Eis, Kaffee, Venezia – die zweite

Zum zweiten Mal war ich letzte Woche in Venedig, wie 2017 wieder im Januar, diesmal allerdings für fünf Tage und in Begleitung meiner Freundin. Für den Hinweg hatten wir den direkten ICE HB–MH und nach einer Zwischenübernachtung bei meiner Tante den Railjet nach Santa Lucia gebucht. Für den Rückweg wollten wir eigentlich den Nachtzug nehmen – wegen der Bauarbeiten im Tauerntunnel fährt dieser aber zurzeit nicht. Also buchten wir für die Rückfahrt denselben Weg, wobei es erst in Mestre losging und der Railjet nach der Buchung noch in einen EC zurückverwandelt wurde.

Am Reisetag teilt uns der Navigator mit, dass die Zugvereinigung in Hannover entfällt und wir daher dort umsteigen müssen. Immerhin passiert das bahnsteiggleich und pünktlich, und auch ohne Reservierung finden sich im Hamburger Zugteil zwei nebeneinanderliegende freie Sitzplätze. Die Bayernmetropole erreichen wir pünktlich, kaufen noch ein und machen uns dann auf den Weg zu meiner Tante.

Am Sonntag geht es dann mit dem Railjet der neuen Generation weiter, der sich wirklich sehen lässt, nicht nur in der 1. Klasse, für die wir einen ziemlich günstigen Sparpreis erworben haben, …

Blick in die 1. Klasse eines Railjets der zweiten Generation

… sondern auch in der zweiten.

Blick in die 2. Klasse eines Railjets der zweiten Generation

Trotz allen Komforts ist die Fahrt mit fast sieben Stunden ab München recht lang, und so sind wir froh, als wir pünktlich um 18:25 Uhr die Lagunenstadt erreichen. Der Zugsteward, der uns nett am Platz bedient hat, wünscht uns noch einen schönen Urlaub, und wir machen uns mit dem Vaporetto auf den Weg zum Hotel.

Der Wunsch geht in Erfüllung: wir haben vier schöne Tage in Venedig. Da ich alle Klischeebilder schon beim ersten Mal gepostet habe, beschränke ich mich auf eine Zufallsaufnahme eines Vaporetto unter der Ponte San Biasio und eine nächtliche Langzeitbelichtung mit Blick auf den Campanile des Markusdoms:

Am letzten Tag machen wir uns nach dem Auschecken auf den Weg nach Mestre, von wo ja unser Zug zurück fährt, und schauen uns dort noch in der durchaus sehenswerten Innenstadt um. Wie etwa auch in Frankreich wird in Italien das Abfahrtsgleis erst relativ kurzfristig bekanntgegeben, so dass wir mit Spannung den Moment erwarten, in dem unser Zug auf die Anzeigetafel nachrückt. Dann entern wir den Wagen, der trotz 1. Klasse lange nicht so komfortabel ist wie der Railjet.

1.-Klasse-Großraumwagen eines ÖBB-Eurocity

Einen Service am Platz gibt es nicht, und zumindest auf italienischer Seite auch nicht mal ein gastronomisches Angebot. Erst hinter dem Brenner wird bekanntgegeben, dass es einen Abteilverkauf gibt, in dem ich uns prompt zwei Tee hole. Immerhin ist der Zug wieder annähernd pünktlich, so dass die ohnehin späte Ankunftszeit von 22:28 Uhr sich nicht noch weiter verzögert. Eigentlich wollen wir schnell ins Bett, aber bei meiner Tante angekommen, plaudern wir dann doch noch bis Mitternacht nett über den Urlaub.

Am nächsten Tag fahren wir dann wie geplant mit einem ICE 2 durchgehend von MH nach HB. Die Flügelung in HH klappt problemlos, der Am-Platz-Service auch und wir erreichen unseren Zielbahnhof mit immerhin nur +5 – so macht Reisen Spaß!

