Am Wochenende fand das Sommerfest im DB-Museum Koblenz statt, einem Museum, das sich vorwiegend Diesel- und E-Loks widmet. Nachdem ich schon 2013 überlegt hatte, hinzufahren, setzte ich das diesmal in die Tat um. Passenderweise gab es einen Sonderzug von FF aus, der standesgemäß natürlich ebenfalls mit E-Loks bespannt war, und zwar mit zwei 140ern. Dazwischen befanden sich historische Abteilwagen:
Die Plätze im Sonderzug mussten vorher reserviert werden, so dass es sogar Reservierungszettel mit Namen gab:
Fast pünktlich ging es um kurz nach zehn los. In Mainz-Bischofsheim nahmen wir noch Fahrgäste auf, danach bogen wir ab und umfuhren den Mainzer Hbf rechtsrheinisch, wahrscheinlich weil wir wegen fehlender NBÜ nicht durch den Mainzer Tunnel durften. In Mombach erreichten wir wieder die linksrheinische Strecke, wo wir in Ingelheim einen Betriebshalt zur Überholung durch einen ICE einlegten. Nächster Verkehrshalt war Bingen, und dann ging es durchs Mittelrheintal an der Loreley vorbei:
Einen weiteren Verkehrshalt gab es in Boppard. Die Abfahrt, die sich eigentlich um 10 Minuten verzögern sollte, fand dann doch pünktlich statt, wohl weil der Fernzug, der uns eigentlich überholen sollte, doch mehr Verspätung hatte als gedacht. Wenig später erreichten wir Koblenz, wo wir den Hbf ohne Halt durchfuhren und im Güterbf Lützel stehen blieben. Wenig später holte uns dort eine Diesellok ab und zog uns in umgekehrte Richtung an den Museumsbahnsteig. Bis zur Rückfahrt verblieben drei Stunden, in denen ich mir ausgiebig die Ausstellungsstücke anguckte:
BR 232 „Ludmilla“
BR 219 „U-Boot“
BR 110 bzw. E 10
BR 103 in der Touristikzug-Lackierung
BR 181, eine der ersten Mehrsystem-Baureihen der DB, die lange den Verkehr Richtung Frankreich und Luxemburg bestritten
DR-BR 120 „Taigatrommel“
DR-BR 107, mir bis dahin völlig unbekannt
DR-BR 118
BR 218 in City-Bahn-Lackierung
BR 216 in Altrot
Höhepunkt des Festes war die Lokparade, die an diesem Tag unter dem Motto „50 Jahre Baureihe 103“ stand. Die erste Lok, die gezeigt wurde, war allerdings eine 110, und zwar die erste, die Tempo 200 erreichte:
Weiter ging es mit der ersten 103, die für das Museum wieder in den Originalzustand versetzt wurde:
mit 103 238, die für eine Werbeaktion eines Modellbahnherstellers die verkehrsrote Lackierung bekam:
und mit 103 235, einem weiteren bordeauxrot-beigen Exemplar:
Auf den parallel verlaufenden Durchfahrgleisen lief indessen der normale Betrieb weiter:
Auch die orientrote Farbvariante der 103 durfte nicht fehlen:
Derweil fuhr ein niedliches Nahverkehrszüglein vorbei:
Zum Abschluss der Parade wurde noch eine (leider nicht fahrfähige) Vorserien-120 gezeigt:
Die Rangierlok, die das möglich machte, soll auch nicht unerwähnt bleiben:
Nach der Parade schaute ich mich noch etwas im Museum um, u.a. im Führerstand einer 115, einer Baureihe, die aus umbezeichneten 110ern besteht:
Hier eine 182, die nach ihrem Einsatz auf den Strecken nach Frankreich als Versuchsträger der AEG diente:
Und noch eine 118, diesmal eine E-Lok der Bundesbahn, ehemals E 18:
Über die alten grün-gelben IC-Sitze habe ich mich besonders gefreut, stellen sie doch eine Erinnerung an meine ersten Bahnfahrten dar:
Auch von den ersten ICE-Sitzen ist noch ein Paar vorhanden:
Wesentlich älter ist dieser Speisewagensitz:
Weiter ging es mit der ersten 103, die für das Museum wieder in den Originalzustand versetzt wurde:
Zum Abschluss besichtigte ich noch zwei Salonwagen der Vorkriegs-Reichsbahn, die aber auch nach dem Krieg noch Politikern und der auf Staatsbesuch weilenden Queen dienten. Allerdings war ich zu faul, die Bilder auch noch zu schneiden, und ein bisschen soll sich ja euer Besuch im Museum auch noch lohnen :).
Mit leichter Verspätung verließ mein Zug dann um kurz nach 16 Uhr den Museumsbahnsteig wieder. Unterwegs gelang mir noch ein Bild von der Burg Pfalzgrafenstein:
Die Fahrt über die Rheinstrecke verlief ohne besondere Vorkommnisse. Nett war, dass die roten Signale, auf die der Zug zufuhr, meist gerade rechtzeitig noch umsprangen, so dass wir fast nie tatsächlich anhalten mussten. So erreichten wir FF erstaunlicherweise sogar ein paar Minuten vor Plan. Anstatt dem RE, auf den der Übergang mit zehn Minuten recht knapp geworden wäre, erwischte ich noch den verspäteten IC und kam daher eine Viertelstunde früher als geplant an. Vor dem für 19.30 Uhr angesetzten Stammtisch, der an diesem Abend auch noch stattfand, konnte ich also sogar noch kurz nach Hause fahren.