel des Tages nicht nur, in aktuellen Zügen herumzufahren, sondern auch nicht mehr in Betrieb befindliche Loks (unter anderem eine 220), Schiffe, Autos (unter anderem auch ein ehemaliger Pariser Bus) und Flugzeuge zu sehen, im Technikmuseum Speyer nämlich. Das erreichte ich vom dortigen Hbf aus mit dem Stadtbus, der inzwischen von der DB-Tochter Rheinpfalzbus betrieben wird. An diesem Tag lohnte sich der Besuch besonders, war doch nicht nur das Wetter sehr schön, sondern das Museum veranstaltete auch noch den so genannten „Brazzeltag“, an dem allerlei Straßenfahrzeuge auf einem Rundkurs fahren. Da das die Art von Fahrzeugen ist, die mich am wenigsten interessiert, bekam ich das aber nur am Rande mit.
Für die Rückfahrt fuhr ich mit dem Bus nur bis zum Dom, aß dann in der Fußgängerzone (die auch von Bussen befahren wird). Für die Bahnfahrt hatte ich ebenfalls einen Sparpreis gebucht und zwischen zwei Abfahrtszeiten gehadert. Die frühere hätte ich wohl doch geschafft, aber besser so als andersherum. So fuhr ich einen S-Bahn-Zug früher nach Mannheim, machte dort noch ein paar Fotos und fuhr dann mit dem pünktlichen ICE über die Riedbahn, wo ich die Kombination und LZB kurz vor Biblis interessant fand. Der Zug kam auch nach dem Ende der Ausbaustrecke sehr gut durch, so dass wir FF mit etwa –1 erreichten. Die Wartezeit verbrachte ich bei einem Sprite in der Lounge, bis ich dann mit dem ebenfalls pünktlichen RE nach NAH zurück fuhr und nach Hause radelte.

Gleis 12 lässt grüßen

Weitgehend ohne Komplikationen lief die Fahrt, für die es kurzzeitig doch ein Prämienticket gab: Der ICE verließ AH pünktlich und war tatsächlich rappelvoll, so dass sich die Reservierung in der Lounge, die ich schon vor der Prämienfahrt gebucht hatte, definitiv gelohnt hat. Bis FF war die 2.-Klasse-Lounge hinten, aber der Blick trotzdem recht interessant. Beim Wenden und Tf-Wechsel in FF war die erste Amtshandlung des neuen Tf, die Scheibe milchig zu schalten. Wollte er nicht, dass man ihm über die Schulter guckt oder die Lounge-Passagiere vor unangenehmen Eindrücken im Fall eines PU bewahren? Dank des sonnigen Wetters sah man aber durch die Scheibe trotzdem noch einiges. Besonders interessant war, dass wir von FFLF bis FLIS nicht nur auf dem Gegengleis fuhren, sondern uns auf dem „eigentlich“ richtigen Gleis sogar Züge entgegen kamen. Grund dafür war laut → DSO, dass es kurz vorher eine Störung in der LZB gegeben hatte und diese nun getestet werden musste. KKDT erreichten wir dann ebenfalls pünktlich, leider auf Gleis 12, das nur über eine Treppe erreichbar ist.
Mein Anschluss-RE 5 nach Bonn war wegen Personen im Gleis leider mit +40 angekündigt. Zum Glück fuhr aber nur wenige Minuten später die RB 48, so dass ich nun auch mal in den Genuss der NX-Talente kam. Zum Glück konnte ich mir in KKDZ noch einen Sitzplatz sichern, denn ab KK knubbelten sich sämtliche Fahrgäste des verspäteten RE im Zug. Den Fahrplan konnte der aber halbwegs einhalten, so dass ich nur 10 min später als geplant in Bonn eintraf.
Dort fuhr ich in den nächsten Tagen nicht nur sehr viel mit dem ÖPNV herum, sondern machte auch einiges an Fotos davon. Interessant fand ich bei den neueren Bussen die farbige Matrixanzeige, die ich bis dahin nur aus Brüssel kannte.
Zurück ging es dann am Sonntagvormittag mit der Stadtbahnlinie 16 nach Köln, mit der ich ich sowieso schon lange mal fahren wollte. Da ich aber von Bonn West zum Kölner Neumarkt wollte, war das aber auch die schnellste Möglichkeit. In der Domstadt war ich noch mit einer Freundin zum Essen verabredet, bevor wir dann über die Hohenzollernbrücke nach KKDT spazierten. Auf den letzten Metern mahnte ich etwas zur Eile, was sich als unnötig herausstellte: Nicht nur war die Abfahrtszeit des Zuges wegen Bauarbeiten ohnehin von 15.44 Uhr auf 15.50 Uhr verschoben worden, er hatte auch noch 30 Minuten Verspätung wegen einer technischen Störung. Ankommen tat er dann ausgerechnet in dem Moment, als schon der Gegenzug auf Gleis 11 stand – also war wieder Treppensteigen nach Gleis 12 angesagt. Die technische Störung betraf den zweiten Zugteil, der deswegen nicht mitfahren konnte – entsprechend voll war der verbliebene Zugteil sowie der Unmut bei den Passagieren darüber. Seinen Unmut tat auch der Magen einer Reisenden in der Reihe vor mir kund – nach deren Aussage kam das vom Schaukeln des Zuges, bei dem ich in letzter Zeit auch das Gefühl habe, dass es zugenommen hat. Weiteres Ungemach brachten die Kopfhörer des jungen Mannes neben mir, die die Musik fast ungefiltert wiedergaben. In FF wurde er aber ohnehin von seinem Platz verscheucht, weil die neue Sitzplatzinhaberin im Gegensatz zu ihm den Comfortstatus hatte (und ein schlechtes Gewissen, aber begreiflicherweise wollte sie nicht bis München stehen). Da wir nicht über FFLF, sondern baubedingt über den Regiobahnhof gefahren waren, hatten wir inzwischen +45. Den RE überholten wir in FH über Gleis 104, so dass die Verspätung bis NAH zumindest nicht mehr wurde. Da ich aber nicht nach Hause laufen wollte, sondern auf den nächsten Bus wartete, kam ich letztendlich doch eine Stunde später zu Hause an als geplant.