Nicht wesentlich pünktlicher

Schon wieder sind zwei Jahre um, und es wird Zeit, mal wieder eine Verspätungsstatistik zu erstellen. Da es ab 2023 praktisch keine Einschränkungen mehr durch Corona gab, gibt es auch wieder mehr Fahrten zu verzeichnen (wobei ich über die normalerweise wöchentlichen Fahrten ins Büro nach Hannover nicht Buch führe). Leider hat das nicht zu einer nennenswert größeren Pünktlichkeit geführt:

Verspätung (min)FahrtenAnteil 2023/24Anteil 2021/22
<0 33,06 %1,40 %
0–5 5657,14 %55,40 %
5–302828,57 %24,30 %
30–60 77,14 %8,10 %
>60 44,08 %10,80 %
Ausfall00,00 %0,00 %

Die einzige positive Nachricht ist, dass der Anteil der Verspätungen von mehr als 60 Minuten sich gegenüber den zwei Jahren davor deutlich verringert hat. Auch bin ich öfter früher als geplant angekommen. Das lag zum einen aber immer daran, dass ich den Zug vor dem geplanten noch erreicht habe, weil er Verspätung hatte. Zum anderen ist die Abweichung statistisch nicht signifikant.

Immerhin scheint sich der leicht positive Trend, den ich am Ende des Vorzeitraums zu erkennen glaubte, bestätigt zu haben. Aber von den zwei Dritteln aller Fahrten, die ich jahrelang pünktlich beendet habe, bin ich noch weit entfernt. Hoffen wir, dass sich das in den nächsten beiden Jahren wieder ändert. In diesem Sinne gute Fahrt, auch für 2025!

Hier geht es zu den Statistiken für 2021/22, 2019/20, 2017/18, 2015/16, 2013/14 und 2007–2012. Ich werte immer die in den Blogbeiträgen der jeweiligen Jahre angegebene Pünktlichkeit am Zielort aus (nicht die einzelner Züge in der Verbindung).

Im Dreieck pünktlich, hin und her eher nicht

Frohes neues Jahr an alle!

Die Weihnachtsfeiertage verbrachten wir nacheinander mit unseren Familien, wofür wir von HB erst nach AHAR fuhren, wo wir abgeholt und nach Winsen mitgenommen wurden. Von da fuhren wir weiter über ALBG nach AL – für meine Freundin die erste Befahrung der Strecke, leider war es schon dunkel. In der Hansestadt angekommen, war der an Sonn- und Feiertagen nur stündlich fahrende Bus zu meinen Eltern gerade weg, so dass wir uns wiederum abholen ließen.

Dafür klappte es am zweiten Feiertag mit dem Busanschluss am Bahnhof und auch mit dem Rest der Rückfahrt. Es waren zwar deutlich mehr Leute unterwegs als am Tag davor, aber wir fanden noch bequem Sitzplätze. Wie alle Fahrten an diesen beiden Tagen war auch diese pünktlich.

Nicht ganz so pünktlich war die Fahrt zum Silvesterfeiern nach AA am 28. Dezember: Den Endbahnhof, dessen Tage in der heutigen Form gezählt sind, erreichte mein ICE mit +10. Kurioserweise machten wir von Hamburg wiederum einen Ausflug nach Bremen, das wir pünktlich mit dem RE erreichten. Auf der Rückfahrt lief es nicht ganz so rund: Sowohl der RE als auch der ICE fielen aus unterschiedlichen Gründen aus, so dass wir die nachfolgende RB enterten, sobald sie als RE ankam. Das erwies sich als sehr weise, denn der Zug füllte sich bis zur Abfahrt dann noch deutlich. Immerhin fuhr er, und das sogar pünktlich, so dass wir AH mit etwas über +30 erreichten. Dafür, dass wir nicht auf dem Schirm hatten, dass die von uns gewählte S5 nicht in Altona hielt, und wir daher eine Ehrenrunde drehen mussten, konnte die Bahn nichts.

Zurück von der Besuchs- in die heimatliche Hansestadt ging es heute dann wieder mit dem ICE. Leider fuhr in der gewünschten Zeitlage keiner von Altona, so dass ich mit der S-Bahn bis Dammtor fuhr und so den Umstieg am Hbf vermied. Mit dem aus Kiel kommenden ICE erreichten wir (die Freundin war in AHAR zugestiegen) HB mit etwa +10.

