Nein, das ist kein Schreibfehler, denn heute vor einer Woche war ich ein wenig mit dem Wochenendticket in Südthüringen und Oberfranken unterwegs: Zuerst mit dem RE nach Würzburg, wo ich eine halbe Stunde Aufenthalt hatte. Dabei kam mir zwar eine Straßenbahn vor die Linse, deren Bild in guter Qualität mir noch fehlt, aber irgendwie traute ich mich nicht, sie abzulichten, weil ich befürchtete, dass der Fahrer sich beschweren könnte. Also schlenderte ich einfach so ein bisschen am Hbf herum und fuhr dann weiter mit dem Erfurter RE nach Grimmenthal, das wir wegen der Kreuzung mit dem Gegenzug mit +5 erreichten. Um dem über einstündigen Aufenthalt dort zu entgehen, setzte ich mich in die STB Richtung Eisenach, deren Strecke ich bis Meiningen schon kannte. Ich fuhr noch vier Stationen weiter bis zum Kreuzungsbahnhof Wernshausen, wo ich auf den Nachbarbahnsteig eilte und mich sogleich in den Gegenzug setzte. Wieder an Grimmenthal vorbeigefahren, begann die Strecke, die ich eigentlich befahren wollte und die auch den titelgebenden Bahnhof umfasst, wo die leider nicht mehr regelmäßig befahrene Strecke nach Ilmenau abzweigt. Statt des Abstechers in die Gegenrichtung hätte ich mir auch Eisfeld angucken können, bis dorthin wäre nämlich der Zug gefahren, an den ich in Grimmenthal direkt Anschluss gehabt hätte. Die Fahrt verlief sehr geruhsam (es gab mindestens eine La mit 20 km/h) und auch nicht mit sonderlich vielen Fahrgästen – es steht zu befürchten, dass sich beides gegenseitig bedingt. Der Zweistundentakt östlich von Eisfeld dürfte sein Übriges tun, wobei der einzige verbliebene Kreuzungsbahnhof Rauenthal (wo wegen einer Spitzkehre Kopf gemacht wird) so liegt, dass ein Stundentakt mit der jetzigen Fahrplanlage nicht möglich wäre.
Auf der zweistündigen Fahrt unterquerten wir auch die NBS Ebensfeld – Erfurt, die neun Monate vor der geplanten Inbetriebnahme bereits in voller Pracht erstrahlt:
Um kurz vor 16 Uhr war schließlich pünktlich Sonneberg erreicht. Die STB fährt von hier zwar noch weiter, aber nicht mehr bis Probstzella an der Frankenwaldrampe, sondern nur noch bis Neuhaus am Rennweg, eine bahnmäßige Sackgasse. Die Strecke Eisfeld – Sonneberg – Neuhaus war gleichzeitig Ende der 90er-Jahre eines der ersten Beispiele für eine „Sperrung aus technischen Gründen“, von den Fahrgastverbänden auch „illegale Stilllegung“ genannt. Nachdem diese behoben wurde, hat die Thüringer Eisenbahn die Strecken rund um Sonneberg gepachtet. Also setzte ich mich in den Talent 2, der mich über die nahegelegene bayerische Grenze (ab der die Gleise auch wieder von DB Netz bewirtschaftet werden) nach Coburg brachte. Das guckte ich mir insgesamt eine Stunde lang an, wobei ich mich auch hier nicht traute, Busse abzulichten, aber dafür den Marktplatz:
Da der Bratwurststand gerade geschlossen hatte, gab es einen Döner, der auch sehr gut war. Weiter ging es nach Bamberg, wo der Nichtanschluss zum Freizeitexpress Frankenland auch tatsächlich keiner war. Also nahm ich den direkt danach fahrenden RE nach NWH, wieder ein Talent 2 und der vordere Teil eines Zuges, dessen hinterer Teil wiederum nach Sonneberg fuhr. Der Zug, mit dem ich gekommen war, war dagegen in Lichtenfels mit einem Zugteil aus Jena Saalbahnhof vereinigt worden – alles Teil des ausgeklügelten FTX-Systems. Der nach Würzburg war allerdings ziemlich voll, wobei es immerhin für alle Fahrgäste noch Sitzplätze gab. In den Stunden, in denen der FTX von NN nach NWH fährt, gibt es dafür keinen durchgehenden RE Bamberg – FF, so dass ich jetzt umsteigen musste und dabei noch einen Kaffee holen konnte. Besonderheit auf der restlichen Fahrt war eine Überholung durch den ICE kurz vor Partenstein, wofür wir auf das linke Gleis mussten. Vor Heigenbrücken blieben wir auch noch einmal stehen, weil der Gegenzug gerade dort hielt und der Zugang ebenerdig ist – ein Zustand, der sich mit der Inbetriebnahme der neuen Spessartrampe im Juni ändern wird. So erreichten wir schließlich NAH mit +5, was mir angesichts der Haltezeiten unterwegs richtig wenig vorkam.