Nein, leider nicht in Deutschland, sondern in Luxemburg wird am 1. Juli das Tarifsystem geändert und dabei die Fahrpreise größtenteils gesenkt.
Kurz zur Erklärung: Das gesamte Großherzogtum Luxemburg stellt eine Art Verkehrsverbund dar, in dem die Fahrscheine für alle Züge (CFL), Regionalbusse (RGTR) und Stadtbusse (AVL, TICE) gelten. Es gibt nur zwei Arten von Fahrscheinen für spontane Fahrten: Die Kurzstreckenfahrkarte (demnächst Kurzzeitfahrkarte) und die Tageskarte.
Mit der Tarifumstellung wird bei der Kurzstreckenfahrkarte die Streckenbegrenzung abgeschafft, daher die Umbenennung. Die Gültigkeitsdauer wird von einer auf zwei Stunden erhöht, der Preis von 1,50 € bleibt bestehen. Der Preis der Tageskarte wird von 5 auf 4 Euro gesenkt. Kinder unter 12 Jahren können in Begleitung eines Erwachsenen ab Juli kostenlos fahren. Mit der Wochenendkarte wird es erstmals auch eine luxemburgische Variante des Wochenendtickets geben (Preis 6 Euro).
Klar, Luxemburg ist klein und reich, und in ländlichen Gebieten sieht die ÖPNV-Anbindung dort auch nicht immer rosig aus. Aber ein wenig von der Einfachheit und Preisgünstigkeit des luxemburgischen Tarifsystems würde ich mir für Deutschland schon wünschen – angesichts der Mittelkürzungen und der komplizierten politischen Verhältnisse bei den Aufgabenträgern wird das wohl leider auch vorerst ein Wunsch bleiben.