Ganz normal verspätet

Letztes Wochenende machte ich mich schon wieder auf den Weg nach Frankfurt, diesmal alleine. Auf dem Hinweg hatte ich eine ähnliche Verbindung gebucht wie die, die im September für uns die Ersatzverbindung war: Mit dem IC nach HH und dann weiter nach FF. Durch wunderschöne sonnenbeschienene Winterlandschaft ging es zum Umstiegspunkt, wo ich die -zeit für einige Bilder vom örtlichen Busverkehr nutzte, und dann leicht verspätet weiter. Zwischendurch fuhren wir ein bisschen Zeit wieder herein, verloren sie dann aber um Hanau herum und erst recht auf der Main-Neckar-Brücke wieder, so dass ich meinen Zielbahnhof mit +20 erreichte.

Am Sonntag ging es dann weiter in meine alte Heimat Aschaffenburg, wo ich von FFS mit dem nur am Wochenende verkehrenden RE nach Bamberg hinfuhr, der NWH über die sonst nur im Güterverkehr befahrene Werntalbahn umgeht. Für den ungewöhnlichen Laufweg war der Zug recht voll, allerdings war auch vorher eine RB ausgefallen.

Von NAH fuhr ich dann am Montag zurück, diesmal über NWH. Mein gebuchter Zug sollte +15 haben, aber als ich zur geplanten Abfahrtszeit am Bahnsteig eintraf, fuhr gerade der Zug von einer Stunde davor ein. Also enterte ich den und hatte somit sogar etwas mehr als die geplante Übergangszeit, die ich wiederum für Busfotos nutzte. Meinen eigentlichen Zug sah ich dann auch noch einfahren, von der angekündigten Überfüllung war nichts zu sehen. Wenn der Vorzug auch erst vor einer Viertelstunde gefahren ist, ist das allerdings auch nicht unbedingt überraschend. Weiter ging es mit dem ICE aus MH, der ja in HH in einen Bremer und einen Hamburger Teil getrennt wird. Oft genug ist für ersteren auch außerplanmäßig ein Umstieg erforderlich, in meinem Fall aber nicht. Außerplanmäßig gab es dagegen einen Halt kurz vor dem Ziel, bei dem dem Tf ein Befehl diktiert werden musste, vermutlich eine Signalstörung. Meinen Heimatbahnhof erreichte ich somit mit etwa +15.

Phantom-Haltausfall

Heute wollte ich endlich mal den RE 41 „Vest-Ruhr-Express“ Haltern – Bochum testen, der nach längerer Planung seit diesem Jahr endlich fährt (wenn auch immer wieder durch Bauarbeiten unterbrochen). Dazu wollte ich den RE Richtung Osnabrück nehmen. Da ich etwas spät dran war, stieg ich für die eine Haltestelle nach HB in die Straßenbahn, die prompt ein paar Meter weiter durch ein parkendes Auto behindert wurde und erst ankam, als der Zug vermutlich gerade abfuhr. Wenigstens hatte ich jetzt Zeit, um mir in Ruhe Proviant und Kaffee beim Bäcker zu holen und mit dem mitgeführten Trinkwasser einen kleinen Brand im Altpapiermülleimer zu löschen. Dafür musste ich etwas Geld in eine Fahrkarte für den ICE nach HO investieren, der wenigstens fast pünktlich war und noch ausreichend Sitzplätze bot. An meinem Ex-Wohnort angekommen, war der Anschluss-RE 2 noch nicht da, weil er durch Personen im Gleis aufgehalten worden war. Letztendlich ging es mit ca. +15 wieder gen Süden, was auch durch eine Überholung in Lengerich nicht deutlich mehr wurde. Den RE 41 konnte ich damit in EHLT noch locker erwischen, sowohl als Fahrgast als auch als Fotograf:

DB-Flirt 3 als RE 41 in Haltern am See

Bis ERE war der Zug mäßig besetzt, füllte sich dort aber ordentlich, zumal der VfL Heimspiel hatte. Trotz verspätetem Gegenzug, den wir vor ERES abwarten mussten, waren wir einigermaßen pünktlich unterwegs. In 20 Minuten von Recklinghausen Innenstadt nach Bochum Innenstadt – das ist schon ziemlich konkurrenzlos! An der Endstation angekommen, fuhr ich gleich weiter mit dem SB 37 Richtung Ennepetal. Auch der war recht gut gefüllt, wobei ich in Hattingen zumindest von einem Notsitz auf einen normalen wechseln konnte. Von hier an fuhr der Bus teilweise parallel zur ehemaligen Bahnstrecke Hattingen – Wuppertal, die heute leider nur noch ein Radweg ist. Heute wird das Gebiet aber immerhin von drei Schnell- und noch mehr normalen Buslinien durchzogen. Am Bahnhof in Schwelm stieg ich aus und fuhr mit der S 8 nach Hagen weiter, deren Strecke ich bisher noch nie befahren hatte. Als Besonderheit hält sie in Gevelsberg Hbf, neben Mülheim (Ruhr) einem von zwei Hauptbahnhöfen, die betrieblich nur noch Haltepunkte sind. In Hagen stieg ich direkt in die RB 52 nach Dortmund um, die ich seit meinem Studium nicht mehr gefahren war.

Jetzt hatte ich genug von Regionalverkehr und wollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ein Blick in den Navigator für den nächsten ICE verhieß allerdings nichts Gutes:

Screenshot aus dem DB-Navigator mit Meldung von Haltausfällen ab Bremen

Dem Fahrtverlauf waren Haltausfälle ab Bremen angehängt, mit dem Hinweis, man solle seine Reiseverbindung kurz vor der Reise überprüfen. Der Fahrtverlauf selber ging aber wie üblich bis Hamburg-Altona. Das war auch das Ziel, das ohne weiteren Kommentar auf der Anzeige am Bahnsteig stand. Also stieg ich einfach in den Zug ein und harrte der Dinge, die da kommen, und siehe da: Ebenfalls ohne weiteren Kommentar fuhr der Zug mit „nur“ +10 nach HB, von wo ich sicherheitshalber zu Fuß nach Hause ging. Fazit: Eine schöne Tour, bei der die einzige nennenswerte Komplikation vor allem einem Autofahrer (und einer gewissen Risikobereitschaft meinerseits) zu verdanken war.

Een Dag in Dagebüll

Gestern war mal wieder ein Bahnausflug angesagt: Es sollte nach Dagebüll gehen, wo ich vor allem die Triebwagen der neg auf den Chip bannen wollte – bei meiner Amrum-Fahrt 2011 hatte ich dummerweise keine Kamera mit. Also setzte ich mich in den ICE Richtung Kiel. Der benutzte zwar von kurz hinter Altona bis Elmshorn dieselbe Strecke wie der RE 6, in den ich wollte, hat aber keinen gemeinsamen Halt mit ihm. Also musste ich zwischendurch noch in den RE 70 umsteigen – die Auskunft meinte, in AH, während ich Dammtor bevorzugte, wo es bahnsteiggleich und mit deutlich weniger Menschen und damit viel bequemer geht. Da alle Züge pünktlich waren, klappten die Umstiege trotz der kurzen Übergangszeiten, und auch im eher gut gefüllten RE 70 fand sich noch ein Sitzplatz. Den hatte wohl niemand gewollt, weil die Fußballfans, die vorher im Wagen gewesen waren, den Boden etwas klebrig hinterlassen hatten, aber da gibt es Schlimmeres.

In Niebüll angekommen, beschloss ich, auf den nächsten neg-Zug zu warten, der Kurswagen für den IC brachte und wurde nicht enttäuscht:

neg-Triebwagen mit IC-Kurswagen, dazwischen ein Heizwagen

Dann ging es – eine Stunde später als ursprünglich geplant – nach Dagebüll. Der Triebwagen war der auf dem Foto abgebildete 628, bzw. genauer 629, da beide Hälften motorisiert sind. Die Zwischenhalte werden nur bei Bedarf bedient, der wie so oft auch auf dieser Fahrt nicht bestand. Allerdings mussten wir am Kreuzungsbahnhof mit dem schönen Namen Blocksberg den Gegenzug abwarten.

neg-Triebwagen in Dagebüll Mole

In Dagebüll ist alles auf den Umstieg aufs Schiff ausgerichtet: Der Zug hält nur wenige Meter vom Anleger entfernt, in den Ort muss man dagegen zurück laufen. Das tat ich auch, unter anderem um Halligsalami für die Freundin mitzubringen. Zurück an der Mole aß ich im Bistro über den Anlegern, wobei ich feststellte, dass ich nicht nur eine halbe Stunde länger als gedacht bis zur Rückfahrt hatte, sondern sich in Dagebüll ja auch der Anfang der Lorenbahn zu den Halligen Oland und Langeneß befindet. Das ließ sich prima mit einem Spaziergang am doch recht windigen Meeresufer verbinden.

