In der Welt der Eisenbahn gibt es – wie in vielen anderen Lebensbereichen auch – einen Fachjargon, der auf Außenstehende amüsant bis unverständlich wirkt. Da mit der Bahn aber auch Nichtfachleute befördert werden, muss man mit diesen kommunizieren – und dabei schleicht sich oft genug der Jargon ein. Da heißt es dann regelmäßig „Der Zug endet hier“, obwohl der Zug doch streng genommen immer am Schlusslicht endet und nicht an irgendeinem Bahnhof (noch schlimmer muss es für die Passagiere klingen, wenn der arme Zug dann auch noch „ausgesetzt“ wird). Ebenso fährt ein Zug „aus Gleis 3“, obwohl man doch hoffen sollte, dass der Zug nicht aus dem Gleis fährt. Oder man wird darauf hingewiesen, dass man „Übergang“ hat, anstatt dass der Zub von „Umsteigemöglichkeiten“ spricht.
Liebhaber der deutschen Sprache (zu denen ich normalerweise auch gehöre) schlagen bei solchen Ansagen die Hände über dem Kopf zusammen. Ich als Eisenbahnfreund mag dagegen natürlich auch den Jargon und freue mich über die Ausdrücke, die verraten, dass ein Eisenbahner am Werk ist. Verständlich für den Durchschnittsfahrgast sollte es allerdings schon sein – mit einer „LZB-Störung“, die ein Zugchef mal durchgesagt hat, können wohl die wenigsten etwas anfangen. Vielleicht sollte man immer zwei Durchsagen machen: eine für Fachleute und interessierte Laien und eine für alle anderen?
Hallo Jan!
Schön, dass du das gleich aufgegriffen hast! Es war übrigens eine Tonbandansage im Zug. Die Schaffner oder die Ansagen im /am Bahnhof reden eher normal.
Liebe Grüße
Martha
Hm, ich bin mir nicht sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass die Formulierung „aus Gleis XY“ eine etwas neuere „Erfindung“ der Bahn ist und es früher „von Gleis XY“ hießt, wie es der Nicht-Bahner auch sagen würde.