Zug und „Vogel“ – einmal nach Rovaniemi

Inspiriert vom Film „Zugvögel“ habe ich mich Anfang April auf den Weg nach Finnisch-Lappland gemacht. Anlass war ein Vereinstreffen, zu dem ich wegen der Flugzeiten ohnehin am Vortag anreisen musste. Also beschloss ich, nur bis Helsinki zu fliegen und von da den Nachtzug zu nehmen.
Das Abenteuer fing schon mit der Fahrt zum Frankfurter Flughafen an: Mein ICE war mit +20 angekündigt. Scharfes Rechnen ergab, dass ich dann den RE nach FF nehmen könnte (was man hat, das hat man) und wahrscheinlich sogar noch vor dem ICE dort wäre. Pustekuchen: Der ICE überholte uns bereits in Hanau, wodurch der RE natürlich auch Verspätung bekam. Der Zub kümmerte sich rührend um mich und machte sich wohl mehr Sorgen um das Erreichen meines Fluges als ich. In FF erreichte ich gerade noch den leicht verspäteten ICE Richtung Amsterdam, so dass ich immer noch ausreichend Zeit bis zum Abflug hatte. Zum Terminal 2 nahm ich übrigens die SkyLine, auch wenn die Wegweiser einen vom Bahnhof aus zum Shuttlebus schicken. Meiner Meinung nach geht es mit der SkyLine deutlich schneller, auch wenn man einen Tick weiter laufen muss.

