Zum ersten Mal ging es Weihnachten nach Lübeck, allerdings führte mich wie letztes Jahr die Reise zuerst nach Münster. Dafür brach ich bereits mittags aus dem Büro auf, was arbeitsbedingt unerwartet etwas hektisch wurde. Es war aber noch Zeit, vom Büro aus kurz in die auf bahn.de angezeigte Wagenreihung zu gucken: Wagen 21-29 sollten unterwegs sein, was insofern blöd war, als ich in Wagen 31 reserviert hatte. Ich befürchtete schon das Schlimmste, sofern man einen fehlenden Zugteil vor Weihnachten so nennen kann. Am Bahnhof angekommen, verkündete der gedruckte Wagenstandsanzeiger aber, dass der Zug planmäßig nur einteilig unterwegs war. Ich vermutete eine nachträgliche Änderung und setzte mich auf den erstbesten freien Platz, wovon es zumindest am Gang noch genug gab.
Nach ein paar Minuten Fahrt schaute ich zufällig auf die FIS-Gondel an der Decke, und siehe da: Ich saß in Wagen 37. Also machte ich mich mit großem Koffer und Rucksack auf den Weg in Wagen 31, wo tatsächlich mein reservierter Fensterplatz bereitstand, sogar mit freiem Nebenplatz. Obendrein konnte ich so – was inzwischen aber auch für unreservierte Plätze geht – den Komfort-Checkin nutzen. So reiste ich dann ohne weitere Komplikationen bis EDG, wo mir noch schnell ein Bild des neuen RRX gelang,
bevor ich dann durch die alte Heimat (Zitat eines Sitznachbarn: „Wenn in Marl die falschen Leute einsteigen, hast du sie bis Wanne an der Backe“) nach EMST fuhr.
Weiter ging es dann erst zwei Tage später, nicht ohne vorher ein Foto vom Westfalenbahn-Flirt zu machen:
Mein Zug war einer der für ihre Verspätung berüchtigten Rollbahn-IC. Heute war er aber trotz oder gerade wegen der Umleitung über Hamm (die die Planfahrzeit um 2 min verschob) fast pünktlich. Das Bordbistro fehlte mitsamt seinem Wagen, geschäftstüchtig, wie die Bahn ist, schickte sie aber eine Minibar los. Ein Sitzplatz fand sich auch noch, ab Osnabrück sogar am Fenster. So fuhr ich dann in Erinnerung an eine meiner allerersten Zugreisen bis AH, wo ich fast eine Stunde planmäßigen Aufenthalt hatte, den ich natürlich in der Lounge verbrachte. Die Strecke nach AL kenne ich mittlerweile ja recht gut, und außerdem war es eh dunkel, so dass ich in Ruhe lesen konnte. So kam ich pünktlich am neuen „Familienbahnhof“ an, wo meine Mutter auch schon wartete.