Alle Wege führen nach Norden

Nachdem es seit heute wieder eine Stunde länger hell ist, habe ich mal wieder eine ausgedehnte Bahntour gemacht. Sie führte mich zuerst mit dem RE nach Norddeich, wobei sich die eingleisige Infrastruktur gleich an deren Beginn in Oldenburg bemerkbar machte, wo wir erst mal den verspäteten Gegenzug abwarten mussten. Konsequenterweise gaben wir dadurch wiederum den Gegenzügen Verspätung mit, konnten unsere eigene Verspätung aber beim Richtungswechsel in Leer wieder abbauen. In Norddeich ging es dann vom dortigen Bahnhof zur Endstation an der Mole wirklich nur einmal über den Bahnübergang. Da der Bahnhofsteil Norddeich Mole nur aus einem einzelnen Stumpfgleis besteht und RE und IC jeweils eine gute Stunde Wendezeit haben, setzen sie nach der Ankunft leer in den Bahnhof zurück und werden vor der Abfahrt wieder bereitgestellt. Mein Aufenthalt gestaltete sich kurz, da ich direkt nach der Ankunft des RE mit dem IC wieder zurückfuhr. Dabei bewahrheitete sich der Titel, denn von Norddeich geht es (stark vereinfacht) entweder in die Himmelsrichtung Norden oder in die Stadt mit demselben Namen. Auch von dort gab es noch eine weitere Möglichkeit, wegzukommen, nämlich mit dem Küstenbus. Der fährt auch sonntags jede Stunde, was in der Gegend nicht selbstverständlich ist, und verbindet den Bahnhof in Norden unter anderem mit dem in Esens. Kurios war die Haltestellenanzeige im Bus:

Haltestellenanzeige im Bus der Firma Edzards

Intuitiv hätte ich vermutet, dass die Reihenfolge der Haltestellen streng von unten nach oben geht. Richtig ist aber nur, dass ganz unten die nächste und ganz oben die Endhaltestelle steht. Die Haltestellen dazwischen werden von oben nach unten angefahren, so dass ich fast zu früh den Haltewunschknopf gedrückt hätte …

In Esens halten die Busse direkt gegenüber vom Zug und haben auch direkten gegenseitigen Anschluss, so dass es von Norden nach Bremen zeitlich kaum einen Unterschied macht, ob man so fährt oder mit dem direkten Zug über Emden. Allerdings musste ich auf diesem Weg gleich dreimal umsteigen, das zweite Mal in Sande. Dort hat man die Strecke mit dem Ausbau für den Güterverkehr optimiert, so dass es für den Personenverkehr nur noch zwei Bahnsteiggleise gibt: ein Stumpfgleis für die Züge Esens–Wilhelmshaven und ein Durchgangsgleis für beide Richtungen der Züge Wilhelmshaven–Oldenburg. Trotz dieser Spar-Infrastruktur waren meine Züge aber pünktlich, so dass der Umstieg problemlos klappte. Das war auch beim dritten Umstieg in Oldenburg der Fall, so dass ich meinen Heimatbahnhof pünktlich und noch im Hellen erreichte.

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