Der Flug verlief ohne Besonderheiten und leider inzwischen auch ohne kostenlosen Snack, was bei meinem letzten Finnair-Flug 2013 noch anders war. Nur Kaffee, Tee, Wasser und Blaubeersaft gab es gratis. In HEL angekommen, schnappte ich meinen Koffer, der leider leicht beschädigt worden war, und machte mich auf den Weg zum erst 2015 eröffneten S-Bahnhof. Vor dem Automaten hatte sich eine Schlange gebildet, aber daneben gab es noch einen, der nur Karten akzeptierte und vor dem niemand wartete. Ich kaufte eine Fahrkarte und stieg in den Zug. Der Flughafen ist „Endpunkt“ einer Ringlinie vom Hbf aus, man kann also in jede Richtung fahren und kommt immer in die Stadt. Ich entschied mich für die Linie I, die gegen den Uhrzeigersinn fährt. Unterwegs kam ein Zub vorbei. Ich zeigte ihm meine Fahrkarte, er meinte, er wolle sie eigentlich gar nicht sehen (er war wohl nur für den Fahrkartenverkauf da), aber ich müsse sie noch entwerten, was ich dann auch gleich tat. Im Nachhinein hat mich das etwas gewundert, weil das Ende der Gültigkeit bereits aufgedruckt war:

Am Hbf angekommen, lichtete ich erst mal einen S-Bahn-FLIRT ab …

… sowie diverse Busse, von denen ich stellvertretend einen zeige:

Da ich für den Nachtzug mein eigentliches Ticket noch nicht hatte, sondern nur eine Auftragsbestätigung, versuchte ich die Fahrkarte am Automaten zu besorgen. Der fand auch den Auftrag, bot jedoch keine Möglichkeit, das Ticket auch zu drucken. Also ging ich in die imposante Schalterhalle, …

wo mir eine nette Angestellte das Ticket druckte:

Die Zeit bis zur Abfahrt des Nachtzugs vertrieb ich mir zum einen am Bahnhof, wo ich einige Bilder von Zügen machte:

Dabei konnte ich beobachten, dass es die „Salamitaktik“ bei Verspätungen offensichtlich auch in Finnland gibt: Die voraussichtliche Abfahrtszeit für einen Zug, der schon am Bahnsteig stand, wurde immer wieder um fünf Minuten nach hinten verschoben. Wie viele Minuten hinter Plan er den Bahnhof dann verlassen hat, habe ich nicht mitbekommen.

Pünktlich war dagegen der „Allegro“ aus St. Petersburg:

Außerdem kam mir im U-Bahnhof ein Zug der neuen Metro-Baureihe M300 vor die Linse:

Da von dieser Baureihe, die vor allem für die dieses Jahr in Betrieb gehende Westmetro dienen soll, noch nicht alle Wagen in Betrieb sind, wurde ich Zeuge einer Testfahrt: Ein leerer, innen unbeleuchteter Zug mit abgedeckten Sitzen hält kurz am Bahnsteig und öffnet auf der abgewandten Seite die Türen, während oberhalb der Türen irgendwelche Lichtschranken aktiviert werden.

Außerdem schlenderte ich ein bisschen durch die Innenstadt, wo ich 2010 schon mal gewesen war. Da das Wetter nicht so toll war, blieb ich im Rathaus hängen, wo unter anderem eine interessante Fotoausstellung lief.

Vor der Abfahrt des Nachtzuges aß ich noch bei einem indischen Schnellrestaurant in der Bahnhofspassage und deckte mich mit Süßigkeiten für die Fahrt ein. Dann bezog ich mein Einzelabteil mit Dusche:

Nach der Abfahrt klopfte der Schaffner und erzählte mir etwas auf Finnisch. Ich verstand immerhin so viel, dass es um die Öffnungszeiten des Restaurants ging und verzichtete daher auf eine englische Übersetzung. Dann traf ich mich noch kurz mit einem Vereinskollegen im Speisewagen, wo wir das Anhängen der Autotransportwagen in Pasila/Böle abwarteten. Dann machte ich mich auf den Weg ins Bett, denn den Schlaf konnte ich jetzt gut gebrauchen. Geschlafen habe ich zwar relativ gut, aber natürlich nicht so wie zu Hause. Als ich aufwachte, hielten wir gerade in Kemi. Der DB Navigator verriet mir über das Bord-WLAN, dass wir eine halbe Stunde Verspätung hatten. Kurz darauf klopfte ein Zub, der mir (diesmal allerdings auf Englisch) genau das mitteilte und fragte, ob ich noch eine Busverbindung erreichen müsse. Draußen sah es inzwischen so aus:

Da wir ja nun noch Zeit hatten, legte ich mich noch eine Weile hin, bevor ich dann die Dusche testete und mich anschließend auf dem Weg in den Speisewagen machte. Selbst beim Einzelabteil ist in Finnland interessanterweise kein Frühstück inbegriffen, also kaufte ich einen Muffin und einen großen Kaffee aus der typischen finnischen Glaskanne auf der Warmhalteplatte.