Strecke der Lorenbahn zu den Halligen Oland und Langeneß
Geparkte Loren am Bauhof in Dagebüll

So konnte ich mich beruhigt auf den Heimweg machen, nicht ohne vorher noch dem Rangieren des Triebwagens beizuwohnen, der wiederum Kurswagen mitgebracht hatte. Da an diesem Tag kein IC mehr zurück fuhr, wurden sie anscheinend leer wieder mit nach Niebüll genommen und vermutlich dort über Nacht abgestellt. In der kurzen Übergangszeit dort gelang mir noch ein Bild eines ganz anderen 628ers, nämlich einem SyltShuttlePlus:

DB-SyltShuttlePlus in Niebüll

Diesen Zugtyp gibt es wohl nur, um sich den Vorrang von DB Fernverkehr für den SyltShuttle gegenüber dem Konkurrenten RDC (der Muttergesellschaft der neg) zu sichern, die (nach einigem rechtlichem Hickhack) allerdings auch recht erfolgreich mit ihren Autozügen unterwegs zu sein scheint.

Meine Rückfahrt verlief genau wie die Hinfahrt: RE 6 bis Elmshorn, RE 70 bis Dammtor, dort in einen ICE aus Kiel, von wo auch diverse Fans von Union Berlin gekommen waren, die den Zug zum Glück in AH verließen. Recht voll und laut war es auch weiter nach HB noch, aber aushaltbar und mit Sitzplatz, so dass ich auf eine rundum gelungene Tour zurückblicken konnte.

Besser als der Zug davor

Am Wochenende war ich mit einem Freund in Schladern an der Siegstrecke. Für die Hinfahrt hatten wir uns den ICE um 10:44 Uhr ausgesucht. Am Reisetag wurde der als ausgebucht angezeigt, weil der Zug davor ausgefallen war. Meinen Flexpreis konnte ich also nur „für den Zug danach“ buchen. Wir waren sehr gespannt auf die tatsächliche Auslastung des Zuges, die hielt sich aber in Grenzen. Bis HO saßen wir zwar auf den Klappsitzen im Fahrradabteil, ab dort hatten wir aber richtige Sitzplätze. Pünktlich war der Zug auch, so dass der Anschluss von KKDT (wo der Zug abweichend wegen Bauarbeiten hielt) nach KKDZ problemlos klappte.

Auf der Rückfahrt erreichten wir in Schladern noch den leicht verspäteten RE. Da der allerdings wegen der Bauarbeiten nicht in KKDZ hielt, mussten wir in Porz doch noch in die hinter uns fahrende S-Bahn umsteigen, die dadurch auch ein wenig Verspätung mitbekommen hatte. Auch hier klappte der Anschluss aber problemlos, und der ICE kam (trotz zeitweise vorausfahrender verspäteter RB) pünktlich in HB an. Auch hier war es wieder gut, dass wir uns nicht für den Zug eine Stunde früher entschieden hatten, denn der kam erst nach uns an.

Mit dem Flixtrain zum Ferkeltaxi

Und schon wieder ist dieses Wochenende Tag der Schiene angesagt. Diesmal nutzte ich ihn heute für eine Schienenbusfahrt durch den Hamburger Hafen. Um in die benachbarte Hansestadt zu kommen, probierte ich mal was Neues aus und nahm den Flixtrain, der den Vorteil hatte, günstiger als der ICE, aber schneller als die RB zu sein. Bei der Abfahrt stellte sich auch noch heraus, dass er im Gegensatz zum ICE, der eigentlich direkt dahinter fahren sollte, auch noch pünktlich war, dafür aber nicht klimatisiert. Pünktlich erreichten wir dann auch AH, wo ich erst mal beim Bahnhofsinder zu Mittag aß und mich dann auf den Weg zu den Landungsbrücken machte, wo ich noch Zeit für ein Foto von einem DT5 auf dem Viadukt hatte:

DT5 unterwegs auf der U3 an den Landungsbrücken

Zum Abfahrtsort der Rundfahrt ging es dann mit der Hafenfähre zum Bubendey-Ufer und weiter zu Fuß, begleitet von einer befreundeten Familie. Die Fahrt fand mit einem „Ferkeltaxi“, also einem alten Schienenbus aus DDR-Produktion, statt. Eines der Highlights war der Blick auf das vollautomatisierte Container-Terminal Altenwerder:

Blick auf das Container-Terminal Altenwerder

Aber auch an anderer Stelle ergaben sich interessante (Foto-)Motive:

Zwei große Containerschiffe liegen am Kai

Nicht nur Schiffe, auch Loks gab es natürlich zu sehen:

Verschiedene Loks auf der Schiebebühne

Zum Abschluss gab es natürlich noch ein Bild vom Schienenbus:

Museums-Schienenbus der Preßnitztalbahn

Zurück an den Landungsbrücken gelang mir dann noch ein Schnappschuss von der Elbphilharmonie mit der Cap San Diego:

Zurück ging es dann ganz unspektakulär mit dem pünktlichen und nicht allzu vollen RE4.

Ohne Phantomzug zur Tram-EM

Letztes Wochenende waren wir in Frankfurt am Main. Dazu hatten wir für beide Fahrten einen direkten ICE gebucht: hin über Köln, zurück über Hannover. Leider teilte mir am Anreisetag die DB mit, dass der Zug ausfiel. Also suchten wir uns eine Ersatzverbindung heraus und ließen uns zu Hause noch etwas Zeit, bis dann plötzlich – etwa 20 Minuten vor der regulären Abfahrt – die Meldung kam, dass es einen Ersatzzug für den ausgefallenen Zug geben solle. Wir eilten also zum Bahnhof, nur um festzustellen, dass es sich wohl um ein Phantom handelte: Es gab im Navigator keine Gleisangabe, und auch in der Realität war der Zug nirgendwo zu sehen.

Also verlegten wir uns doch auf die Ersatzverbindung, für die wir nun rechtzeitig da waren, mit einem Umstieg in Hannover. Dieser funktionierte nur, weil der Anschlusszug auch Verspätung hatte, standen wir doch im Raum Neustadt am Rübenberge baustellenbedingt längere Zeit auf freier Strecke. In beiden Zügen hatten wir auch (obwohl eine kurzfristige Reservierung selbst in der 1. Klasse nicht mehr möglich war) Sitzplätze, so dass die Fahrt doch etwas besser lief als zwischenzeitlich befürchtet. FF erreichten wir mit etwa +15 gegenüber dem Plan (der ausgefallene Zug wäre etwa zur gleichen Zeit angekommen) und fuhren mit dem RE Richtung Bamberg, der nur in Einfachtraktion Twindexx fuhr und entsprechend voll war, zum Ostbahnhof, in dessen Nähe sich unser Hotel befand.

Hauptanlass für die Reise war das Zuschauen bei der Tram-EM, also der Europameisterschaft im Straßenbahnfahren. Dabei treten Zweierteams aus einem Fahrer und einer Fahrerin aus verschiedenen europäischen Städten gegeneinander an und müssen verschiedene Aufgaben lösen. Bei mehreren davon geht es um möglichst genaues Bremsen, zum Beispiel muss eine Gefahrenbremsung so ausgeführt werden, dass das Fahrzeug innerhalb eines definierten Bereichs zum Stehen kommt. Eine andere Aufgabe besteht daraus, möglichst schonend anzufahren und zu bremsen, so dass aus einem am Fahrzeug angebrachten Wasserbehälter möglichst wenig Wasser herausläuft.

Vorne am Fahrzeug ist ein Wasserbehälter zu erkennen. Eine der Aufgaben lautet, so schonend anzufahren und zu bremsen, dass möglichst wenig Wasser verschüttet wird.
Wertungsbereich für das zielgenaue Bremsen. Wenn der Zug im jeweiligen Bereich zu stehen kommt, gibt es die angegebene Punktzahl für das Team. Im Vordergrund zu erkennen ist außerdem einer der Monitore mit Verkehrszeichen, die sich die Fahrerinnen und Fahrer nebenbei auch noch merken müssen.

