Nicht nur Grenzkosten können negativ sein, auch die Verspätung eines Zuges kann unter Umständen dazu führen, dass man früher ankommt. Aber der Reihe nach:
Für die Fahrt nach Marl am langen Wochenende hatte ich mich aus Kostengründen mal wieder für den Intercity entschieden. Die Hinfahrt – mit der RB nach Mainz und dann weiter mit dem IC – klappte auch prima und wurde dank Musik aus dem Smartphone und dem schönen Rheinpanorama nicht langweilig. Auf der Rückfahrt dann war mein IC in Essen mit +5 angekündigt, aus denen dann +10 wurden. Da meine Übergangszeit in Mainz nur 6 min betrug, wurde ich schon leicht unruhig. In Düsseldorf schließlich hatten wir schon fast +15. Da dies die letzte Möglichkeit war, auf den nachfolgenden ICE nach NAH umzusteigen, stieg ich nach langem Überlegen aus und begab mich zur Information (ich will immer noch Service-Point schreiben …). Hier wusste ich nicht, wie man mit meinem Anliegen umgehen würde, aber die Mitarbeiterin dort hob mir ohne lange Diskussion die Zugbindung auf, so dass ich die Zeit bis zur Abfahrt des ICE gemütlich in der Lounge verbringen konnte. Dieser hatte ebenfalls etwa +10, was mich aber nun weniger störte, da ich ohne weiteren Umstieg planmäßig nun fast eine Stunde eher als geplant in NAH ankommen würde. Ein Sitzplatz fand sich auch sofort, so dass ich die Fahrt → Eulenspiegel-lesend genießen konnte. Durch die immer noch (bis 9. Juni) geltende Umleitung über FFS hatten wir die Verspätung auch schon fast wieder aufgeholt – bis wir dann in Hanau einen unfreiwilligen Halt einlegen mussten: Personen auf dem Gleis. Dies bescherte uns letztendlich etwa +45, womit ich aber immer noch etwa 10 min eher ankam als geplant und sogar eine Stunde eher, als wenn ich den Anschluss in Mainz verpasst hätte. Für das Essen sorgte diesmal die Kette, die genau so heißt wie die New Yorker U-Bahn, und spontan entschied ich mich dazu, nicht zu laufen, sondern essenderweise auf die Wertheimer RB zu warten. So blieb der Fußweg kurz und die Bilanz des Wochenendes auch in bahntechnischer Hinsicht positiv.
Das wäre auch eine Reise nach meinem Geschmack gewesen 😉