Gestern stand mal wieder die beliebte Kombination „Bahn-Spaßtour mit Abschluss am Würzburger Mensa-Stammtisch“ an. Diesmal ging es ins thüringische Pößneck, das sich durch sein konvexes Bahnnetz auszeichnet. Genauer gesagt, gibt es den oberen Bahnhof an der Strecke von Saalfeld nach Leipzig und den unteren Bahnhof (betrieblich nur noch ein Hp) an der Stichstrecke von Orlamünde.
Für meine Tour hatte ich den ICE bis NWH gebucht. Dort hätte ich eigentlich eine halbe Stunde Aufenthalt gehabt, stieg aber in die RB am selben Bahnsteig und fuhr bis NS vor. Da diese nicht wesentlich langsamer war als der RE, verbrachte ich die Wartezeit auf letzteren nun dort. Als er kam, stellte ich fest, dass die RB auch deutlich leerer gewesen war. Aber ich hatte nun mal keine Wahl und immerhin einen Sitzplatz. In NBA war immerhin noch Zeit für einen Kaffee, bevor es dann mit einem weiteren 442er über die idyllische Frankenwaldrampe nach Saalfeld (Saale) (wieso eigentlich der Zusatz, wo die anderen Saalfelds keinen Bahnhof und dreistellige Einwohnerzahlen haben?) weiterging. Dort stieg ich dann wiederum bahnsteiggleich in die Erfurter Bahn um. Eine Viertelstunde später erreichten wir UPS, wo gerade ein Güterzug auf der eingleisigen Strecke kreuzte und wo es noch einen Reichsbahn-Zielanzeiger gibt:
Nun hatte ich anderthalb Stunden Zeit, um mir das nette Städtchen ein wenig anzugucken
und mich in ein Café zu setzen, wo es zum Cappuccino eine Gratisprobe des sehr leckeren Stollens gab.
Weiter ging es dann, wieder mit der EB, von UPSU, wo trotz (oder gerade wegen) des 2-Stunden-Taktes der Regio-Shuttle gut gefüllt war. Eine Gruppe Jugendlicher machte auf meine Ermahnung hin (wie bisher alle, wenn ich mich getraut habe) brav die Musik aus. Mein nächster Umstiegspunkt war Jena-Göschwitz, von wo es mit einem 612er nach Erfurt und dann, wieder nach einer halben Stunde Pause, mit einem weiteren nach NWH ging. Angesichts des frühen Aufstehens und der Dämmerung draußen schlief ich eine Runde, so dass ich recht erfrischt am Stammtisch ankam.
Nach drei Stunden dort teilte mir die App mit, dass mein gebuchter ICE +15 habe. Darauf verließ ich mich und unterschätzte auch die Gehzeit zum Bahnhof, so dass ich buchstäblich in letzter Sekunde in den Zug sprang. So konnte ich den einzigen wirklichen Vorteil des Fernverkehrs auf der Tour nutzen, der sie gegenüber dem Wochenendticket um etwa 8 Euro teurer gemacht hatte. Kurz vor NAH liefen wir auf den RE auf, der dann zur Überholung auf Gleis 7 gestellt wurde. Beim Aussteigen war ich überrascht, dass ich bis dahin nicht gemerkt hatte, in einem ICE-T zu sitzen (dabei hätte ich es wissen können). Wiederum recht müde ging es durch die doch inzwischen recht kalte Nacht nach Hause.