Zum zweiten Mal war ich letzte Woche in Venedig, wie 2017 wieder im Januar, diesmal allerdings für fünf Tage und in Begleitung meiner Freundin. Für den Hinweg hatten wir den direkten ICE HB–MH und nach einer Zwischenübernachtung bei meiner Tante den Railjet nach Santa Lucia gebucht. Für den Rückweg wollten wir eigentlich den Nachtzug nehmen – wegen der Bauarbeiten im Tauerntunnel fährt dieser aber zurzeit nicht. Also buchten wir für die Rückfahrt denselben Weg, wobei es erst in Mestre losging und der Railjet nach der Buchung noch in einen EC zurückverwandelt wurde.
Am Reisetag teilt uns der Navigator mit, dass die Zugvereinigung in Hannover entfällt und wir daher dort umsteigen müssen. Immerhin passiert das bahnsteiggleich und pünktlich, und auch ohne Reservierung finden sich im Hamburger Zugteil zwei nebeneinanderliegende freie Sitzplätze. Die Bayernmetropole erreichen wir pünktlich, kaufen noch ein und machen uns dann auf den Weg zu meiner Tante.
Am Sonntag geht es dann mit dem Railjet der neuen Generation weiter, der sich wirklich sehen lässt, nicht nur in der 1. Klasse, für die wir einen ziemlich günstigen Sparpreis erworben haben, …
… sondern auch in der zweiten.
Trotz allen Komforts ist die Fahrt mit fast sieben Stunden ab München recht lang, und so sind wir froh, als wir pünktlich um 18:25 Uhr die Lagunenstadt erreichen. Der Zugsteward, der uns nett am Platz bedient hat, wünscht uns noch einen schönen Urlaub, und wir machen uns mit dem Vaporetto auf den Weg zum Hotel.
Der Wunsch geht in Erfüllung: wir haben vier schöne Tage in Venedig. Da ich alle Klischeebilder schon beim ersten Mal gepostet habe, beschränke ich mich auf eine Zufallsaufnahme eines Vaporetto unter der Ponte San Biasio und eine nächtliche Langzeitbelichtung mit Blick auf den Campanile des Markusdoms:
Am letzten Tag machen wir uns nach dem Auschecken auf den Weg nach Mestre, von wo ja unser Zug zurück fährt, und schauen uns dort noch in der durchaus sehenswerten Innenstadt um. Wie etwa auch in Frankreich wird in Italien das Abfahrtsgleis erst relativ kurzfristig bekanntgegeben, so dass wir mit Spannung den Moment erwarten, in dem unser Zug auf die Anzeigetafel nachrückt. Dann entern wir den Wagen, der trotz 1. Klasse lange nicht so komfortabel ist wie der Railjet.
Einen Service am Platz gibt es nicht, und zumindest auf italienischer Seite auch nicht mal ein gastronomisches Angebot. Erst hinter dem Brenner wird bekanntgegeben, dass es einen Abteilverkauf gibt, in dem ich uns prompt zwei Tee hole. Immerhin ist der Zug wieder annähernd pünktlich, so dass die ohnehin späte Ankunftszeit von 22:28 Uhr sich nicht noch weiter verzögert. Eigentlich wollen wir schnell ins Bett, aber bei meiner Tante angekommen, plaudern wir dann doch noch bis Mitternacht nett über den Urlaub.
Am nächsten Tag fahren wir dann wie geplant mit einem ICE 2 durchgehend von MH nach HB. Die Flügelung in HH klappt problemlos, der Am-Platz-Service auch und wir erreichen unseren Zielbahnhof mit immerhin nur +5 – so macht Reisen Spaß!