Über das Tarifsystem des RMV hatte ich ja schon den einen oder anderen Artikel geschrieben. Eine Sache hatte ich dabei noch nicht erwähnt: Unter Umständen ist es günstiger, zwei Fahrscheine anstatt eines durchgehenden zu kaufen. Wenn ich von NAH nach Darmstadt fahre, kann ich für die Zugfahrt einen BahnCard-Rabatt nutzen und zahle statt 6,95 Euro nur 5,20. Der rabattierte Fahrschein gilt aber nicht in Bus und Straßenbahn in Darmstadt, so dass ich dafür einen neuen Fahrschein für 1,50 Euro kaufen muss. Macht zusammen 6,70 und damit 25 Cent weniger als die Fahrkarte zum vollen Preis, die auch in den städtischen Verkehrsmitteln in Darmstadt gilt.
Dasselbe gilt auch für eine Fahrt von Aschaffenburg nach Frankfurt, was mir bis gestern gar nicht bewusst war: Zwar muss innerhalb Frankfurts immer die Preisstufe 3 (2,30, außerhalb der Hauptverkehrszeit 2,20) gelöst werden, die Differenz zwischen der normalen Fahrkarte NAH–Frankfurt und dem Fahrschein mit BahnCard-Rabatt ist hier aber größer, nämlich 2,50 Euro.
Groß ist die Ersparnis zwar in beiden Fällen nicht, aber sie zeigt mal wieder die Seltsamkeiten des RMV-Tarifs. Die Anerkennung der BahnCard auch in städtischen Verkehrsmitteln wird wohl ein Wunschtraum bleiben, aber eine Zusammenlegung der Fahrscheine mit und ohne BahnCard zu einem Preis, der in der Mitte dazwischen liegt, würde das Tarifsystem um einiges vereinfachen.
Die Zeitschrift → „Hessenschiene“ stellt in ihrer aktuellen Ausgabe übrigens einige noch krassere Ungereimtheiten im RMV-Tarif dar: beispielsweise Sprünge über mehrere Preisstufen, wenn man nur eine Haltestelle weiter fährt oder die S-Bahn statt des Busses benutzt. Auch das sind Argumente, die für eine Vereinfachung des Tarifs sprechen und die hoffentlich beim RMV auf ein positives Echo stoßen.