Spektakulär ist auch das Tram-Billard, bei dem der Queue natürlich mit dem Fahrzeug angestoßen wird – es kommt also auf die richtige Technik an. Für den Wettbewerb war die Straßenbahnstrecke am Willy-Brandt-Platz abgesperrt. Die Kandidaten fuhren erst für zwei Aufgaben ein Stück in die eine Richtung, mussten dann in das Fahrzeug laufen, das in der Gegenrichtung bereit stand und damit dann die restlichen Aufgaben bewältigen. Zurückgefahren wurden die Fahrzeuge jeweils vom Personal der Gastgebergesellschaft VGF, die natürlich auch die Fahrzeuge stellte. Am Tag davor hatte es schon eine Einweisung der Teilnehmer gegeben, damit sie sich an die Frankfurter Bahnen gewöhnen konnten. Vormittags traten alle 26 Städte mit dem ersten Teammitglied nacheinander an, nach einer kurzen Mittagspause dann mit dem zweiten. Wir schauten uns den größten Teil des ersten Laufs an.

Obwohl es sich eher um einen Nischen„sport“ handelt, hatten sich jede Menge Menschen auf dem Willy-Brandt-Platz versammelt. Unter anderem Leipzig hatte deutlich hör- und sichtbar seinen eigenen Fanclub mitgebracht. Es war also gar nicht so einfach, einen Blick auf die „Rennbahn“ zu erhaschen. Zum Glück gab es Kameras, die immer am Ort des Geschehens waren und ihr Bild inklusive Audiokommentar an Videoleinwände übertrugen. Und ihr könnt euch einen → Bericht der Hessenschau angucken, der das Ganze gut zusammenfasst. Gewonnen hat letztendlich das Team aus Budapest, aber das war bei der insgesamt guten Stimmung fast schon zweitrangig.

Die Rückfahrt am Sonntag lief zum Glück deutlich besser als die Hinfahrt: Der Zug (ICE 1 Lebensdauerverlängerung) war da, unsere reservierten Plätze auch, und er war sogar pünktlich. Den Durchsagen konnten wir entnehmen, dass es in der 2. Klasse zeitweise ziemlich voll gewesen sein muss (wohl auch, weil ein parallel fahrender Zug stark verspätet war), davon bekamen wir in der 1. aber nichts mit. So erreichten wir ohne weitere Vorkommnisse unseren Heimatbahnhof um kurz vor 21 Uhr und konnten auf ein sehr gelungenes Wochenende zurückblicken.

Ein neuer Museumszug

… ist zwar gewissermaßen ein Oxymoron, aber die Historische S-Bahn Hamburg hat kürzlich einen 472er aus dem Jahr 1984 aufgearbeitet und setzt ihn jetzt anstelle des 470ers ein, den ich noch letztes Jahr anlässlich des Tages des offenen Denkmals fotografiert hatte. Aus demselben Anlass war nun der „Neue“ unterwegs, den ich in AH abpassen wollte. Dazu wollte ich eigentlich ab HB in eine ICE-Fahrkarte investieren. Da ich aber früh dran war, sparte ich mir das Geld und fuhr mit der RB, die der ICE normalerweise überholt – was man hat, das hat man. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, denn der ICE hatte plötzlich doch Verspätung, und die RB traf trotz einer kurzen Störung unterwegs nahezu pünktlich ein, so dass der knappe Übergang gerade so klappte.

Also fuhr ich mit dem Museumszug einmal nach Blankenese. Zurück fuhr ich mit dem Regelzug vor, um dann spontan in Othmarschen auszusteigen und dort ein Bild vom 472er zu schießen. Mit dem fuhr ich dann weiter bis Berliner Tor, wo ich ein Bild analog zu dem des 470ers machte. Letztendlich war das aus Othmarschen aber besser, daher zeige ich es hier gemeinsam mit einigen Innenaufnahmen:

Museums-472er in Othmarschen
2. Klasse des Museums-472ers
1. Klasse des Museums-472ers
HVV-Netzspinne von 1984

Vom Berliner Tor fuhr ich wieder zurück zum Hbf, um von dort zu meiner Tante nach Rahlstedt zu fahren, diesmal mal wieder mit der RB 81. Zurück nahm ich denselben Weg und anschließend den RE, in dem wir den gröbsten Regen nach diesem heißen und sonnigen Tag durchfuhren, so dass ich, in Bremen angekommen, schon wieder zu Fuß nach Hause gehen konnte.