Statt im Einzelabteil hätte ich die 12 Stunden Fahrt auch im Sitzwagen zubringen können:

Dort befanden sich aber zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei einsame Fahrgäste. Mit nur noch etwa +10 erreichten wir schließlich Rovaniemi, …

… wo ich mich wieder mit meinem Vereinskollegen zusammen tat und wir ein wenig die Stadt erkundeten, u.a. das offizielle Einkaufszentrum des Weihnachtsmanns …

… das sich aber bis auf einen riesigen roten Briefkasten in nichts von einem normalen EKZ unterscheidet. Da die beiden in Rovaniemi zusammenfließenden Flüsse noch größtenteils zugefroren waren, sahen wir auch einen Eisangler und eine Schneemauer:

Weitere Sehenswürdigkeiten besichtigten wir dann später im Rahmen des Treffens, u.a. das von Aalto entworfene Theater, …

… das Arktikum …

und den nach der Rockband benannten Lordi-Platz.

Zurück ging es dann vom Flughafen aus, der mit dem Linienbus direkt von meinem Hotel aus erreichbar ist. Sonntags fährt er nicht allzu oft, aber zu meinem Flug gab es eine passende Fahrt. Sowohl der Flug nach Helsinki als auch der nach Frankfurt waren bis auf den letzten Platz belegt. Für HEL-FRA hatte ich mir den letzten Fensterplatz gesichert und konnte so u.a. Tallinn, das ZDF-Gebäude und die Innenstadt von Mainz sehen.
Für die Rückfahrt hatte ich mir dann schon ausgerechnet, den ICE um 19.35 Uhr nach NAH zu nehmen. Das hätte auch prima geklappt, wären nicht auf der Spessartstrecke Bauarbeiten gewesen, die zu einer Umleitung der ICE über Schlüchtern führten. Also konnte ich mir zwar den Weg zum Fernbahnhof sparen, musste aber mit dem VLEXX und dem in geänderter Zeitlage fahrenden RE vorlieb nehmen. Und einen Bus nach Hause gab es auch nicht mehr und ein AST noch nicht, aber zum Glück ist das Taxi nicht sehr teuer.

Kiitos lukemasta!

Oberhausen im Odenwald

Gestern folgte ich einemm Tipp, den ich vor einiger Zeit von einer Chorkollegin bekommen hatte: Ich machte mich auf den Weg zur → Modellbahnwelt Odenwald in Fürth. Schon die Hinfahrt war ein Abenteuer: In Dieburg zogen wir uns wegen einer „wichtigen Lok, die dringend nach Bischofsheim musste“ (so die Ansage des Tf), +8 zu. Meine Anschluss-RB Richtung Heidelberg, zu der offiziell ohnehin kein Anschluss besteht, wäre damit weg gewesen, und selbst der offiziell „gebuchte“ IC überholte uns kurz vor FD. Doch dann wurde durchgesagt, dass die RB doch noch erreicht würde, und genau so war es dann auch. Der Clou war, dass wir zwar mit +9 abfuhren, schon in Bickenbach, wo der IC eigentlich hätte überholen sollen, aber fast wieder im Plan waren. So auch in Weinheim, wo ich nach 45 min Wartezeit in den Zug nach Fürth umstieg, einen Süwex-623er:

Süwex-623 in Fürth (Odenwald)

Vom Bahnhof in Fürth machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur Modellbahnwelt, die ich dank der guten Wegbeschreibung im Netz auf Anhieb fand. Man merkte der Anlage deutlich an, dass sie früher mal in Oberhausen gestanden hatte, stellte ihr Hauptteil doch das Ruhrgebiet in den 1960er-Jahren dar, hier Oberhausen Hbf:

Oberhausen Hbf in der Modellbahnwelt Odenwald

Weitere Teile stellten ein Deutschlandpanorama von den Alpen bis zur Nordsee sowie Österreich, Schweiz und die USA dar. Nachdem ich das Wichtigste gesehen hatte, lief ich zur Bushaltestelle Freibad unweit der Anlage und fuhr von da mit dem Bus nach Reinheim. Die Fahrt ging vorbei an automatisch angesagten Haltestellen durch „Ourewäller“ Pampa, besonders in Erinnerung geblieben ist mir „Gumpen, Abzweig Klein-Gumpen/Ober-Gumpen“. War ich in Fürth noch fast der einzige Fahrgast, so füllte sich der Bus bis zur Endstation zusehends. Das hatte möglicherweise auch damit zu tun, dass dort direkter Anschluss zur Odenwaldbahn nach FD bestand. Jedenfalls stiegen nicht wenige der Busfahrgäste dorthin um. Ich beschloss, es ihnen gleichzutun, auch wenn die Auskunft mich mit dem Bus nach Dieburg schicken wollte. Aber so musste ich weniger lange warten, und in FD war auch noch ein Zimtcappuccino drin. Die weitere Fahrt verlief ohne Komplikationen, so dass ich beim Bahnhofs-Thai in NAH noch mein Abendessen einnehmen und nach Hause radeln konnte.

Warten lohnt sich

… jedenfalls manchmal. Normalerweise gilt bei den Sparpreisen der Bahn „solange Vorrat reicht“, manchmal passiert es aber doch, dass die Preise wieder sinken. So auch für die Verbindung nach Bonn, die ich am 20. April nehmen will: Bereits am ersten Buchungstag waren keine Sparpreise verfügbar. Meine Idee war, stattdessen meine Bonuspunkte für eine Freifahrt zu nutzen, aber die zuggebundene Freifahrt für 1.000 Punkte war (wenig überraschend) auch nicht erhältlich. Also nahm ich mir vor, stattdessen eine flexible Freifahrt für 2.000 Punkte zu nutzen. Zum Glück hatte ich die noch nicht bestellt, denn o Wunder: Beim routinemäßigen Check der DB-Auskunft stellte sich heute heraus, dass es nun doch Sparpreis und Prämie gab. Also buchte ich letztere schnell, was interessanterweise nach wie vor nur als Online-, nicht als Handyticket geht. Bonn, ich komme!

Umsteigefrei in den Urlaub

Seit einiger Zeit kann man das AST (oder den AST, offiziell heißt es hierzustadt jetzt „Anruf-Sammel-Transport“) auch → online bestellen. Nachdem die Benutzung des AST bisher immer an Zugverspätungen scheiterte, war es am Karfreitag endlich soweit: Für die morgendliche Fahrt zum Bahnhof bestellte ich am Vortag ein(en) AST über die Website. Beim Aufstehen am nächsten Morgen hatte ich immer noch keine Bestätigung, aber die kam kurz vor der Abfahrt per SMS, inklusive des Taxikennzeichens. Witzigerweise kamen in der Zwischenzeit zwei Taxis mit ganz ähnlichen Kennzeichen vorbei. Meins tauchte dann fast pünktlich und bereits mit einem Fahrgast besetzt auf. Zum Glück fuhren wir direkt zum Bahnhof, so dass ich meinen Zug noch erreichte. Über den neuen Preis von 1,90 mit vorhandener Monatskarte kann man auch nicht meckern.
Die eigentliche Zugfahrt verlief dann ohne Besonderheiten: Diesmal ging es mit dem Freizeitexpress Frankenland, der an Wochenenden ohne Umsteigen Frankfurt mit Bamberg verbindet und dabei auch über die sonst nur von Güterzügen befahrene Werntalbahn fährt. An der Endstation war ich mit meiner Familie zum Osterurlaub verabredet. Die Verspätung überstieg nie +5, und der aus drei 426ern gebildete Zug war eher leer. Noch problemloser verlief die Rückfahrt, die ich gemeinsam mit meinem in Maintal wohnenden Cousin absolvierte. Die Idee, sich ein Bayernticket zu teilen, hatten wir allerdings verwerfen müssen, da sich der Kauf eines Anschlussfahrscheins für meinen Cousin sehr schwierig gestaltet hätte. Sehr viel weniger als mit einem durchgehenden BC-50-Fahrschein hätte er aber ohnehin nicht bezahlt. So stieg ich pünktlich um 20.12 aus dem Zug und konnte beim Bahnhofssupermarkt noch Milchnachschub kaufen, bevor ich dann mit dem letzten Bus nach Hause fuhr.

Sicher fahre ich Zug

In Paris war ich gestern mal wieder beruflich. Auf den Weg dahin machte ich mich schon am Montag direkt nach der Arbeit. Den von mir präferierten ICE ab NAH erreichte ich noch und traf direkt nach dem Einsteigen auch meinen Kollegen Sebastian, der wie meistens mit mir zusammen reiste. Auch diesmal hatten wir also noch genug Zeit für die Lounge und diesmal auch für eine Chili-Currywurst vorher. Nach der Rennerei letztes Mal machten wir uns beizeiten auf den Weg zum Gleis, so dass wir diesmal fast zehn Minuten vor Abfahrt auf unseren Plätzen saßen. Die konnten wir uns trotz Reservierungspflicht recht frei aussuchen, da der 407 recht leer war. Pünktlich machte sich der Zug auf den Weg nach Mannheim, wo neuerdings anscheinend immer über die östliche Riedbahn gefahren wird, anstatt Kopf zu machen. Die weitere ereignislose Fahrt vertrieb ich mir hauptsächlich mit Lesen. In XFPO angekommen, machten wir uns auf den Weg zur Metro. Da wir in verschiedenen Hotels übernachteten, verabschiedeten wir uns an der Station St. Michel – nur damit ich dann doch noch hinter Sebastian herfuhr, weil die RER C mal wieder wegen Bauarbeiten gesperrt war. Das letzte Stück nach Issy fuhr ich also mit der Straßenbahn. Mein Ticket galt da anscheinend nicht (ein durchgehendes, auch in der Straßenbahn gültiges, gibt es anscheinend gar nicht), was mir aber in dem Moment recht egal war. Mein Hotel erreichte ich schließlich gegen Mitternacht.
Am nächsten Tag ging es nach dem Meeting wieder zurück. Die RER war gähnend leer, was wohl auf die Osterferien zurückzuführen war. Am Gare de l’Est blieb noch Zeit für die Lounge, wo das öffentliche Bahnhofs-WLAN nicht funktionierte und das Lounge-WLAN in gewöhnungsbedürftigem Deutsch ein Passwort verlangte, das ich nicht hatte. Also las ich stattdessen ein wenig in „Le Monde“. Am Zugang zu den Bahnsteigen standen SNCF-Sicherheitsposten und durchsuchten grob das Gepäck, eine Auswirkung der Anschläge von Brüssel am selben Tag. Dementsprechend saßen in meinem 406er auch einige Fahrgäste, die eigentlich mit dem Thalys hätten fahren wollen. Mit freier Platzwahl war es diesmal auch Essig, also genoß ich meine Reise vom Gangplatz aus wieder lesenderweise. Zwischendurch traf ich mich mit Sebastian im Bordbistro auf ein Getränk. Gut, dass wir schon mittags gegessen hatten, denn es gab mal wieder nur Schokoriegel und Kuchen. FF erreichten wir fast pünktlich kurz nach 21 Uhr und gingen zum Gleis, auf dem unser Anschluss-ICE abfahren sollte. Dies war allerdings noch durch einen leeren ICE-T blockiert, wodurch unser Zug +5 mitbekam. Der Anschluss in Hanau zur RB (der um diese Uhrzeit besonders großzügig ist) funktionierte allerdings trotzdem. So waren wir durch die neue Zeitlage der RB eine Viertelstunde früher in NAH und fuhren, um den Zeitvorteil nicht beim Warten auf AST oder Bus wieder zu verlieren, mit dem Taxi nach Hause.